Welche Butter ist am gesündesten? Öko-Test berichtet [2022]

Welche Butter ist am gesündesten? Dieser Frage ging Ökotest in seiner Veröffentlichung vom Dezember 2022 nach und hatte sich eine Reihe von Buttermarken vorgenommen.

Der Bericht beginnt mit einer unerfreulichen Nachricht: Wie alles andere, ist auch die Butter deutlich teurer geworden; nämlich im Schnitt um 72 % zwischen Herbst 2021 und 2022. Die Preise der getesteten Buttermarken lagen zwischen 2,29 EUR und 3,79 EUR pro 250 Gramm.

Bei derartig stolzen Preisen sollte man meinen, dass man es hier mit entsprechend hochgradiger Qualität zu tun haben sollte. Der Test macht jedoch schnell klar, dass derartige Gedanken nur reines Wunschdenken sein dürften. Denn von den 20 getesteten Produkten ernteten 17 die Testnote „mangelhaft“ oder „ungenügend“.

Und eins vorab: es gab nur eine einzige empfehlenswerte Butter – die Bio-Fassbutter aus der Gläsernen Molkerei.

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Mineralöl-Chemie – ein neuer Nahrungsbestandteil?

Grund für die schlechte Benotung war die Beimengung einer Substanz, die MOSH genannt wird. Diese Abkürzung steht für „mineral oil saturated hydrocarbons“ und bedeutet soviel wie „Mineralöl gesättigte Kohlenwasserstoffe“. Es handelt sich hierbei um Rückstände von Mineralölen, die beim Produktionsprozess oder aber über die Produktverpackung in die Produkte gelangen können.

Bei den getesteten Buttersorten waren es dann 19 von den 20 Produkten, bei denen MOSH nachgewiesen wurde. Die überwiegende Anzahl aus diesen 19 Produkten wies sogar „stark erhöhte“ Werte aus.

„Öko-Test“ ist zwar der Ansicht, dass MOSH keine toxischen Effekte ausübe, schränkt aber ein, dass „die Datenlage noch zu dünn sei, um Langzeiteffekte auszuschließen“. Und die Autorin gibt zu, dass diese Mineralölrückstände sich im Fettgewebe, Lymphknoten, Leber, Milz, Lunge etc. anreichern können. Ich kann hier kaum glauben, dass so etwas eine gesundheitsfördernde Maßnahme sein könnte.

Spitzenreiter bei der Belastung mit MOSH war die „ÖMA Allgäuer Bauernbutter Sauerrahm“, die laut „Öko-Test“ ein für Lebensmittel noch nie gesehenes Maß an Rückständen aufwies. Neben MOSH wies diese Butter auch aromatische Mineralkohlenwasserstoffe (MOAH) in beträchtlichen Mengen auf. Bei den MOAH muss „Öko-Test“ dann doch konstatieren, dass es sich hier um krebserregende Substanzen handelt. Es gibt angeblich einen von der EU noch nicht rechtskräftigen Grenzwert für MOAH, der bei 2 mg/kg für Fette und Öle liegt. Der Messwert bei den Allgäuern lag bei knapp 20 mg/kg, also eine zehnfach höhere Konzentration als anvisiert.

Eine weitere, wohl beliebte, Verunreinigung ist die mit Trichlormethan (Chloroform), die in 18 Produkten spurenmäßig nachgewiesen werden konnte. Eine Butter, Dennree Süßrahm Butter, wies über Spuren erhöhte Werte nach. Die am besten bewertete Butter aus der Gläsernen Molkerei zeigte weder Trichlormethan noch Mineralölbestandteile.

Trichlormethan gilt ebenfalls als krebserregend. In den USA gilt die Substanz als extrem gefährlich und unterliegt deshalb einer strengen Überwachung.

Fragen zum Tierwohl

„Öko-Test“ interessiert sich auch für das Leben der Kühe, die die Milch für die Butter liefern. Anscheinend teilen eine Reihe der Produzenten dieses Interesse nicht. Denn ca. ein Viertel von ihnen wollte keine Angaben dazu machen, ob die Tiere unter Bedingungen gehalten werden, die man als Massentierhaltung bezeichnen kann oder ob die Tiere sich auch auf der Weide bewegen durften.

Fünf von 13 Anbietern konventioneller Butter gaben an, dass ihre Tiere ganz oder teilweise mindestens vier Monate auf der Weide grasen durften. Bei den anderen Anbietern scheinen die Kühe zwölf Monate pro Jahr im Stall stehen zu müssen.

