Erdnüsse sind für Allergiker kein „kleines Problem“, sondern ein Lebensmittel, das in Sekunden lebensbedrohlich werden kann.
Sie gehören zu den häufigsten Auslösern von anaphylaktischen Schocks – und das oft schon bei Spuren im Mikrogramm-Bereich.
Was viele nicht wissen: Die Erdnuss ist botanisch gar keine Nuss, sondern eine Hülsenfrucht. Das macht sie verwandt mit Sojabohnen, Linsen, Erbsen und Bohnen – und genau hier beginnt das Problem der Kreuzreaktionen.

Kreuzreaktionen – wenn das Immunsystem mehr sieht, als da ist

Wer auf Erdnüsse allergisch reagiert, kann auch auf andere Hülsenfrüchte empfindlich reagieren.
Möglich sind Reaktionen auf:

  • Sojabohnen und daraus hergestellte Produkte (Tofu, Sojamilch, Sojaprotein)
  • Linsen, Erbsen, Bohnen (auch Kichererbsen)
  • Pollen wie Birke oder Gräser – hier sind sogenannte pollenassoziierte Kreuzallergien möglich

Das heimtückische daran: Das Immunsystem erkennt bestimmte Eiweißstrukturen in verschiedenen Pflanzen als „verwandt“ und reagiert, als hätte man Erdnüsse gegessen.

Hitzestabil und nicht „wegkochbar“

Erdnussallergene sind hitzestabil – Kochen, Rösten oder Backen macht sie nicht unschädlich. Anders als bei vielen anderen Allergenen hilft hier keine Temperatur. Das bedeutet: Selbst stark verarbeitete Produkte können gefährlich bleiben, wenn sie Erdnussbestandteile enthalten. Also Vorsicht.

Versteckte Erdnüsse – mehr als nur im Snackregal

Erdnüsse und ihre Bestandteile finden sich oft, ohne dass man sie vermuten würde. Typische versteckte Quellen:

  • Backwaren, Müsliriegel, Fertigsaucen, Eis, Süßigkeiten, Getränke
  • Kosmetik wie Cremes, Seifen, Shampoos
  • Klebstoffe und Waschmittel
  • bestimmte Medikamente oder Impfstoffe mit Erdnussöl (Oleum arachidis, Arachis hypogaea)

Tipp: Auf der Zutatenliste können Erdnüsse auch unter lateinischen Bezeichnungen auftauchen – z. B. Oleum arachidis, Arachidis oleum hydrogenatum, Arachidis oleum raffinatum, Arachis Hypogaea Oil.

Aflatoxine – das zweite große Problem

Neben dem Allergierisiko tragen Erdnüsse eine weitere Hypothek: Aflatoxine.
Diese hochgiftigen Substanzen entstehen, wenn die Nüsse vom Schimmelpilz Aspergillus flavus befallen werden – etwa durch unsachgemäße Lagerung.
Aflatoxine gehören zu den stärksten bekannten Lebergiften und krebserregenden Stoffen (IARC-Klasse 1).
Besonders brisant: Sie sind hitzestabil und werden beim Rösten nicht zerstört.

Regelmäßige Rückrufe in der EU (RASFF-Datenbank) zeigen, dass auch hierzulande immer wieder belastete Ware im Umlauf ist. Selbst bei Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte bleibt ein Restrisiko, weil Aflatoxine sich im Körper anreichern können.

Warum manche schon als Kind betroffen sind

Auffällig ist: In Ländern mit hoher Durchimpfungsrate und häufiger Verwendung erdnusshaltiger Pflegeprodukte sind Erdnussallergien besonders verbreitet.

Der ehemalige Pfizer-Forschungsleiter Michael Yeadon hat sogar die These aufgestellt, dass winzige Eiweißbestandteile in Impfstoffen (etwa aus Erdnussöl oder Milchproteinen) das Immunsystem frühzeitig sensibilisieren und so die Allergiewelle befeuern könnten. Gesichert ist das nicht, und ich sehe in meiner Praxis auch Erdnussallergien bei Kindern, die gar nicht geimpft wurden – was dieser Hypothese widerspricht.

Die Impfungen spielen meines Erachtens eine Rolle, aber eine Rolle neben einigen weiteren „Umweltbedingungen“, die ich bereits hinlänglich diskutiert haben – Schadstoffe, veränderte Ernährung, gestörte Darmflora –, die das Immunsystem so aus dem Gleichgewicht bringen, dass Allergien explodieren konnten.

Zum Weiterlesen — ich hatte bereits einiges dazu veröffentlicht:

Meine Empfehlung

  1. Konsequent meiden
    Erdnüsse und alle Produkte mit Erdnussbestandteilen konsequent aus der Ernährung streichen, wenn eine Allergie oder starke Allergieneigung besteht.
  2. Kreuzreaktionen im Blick behalten
    Auch Soja, Linsen, Erbsen, Bohnen und bestimmte Pollen können relevant sein.
  3. Versteckte Quellen identifizieren
    Zutatenlisten genau prüfen – auch bei Kosmetik und Haushaltsprodukten.
  4. Notfallset mitführen
    Bei bekannter Allergie immer Adrenalin-Autoinjektor, Antihistaminikum und Kortison griffbereit haben.
  5. Sicherheitskarte tragen
    Hinweis auf die Allergie, in Landessprache und Englisch, kann im Ernstfall Leben retten.

Fazit

Erdnüsse sind nicht nur ein Snack mit hohem Allergierisiko, sondern auch ein Lebensmittel mit möglicher Giftbelastung und versteckten Kreuzreaktionen.
Für mich gibt es keinen überzeugenden Grund, sie zu essen – aber viele gute Gründe, sie zu meiden.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.8.2025 überarbeitet.

 

Fruchtzucker galt lange als harmlos – ja fast gesund. „Ist doch natürlich“, sagen viele und löffeln weiter ihren Joghurt mit Früchten, trinken Apfelsaft oder greifen zum Müsliriegel mit Fruchtzucker. Doch genau darin liegt das Problem. Der Körper reagiert längst nicht bei allen Menschen so gutmütig, wie es die Werbung verspricht. Immer häufiger sehe ich in meiner Praxis Patienten mit Völlegefühl, Blähungen, Reflux, Erschöpfung – und keinem klaren Befund. Keine Allergie, keine Entzündung. Die Diagnose lautet oft: „Reizdarm“. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich auch: das Problem ist die Fruktose.

Die sogenannte Fruktosemalabsorption betrifft schätzungsweise ein Drittel der Bevölkerung – die meisten wissen es nicht einmal. Noch tückischer: Der Fruchtzucker sitzt nicht nur in Obst, sondern versteckt sich auch in zahllosen industriellen Lebensmitteln – von Softdrinks bis Light-Joghurt. Und die Folgen reichen von Darmproblemen bis zur Fettleber.

In diesem Beitrag zeige ich, warum Fruktose nicht gleich Fruktose ist, worauf Sie wirklich achten sollten – und welche naturheilkundlichen Verfahren bei Unverträglichkeit helfen können: Von Darmsanierung über Bitterstoffe, Mikronährstoffe und Lebertherapie bis hin zu bewährtem Fasten. Es lohnt sich, genauer hinzusehen.

Was ist Fruchtzucker genau?

Fruktose, auch als Fruchtzucker bekannt, gehört zu den Monosacchariden, also den Einfachzuckern. Sie kommt natürlicherweise in Obst, Honig und in geringen Mengen auch in Gemüse vor – heute aber zunehmend auch als isolierter Zusatzstoff in industriellen Nahrungsmitteln, Getränken und Süßwaren. Genau darin liegt das Problem: Die Dosis macht das Gift.

Aufnahme und Verwertung im Körper

Im Gegensatz zur Glukose, die aktiv und energieabhängig in die Darmzellen (Enterozyten) transportiert wird, erfolgt die Aufnahme von Fruktose passiv – über das Transportprotein GLUT-5. In die Blutbahn gelangt sie dann mithilfe von GLUT-2. Dieser Weg ist langsamer, aber ursprünglich sinnvoll: Fruktose sollte in kleinen Mengen, etwa aus Beeren oder einem Löffel Honig, verwertet werden – nicht aus Litern Limonade.

Die Leber übernimmt die Verarbeitung des Fruchtzuckers. Ein Teil wird zur Energiegewinnung genutzt oder in Glukose umgewandelt, der Rest wird bevorzugt in Fett umgebaut – mit bekannten Folgen: Fettleber, Insulinresistenz, erhöhte Blutfette und Gewichtszunahme. Studien zeigen, dass ein chronisch hoher Fruktosekonsum den Harnsäurespiegel steigen lässt, Entzündungen fördert und sogar Bluthochdruck begünstigen kann.

Fruktoseintoleranz – wenn der Darm rebelliert

Immer mehr Menschen reagieren empfindlich auf Fruktose. Grund ist eine Störung des GLUT-5-Transporters, was dazu führt, dass der Fruchtzucker nicht ausreichend aufgenommen wird. Die Folge: Er gelangt unverdaut in den Dickdarm, wo er von Bakterien vergoren wird – mit teils heftigen Symptomen:

  • Krampfartige Bauchschmerzen
  • Übelriechende Blähungen
  • Wässriger oder breiiger Stuhl
  • Übelkeit, Völlegefühl, Reflux
  • Erschöpfung, Reizdarm, Reizmagen

Diese sogenannte Fruktosemalabsorption betrifft Schätzungen zufolge bis zu 30–35 % der Bevölkerung – oft unbemerkt, oft fehldiagnostiziert. Häufig verstärken sich die Beschwerden in Kombination mit Sorbit oder bei gestörter Darmflora.

Hereditäre Fruktoseintoleranz – gefährlich und selten

Bei der hereditären Fruktoseintoleranz (HFI) handelt es sich um einen genetischen Enzymdefekt: Die Leber kann Fruktose nicht abbauen – stattdessen reichert sie sich an und wirkt toxisch. Es drohen Hypoglykämien, Leberverfettung und schwere Stoffwechselkrisen. Diese Form ist selten, aber potenziell lebensgefährlich – und zwingt Betroffene zu einer lebenslangen, strikten Fruktosevermeidung.

