Lebererkrankungen

Hepatitis C – Symptome, Ansteckung, Impfung

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Bei der Hepatitis C handelt es sich um eine bestimmte Form der Leberentzündung. Als Auslöser gilt das Hepatitis C Virus.

Verlauf der Erkrankung

Eine akute Infektion bleibt meist symptomlos und heilt bei ungefähr 20% der Erkrankten innerhalb der ersten sechs Monate selbstständig aus. Bei 80% chronifiziert sich die Erkrankung jedoch und löst dann, je nach Verlauf, bei ca. 15 bis 20% der Betroffenen Spätfolgen wie eine Leberzirrhose und/oder Leberkrebs aus. Die durchschnittliche Inkubationszeit beträgt sechs bis neun Wochen.

Übertragen wird die Hepatitis C durch Kontakt zu infiziertem Blut. Gelangt dieses auch nur in geringsten Mengen in die Blutbahn oder die Schleimhäute eines Gesunden, kommt es zur Infektion.

Nach Angaben des Robert-Koch Institutes leiden ca. 500 Tausend Menschen deutschlandweit an einer Hepatitis C. Besonders gefährdet, an einer Hepatitis C zu erkranken, sind Menschen, die beruflich regelmäßig mit fremdem Blut in Kontakt kommen, Drogenabhängige (durch den Austausch von Spritzen), Empfänger einer verunreinigten Bluttransfusion und Neugeboren infizierter Mütter.

Symptome

Die akute oder chronische Hepatitis C verläuft meist über lange Zeit symptomlos. Beschwerden, die auftreten können, sind meist unspezifisch und reichen von Müdigkeit, grippeähnlichen Symptomen, leichter Übelkeit und Fieber bis zu einer auffälligen Dunkelfärbung des Urins und Hellfärbung des Stuhls.

Ein Ikterus (Gelbfärbung von Augen und Haut) ist bei einer Hepatitis C selten. Im Spätstadium können Symptome auftreten, die auf eine Leberzirrhose hinweisen.

Bei der chronischen Hepatitis C treten neben einer Leberschädigung bei manchen Patienten auch “extrahepatische Manifestationen” auf. Dies sind Beschwerden, die außerhalb der Leber auftreten. Diese können sein: Muskel- und Gelenkbeschwerden, Depressionen und Ängste, Erkrankungen der Nieren und der Schilddrüse, Neuropathien. Auch liegt oft ein erhöhtes Risiko vor, an Diabetes zu erkranken.

Diagnose

Besteht ein Verdacht auf eine Hepatitis C Infektion, wird das Blut zunächst auf Antikörper untersucht. Im menschlichen Körper sind diese Antikörper ca. sechs bis neun Monate nach der Infektion nachweisbar.

Ist dieser Test positiv, sind also Antikörper des Typs HCV messbar vorhanden, erfolgt ein weiterer Test, der so genannte PCR – Test. Bei diesem wird das Blut direkt auf Genmaterial des Virus überprüft. Ist dies vorhanden, liegt eine Infektion mit dem Hepatitis C Virus vor. Ist nach positivem Antikörpertest der PCR – Test negativ, ist davon auszugehen, dass der Patient eine Hepatitis C Infektion hatte, diese jedoch vollständig ausgeheilt ist.

Schulmedizinische Therapie

Eine akute Infektion mit Hepatitis C wird zur Zeit (noch) mit der wöchentlichen Gabe von pegyliertem Interferon behandelt. Dieses wird mit einer Injektion direkt in das Unterhautfettgewebe gespritzt. Hinzu kommt die tägliche Gabe von Ribavirin-Tabletten. Durch diese Kombinationstherapie können ungefähr 50% der chronisch Infizierten als geheilt betrachtet werden. Jedoch kommt es bei dieser Kombinationstherapie oft zu Nebenwirkungen, wie grippeähnlichen Symptomen, Schlafstörungen, Depressionen oder Veränderungen im Blutbild.

Die Dauer der Therapie reicht von 24 bis hin zu 72 Wochen. Der Betroffene gilt als geheilt, wenn sechs Monate nach Therapieende kein Erbmaterial des Virus im Blut nachweisbar ist. Leider wirkt diese Therapie nur bei ca. 50% der in Europa auftretenden Hepatitis C Infektionen. Als Ursache wird dazu angenommen, dass in Europa der Genotyp 1 der Hepatitis C am häufigsten vorkommt und dieser zunehmend gegen die oben beschriebene Kombinationstherapie resistent ist.

Daher stehen speziell für die Therapie der Genotypen 1 Tripletherapien zur Verfügung, die eine höhere Wirksamkeit haben sollen. Bei dieser Therapie wird neben Peg-Interferon und Ribavirin zusätzlich eine virushemmende Substanz gegeben.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den “5 Wundermitteln” an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Hoffnung durch “neue” Hepatitis C Therapie?