Bei der Bio-Butter zeigte sich, dass deren Anbieter durchweg eine Tierhaltung unterhielten, die mindestens sechs Monate Weide für die Tiere vorsah. „Öko-Test“ macht hier aber die Einschränkungen, dass möglicherweise in den verbleibenden sechs Monaten die Tiere unter Bedingungen gehalten werden, die der Massentierhaltung ähneln könnten.

Kühe auf der Weide belohnen die Konsumenten mit einer Butter, die mehr Omega-3-Fettsäuren1 beinhaltet. Alle Werte für Bio-Butter lagen auf einem sehr hohen Level, welches nur von zwei konventionellen Produkten erreicht werden konnte.

Das besondere „Öko-Test“ Leckerli

In den Test hinein „geschmuggelt“ hat „Öko-Test“ einen klimarelevanten „Tipp“, der angibt, dass Margarine Butter schlüge. Hierbei handelt es sich nicht um einen Vergleich von gesunden oder ungesunden Inhaltsstoffen, sondern um die Verursachung von Treibhausgasen bei der Produktion von Butter oder Margarine. Und da wäre Butter deutlich schädlicher als Margarine2 3 4 5 .

Anscheinend scheint man sich bei „Öko-Test“ auch um das Kohlendioxid kümmern zu wollen, und zwar ausschließlich. Denn die Schädlichkeit von Margarine für die Verbraucher und die Schädlichkeit der Butter für die Umwelt wird erst gar nicht thematisiert. Obwohl „Öko-Test“ dezent zugeben muss, dass mit Palmöl6 produzierte Margarine auch einen gewissen „Fußabdruck“ in Sachen Umweltschädigung hinterlässt.

Fazit

Die Butter scheint so schlecht wie noch nie zu sein. Die Verunreinigungen scheinen parallel zu den Preisen in die Höhe zu schnellen. Alles redet über Umweltschutz und verseucht dennoch die Nahrungsmittel mit dem, was es von der Umwelt fernzuhalten gilt.

Und wenn die Widersprüche zu deutlich zu werden drohen, dann quetscht man schnell noch das Thema Klimawandel, Kohlendioxid etc. dazwischen, weil die Erhöhung des Kohlendioxid von einigen wenigen ppm als größere Bedrohung verkauft wird als die deutlich höheren Erhöhungen von toxischen Substanzen in Nahrungsmitteln.

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Welche Nahrungsmittel und Haushaltsprodukte MOSH bzw. MOAH enthalten, dazu hatte ich diese Beiträge verfasst:


Quellen:

  1. Für was ist Omega 3 gut? Wirkung, Nutzen und Anwendung
  2. Das Märchen vom bösen Cholesterin
  3. Phytosterine
  4. Cholesterin als Ursache für Herz- und Kreislauferkrankungen?
  5. Cholesterin und Herzinfarkt – das Ende der „Lipidtheorie“
  6. Wie schädlich ist Palmöl wirklich? Wird man von Palmöl krank?

Beitragsbild: pixabay.com – rodeopix

Dieser Beitrag wurde am 04.02.2023 veröffentlicht.

René Gräber

René Gräber

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4 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar

    Hallo Renate, die Aussage ist nicht stimmig. „…LURPAK BUTTER in Ägypten besteht aus 78 % Sahne, 52 % Milchfett, 26 % Rapssamenöl,…“. Wenn die Zahlen addiert werden kommt man über 100 %. Das widerspricht u. a. den thermodynamischen Gesetzen. LG Gü

  2. Avatar
    Renate Gerdy Czarnetzki

    5. März 2023 um 19:21

    LURPAK BUTTER in Ägypten besteht aus 78 % Sahne, 52 % Milchfett, 26 % Rapssamenöl, nichts anderem. Reich an Omega 3 Fettsäuren.
    Herkunftsland Dänemark
    Mein HDL und LDL liegt beides unter 30

  3. Avatar

    Weiß jemand wie es mit der Weidebutter von Kerry Gold ausschaut? Kann man die noch bedenkenlos essen? Liebe Grüße

  4. Avatar

    Wie wäre es denn Butter selber zu machen, dauer 3 minuten mit Biosahne kein Problem es scheint wir sollten wieder das wissen unserer Großmütter wieder mal aus der Schublade hohlen

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