Therapie: Schulmedizin & Naturheilkunde

„Naturheilkundlich betrachtet“ zeigt sich hier exemplarisch, wie ein eigentlich natürlicher Stoff im Übermaß, in falscher Form und ohne Kontext zum krankmachenden Faktor wird. Entscheidend ist nicht nur die Menge, sondern auch die Form (natürlich vs. industriell isoliert) und das individuelle Verdauungssystem; letztlich kommt es also mal wieder auf den Darm an.

Die Schulmedizin setzt auf strikte Diätvorgaben. Betroffene sollen Fruktose meiden, vor allem in freier Form, ebenso Sorbit, Inulin und andere fermentierbare Zuckerstoffe. Wer Symptome hat, wird oft mit dem Verweis auf eine „Unverträglichkeit“ nach Hause geschickt. Für viele Patienten beginnt damit eine jahrelange Suche nach verträglichen Lebensmitteln aber keine echte Heilung. Na… irgendwann erfinden sie sicher auch noch eine Pille mit der entsprechenden Liste an Nebenwirkungen… – anderes Thema.

In der Naturheilpraxis gehe ich das Problem differenziert an. Man muss genau prüfen, was der einzelne Patient braucht und wovon er tatsächlich profitieren kann. Denn Fruktosemalabsorption ist selten ein isoliertes Phänomen. Meist liegt eine Störung im Darm (meist im Darmmikrobiom) vor, die man gezielt behandeln kann. Hier einige Gedanken & Therapien die infrage kommen können:

  • Darmaufbau: Mit individuell abgestimmten Pro- und Präbiotika, je nach Befund. Ziel ist eine gesunde Besiedlung im Dünn- und Dickdarm, um Fehlgärungen zu reduzieren.
  • Verdauungsstärkung: Bitterstoffe (z. B. Enzian, Wermut, Schafgarbe), Enzympräparate oder pflanzliche Lebermittel (z. B. Mariendistel, Artischocke) zur Förderung der Resorption.
  • Leberentlastung: Fruktose wird in der Leber verstoffwechselt – eine überlastete Leber verschärft die Problematik. Zur biologischen Lebertherapie habe ich hier ausführlich geschrieben: Die biologische Lebertherapie – René Gräber Bücher
  • Ernährungsmedizinisch: Umstellung auf entzündungsarme, stoffwechselgerechte Ernährung – ohne Verzichts-Dogma, sondern mit Fokus auf Verträglichkeit, Blutzuckerstabilisierung und Darmentlastung.
  • Mikronährstoffe: Zink, B-Vitamine, Magnesium, Mangan – sie unterstützen die Enzymaktivität im Darm und die Regeneration der Schleimhäute. Es kommen aber noch weitere Vitalstoffe infrage…
  • Fastenphasen oder Intervallfasten: Zur Beruhigung des Darms, Reduktion fermentativer Prozesse und Aktivierung der Schleimhautregeneration. Nach meiner Beobachtung ist vor allem das mehrmalige Heilfasten (zwei Mal im Jahr) eine gute Methode um langfristig die Unverträglichkeit zu „löschen“. Wer sich dafür interessiert – ich habe dazu einen Onlinekurs: Heilfasten Online mit René Gräber
  • Homöopathische oder spagyrische Mittel: Bei funktionellen Beschwerden, Reizdarm, Erschöpfung oder vegetativer Dysregulation. Diese kommen bei mir fast immer mit zum Einsatz; ich würde fast sagen: ohne geht es nicht oder nicht so rasch…

Fazit: Man kann sehr wohl etwas tun. Aber nicht mit der Gießkanne, sondern gezielt – abgestimmt auf Konstitution, Lebensweise und Stoffwechsellage. Fruktoseintoleranz ist kein Schicksal. Es ist ein Signal. Und Signale kann man lesen lernen.

 

Neurodermitis – eine Diagnose, die viele Betroffene wie ein Urteil empfinden. Die Haut brennt, juckt, rötet sich und wird rissig. Wer es nicht selbst erlebt hat, kann sich kaum vorstellen, wie sehr dieses Leiden den Alltag bestimmt. Cremes, Kortison, Antihistaminika – die Schulmedizin hat viele Antworten, aber nur wenige Lösungen. Doch was, wenn die Wurzel des Problems viel tiefer liegt? Was, wenn Heilfasten helfen kann?

Neurodermitis: Eine Krankheit mit vielen Gesichtern

Neurodermitis, auch als atopische Dermatitis bekannt, ist eine chronische, entzündliche Hauterkrankung, die oft schon im Kleinkindalter beginnt. Rund drei Prozent der Bevölkerung sind betroffen, und die Zahl steigt. Die Symptome sind bekannt: gerötete Haut, quälender Juckreiz, schuppende Ekzeme, die sich an Ellenbogen, Kniekehlen, Hals oder Gesicht zeigen. Wer kratzt, verschlimmert das Problem – aber dem Juckreiz zu widerstehen, ist fast unmöglich.

Die Ursachen? Eine Mischung aus genetischer Veranlagung, einem geschwächten Immunsystem, Umweltfaktoren und oft einer gestörten Darmflora. Auch Stress ist ein großer Verstärker – wer emotional belastet ist, spürt das oft zuerst auf der Haut.

Mehr zu Neurodermitis erfahren Sie in folgenden Beiträgen:

Warum Fasten bei Neurodermitis helfen kann

Neurodermitis ist mehr als nur eine Hauterkrankung. Sie ist Ausdruck eines überforderten Immunsystems, eines entzündeten Darms, einer Dysbalance im Stoffwechsel. Und genau hier setzt das Heilfasten an.

    1. Entlastung des Immunsystems
      Beim Fasten verzichtet der Körper auf potenzielle Reizstoffe aus der Nahrung. Keine histaminhaltigen Lebensmittel, keine versteckten Allergene, keine verarbeiteten Produkte mit Zusatzstoffen. Das Immunsystem kann sich beruhigen, anstatt ständig gegen neue Auslöser anzukämpfen.
    2. Darmheilung als Basis der Hautgesundheit
      Viele Neurodermitiker haben eine gestörte Darmflora oder sogar ein Leaky-Gut-Syndrom. Schadstoffe gelangen durch eine durchlässige Darmschleimhaut in den Blutkreislauf und triggern Entzündungen. Heilfasten gibt dem Darm die Chance, sich zu regenerieren. Danach sollte der Aufbau mit den richtigen (nicht histaminbildenden!) Probiotika erfolgen.
    3. Senkung entzündlicher Prozesse
      Fasten hat eine stark entzündungshemmende Wirkung. Es reduziert das CRP (C-reaktives Protein), senkt oxidativen Stress und hilft dem Körper, in einen Zustand der Selbstheilung zu kommen. Für viele Betroffene bedeutet das: weniger Schübe, weniger Juckreiz, bessere Haut.
    4. Stabilisierung des Nervensystems Die Haut ist das Spiegelbild der Seele – das gilt für Neurodermitis in besonderem Maße. Fasten führt zu einer veränderten Neurotransmitter-Ausschüttung, was Stress reduziert und das Nervensystem stabilisiert. Viele berichten nach einer Fastenwoche von tiefer innerer Ruhe und besserem Schlaf – beides essenziell für die Hautgesundheit. Mehr Tipps zum Stressabbau finden Sie im Beitrag Stressabbau & Stressreduktion – Tipps gegen Stress.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Die richtige Fastenmethode bei Neurodermitis

Nicht jede Form des Fastens ist geeignet. Saftfasten mit Zitrusfrüchten? Keine gute Idee. Rohkostfasten? Viel zu reizend für den Darm. Ich empfehle ein klassisches Buchinger-Fasten mit Wasser, histaminarmen Gemüsebrühen und eventuell moderatem Tee.

Ganz entscheidend: Nach dem Fasten muss der Kostaufbau bewusst erfolgen. Keine Milchprodukte, kein Weizen, keine Zuckerbomben – sonst riskiert man einen Rückschlag. Stattdessen sollten basische, entzündungshemmende Lebensmittel im Fokus stehen: gedämpftes Gemüse, Hirse, Quinoa, Leinöl, Omega-3-reiche Nahrung.

Häufige Fehler – und wie man sie vermeidet

  1. Zu schneller Wiedereinstieg in die normale Kost
    Nach dem Fasten ist die Darmschleimhaut besonders empfindlich. Wer direkt wieder Kuhmilch, Brot oder Fleisch isst, kann einen Schub auslösen.
  2. Die falschen Probiotika
    Ja, eine Darmflora-Kur ist nach dem Fasten wichtig – aber nicht jedes Probiotikum ist geeignet. Viele enthalten Stämme, die Histamin freisetzen können. Die richtige Wahl: Bifidobacterium infantis, Bifidobacterium longum – sie beruhigen das Immunsystem und helfen der Haut.
  3. Fasten trotz schwerem Nährstoffmangel
    Neurodermitiker haben oft Defizite bei Zink, Omega-3-Fettsäuren oder Vitamin D. Wer stark unterversorgt ist, sollte vor dem Fasten eine gezielte Supplementierung in Erwägung ziehen.

Fazit: Fasten als Reset für die Haut

Neurodermitis ist kein Schicksal, dem man sich einfach fügen muss. Ja, es braucht Disziplin. Ja, es erfordert ein Umdenken. Aber wer die Ursachen angeht, kann echte Besserung erfahren. Heilfasten ist ein mächtiges Werkzeug – wenn es richtig gemacht wird.

Wer sich weiter mit Kortison und Antihistaminika behelfen will, kann das tun. Wer aber bereit ist, die eigene Haut von innen heraus zu heilen, sollte Fasten als Chance sehen. Nicht als kurzfristige Lösung, sondern als Startpunkt für eine langfristige Transformation.

