Darmkrankheiten

Juckreiz im Analbereich – Afterjuckreiz

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Viele Menschen leiden an den kleinen knötchenförmigen Krampfadern im Analbereich. Etwas verwirrend ist die unterschiedliche Schreibweise des aus dem Altgriechischen abgeleiteten Begriffes: von „haima“ (Blut) und „rhein“ (fließen). Anerkannte Varianten des Fach-Terminus sind  „Hämorrhoiden“ und „Hämorriden“. Falsche Schreibweisen, die man teils noch findet, sind Hämorieden und Hämoriden.

Unter Hämorriden versteht man krampfaderähnliche Erweiterungen im unter der Schleimhaut gelegenen arterio- venösen Gebiet des Analbereiches.

Es handelt sich dabei um eine Erkrankung, die sehr häufig auftritt und mit ca. 70 % über 30- Jährige betrifft.

Zur Krankheitsentstehung tragen verschiedenen Faktoren begünstigend bei. So zum Beispiel die familiäre Vorbelastung zu einer Bindegewebsstörung, Entzündungen in der Analregion, chronische Verstopfung, Schwangerschaft und besonders sitzende Tätigkeiten im Alltag.

Bei all diesen Faktoren kommt es zu einem Stau im Gefäßgebiet dieser Region, was die krampfaderähnlichen Erweiterungen entstehen lässt.

Leider wird zu selten auch an Leberkrankheiten gedacht, die als Ursache in Frage kommen können. Meist wird daran erst gedacht, wenn “ernsthafte” Krankheiten der Leber (z.B. Leberzirrhose) vorliegen. In der Naturheilkunde sehen wir aber auch bereits viel früher einen möglichen Zusammenhang.

Einteilung der Hämorriden (Hämorrhoiden)

Insgesamt unterscheidet man bei bestehenden Hämorriden zwischen vier “Schweregraden”, je nach Ausmaß der bestehenden Beschwerden.

Im ersten Stadium bestehen keine Schmerzen, es kann jedoch zu hellroten Blutauflagerungen im Stuhl, sowie zu einem gelegentlichen After Juckreiz kommen.

Das zweite Stadium ist charakterisiert durch das Vorfallen der knotigen Erweiterungen während der Stuhlentleerung mit selbstständiger Rückbildung nach der Defäkation. Begleiterscheinungen sind hier besonders Brennen, Nässen, Hitzegefühl und eher selten Blutauflagerungen im Stuhl.

Das darauffolgende dritte Stadium unterscheidet sich vom zweiten im Wesentlichen durch die fehlende Reposition der Hämorriden nach der Stuhlentleerung. Hinzu kommen dadurch Schwellungen und starke Schmerzen vor, während und nach der Defäkation sowie beim Sitzen. Quälendes Jucken am After und Blutauflagerungen im Stuhl treten gehäuft auf.

Das vierte und schwerste Stadium der Hämorriden ist dagegen gekennzeichnet durch die ständig vorgefallenen Gefäßknoten, welche sich weder von alleine zurückschieben noch zurückschieben lassen. Die Betroffenen haben in diesem Stadium erhebliche Schmerzen, die nicht nachlassen.

Schulmedizinische Therapie

Diagnostiziert sowie in die Schweregrade eingeteilt werden Hämorriden durch die Inspektion der Analregion und die rektale Untersuchung. Therapeutisch kann man dieser Erkrankung auf unterschiedlichem Wege entgegenwirken.

Konservativ kann man die begünstigenden Faktoren zunächst durch Gewichtsreduktion bei ÜbergewichtObstipationsprophylaxe sowie dem regelmäßigen Waschen der Analregion nach dem Stuhlgang behandeln bzw. vorbeugen.

Bei geringen Beschwerden stehen schmerzlindernde und entzündungshemmende Salben zur Behandlung der Symptome zur Verfügung. Sitzbäder mit entsprechenden Zusätzen wie Kamille und auch kalte feuchte Umschläge sind weitere Maßnahmen, die die Beschwerden lindern können.

