Gefährliche Schrimps?

Im Juli 2019 erschien ein Beitrag von Dr. Mercola zu der Frage, ob Schrimps möglicherweise das gefährlichste Nahrungsmittel unter den Meeresfrüchten sein könnten. Der Beitrag[1] wurde unlängst vom „Defender“ aufgenommen und mit aktuellen Informationen versehen neu veröffentlicht.

Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist nicht neu. Wir kennen ähnliche Berichte von Fischen und Fischzuchten. Hier werden in industriell aufgezogenen Fischfarmen Fische unter Verhältnissen gehalten, die mit einer natürlichen Haltung absolut nichts zu tun haben.

Darüber hinaus werden die Fische mit allerlei „Chemie“, vor allem Antibiotika, versorgt, um den Bestand und damit den Ertrag nicht durch Infektionskrankheiten zu gefährden. Gefährdet werden hier nur die Endverbraucher, die die Antibiotikareste in den Fischen mit verspeisen:

Aber nicht nur die industriell aufgezogene Fischzucht wartet mit Risiken auf. Inzwischen scheint die allgemeine Umweltverschmutzung so weit fortgeschritten zu sein, dass auch die Fische, die an der Spitze der Nahrungskette stehen, vor allem fette Raubfische, wie Thunfische etc., eine hohe Umweltbelastung auf sich vereinen, wie zum Beispiel das Schwermetall Quecksilber.

Aus diesem Grund ist es inzwischen bedenklich, seinen Bedarf an Omega-3-Fettsäuren über Fischöl zu decken. Man bekommt zwar seine Omega-3-Fettsäuren, aber gleichzeitig eine nicht unerhebliche Menge an Quecksilber kostenfrei dazu:

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Jetzt also auch die Schrimps?

Der „Defender“ zitiert hier eine Untersuchung von „CBC News Market Place“, bei der importierte Schrimps untersucht worden waren, die in kanadischen Supermärkten zum Verkauf angeboten wurden. Insgesamt wurden 51 Schrimps-Packungen aus Vietnam, Thailand, China, Indien und Ecuador unter die Lupe genommen.

Resultat:

Fast jede fünfte Packung war mit antibiotikaresistenten Bakterien verseucht, den sogenannten „Super-Bugs“. Von diesen knapp 20 % zeigten knapp 90 % eine Resistenz gegen gleich mehrere Antibiotika.

Zu diesem Phänomen „Antibiotika und Antibiotikaresistenz“ hatte ich folgende Beiträge veröffentlicht:

Weiter zeigten die Testergebnisse der mikrobiologischen Untersuchung, dass zum Beispiel E. coli zusammen mit Antibiotika gefunden werden konnten, was darauf hindeutet, dass diese spezifischen E. coli bereits antibiotikaresistent sein müssen, um dieses Milieu zu überleben.

Weiterführende Untersuchungen zeigten dann, dass die gefundenen Bakterien in der Lage sind, durch die Eigenproduktion von Enzymen Antibiotika zu „verdauen“, wie zum Beispiel Penicilline und Cephalosporine und dadurch unwirksam zu machen. Rund ein Drittel der positiv getesteten Proben waren durchseucht mit diesen Bakterien, die zu einer „enzymatischen Verdauung“ von Antibiotika in der Lage waren.

Eine Probe, die diese „Super Bugs“ enthielt, führte sogar die Aufschrift „organisch“ und kam aus Vietnam.

Zudem gab es Unterschiede bei der Zahl positiver Proben in Abhängigkeit vom Ursprungsland. Indien war der Spitzenreiter mit fünf positiven Proben, gefolgt von China mit zwei positiven Proben. Vietnam und Thailand hatten jeweils eine positive Probe beigetragen.

Grund hierfür dürfte sein, dass Indien zum damaligen Zeitpunkt (vielleicht heute auch noch) der größte Verbraucher weltweit von Antibiotika war. Antibiotika dürften in Indien verhältnismäßig preisgünstig sein, was einen vermehrten, ungeregelten Ge- und Verbrauch angefeuert haben dürfte. Dies traf für den medizinischen Bereich zu, aber im besonderen Maße für den Agrarbereich, wie zum Beispiel die Fisch- und Schrimpszucht.

In den USA werden rund 80 % der Antibiotika in der Tierzucht eingesetzt und über 20 % bei der medizinischen Behandlung von Infektionen. Und damit wäre die Massentierzucht mit Abstand der Nummer 1 Treiber für die Entstehung von Antibiotikaresistenzen.
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Das neue Problem ist nicht so neu

Über belastete Fische ist viel gesprochen und geschrieben worden – über „verseuchte“ Schrimps weniger oder verhaltener. Aber bereits im Jahr 2002 veröffentlichte der „Spiegel“ einen Beitrag[2] mit der Überschrift „Verseuchte Schrimps“.