Dieser Artikel beruht auf jahrzehntelanger Erfahrung aus der Heilfastenpraxis. Wer tiefer einsteigen möchte, kann sich zu meinem Newsletter anmelden – für unabhängige, natürliche und klare Erkenntnisse jenseits des Mainstreams.

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Dieser Beitrag wurde im November 2020 erstellt und letztmalig am 14.03.2025 aktualisiert.

„Histaminintoleranz? Das ist doch nur so ein modernes Modeleiden!“ Wenn ich jedes Mal einen Euro bekommen hätte, wenn mir ein Patient mit diesen Worten widersprochen hat – ich könnte mir eine neue Praxis einrichten. Doch die Realität sieht anders aus. Was heute unter Histaminintoleranz firmiert, ist kein neumodischer Schnickschnack, sondern eine ernsthafte Stoffwechselstörung, die sich in Migräne, Hautausschlägen, Schwindel, Herzrasen oder sogar Angstzuständen äußern kann. Und während die Schulmedizin oft nur Antihistaminika als Antwort parat hat, gibt es naturheilkundliche Wege, um die Ursache anzugehen – und das nachhaltig.

Doch warum reagieren manche Menschen schon auf einen Schluck Rotwein oder eine Tomate mit heftigsten Beschwerden, während andere problemlos jede Käseplatte genießen können? Und warum wird Histamin oft erst nach Jahren der Odyssee von Arzt zu Arzt als Übeltäter erkannt? Die Antworten darauf sind entscheidend – und oft überraschend.

Zunächst einmal ein paar Worte zum Histamin.

Wirkung des Histamin

Der stickstoffhaltige Botenstoff Histamin spielt eine zentrale Rolle bei der Immunabwehr und ist darüber hinaus an der Regulation der Magensäureproduktion beteiligt. Über die Anregung der glatten Muskulatur fördert der Botenstoff auch die Darmbewegung und wirkt vasodilatatorisch, erweitert also die Blutgefäße, wodurch der Blutdruck sinkt.

Daneben kommt es zur Ödembildung mit den bei Entzündungen bekannten Schwellungen. Histamin hat auch einen Einfluss auf den Schlaf-Wach-Rhythmus und andere wichtige Körperfunktionen.

Histamin wird vor allem im Darm, den Nieren und der Leber aus der Aminosäure Histidin gebildet. Doch auch über Lebensmittel wird der Botenstoff dem Körper zugeführt. Einen besonders hohen Gehalt des Entzündungs-Mediator haben Nahrungsmittel , die lange gereift oder gelagert sind. Dabei entsteht Histamin verstärkt durch bakterielle Prozesse aus Histidin.

Die tägliche Zufuhr des biogenen Amins beträgt rund 4 Milligramm. Bei Menschen mit Histaminintoleranz reichen bereits Mengen im Bereich von einigen Mikrogramm, um die Unverträglichkeits-Reaktionen auszulösen.

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Symptome und „Reaktionen“

Histamin, das bei der Abwehr von Fremdstoffen und bei Entzündungsreaktionen des Körpers sehr wirkungsvoll arbeitet, kann aber zugleich negative Effekte haben: So wird es ebenso bei allergischen Reaktionen freigesetzt, kann dabei zu so unterschiedlichen Symptomen wie:

  • Juckreiz,
  • Hautrötungen,
  • Asthma,
  • Ödeme,
  • Nesselfieber,
  • Erkältungszeichen,
  • Blutdruckabfall,
  • Menstruations-Beschwerden,
  • Erbrechen oder
  • Kopfschmerzen führen.

Auch Schwindelanfälle, Herzrasen und Magenkrämpfe sind Begleiterscheinungen dieser Überempfindlichkeits-Reaktion des Körpers. Im Extremfall kann es zum Kreislaufversagen kommen.

Symptome nach bestimmten Lebensmitteln

Ein Glas Rotwein, ein Stück Parmesan, ein paar Bissen Räucherfisch – und plötzlich bricht das Chaos im Körper aus. Juckreiz, Migräne, Magenkrämpfe, Schwindel oder massiver Durchfall. Manche reagieren binnen Minuten, andere erst nach Stunden – aber das Muster ist immer dasselbe.

Dabei handelt es sich nicht um eine klassische Allergie, denn es sind keine spezifischen Antikörper nachweisbar. Der Feind ist nicht das Lebensmittel an sich, sondern der darin enthaltene Histamin-Überschuss. Besonders tückisch: Neben den histaminreichen Nahrungsmitteln gibt es auch jene, die den Körper regelrecht dazu anstacheln, selbst Histamin freizusetzen – darunter Tomaten, Spinat oder Schokolade.

Der eigentliche Grund für diese Überreaktionen? Ein gestörter Abbau. Fehlt dem Körper das Enzym Diaminooxidase (DAO), bleibt das Histamin im System – mit all seinen unangenehmen Folgen. Und genau hier setzt eine durchdachte Therapie an: Nicht nur meiden, was schadet – sondern aktiv unterstützen, was heilt.

Labor und Blutwerte

Diaminooxidase (DAO)

Bei Patienten mit Histaminintoleranz ist in vielen Fällen die Konzentration des Histamin-abbauenden Enzyms Diaminooxidase (DAO) nur in geringen Mengen vorhanden, sodass der Botenstoff nicht in dem üblichen Maße abgebaut werden kann.

Bei den Patienten liegt der Histamin-Spiegel über 70 ng/ml Blutserum. Daneben ist die Zahl der basophilen Leukozyten erhöht und beträgt mehr als 50 Zellen pro mm³ Blut.

Zu niedrige Kupferkonzentrationen

Typischerweise zeigt das „innere“ Labor eine zu niedrige Kupfer-Konzentration. Dagegen steigt die Ausschüttung einiger Hormone und Neurotransmitter an. Noradrenalin, Serotonin und Dopamin sind im Übermaß vorhanden und können zu psychischen Krankheiten wie schizophrenen Psychosen und Depressionen führen. Auch Suchterkrankungen sind nicht selten. Die Nebenniere kann irgendwann derart unter Dauerstress stehen, dass die Hormon-Produktion vermindert ist.

Andererseits kann aber auch die Wirkung der Diaminooxidase durch bestimmte Medikamente, durch Alkohol, Kaffee und schwarzen Tee zeitweise eingeschränkt sein. Außerdem gibt es solche Lebensmittel (Histaminliberatoren genannt), die die körpereigene Histaminfreisetzung anregen. Hierzu zählen Meeresfrüchte, Tomaten, Spinat und Zitrusfrüchte ebenso wie Schokolade, Nüsse und Hülsenfrüchte (vgl. Jarisch, R: Histaminintoleranz; 2004; ISBN 978-3131053824; 177 Seiten).

Diagnose durch Diät

Liegt eine Histaminintoleranz vor, so lässt sich dies anhand einer mindestens drei-, besser aber sechsmonatigen Diät feststellen, da die Symptome durch histaminarme Kost dann zurückgehen. Patienten mit diagnostizierter HIT können ihren Beschwerden ebenfalls durch eine gezielte Ernährung langfristig entgegenwirken.

Frische Lebensmittel enthalten oft um ein Vielfaches weniger Histamin als lange gelagerte oder gereifte Produkte, weshalb die Konzentration stark variieren kann. Bananen, Tomaten und Spinat sollten allerdings auch frisch gemieden werden, junge Käsesorten enthalten weniger Histamin als lange gereifte. Sauerkraut, Hefe und Dosengemüse lösen häufig Beschwerden aus, ebenso wie geräuchertes oder getrocknetes Fleisch.

Die Sache mit dem Sauerkraut ist aus meiner Sicht besonders „blöd“, weil Sauerkraut ein ausgezeichnetes und sehr günstiges Probiotikum ist. Ich verordne zahlreichen Patienten gerne Sauerkraut. Bei der Histaminintoleranz entfällt das leider. Hier weiche ich zwangsläufig auf andere Probiotika aus, die aber probiotische Stämme enthalten müssen, die nicht histaminbildenden sein sollten. Am besten sollten diese Stämme histaminsenkend sein, wie zum Beispiel: Bifidobacterium infantis oder das Bifidobacterium longum. In Frage kommt hier zum Beispiel das ProBio Cult von der Firma SYXYL.

Zur Diagnose gehört auch der Ausschluss anderer verursachender Krankheiten. So kann eine Entzündung des Darmes die Schleimhäute derart schädigen, dass kaum noch DAO gebildet werden kann. Beim Leaky-Gut-Syndrom übersteigt die Histamin-Aufnahme jedes zuträgliche Maß. Daneben müssen Erkrankungen der Nieren und der Leber in Betracht gezogen werden. Eine Therapie richtet sich in diesen Fällen zuerst auf die Beseitigung der Grunderkrankungen.

Lebensmittel, auf die Patienten ein halbes Jahr verzichten sollten:

  • Ananas
  • Erdbeeren
  • eingelegte Gurken
  • Kiwis (Patienten rate ich sowieso niemals Kiwis zu essen. Die haben einfach ein zu hohes allergenes Potenzial)
  • Grapefruit (Pampelmuse)
  • Orangen
  • Tomaten
  • Energy Drinks (Frage: Warum sollte man so einen Mist überhaupt trinken?)
  • grüner Tee und schwarzer Tee (hemmt das DAO)
  • Weißwein und Rotwein
  • Thunfisch (aus Konserven und auch frisch; das Problem: ganz frisch enthält Thunfisch fast kein Histamin, in einer über mehrere Stunden geöffneten Thunfischdose kann es zu einem starken Anstieg des Histamingehalts kommen)
  • Sauerkraut und Sauerkrautsaft
  • Pilze
  • Knoblauch
  • Paprika
  • Dosenmais
  • Schimmelkäse
  • geräucherter Fisch
  • Rotkohl
  • grüne Bohnen
  • Erbsen
  • Meerrettich
  • Rosinen
  • Birnen
  • Kichererbsen (Falafel!)
  • Aubergine
  • Avocados
  • Bananen
  • Datteln
  • Soja (würde ich generell sowieso meiden!)
  • Feigen
  • Kakao und Kakaopulver

Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es gibt auch weitere Lebensmittel auf die Patienten reagieren können!