Diese Maßnahmen haben vor allem abschwellende und entzündungshemmende Wirkung. Reichen die genannten Methoden zur Behandlung in schwereren Stadien nicht aus so stehen zur Therapie weiter das Veröden der Hämorriden oder aber das Anlegen von Gummibändern (Ligaturen) an den einzelnen Knoten zur Verfügung, wodurch diese absterben und nach einigen Wochen abfallen.

Als letzte Maßnahme können Hämorriden bei Unwirksamkeit der zuvor genannten Methoden operativ in Vollnarkose entfernt werden. Dieses Verfahren wird allerdings erst in den letzten Stadien 3 und 4 angewandt, da es gewisse Risiken birgt, wie Blutungen, Stuhlinkontinenz und auch Verengungen im Analbereich.

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Naturheilkundliche / Alternative Therapie

Eine naturheilkundlich orientierte Therapie, versucht immer erst einmal die wahre Ursache für die Beschwerden herauszufinden: Verstopfung, Leberprobleme, Bindegewebsschwäche, wird eine Therapie empfohlen.

Wichtig ist vor allem die Ernährung und alle Maßnahmen, die dem Darm ein reguläres Funktionieren ermöglichen. Dabei helfen verdauungsfördernde, ballaststoffreiche Lebensmittel. Die Zusammenstellung der Nahrung nach den Prinzipien der Ayurveda schont und unterstützt den Darm. Dazu gehören auch die Tees der alten asiatischen Volksmedizin, überhaupt ist viel Flüssigkeit ratsam, um die Darm-Passage zu verbessern. Unterstützend kann Apfelessig mit einem Teelöffel in einem Glas Wasser angewendet werden. Wer Verstopfungen vorbeugt, vermeidet langes Sitzen auf der Toilette mit großen Kraftanstrengungen und Pressen.

Vorsichtig sein sollten die Patienten allerdings mit Abführmitteln, die zur Gewöhnung führen und Nährstoffräuber sind. Viele Maßnahmen, die die Verdauung positiv beeinflussen, reduzieren auch Entzündungen der Darmschleimhaut. Im Vordergrund steht dann die Darmsanierung und  auch das Heilfasten hat lindernde Wirkungen, die sich optimal nur dann entfalten, wenn auf Reizstoffe aus Genussmitteln verzichtet wird.

Entzündungshemmend ist auch Nachtkerzenöl, das antiinflammatorische Fettsäuren enthält. Probiotika mit Milchsäure-Bakterien helfen beim Aufbau einer schützenden Darmflora und Enzym-Supplemente können entzündliche Erscheinungen zurückdrängen. Hier sind Präparate wie Wobenzym mit Bromelian, Papain ratsam, die zusätzlich mit Vitalstoffen angereichert sind.

Bei Hämorriden sollte auch die Leber-Funktion gestärkt werden. Helfen können dabei pflanzliche Präparate wie Artischocke und Mariendistel sowie Löwenzahn für die Verbesserung der Gallen-Sekretion. Die Spagyrik bietet mit dem Spray Betula Comp. ein wirkungsvolles Mittel sowohl für die Leber als auch die Galle an. Daneben sollte die Präparate der Homöopathie und Schüssler-Salze genutzt werden.

Die Beschwerden können mit Sitzbädern gelindert werden. Zutaten für das Badewasser sind das Salz des Roten Meeres, basische Minerale wie Natriumcarbonat und Tonerde sowie entzündungshemmende pflanzliche Produkt mit ätherischen Ölen und anderen Inhaltsstoffen. Daneben helfen Hämorridal-Salben (Hamamelis), Hämorridal-Zäpfchen und Anal-Kompressen (Multi-Gyn).

Bewegung unterstützt die Darm-Peristaltik und sorgt für eine optimale Verdauung und trainiert die Becken-Muskulatur. Entsprechende Gymnastik, Kneipp-Kuren und jede sportliche Betätigung unterstützen den Heilungsprozess.

Es kommt darauf an, inwieweit der Patient bereit ist “mitzuarbeiten”. Manche Patienten wollen dann eben doch nur eine Salbe gegen das Symptom…

Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

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