Bereits zu diesem Zeitpunkt, so berichtete der „Spiegel“, gab es Einfuhrkontrollen für Schrimps und Hühnchen aus Vietnam, Thailand und Burma. Der Grund war eine viel zu hohe Belastung mit Antibiotikarückständen aus diesen Ländern. Fast zeitgleich waren zum damaligen Zeitpunkt Importe tierischer Lebensmittel aus China gestoppt worden, da auch sie hohe Rückstände an Chloramphenicol aufwiesen, ein Antibiotikum, das zu lebensbedrohlichen Blutungen führen kann.

Genau dieses Antibiotikum wurde in Schrimps aus Burma gefunden. Die Hühnchen und Schrimps aus Thailand und Vietnam enthielten Nitrofurane, die höchstwahrscheinlich Krebs auslösend wirken.

Wer erinnert sich noch, was im August 2006 im Deutschen Bundestag geschah?

Dort wurde eine kleine Anfrage[3] von den „Grünen“ eingereicht, wo es um den „Import von chemisch belasteten Fischen und Schrimps aus Asien nach Deutschland“ ging. Stein des Anstoßes war, wie die Anfrage erläutert, ein Beitrag des „Spiegel“ vom Juni 2006, in dem wieder der Import von belasteten Fischen und Schrimps aus Asien thematisiert worden war.

Weiter: In der Anfrage ging es nicht nur um Antibiotikarückstände in diesen importierten Produkten. Vielmehr ging es um weitere Chemikalien, zum Beispiel Malachitgrün. Was Malachitgrün ist und wozu es bei Lebensmitteln eingesetzt wird, das habe ich in diesem Beitrag erklärt:

Die Substanz scheint so gefährlich zu sein (krebserregend vor allem), dass in der EU ein Anwendungsverbot besteht bei Lebensmitteln und Tieren. Und die sonst manchmal etwas legeren Grenzwertbestimmungen seitens der EU fallen hier mit 0 Mikrogramm pro Kilogramm überdeutlich streng aus.

Netz-Frauen und Schrimps

Im November 2018 wurde ein weiterer Beitrag[4] zu diesem Thema veröffentlicht, diesmal kam er von den „Netz-Frauen“.

Die erste Frage in diesem Beitrag: „Was können wir überhaupt noch essen?“

Zu diesem Zeitpunkt wurden 90 % der Garnelen und Schrimps für den deutschen Markt aus Asien importiert, aber nur 10 % der Einfuhr wurde auch entsprechend kontrolliert. Interessant war auch zu diesem Zeitpunkt die Aussage, dass es der EU bekannt gewesen sein muss, dass Garnelen und Schrimps aus China, Indonesien, Vietnam und Indien mit Antibiotikarückständen belastet war.

Denn es gab eine „hochrangige Delegation der Europäischen Union, die Aquakulturverarbeitungsfabriken besucht“ hatte. Und es gab einen entsprechenden Mängelbericht.

Wie es aussieht, hatten weder Mängelbericht, noch das Wissen um die Antibiotikarückstände zu Konsequenzen geführt. Es gab keine Importbeschränkungen. Und es scheint auch keine Bemühungen gegeben zu haben, die Kontrollen diesbezüglich zu verbessern.

Das heißt, dass zu diesem Zeitpunkt Deutschland mit Garnelen und Schrimps versorgt wurde, die kostenlos dazu zugelassene und verbotene Antibiotika plus ein bedeutendes Arsenal an Chemikalien und Schwermetallen mit sich führten.

Profit über alles

Das Geschäft mit den Schrimps ist inzwischen zu einem riesigen und vor allem profitablen Geschäft geworden. Das beinhaltet wieder einmal die alten Mechanismen: Billige Produktion zu „verbraucherfreundlichen“ Preisen, wobei bei der Produktion alles getan wird, um die Kosten zu drücken und Ausfälle zu vermeiden.

Und ein wichtiger Teil dieser Maßnahmen ist der mehr als großzügige Einsatz von Antibiotika, um Infektionserkrankungen in den dicht gepackten Zuchtbecken zu vermeiden, die andernfalls einen Totalausfall bedeuten würden.

Anscheinend scheint man in Asien, vor allem in China, nicht nur mit der Menge der eingesetzten Antibiotika zimperlich zu sein, sondern auch keine Skrupel bei der Wahl der Antibiotika zu haben, die nachweislich für Menschen toxisch sind.

Dazu gehört auch, dass zum Beispiel in China gezüchtete Schrimps, die wegen der Schadstoffbelastung in keinem so guten Ruf stehen, über Malaysia exportiert werden und dort mit dem Zertifikat „Made in Malaysia“ umetikettiert werden, so dass der wahre Ursprungsort verschleiert wird.

Fazit

„Wüssten die Verbraucher, wie die Garnelen produziert werden, würden viele auf einen Shrimpscocktail verzichten.“

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Dieser Beitrag wurde am 08.05.2022 erstellt.


Quellen:

René Gräber

René Gräber

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