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Einfluss von Kochen und Einfrieren

Kochen und Einfrieren verändert den Histamin-Gehalt eines Produkts allerdings nicht. Zwar sollten Histaminose-Patienten auf eine Vielzahl von Lebensmitteln möglichst verzichten, doch trotz Nahrungsumstellung können sie sich mit etwas Übung ebenso ausgewogen und schmackhaft ernähren, wie Personen ohne Histaminintoleranz. Ich rate dazu während der 6 Monate auch komplett auf Alkohol zu verzichten, da Alkohol u.a. auf das DAO blockierend wirkt.

Strikt meiden: Schweinefleisch

ABER: Was alle Patienten auf jeden Fall dauerhaft meiden sollten, ist das Schweinefleisch. Das Schweinefleisch taucht in den Listen der histaminhaltigen Lebensmittel nicht auf, aber meiner Erfahrung nach triggert es diese Problematik der Histaminintoleranzen grundsätzlich. Lesen Sie dazu auch mal meinen Beitrag: Krank durch Fleisch.

Naturheilkunde und Naturheilverfahren

Die in schweren Fällen erforderliche Gabe von Antihistaminika sollte langfristig und wenn immer es geht vermieden werden. Das bringt uns auch gleich dazu, wie eine naturheilkundliche Therapie aussehen sollte.

  • Histaminhaltige Lebensmittel vermeiden – mindestens 3 Monate, besser 6 Monate
  • Schweinefleisch sollte lebenslang komplett gestrichen werden.
  • Eine Darmsanierung halte ich für wichtig. Probiotika können (wie eben bereits erwähnt) zum Aufbau der Darmflora wichtig sein. Aber Vorsicht: Keine histaminbildenen Probiotika-Stämme.
  • Heilpflanzen wie die Brennnessel zur Ausleitung nutzen.

Zu Beginn rate ich den Patienten oftmals mit einem Heilfasten zu beginnen und dabei auch einige der Mittel zu nehmen, die ich in meiner Heilfasten-Anleitung beschreibe.

Unterstützend können Supplementierungen mit den Vitaminen C und einem Vitamin B-Komplex erfolgen, weil damit die Metabolisierung des Histamins gefördert wird.  Günstig wirkt sich auch der Verzehr von Quinoa, Reishi und Cordiceps aus. Die beiden Heilpilze werden auch gegen andere Stress-Probleme im Rahmen einer Mykotherapie gegeben.

Weitere naturheilkundliche Präparate gegen Histaminose sind Acerola-Kirschen, Yams-Wurzel, die Rinde von Okoubaka aubrevillei und Maca-Kresse. Daneben kann das Enzym DAO mit dem Präparate Daosin aufgestockt werden. Bewährt hat sich eine Kombination mit Zeolith (Klinoptilolith in Froximun cama).

Im Blick behalten werden muss auch der Kupfer– und Zink-Haushalt. Entweder muss das eine oder das andere Spurenelement ergänzt werden, weil die Versorgung beziehungsweise die Überversorgung jeweils gegenläufig sind.

Histapenie – Zu geringe Histaminspiegel

Der Vollständigkeit halber hier noch ein paar Worte zur Histapenie. Neben der Histaminose oder Histadelie tritt auch das entgegengesetzte Krankheitsbild auf: die Histapenie. Dabei ist der Histamin-Spiegel vermindert, aber einige Symptome gleichen der Histaminintoleranz. Die Patienten leiden unter Allergien gegen Umwelt-Toxine, sowie unter neurologischen Störungen wie Verwirrtheit oder auch Depressionen. Anders sieht es hier aber mit den Labor-Parametern aus: Der Histamin-Spiegel und die Zahl der basophilen Leukozyten sind erniedrigt, aber der DAO-Wert und die Kupfer-Konzentration erhöht. Entscheidend sehe ich hier eine ergänzende Gabe von Zink.

Fazit: Heilbar? Ja, mit Konsequenz!

Die meisten meiner Patienten staunen, wenn ich ihnen sage: „Eine Histaminintoleranz ist kein Schicksal, mit dem Sie leben müssen.“ Denn genau das wird ihnen jahrelang eingeredet. Die Wahrheit ist: Wer bereit ist, konsequent die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, kann sein Gleichgewicht zurückgewinnen.

Das bedeutet: Mindestens sechs Monate radikal histaminarm leben, den Darm sanieren, die richtige Mikronährstoffversorgung sicherstellen und Lebensmittel meiden, die das Problem immer wieder anheizen – allen voran auch das Schweinefleisch. Wer sich daran hält, hat nicht selten nach einem halben Jahr kaum noch Beschwerden.

Ja, es erfordert Disziplin. Ja, es bedeutet Umstellung. Aber der Preis für ein gesundes, symptomfreies Leben ist es wert. Und wem das zu unbequem ist, der kann sich weiter mit Antihistaminika zudecken – und auf die nächste Welle der Beschwerden warten.

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Beitragsbild: fotolia.com – alexander raths

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 1.3.2025 aktualisiert.

Hausstaub besteht aus einer Mischung von Ablösungen von Textilien, Teppichen, unseren eigenen Hautzellen sowie allem, was wir sonst ins Haus hereinbringen. Die organischen Bestandteile sind für Milben ein hervorragendes Substrat, um sich zu ernähren.

Die Hausstauballergie zählt zu den häufigsten Allergien. Nahezu fünf Millionen Menschen leiden an den allergischen Reaktionen, die durch den Kot der Hausstaubmilbe verursacht werden. Die Allergie kann das gesamte Jahr über bestehen bleiben, meist ist die Symptomatik besonders in den Wintermonaten verstärkt.

Was passiert bei einer Hausstauballergie?

Die Hausstauballergie stellt eine Überempfindlichkeitsreaktion des menschlichen Körpers auf bestimmte Eiweiße im Milbenkot dar. Dieser zerfällt in mikroskopisch kleine Teilchen, verbindet sich mit dem gewöhnlichen Staub und kann so über die Atemluft aufgenommen werden.

Hausstaubmilben gehören zur Klasse der Spinnentiere. Mit einer Größe von ca. 0,1 bis 0,5 mm sind sie mit dem bloßen Auge nicht sichtbar. Die Milben ernähren sich von menschlichen und tierischen Hautschuppen, die sie besonders in Wohngegenständen mit Stoffanteil finden, wie Teppichen, Polstermöbeln, Betten, Matratzen, Kissen und Gardinen. Der tägliche Verlust von etwa 1,5 Gramm Hautschuppen pro Person reicht aus, um den Tagesbedarf einer Milbe zu decken.

Der Kot der Tierchen ist das Problem

Die Milbe selbst stellt für den Organismus kein Problem dar und deutet nicht auf hygienische Missstände hin. Die allergische Reaktion wird durch den Kot und abgestorbene Milbenkörper ausgelöst. Diese Allergene bewirken bei bestehender Sensibilisierung eine sofortige Reaktion (Allergie Typ I, Soforttyp).

Bedingt durch die Vorliebe der Milben für feucht-warme Bereiche, besonders bei Temperaturen um 25 Grad Celsius, finden sich Milben verstärkt im Bett. Im Durchschnitt befinden sich etwa 4000 Milben pro Gramm Hausstaub. Diese Zahl steigt im Winter durch die Heizungswärme an, was die Symptome verstärken kann.

Symptome einer Hausstauballergie

Typische Symptome sind:

  • Tränende, juckende Augen
  • Laufende Nase und häufiges Niesen
  • Husten und Kratzen im Hals
  • Gerötete, geschwollene Hautareale
  • Ekzeme bei vorgeschädigter Haut
  • Asthmatische Anfälle und Atemnot in schweren Fällen

Naturheilkunde und Alternativmedizin bei Hausstauballergie

Obwohl eine Hausstauballergie nach erfolgter Sensibilisierung lebenslang bestehen bleiben kann, lassen sich die Symptome durch naturheilkundliche Maßnahmen spürbar lindern.

Hier sind einige bewährte Ansätze:

1. Homöopathie

Homöopathische Mittel können die Symptome lindern und das Immunsystem stabilisieren. Bewährte Mittel sind:

  • Sabadilla D6: Hilft bei Niesattacken und Juckreiz. Dosierung: 3-mal täglich 5 Globuli über drei Wochen, dann eine Woche Pause und erneut drei Wochen Einnahme.
  • Allium cepa D6: Bei wässrigem Schnupfen und brennenden Augen.
  • Arundo donax D6: Geeignet bei Juckreiz im Gaumen und Nasenbereich.

2. Akupunktur (TCM)

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt die Hausstauballergie als „Windschädigung“. Akupunktur stärkt das Immunsystem und beruhigt die Überreaktion. Häufig genutzte Punkte sind:

  • Di 4 (Hegu): Stärkt die Abwehr und lindert akute Beschwerden.
  • Di 11 (Quchi): Wirkt entzündungshemmend.
  • Di 20 (Yingxiang): Lindert Nasensymptome.
  • Yintang (Ex 1): Beruhigt und lindert Kopfschmerzen.
  • Ma 36 (Zusanli): Fördert das Immunsystem.

3. Phytotherapie (Pflanzenheilkunde)

Bestimmte Heilpflanzen wirken entzündungshemmend und stabilisieren das Immunsystem:

  • Schwarzkümmelöl: Reduziert die Histaminausschüttung.
  • Pestwurz: Hilft bei allergischen Atemwegsbeschwerden.
  • Astragalus membranaceus: Stärkt die Abwehr.