Neue Hoffnungen für Hepatitis C Patienten ergeben sich aus den Forschungen der Medizinischen Hochschule in Hannover. Die Forscher haben Wirkstoffe vorgestellt, die vielen Hepatitis C Patienten helfen könnten. Teile der Ärzteschaft jubeln bereits, denn eine Ausheilung der Hepatitis C erscheint selbst in chronischen Fällen möglich.

In Deutschland sind derzeit zwei Wirkstoffe zugelassen: Sofosbuvir und Simeprevir. Und wenn ich das richtig gesehen habe auch das Daclatasvir seit dem 27. August 2014. Zahlreiche weitere Wirkstoffe befinden sich in einem Zulassungsverfahren. Der “angebliche” Vorteil der Substanzen: Sie verursachen weniger Nebenwirkungen als die bisher therapeutisch eingesetzten Medikamente.

Die Forscher um Michel Manns gehen davon aus, dass bei bis zu 90 Prozent der betroffenen Patienten die Infektionskrankheit Hepatitis von nun an ausgeheilt werden kann. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass zukünftig durch die neue Therapie bis zu einem Viertel weniger Leberschäden auftreten, die eine Lebertransplantation notwendig machen. Das als „Therapie-Revolution“ bejubelte Forschungsergebnis hat jedoch einen gravierenden Nachteil: Die Kosten für die neu entwickelten Medikamente sind extrem hoch.

So müssen für eine Tablettenkur, die sich über 24 Wochen erstreckt, etwa 120.000 Euro veranschlagt werden. Noch sind die Krankenkassen zögerlich bei der Übernahme der Kosten, da die genaue Quantifizierung des Zusatznutzens der neuen Therapie noch aussteht.

Und damit wären wir beim wirklichen Thema: Stimmt das, was von Seiten der Hersteller behauptet wird? Nun, mir persönlich fehlen noch Erfahrungen mit Patienten, die mit diesen Mitteln behandelt wurden. In solchen Fällen schaue ich mir die Beurteilung durch das “Arznei-Telegramm” immer gerne an. Das Arznei-Telegramm kommt bezüglich Simeprevir zum Fazit:

Wir halten die Behandlung mit Simeprevir in Kombination mit Peginterferon alfa plus Ribavirin noch am ehesten bei Patienten mit Genotyp 1 und mit Rückfall nach einer interferonbasierten proteasehemmerfreien Therapie, aber ohne NS3-Q80K-Polymorphismus für vertretbar.

Das ist ohne medizinische Kenntnisse natürlich nicht sehr gut verständlich. Für mich heißt das: höchste Vorsicht. Das Mittel ist nicht “ohne”. Und in der Tat: die Jubelschreie der Forscher erscheinen mir etwas zu laut.

Auch bei dem anderen Wirkstoff, dem Sofosbuvir, wird mir zu viel gejubelt. Wenn man genauer hinschaut, dann sieht man, dass möglicherweise höhere anhaltende virologische Ansprechraten erreicht werden können, als unter den bisher verfügbaren Therapien (siehe oben). Ich will aber nicht verschweigen, dass es auch so aussieht, dass für viele Patienten eine Verkürzung der Therapiedauer und bei einigen Patienten eine Behandlung ohne Interferone möglich erscheint.

Der entscheidende Kritikpunkt bei Sofosbuvir scheint mir aber zu sein, dass wir bei diesem Wirkstoff nur mangelhafte Studiendaten zu haben scheinen. Das Arznei-Telegramm beschreibt dies so:

Mit Zustimmung der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA wurde in den Zulassungsstudien allerdings weitgehend auf Vergleiche mit bisherigen Standardtherapien verzichtet, sodass sich der Stellenwert des Mittels nur eingeschränkt beurteilen lässt.

Was ist denn das? Kein Studien-Vergleich mit der bisherigen Therapie? Das ist schon sehr seltsam. Über diese “Unsicherheit” der Datenlage sollten sich alle behandelnden Ärzte im ebenso im klaren sein, wie die Patienten.

Prophylaxe

Zum Schluss noch ein Wort zur “Heptitis C Prophylaxe”. Gegen die Hepatitis C gibt es keine Impfung – wenn man das als “Prophylaxe” bezeichnen will.

Durch die regelmäßige und intensive Kontrolle sind Blutkonserven in Deutschland seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts sicher. Vorsorglich sollte man nie scharfkantige Gegenstände (Rasierklingen) und Zahnbürsten austauschen.

Drogenabhängige sollten auf den Austausch von Spritzen usw. verzichten, sofern der Drogenabusus nicht unterlassen werden kann. Bei Kontakt mit fremdem Blut (beispielsweise bei der Ersten Hilfe, bei Unfällen usw.), ist es unbedingt nötig immer Schutzhandschuhe zu tragen.

Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Bitte teilen Sie diesen Beitrag. Vielen Dank!

Das könnte Sie auch interessieren: