Lebererkrankungen

Fasten bei chronischen Lebererkrankungen

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Die Leber, als größte Drüse des menschlichen Körpers, spielt bei allen Stoffwechselvorgängen eine wichtige Rolle. Sie produziert lebenswichtige Eiweißstoffe, speichert Vitamine und Glukose, entfernt aber auch Giftstoffe, Stoffwechselendprodukte und Zelltrümmer aus dem Blut, um sie über die Niere mit dem Harn auszuscheiden.

Obwohl die Leber, im Gegensatz zu vielen anderen Organen des Körpers, eine bemerkenswerte Regenerationsfähigkeit besitzt, können verschiedenen chronische Leiden und Erkrankungen an ihr auftreten.

So zählen Hepatitis (Leberentzündung), FettleberLeberzirrhose und akutes Leberversagen zu den häufigsten Erkrankungen des Organs. Vor allem Alkoholmissbrauch kann zu unterschiedlichen Lebererkrankungen führen, aber auch Medikamente, falsche Ernährung, Virusinfektionen oder Immunerkrankungen kommen als Ursache in Frage.

Ist die Leber bei übergewichtigen Personen stark vergrößert, ohne dass es zu auffälligen Symptomen kommt, so stellt Fasten eine sehr gute Möglichkeit dar, sie in kurzer Zeit auf ein normales Maß zu reduzieren.

Fett- und Eiweißeinlagerungen bilden sich zurück

Schon nach etwa einer Woche bildet sich die durch Fett- und Eiweißeinlagerung angeschwollene Leber auf die normale Größe zurück. In einer groß angelegten Studie zeigten mikroskopische Untersuchungen bereits 1972, dass die sichtbaren Fettablagerungen in den Leberzellen beim Fasten vollständig verschwinden (vgl. Zimmermann W.: Die Fastenbehandlung interner Erkrankungen; Phys. Ther. u. Reh. 4; 1972; S. 94-100).

Auf welchem Wege das funktioniert, konnten deutsche Forscher 2016 am Maus-Modell dokumentieren. Durchgeführt wurden die Untersuchungen von Wissenschaftlern des Helmholtz Zentrums München und des deutschen Krebsforschungszentrums. Die beiden Arbeitsgruppen gingen der Frage nach, welche Gene in Leberzellen während des Fastens und bei normaler Ernährung aktiv sind.

Dabei konzentrierten sich die Forscher auf das Gen für die Produktion des Proteins GADD45ß. Denn dieses Gen-Produkt wird in Hunger-Phasen in erhöhtem Maße produziert. Das Eiweiß war bisher bekannt als Regulator des Lebens-Zyklus der Körperzellen. Die Münchener und Heidelberger Wissenschaftler entdeckten eine weitere Funktion des Kontroll-Proteins. Sie fanden heraus, dass GADD45ß auch die Fettaufnahme der Leber steuert.

Der Befund ergab sich, als die Forscher mit Mäusen experimentierten, die das Gen mit der Kodierung des GADD45ß nicht hatten. Bei diesen Tieren kam es zur Ausprägung einer Fettleber. Unter dem Einfluss von GADD45ß allerdings bildete sich das veränderte Organ zurück zum Normalzustand. Zusätzlich stellten die Forscher fest, dass GADD45ß auch einen erhöhten Blut-Glukose-Wert senken konnte.

Die Wissenschaftler wiesen den Effekt auch für den Menschen nach. Ist die Konzentration von GADD45ß sehr niedrig, nimmt die Leber verstärkt Fett auf und der Blutglukose-Wert steigt. Aus den Ergebnissen leiten die Forscher die Empfehlung ab, Fastenkuren bei einer bestehenden Fettleber therapeutisch einzusetzen, weil so die Produktion von GADD45ß gesteigert werden kann (https://embomolmed.embopress.org/content/early/2016/05/03/emmm.201505801).

Langwieriger ist der Erfolg bei schwerwiegenden Leberschäden und Hepatitiserkrankungen, die heute labortechnisch meistens gut nachgewiesen werden können.

So benötigen die Betroffenen eine Fastentherapie, bei der sich die Erfolge je mach Schweregrad erst ab der dritten Woche einstellen (vgl. Lützner H: Fastentherapie bei Lebererkrankungen; Phys. Med. u. Reh. 3; 1973; S. 85 ).

Alle Fastentherapeuten die ich kenne, raten diesen Patienten, nach den modifizierten Methoden Buchingers zu fasten – so wie dies heute ja sowieso bei den meisten Fastenmethoden üblich ist.

Immer wieder wird Buttermilch empfohlen, denn Buttermilch liefert der Leber die benötigten Kohlenhydrate und Proteine, denn gerade dieses Organ muss auch während der Fastenkur gut arbeiten, um Giftstoffe abzubauen und die Körperreserven in nutzbare Energie umzuwandeln.

Um Erfolge und mögliche Mangelerscheinungen der Leberpatienten genau zu kontrollieren, sind Blutuntersuchungen während der gesamten Fastenperiode zu empfehlen. Deshalb empfehlen Mediziner, nur unter fachlicher Leitung zu fasten. Denn von den individuellen Leberwerten hängt die Wahl der jeweiligen Fastengetränke entscheidend ab.

Wird die Lebererkrankung durch eine Hepatose (Verstopfung der Gallengänge) ausgelöst, so hat sich ebenfalls das Fasten mit Buttermilchzugabe bewährt. Und selbst bei einer aggressiven Hepatitis, die nicht einmal durch Kortisonbehandlung einzudämmen ist, können Patienten in einigen Fällen allein durch Heilfasten vollständig kuriert werden.

Nicht nur an diesen Beispielen wird klar, dass Fasten auch dann noch eine aussichtsreiche Behandlung bei Lebererkrankungen darstellt, wenn andere Methoden nicht wirken. Dabei sollte jeder Einzelfall für sich betrachtet werden und die Fastenkur entsprechend an die Lebererkrankung und den Grad der Schädigung angepasst werden.

Um einen dauerhaften Behandlungserfolg zu gewährleisten, ist es oft nötig, die gesamte Lebens- und Ernährungsweise umzustellen. Betroffene sollten sich auch hierfür Rat und Hilfe von ihren behandelnden Ärzten oder Heilpraktikern holen. Vor allem Patienten, deren Lebererkrankung durch Alkoholmissbrauch ausgelöst wurde, sollten gleichzeitig eine langfristige Therapie und Suchtberatung anstreben.

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Leberwerte während des Fastens

Generell sinken die Leberwerte während des Fastens deutlich, wie zum Beispiel das gamma-GT:

Erhöhen sich während eines normalen Fastens die Blutwerte GPT und GOT, so lässt dies ebenfalls auf Leberschädigungen schließen. Diese müssen sollten sofort durch Zugabe von Bio-Buttermilch ausgeglichen werden. Allerdings führt auch Alkoholkonsum während der Kur zu einem Anstieg dieser Enzyme im Blut, obwohl Alkohol im Fasten meiner Meinung nach nichts zu suchen hat – vor allem weil die Kalorien des Alkohols zu hoch sind und so der Vollfastenstoffwechsel nicht erreicht wird. Ebenso soll die Leber entlastet werden, denn die hat im Fasten mit der Umstellung sowieso genug zu tun.

Bei den schwerwiegenden Lebererkrankungen empfehle ich aber generell nicht mit dem Fasten zu beginnen, sondern zuerst mit einer biologischen Lebertherapie, wie ich diese in meinem Buch: Die Biologische Lebertherapie beschrieben habe.

Das wichtigste Ziel beim Fasten ist die Entgiftung des Körpers. Da die Leber eines unserer wichtigsten Entgiftungsorgane ist, ist es hilfreich, sie auch während des Fastens zu unterstützen.

Ein einfaches und nützliches Mittel hierfür ist der Leberwickel.

Beitragsbild: 123rf.com – Alexander Raths

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