4. Ernährungstherapie

Eine entzündungshemmende Ernährung unterstützt das Immunsystem:

5. Darmsanierung

Aus meiner langjährigen Praxis als Naturheilkundler habe ich immer wieder erlebt, wie eine gezielte Darmsanierung allergische Beschwerden, wie sie bei einer Hausstauballergie auftreten, deutlich lindern kann. Der Darm spielt eine zentrale Rolle im Immunsystem, und ein Ungleichgewicht der Darmflora kann allergische Reaktionen begünstigen.

Mit individuell abgestimmten Pro- und Präbiotika sowie sanften pflanzlichen Präparaten lässt sich die Darmgesundheit gezielt unterstützen. Besonders wertvoll ist in diesem Zusammenhang auch das Fasten, da es dem Darm eine Erholungspause ermöglicht, die Regeneration der Darmschleimhaut fördert und das Mikrobiom nachhaltig positiv beeinflusst.

In vielen Fällen berichten Patienten nach einer sorgfältig durchgeführten Darmsanierung von einer spürbaren Verbesserung ihrer allergischen Symptome. Während die schulmedizinische Forschung hier noch uneinheitliche Ergebnisse liefert, bestätigen meine praktischen Erfahrungen immer wieder den positiven Effekt dieser ganzheitlichen Herangehensweise. Eine individuelle Begleitung ist dabei entscheidend, um die Therapie auf die persönlichen Bedürfnisse und die jeweilige Konstitution abzustimmen.

6. Eigenbluttherapie

Hierbei wird dem Patienten Blut entnommen, aufbereitet und reinjiziert. Ziel ist es, das Immunsystem zu modulieren und allergische Reaktionen abzuschwächen. Ausführlich zur Eigenbluttherapie lesen Sie in meinem Beitrag: Die Eigenbluttherapie

7. Raumklima und Reinigung

  • Staubsauger mit HEPA-Filter verwenden
  • Luftreiniger zur Reduktion von Allergenen
  • Regelmäßiges Lüften und Waschen von Bettwäsche bei 60°C
  • Verzicht auf Teppiche und Vorhänge

Chemische Belastungen im Hausstaub

Hausstaub enthält nicht nur Milbenkot, sondern auch zahlreiche chemische Rückstände. Forscher fanden darin bis zu 5000 Arten von Bakterien und 2000 Arten von Pilzen. Besorgniserregender sind jedoch chemische Substanzen, die an den Staubpartikeln haften.

Zu den nachgewiesenen Chemikalien zählen:

Schutz vor chemischen Belastungen

Um das Risiko zu minimieren, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Staubsauger mit HEPA-Filter verwenden
  • Luftreiniger einsetzen
  • Umkehrosmosefilter für Trink- und Badewasser
  • Haushaltsprodukte ohne bromierte Verbindungen, FKWs, Formaldehyd und PFCs bevorzugen
  • Verzicht auf Teflonpfannen, wasserabweisende Kleidung und Plastikspielzeug
  • Natürliche Reinigungsmittel wie Essig und Backpulver verwenden

Fazit

Die Hausstauballergie gilt in der Schulmedizin als „nicht heilbar“. Ich sehe das anders: die Symptome durch gezielte naturheilkundliche Maßnahmen, ein angepasstes Raumklima und bewusste Lebensgewohnheiten deutlich lindern – und das relativ rasch. Eine Kombination aus Homöopathie, Akupunktur, Phytotherapie und Darmsanierung kann das Immunsystem stärken und die Lebensqualität spürbar verbessern. Wenn die Patienten „mitmachen“ kann diese Allergie meiner Erfahrung nach „gelöscht“ werden.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 17.02.2025 aktualisiert.

Was wäre, wenn ich Ihnen sage, dass die Schulmedizin Ihre Allergien nicht heilen kann?“ Millionen Menschen in Deutschland leiden bereits unter einer oder mehreren Allergien – und die Zahlen steigen rasant. Wenn der Trend anhält, wird in wenigen Jahrzehnten jeder von uns betroffen sein. Doch während die Schulmedizin weiterhin auf Symptombekämpfung setzt, wird das eigentliche Problem ignoriert. Wollen Sie Ihre Allergien wirklich nur unterdrücken, oder suchen Sie nach einer echten Heilung? In diesem Artikel versuche ich Ihnen zu zeigen, warum die Naturheilkunde der Schlüssel zur langfristigen Lösung sein kann.

Allergien auf dem Vormarsch: Wenn die Zahlen sich so weiter entwickeln, wie sie zurzeit vorhanden sind, muss davon ausgegangen werden, dass spätesten ab der Mitte des 21. Jahrhunderts alle Einwohner Deutschlands an einer Allergie leiden.

Lassen Sie mich gleich vorweg sagen: Ich selbst hatte mit so vielen Allergien zu tun, deren Symptome ich nur „klassischen“ (=schulmedizinischen) Mitteln kaschieren konnte. Erst als es die „Unerträglichkeitsgrenze“ überschritt, begann ich den Weg der Naturheilkunde zu beschreiten. Seit ich diesen Weg konsequent verfolge (seit über 20 Jahren), sehe ich in der Praxis trotz der angeblichen „Durchbrüche“, die die Schulmedizin feiert, nicht einen Allergie-Patienten weniger. Im Gegenteil!

Schon in den nächsten Jahren werden Allergien die Volkskrankheit Nummer eins in Deutschland sein. Millionen Deutsche leiden bereits an einem ganzem Spektrum allergischer Erkrankungen wie zum Beispiel:

und vielen anderen Arten von Allergien.

Allergien treten in den letzten Jahren in den Industriestaaten immer häufiger auf und lassen sich zurückführen auf unser tägliches Lebensumfeld in den verschiedenen Bereichen.

Unser Alltag in der Stadt oder in kleineren Ortschaften ist geprägt von einer übertriebenen Hygiene. Dadurch erfährt der Körper zu wenig Kontakt mit Antigenen, die zur Entwicklung eines optimalen Immunsystems erforderlich sind, so die Annahme der Hygiene-Hypothese nach Strachan (1989).

Eine Rolle spielen auch offene und versteckte Umweltgifte, die übertriebe Anwendung von Antibiotika und die zunehmenden Stressfaktoren in Schule, Beruf und Familie.

Studien über die Amish-People in den USA geben auf diese Zusammenhänge deutliche Hinweise. Die Mitglieder der Religionsgemeinschaft leben abgeschieden und ohne die meisten „Segnungen“ der Zivilisation. Jugendliches Bronchialasthma ist dort fast unbekannt und die Allergie-Marker (Antikörper) im Blut der Gemeindemitglieder sind sehr niedrig. Bemerkenswert ist das auch deswegen, weil Allergene (Hausstaub, Pollen, Tierhaare, Milbenkot) in den Wohnräumen der Amish-People in überdurchschnittlichen Mengen gefunden wurden. Trotz dieser „Allergen-Flut“ überreagiert bei ihnen das Immun-System nicht (NEJM).

Allergien gehören demnach zu den Zivilisationskrankheiten, die langfristig zu einer Schwächung der Gesundhedit und im Rahmen der Allergie zu einer Beeinträchtigung des menschlichen Immunsystems führen.

Das geschwächte Immunsystem zeigt seine Reaktionen unter anderem in:

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Verschiedene Arten von Allergien und Intoleranzen

Die Zahl der verschiedenen Arten von Allergien sind mehr als mannigfaltig, wie alleine der Bereich der Lebensmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeit zeigt.

Darüberhinaus gibt es weitere „Intoleranzen“ (Unverträglichkeiten), die nicht auf allergischen Reaktionen beruhen sondern häufig auf einem Enzymmangel.

Die Unverträglichkeiten werden oft fälschlicherweise ebenfalls als Allergien bezeichnet:

Und dann gibt es noch eine besondere Form der Allergie: die Kreuzallergie. Was Naturheilkundler bereits lange beobachteten, findet jetzt als Erkenntnis auch Einzug bei Allergologen und auch Hausärzten.

Was bei einer Allergie genau geschieht lesen Sie im Artikel: Was geschieht bei einer Allergie?.

Konventionelle Therapie: Die Schulmedizin

Zunächst kann man versuchen mittels verschiedener Tests (Allergie HauttestAllergie Bluttest, Pricktest) herauszufinden, gegen welches Allergen man eigentlich reagiert und welcher Typ Allergie (Allergie Typ IAllergie Typ IIAllergie Typ IIIAllergie Typ IV), vorliegt.

In der „schulmedizinischen“ Allergie Therapie, setzen die Ärzte und Patienten im wesentlichen auf Antihistaminika und Corticosteroide (Cortison-Therapie). Die Allergie wird in diesem Fall allerdings nur unterdrückt, aber nicht geheilt. In akuten Notsituationen kann dieser Einsatz der Antihistaminika durchaus sinnvoll sein. Eine „vernünftige“ Langzeit-Therapie ist es aus meiner Sicht allerdings nicht.

Eine weitere Möglichkeit die die Schulmedizin ist gerne anwendet ist die sogenannte Hyposensibilisierung. Bei der Hyposensibilisierung soll der Körper schrittweise an das Allergen „gewöhnt“ werden. Diese Methode bringt in bestimmten Fällen gewisse Erfolge, ist für die Mehrheit der Allergiker aber nicht anwendbar.

Alternative Therapie und Naturheilkunde bei einer Allergie

In der alternativen Allergiebehandlung und in der Natur- und Heilpraxis werden nicht nur die Symptome der Allergiebehandelt sondern auch nach den Ursachen der Allergie geforscht und beseitigt. Hierzu stehen eine Vielzahl von Behandlungsmethoden zur Verfügung.

Die bekanntesten Therapiemöglichkeiten sind: verschiedene „Reiztherapien“, Akupunktur oder die Homöopathie. Aber auch verschiedene Vitalstoffe, wie zum Beispiel Glutamin kommen in Frage. Eine gut funktionierende Therapie (die auch durch zahlreiche Studien gut belegt ist), stelle ich in meinem Beitrag: Die Alternative Allergietherapie vor.

In einigen Naturheilpraxen setzen manche Kollegen auf eine „Alternative Allergiediagnostik“. In der Phase der Diagnostik sollen mit Hilfe verschiedener  Verfahren getestet werden, wann und auf welche Stoffe der Allergiker allergisch reagiert. Zu den alternativen Test in der Allergiediagnostik gehören unter anderem:

A) der Bioresonanz-Test
B) der alternative Allergie-Bluttest mit unterschiedlicher Analysemöglichkeit
C) die Kinesiologie
D) der alternative Stuhltest.

Das Immunsystem des Patienten wird durch die alternative Behandlung gestärkt. Zur Optimierung des Gesundheitszustandes ist oft eine Darmreinigung und Darmsanierung notwendig. Hier setzt dann die Ernährungstherapie mit dem Ausgleich von Balaststoffen und Vitaminen und Mineralien ein. Neuerdings setzen Ärzte auch Wurm-Infektionen (siehe auch: Würmer) ein, um das Immun-System zu stärken. Damit wird der Körper mit positiv wirkenden Allergenen konfrontiert.

Fazit

Die alternativen und natürlichen Heilungstherapien für Allergiker bieten langfristige Heilungschancen. Aus meiner Sicht spielen dabei die Ernährung und die Probiotika eine wichtige Rolle. Auch das Heilfasten leistet sehr wertvolle Dienste. Mehr dazu auch in meinem Beitrag: Fasten bei Allergie, Verdauungsproblemen und Entzündungen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 6.9.2024 aktualisiert.

Häufig stellt eine Allergie, bedingt durch das ausgeprägte klinische Bild, eine starke Beeinträchtigung der Lebensqualität für den Betroffenen dar.

Zur Linderung und Therapie werden schulmedizinisch verschiedene Therapieansätze verfolgt, die je nach Ausprägung und Verursacher (Allergen) zur Anwendung kommen.

Dabei wird primär das Symptom, nicht aber der Verursacher selbst behandelt.

1. Vermeidung des Allergens

Ein wichtiges Element dieser Ansätze ist die Vermeidung des Kontaktes mit dem auslösenden Allergen (= Allergenkarenz). Diese Maßnahme ist nicht klasssich schulmedizinisch, sondern kann auch dem Bereich der Natuheilkunde zugerechnet werden.

Die Allergenkarenz lässt sich z.B. bei einer Medikamentenallergie durch Verzicht auf das Medikament oder Wahl eines Austauschpräparates ohne den vermeintlichen Auslöser oder auch z.B. bei einer Kontaktallergie gut umsetzen. Die meisten Allergieformen stellen sich aber derart komplex dar, dass eine Karenz kaum einzuhalten ist.

Die z.B. durch eine Nahrungsmittelallergie verursachten Symptome können nur durch konsequenten Verzicht des Allergens vermieden werden, was sich bei vielen Lebensmitteln als äußerst schwierig gestaltet. Ebenso verhält es sich bei einer Hausstauballergie oder dem Heuschnupfen (Pollenallergie), bei denen sich der Auslöser frei in der Luft befindet.

2. Medikamente der Schulmedizin

Ein weiteres Hilfsmittel der Schulmedizin zur Linderung oder Beseitigung der Symptome ist die Medikamententherapie. Hier steht eine Vielzahl von Präparaten zur Verfügung wie z.B. Antihistaminika, Steroide zur Inhalation oder zur Aufnahme über die Schleimhäute der Nase und des Auges oder Mastzellstabilisatoren.

Mastzellstabilisatoren (Mastzellen = Zellen der körpereigenen Abwehr) werden sowohl zur Prophylaxe als auch während einer durchlebten Allergie eingesetzt. Die Wirkstoffe (u.a. Nedocromil, Lodoxamid und Cromoglicinsäure) verhindern eine Freisetzung von Histamin, therapieren entzündliche Prozesse und verhindern Bronchiospasmen (plötzliche Verkrampfungen der Bronchialmuskulatur). Bedingt durch die hohe Fettlöslichkeit treten bei Mastzellstabilisatoren kaum Nebenwirkungen auf.

Steroide dienen der Vermeidung einer Neubildung von entzündungsfördernden Botenstoffen und zellschädigenden Enzymen. Das Glucocorticoid Cortison ist dabei meist Wirkstoff der Wahl, da es hoch entzündungshemmend wirkt. Kurzzeitig und lokal eingesetzt sind, bedingt durch die niedrige Dosierung des Steroids, kaum Nebenwirkungen zu erwarten.

Bei Behandlung über einen längeren Zeitraum kann es aber auch zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, so dass der Einsatz überwacht werden sollte. So zeigen sich u.a. osteoporotische Veränderungen des Knochens (Knochenschwund), Hypertonie (Bluthochdruck), Blutzuckerbeeinflussungen bis hin zum Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder auch depressive Verstimmungen.

Antihistaminika stellen die „wichtigste“ Medikamentengruppe in der Schulmedizin zur Behandlung einer Allergie dar. Sie verdrängen den Botenstoff Histamin vom Wirkungsort und dämpfen so die ausgelösten Symptome wie z.B. Rötungen, Juckreiz und geschwollene Schleimhäute. Die Präparate werden in unterschiedlichen Darreichungsformen (Tablette, Spray, Augentropfen, Salbe und Gel) angeboten.

Nebenwirkungen sind neben einer möglichen Sedierung (einschläfernde Wirkung) Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Durchfälle. Der Einsatz ist kontraindiziert bei Vorliegen einer Prostatahypertrophie (Vergrößerung der Prostata) oder dem Glaukom (Grünen Star).

Zeigt sich eine Allergie als resistent gegen alle Behandlungsansätze oder ist die Symptomatik derart ausgeprägt, dass es zu lebensbedrohlichen Situationen kommt, bietet die Schulmedizin für einige Allergieformen (Pollen, Hausstaub, Insektengifte und Schimmelpilze) die Möglichkeit der spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung). Hierbei wird der Patient bewusst und unter ärztlicher Kontrolle dem Allergen ausgesetzt, um so eine Gewöhnung (= Desensibilisierung) zu erzielen.

Die Hyposensibilisierung ist eine Therapieform, bei der der Ursprung (das Allergen) behandelt werden soll, sodass die Symptome nie wieder auftreten (sollen). Alle anderen Therapien setzen sowieso nur an den Symptomen an und können ein erneutes Auftreten der Allergie nicht verhindern.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.6.2014 aktualisiert.

Mastzellen, auch Mastozyten genannt, sind spezialisierte Zellen des Immunsystems, die Botenstoffe speichern, wie zum Beispiel Histamin und Heparin.

Sie kommen im gesamten Körper vor, im interstitiellem Bindegewebe, in der Submucosa in Darm und Atemwegen, in der Haut (Corium), Mund, Nase, Bindehaut der Augen und in der Nachbarschaft von Gefäßen und Nerven.

Sie spielen eine wichtige Rolle bei Entzündungsprozessen. Bei einer Aktivierung können Mastzellen aus ihren Granulatspeichern schnell Mediatoren freisetzen. Diese Aktivierung beziehungsweise Degranulierung kann durch Antigene (Allergene) ausgelöst werden. Aber auch Verletzungen, Keime und chemische Komponenten sind in der Lage, Mastzellen zu aktivieren.

Rezeptoren auf der Mastzellmembran haben eine hohe Affinität zu spezifischen IgE-Antikörpern. Die Affinität zu IgE ist so hoch, dass die Antikörper auch nach dem initialen Reiz auf den Mastzellen „kleben“ bleiben.

Diese IgE-Antikörper stammen oft von einer „Auseinandersetzung“ mit Allergenen aus der Umwelt. Der erste Kontakt verursacht noch keine Beschwerden, sondern führt nur zu einer exzessiven Produktion an Antigen-spezifischem IgE-Antikörpern, die sich auf den Mastzellen niederlassen.

Bei einer nachfolgenden Exposition mit dem Allergen kommt es zur Aktivierung der mit IgE sensibilisierten Mastzellen, die in der Folge Histamine in ihre Umgebung ausschütten. Und diese Mediatoren verursachen die für eine Allergie typischen Symptome. Der Reiz erfolgt in der Regel von nur einem Allergen, das zur Bildung eines spezifischen IgE-Antikörpers führt. Die IgE-Produktion ist also nur auf ein Allergen ausgerichtet.

Daher bleiben bei einer Allergie die Mastzellen in „Wartestellung“ bis ein Allergen an die auf ihm befindlichen IgE-Antikörper bindet.

Eine Aktivierung bewirkt die Freisetzung von Histaminen und weiteren Mediatoren, wie:

  • Serin-Proteasen (Tryptase),
  • Serotonin,
  • Heparin,
  • Thromboxan,
  • Prostaglandin D2,
  • Leukotrien C4,
  • plättchenaktivierender Faktor,
  • Zytokine etc.

Mastzellstabilisatoren sind damit Substanzen, die die Zellmembranen der Mastzellen „stabilisieren“ und somit die Degranulation der Mediatoren verhindern. Und ohne diese Mediatoren bleiben auch die für die Allergie typischen Symptome aus.

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Nebenwirkungen der Mastzellstabilisatoren

Cromoglicinsäure

Ein bekanntes Medikament, das noch aus den 1960er Jahren stammt, ist „Intal“. Es handelt sich hier um Cromoglicinsäure. Diese Substanz blockiert die Chloridkanäle der Membran von aktivierten Mastzellen. Diese Blockade verhindert die Freisetzung der Mediatoren.

Als offizielle Nebenwirkungen werden (fast wie gewöhnlich) etliche Einträge angegeben, die aber angeblich alle (wie gewöhnlich) nur selten zu sehen sind.

Dazu zählen:

  • Ödeme,
  • Bronchospasmen (die eigentlich durch die Substanz verhindert werden sollen),
  • Husten,
  • Schwindel,
  • Dysuria (Schmerzen beim Wasserlassen),
  • zu häufiger oder geringer Harndrang,
  • Kopfschmerzen,
  • Gelenkschwellungen und -schmerzen,
  • tränende Augen,
  • Verstopfung der Nase,
  • Übelkeit,
  • Hautausschläge,
  • Juckreiz etc.

In noch selteneren Fällen kann die Substanz:

  • Anämien (Blutarmut),
  • Dermatitis (Hautentzündung),
  • Heiserkeit,
  • Blutsturz,
  • Muskelschmerzen,
  • Nephrose (bestimmte Probleme der Niere),
  • Herzbeutelentzündung,
  • periphere Neuritis,
  • Photodermatitis,
  • Lungeninfiltrate und
  • Vertigo (Schwindel)

verursachen.

Anaphylaktische Reaktionen gehören übrigens auch zum „Repertoire“ der Nebenwirkungen.

Nedocromil

Nedocromil (Handelsname u.a. Irtan) ist ebenfalls ein „Membranstabilisator“. Die Substanz wirkt allerdings nicht so rasch wie die Cromoglicinsäure. Erst nach einigen Wochen Behandlung ist die gewünschte Wirkung ausreichend stark ausgeprägt.

Die Häufigkeit der Nebenwirkungen wird auch hier von der Schulmedizin mit „selten“ angegeben.

Aber die Liste der möglichen Nebenwirkungen ist ebenfalls ansehnlich:

  • Bauchschmerzen,
  • Körperschmerzen,
  • Frösteln,
  • Verstopfung,
  • Husten,
  • Heiserkeit und Trockenheit der Kehle,
  • Ohrverstopfung,
  • Fieber,
  • Atemnot,
  • Engegefühl in der Brust,
  • Stimmverlust,
  • Verstopfung der Nase,
  • geräuschvolles Atmen,
  • laufende Nase,
  • Kurzatmigkeit,
  • Niesen,
  • weiche und geschwollene Drüsen im Halsbereich,
  • Schluckbeschwerden,
  • überdurchschnittliche Müdigkeit und Schlappheit,
  • Veränderungen der Stimme etc.

Bei den etwas genaueren Angaben zur Häufigkeit der Nebenwirkungen – „selten“ ist nur ein sehr vager Begriff – werden zum Beispiel Übelkeit und Erbrechen mit 2 bis 4 Prozent der Fälle beziffert. Bei Nebenwirkungen im Atemwegsbereich heißt „selten“ dann schon 6 bis 7 Prozent. Bronchospasmen werden in 5 Prozent der Fälle berichtet. Und neurologische Nebenwirkungen gibt es bei 6 von 100 Anwendungen.

„Selten“ ist nur selten eine wissenschaftlich exakte Mengen- beziehungsweise Häufigkeitsangabe.

Selbst wenn es sich hier um „wirklich“ seltene Nebenwirkungen handelt, ist die Länge der Liste möglicher Nebenwirkungen beängstigend ausgedehnt. Das heißt nicht, dass ein Patient alle diese Nebenwirkungen bekommen muss.

Die Vielfalt der Nebenwirkungen verrät, dass die Medikamente wohl mehr als nur Mastzellmembranen stabilisieren und dass hier eine erhöhte Wahrscheinlichkeit gegeben ist, an einer der „seltenen“ Nebenwirkungen zu erkranken.

Denn wenn ich 10 verschiedene Nebenwirkungen habe, die alle nur eine Wahrscheinlichkeit beziehungsweise Häufigkeit von 3 Prozent haben, dann habe ich kumuliert eine Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent, an einer der 10 Nebenwirkungen zu erkranken. Und das hat mit „selten“ nichts mehr zu tun.

Fazit

Für mich sind Mastzellstabilisatoren zwar wirksame Medikamente, aber keine „vernünftige“ Therapie, da nur Symptome abgestellt werden und eine wirkliche Heilung ausbleibt.

Ich bevorzuge immer eine natürliche, bzw. naturheilkundliche Therapie (u.a. auch das Heilfasten), sodass eine dauerhafte Einnahme von Medikamenten (inklusive Nebenwirkungen) nicht nötig ist. Mehr dazu auch in meinem Beitrag: Heilfasten bei und gegen Allergien und in meinem kostenlosen Allergie-Newsletter:

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 6.9.2019 aktualisiert

Wie der Name dieser Wirkstoffgruppe andeutet schwächen diese Substanzen die Wirkung von Histamin im Organismus ab oder blockieren sie vollkommen.

Es gibt im Organismus vier verschiedene „Ausführungen“ von Histaminrezeptoren, die mit H1, H2, H3 und H4 bezeichnet werden. Für eine anti-allergische Wirkung kommt nur die Blockade der H1-Rezeptoren in Frage. H2-Rezeptoren beeinflussen andere physiologische Vorgänge, wie zum Beispiel die Produktion von Magensäure.

Eine der bekanntesten Nebenwirkungen, vor allem der Antihistaminika der ersten Generation, ist die sedierende Wirksamkeit. Mit dieser Nebenwirkung tat sich eine neue Indikation auf: Schlafstörungen beziehungsweise Einschlafstörungen.

Benadryl, Betadorm, Dolestan etc. sind Präparate, die Diphenhydramin enthalten und zur ersten Generation der Antihistaminika gehören. Da die Substanz zudem anti-cholinerg wirkt, wird sie neben der Indikation Schlafstörung auch bei Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Grund für diese Wirkung beziehungsweise Nebenwirkung ist die Fähigkeit dieser Substanzen, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden.

Diese zentralnervöse Aktivität kann dann zu weiteren Nebenwirkungen führen, wie Photophobie, Mundtrockenheit, Sehstörungen. Patienten mit EKG-Veränderungen dürfen diese Substanzen nicht einnehmen, da diese Veränderungen durch die Substanzen verstärkt werden können.

Hier ist die Gefahr eines plötzlichen Herztodes gegeben. Da die Substanz ausschließlich über die Leber eliminiert wird, stellt eine eingeschränkte Leberfunktion eine relative Kontraindikation dar.

Wegen seines anti-cholinergen Effekt besteht bei einem Langzeitgebrauch zudem die Gefahr des Nachlassens der kognitiven Fähigkeiten und Demenz, vor allem bei älteren Menschen. Loratadin ist ein Vertreter der zweiten Generation von Antihistaminika. Die WHO führt diese Substanz in der Liste der unverzichtbaren Medikamente, vielleicht nicht zuletzt auch deswegen, weil die sonst typische Nebenwirkung „Sedierung“ für diese Substanz (angeblich) nicht gegeben ist.

Die Praxis hat dagegen gezeigt, dass auch hier Sedierungen auftreten, die in der Regel nur weniger stark ausgeprägt sind im Vergleich zu den Antihistaminika der ersten Generation. Dennoch lassen sich die Sedierungen unter den Antihistaminika der zweiten Generation immer noch als signifikant einordnen.

Da auch diese Substanz(en) die Blut-Hirn-Schranke überwinden, wenn auch in einem nicht so großen Maße wie es bei den alten Substanzen der Fall ist, kommt es zu ähnlichen Nebenwirkungen wie oben beschrieben. Die offiziellen Indikationen für diese Substanz sind Allergien und allergische Hautveränderungen.

Als Kontraindikationen sind bekannt eingeschränkte Leberfunktion, die eine Dosisanpassung notwendig machen, und Unverträglichkeiten. Pharmakologisch unterscheidet sich Loratadin durch seinen Wirkmechanismus am Rezeptor. Die Substanz blockiert diesen nicht für Histamin, sondern besetzt ihn als einen inversen Agonisten.

Das heißt, dass die Substanz den Rezeptor nicht vollkommen für Histamin blockiert, sondern dessen Aktivität herabsetzt und somit die klinische Wirkung eines Antihistaminikums erzeugt. Im Vergleich zu Mastzellstabilisatoren und Glucocorticoiden haben wir hier eine Substanzgruppe mit weitaus weniger Nebenwirkungen und Kontraindikationen.

Wegen der relativ besseren Verträglichkeit kann man sie als die „wichtigste“ Medikamentengruppe in der Schulmedizin zur Therapie von allergischen Störungen bezeichnen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 17.6.2016 aktualisiert.

In diesem Beitrag gehe ich auf das „hochgepriesene“ Verfahren der sogenannten Hyposesibilisierung (oder auch Desensibilisierung) genannte Verfahren der Schulmedizin ein.

Diese „Verfahren“ hören sich logisch, überzeugend und auch brilliant an. Aber ich halte diese in den allermeisten Fällen für „falsch“.

Aber kommen wir erst einmal zum Verfahren selbst:

Kennen Sie SIT, PIT und PSIT? Nein, hier versucht niemand auf Englisch seinen Hund abzurichten. Die drei Kürzel sind Akronyme für:

  • SIT = spezifische Immuntherapie,
  • PIT = perennial immunotherapy = ganzjährige Immuntherapie und
  • PSIT = präsaisonale spezifische Immuntherapie.

SIT ist dabei der Oberbegriff für die beiden Anderen.

Ein anderes, wesentlich bekannteres Wort für SIT lautet „Hyposensibilisierung“ oder früher auch „Desensibilisierung“. PIT und PSIT sind Varianten derselben.

Mit einer Erfolgsrate von geschätzten 45 Prozent ist die SIT keine besonders erfolgreiche Therapie. Denn ein spezifisches Vorgehen, wie es der Name vermuten lässt, sollte eine höhere Erfolgsrate aufweisen als 45 Prozent.

Ähnlich wie beim Impfen werden hier Hypothesen zur Grundlage der Therapie gemacht, für die bislang noch jeder evidenzbasierte Beweis fehlt. Denn bei einer SIT wird der Leidtragende mit genau dem Allergen malträtiert, gegen das er allergisch ist. Ziel der Bemühungen ist, den Organismus mit geringen Dosen an Allergenen an das Selbige zu gewöhnen und dadurch die Lust am Reagieren zu nehmen.

Ich persönlich weiß nicht, warum der Organismus sich zu so einer Entscheidung durchringen sollte?

Denn hier soll die Modifikation des Immunsystems durch die Maßnahme so aussehen, dass bei einem Reiz die Produktion von allergieauslösenden Immunglobulinen der Klasse E (IgE) unterdrückt wird, und statt dessen IgG Antikörper gebildet werden, die keine allergische Symptomatik nach sich ziehen.

Warum und wie dieses Umschalten auf eine andere Art von Antikörper durch die Präsentation von Allergenen funktionieren soll, dafür scheint es keine abgesicherten Erkenntnisse zu geben.

Schlimmstenfalls kann es passieren, dass der Behandelte eine tüchtige allergische Reaktion bekommt, trotz geringer Mengen an Allergenen, die unter die Haut gespritzt werden. Alleine deswegen sage ich schon: „Nein Danke!“.

Da also die evidenzbasierte Schulmedizin mit der SIT ein Behandlungsprogramm anbieten kann, dessen Erfolgschancen im besten Fall 50:50 sind (womit man zugleich noch ein Wettbüro aufmachen könnte), ist man hier bemüht, diese zweifelhaften Erfolgschancen noch zu erhöhen!

Eine mögliche Konsequenz wäre, sich nach anderen Behandlungsmethoden umzusehen, die besser wirken. Aber in der Schulmedizin ist man von der Richtigkeit seiner Hypothesen so überzeugt, dass sie nicht mehr als Hypothesen, sondern als Dogmen angesehen und gehandelt werden. Auch hier sind die Impfungen ein beredter Zeuge dieser Einstellung.

Da also die Hyposensibilisierung „so hoch wirksam“ ist, muss ein modifiziertes Verfahren her, dass dann die entsprechenden Erfolgszahlen herbeizaubert. Und dieses Verfahren ist jetzt da und hat auch bewiesen, dass die Zahlen besser aussehen:

Eine polnische Studie aus dem Jahr 2013 (Perennial is more effective than preseasonal subcutaneous immunotherapy in the treatment of seasonal allergic rhinoconjunctivitis) hat nämlich jetzt zeigen können, dass das alte Verfahren der Hyposensibilisierung (PSIT) mit der neuen Variante (PIT) verglichen hat und zu unglaublichen Erfolgszahlen verholfen hat!

Die „ÄrzteZeitung online“ (1) hatte sich auch dieser Veröffentlichung angenommen unter dem Titel: Ganzjährige SIT hilft besser als Kurzzeittherapie. In dieser Studie wurden 120 Gräserallergiker und Pollenallergiker, die noch nie in ihrem Leben hyposensibilisiert worden waren, mit PIT oder PSIT behandelt.

Da bei PSIT die Behandlung nach wenigen Wochen aufhört, wurden die Teilnehmer dieser Gruppe nach Beendigung der Behandlung mit den Allergenen weiter mit einem Plazebo behandelt. Die Studie war eine doppelblinde Studie, bei der weder Patienten, noch behandelnde Ärzte wussten, welche Gruppe die PIT oder PSIT Gruppe war.

Nur am Rande, aber für mich amüsant: Die ÄrzteZeitung vermerkt diese Tatsache als „Besonderheit“: „Das Besondere an der Studie war ihr doppelblindes Design“. Ist das etwa das unfreiwillige Eingeständnis, dass medizinwissenschaftliche Studien normalerweise nicht unter einem doppelblinden Design durchgeführt werden? Wenn dem so ist, dann ließe die Aussagekraft solcher Studien schon alleine deswegen mehr als zu wünschen übrig.

Die vorliegende doppelblinde Arbeit aus Polen kam zu dem günstigen Ergebnis, dass PIT „deutlich überlegen“ sei. Sowohl bei den Symptomen, als auch bei den sonst notwendigen Medikamenten sah man in der Studie eine signifikant bessere Reduzierung unter PIT – 73 Prozent Reduktion für PIT und 56 Prozent unter PSIT nach 3 Jahren.

Laut Aussagen der Autoren gab es 21 Ausfälle (11 in PSIT und 10 in PIT), die aber nicht auf ein Therapieversagen zurückzuführen waren. Nebenwirkungen, wie allergische Reaktionen oder Anaphylaxien, gab es nicht. Lediglich gab es leichte bis mittelgradige Nebenwirkungen vom Grad I und II in beiden Gruppen in gleicher Häufigkeit.

Im Land der Blinden, ist der Einäugige König

Fazit der Studie: PIT ist besser. Statt 67.000 Therapie-Einheiten, wie sie unter PSIT verabreicht werden, empfängt der geneigte Patient unter PIT stolze 158.000 Therapie-Einheiten. Und diese Menge scheint aber immer noch nicht ausreichend zu sein, den Patienten zu 100 Prozent von seinen Qualen zu befreien. Aber im Lande der Blinden ist der Einäugige ja bekanntlich ein König.

Bezeichnend der Abschlusssatz des Beitrags der ÄrzteZeitung: „Die ganzjährig durchgeführte SIT ist offenbar besser geeignet als eine Kurzzeittherapie, um die Symptome einer Pollenallergie zu bessern, schlussfolgern Tworek und Kollegen, und zwar bei vergleichbar gutem Sicherheitsprofil.

Genau! Ohne es zu wollen haben die Vertreter der Schulmedizin wieder einmal zugegeben, worum es auch bei ihren Bemühungen mit und ohne „Besonderheiten“ geht: Um Symptome und deren Besserung.

Da darf man sich nicht wundern, warum man trotz Verbesserung noch weit von den 100 Prozent entfernt ist.

Eine Beseitigung der Ursache wäre dagegen mit einer 100-prozentigen Reduzierung der Symptome verbunden. Leider kommt ein solcher Patient dann nicht mehr die nächsten 3 Jahre in die Praxis, um sich behandeln zu lassen…

Falls Sie jetzt denken: „Der hat es nötig! Ich soll wohl lieber zum Heilpraktiker gehen und mich ein Jahr lang homöopathisch behandeln lassen?“

In diesem Fall sage ich Ihnen ganz klar: „Nein, Sie sollten sich erst einmal umfassender informieren und auf jeden Fall meinen kostenlosen Newsletter zum Thema Allergie anfordern:

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1 Punkt von 24 möglichen als Nachweis?

Selbst das renommierte Paul-Ehrlich-Institut bedient sich im Zulassungsverfahren neuer SIT-Präparate fragwürdiger Studien. So geschehen in der Beurteilung von Allergenen, die gegen Hausstaub-Allergie helfen sollen. 2015 kamen die Tabletten mit Hausstabmilben-Extrakt Acarizax auf den Markt.

Geprüft wurde das Medikament zunächst in einer Studie, die den Verlauf rhinitischer Symptome unter Acarizax ermittelte. In der „MERIT-Studie“ maßen die Wissenschaftler den Erfolg über einen Fragebogen, in dem die Probanden ihre Beschwerden in einer 24-Punkte-Skala angeben mussten.

Eine Verbesserung um mindestens 1 Punkt legte das Paul-Ehrlich-Institut als Nachweisgrenze fest. Glück für den Acarizax-Hersteller Alk Abelló: Um 1,1 Punkte ging die Symptomatik bei den Studien-Teilnehmern zurück. Wohlgemerkt reden wir hier über die Schätzung einer Tropfenmenge aus der allergischen Schnupfennase.

Eine andere Angabe betraf die Einsparung der Kortison-Stöße aus dem Inhalator. 1 Punkt entspricht dann einem halbem Pump am Tag. Bei so vagen Beurteilungs-Kriterien erntete die Studie auch herbe Kritik.

Ein weiterer Einwand betrifft die grundlegende Methodik. So wurde kein „Vorher-Nachher-Test“ durchgeführt, sondern nur ein Vergleich innerhalb der drei Probanden-Gruppen (2 Dosierungen Acarizax, 1 Mal Plazebo). Zum Untersuchungsbeginn erfolgte überhaupt gar keine Evaluierung der Symptome.

Doppelt hält besser, besonders wenn 1 Punkt von 24 signifikant sein soll. Deswegen wurde in einer zweiten Untersuchung die Wirkung von Acarizax gegen Bronchialasthma  und Rhinokonjunktivitis untersucht.

Die Probanden bekamen in der „MITRA-Studie“ Acarizax oder ein Plazebo und zusätzlich das Kortikosteroid Budesonid und einen Bronchodilatator. Nach einigen Monaten bis einem Jahr wurde die Budesonid-Dosis halbiert, mit der Option das Präparat abzusetzen. Ergebnis: Die Teilnehmer, die Acarizax einnahmen, erlitten seltener eine Verschlechterung der Symptome.

Das ist dann der Wirksamkeitsnachweis: Es wird nicht schlimmer. Und wenn es sehr viel schlimmer wird, fallen die Probanden aus der Studie heraus (was sie aus ethischen Gründen auch müssen). Schwerwiegende Nebenwirkungen ergaben sich nämlich unter Plazebo seltener als unter Acarizax.

Die Reaktionen auf die Hausstaubtabletten waren dann unter anderem – wir schlucken, wenn wir können –Pharynx- und Mund-Ödem.

Doch diese Punkte sind nicht die einzige Kritik am Wirkungsbeleg. Standardmäßig reduzierten die Studien-Ärzte die Dosis des Budesonids und die Bronchodilatatoren während des Untersuchungszeitraumes. Laut methodologischer Ethik-Kriterien ist dies nur statthaft, wenn eine dreimonatige stabil kompensierte Phase beim Patienten vorausgegangen ist. Doch selbst daran hielten sich die Prüfer nicht.

Noch eine Hypothese

Allergien, wie einige andere Erkrankungen auch, sind auf dem Vormarsch. Keiner weiß wirklich, warum das so ist. Man vermutet Umweltfaktoren, eine über-penible Hygiene für Kinder, Stress und psychosomatische Faktoren und so weiter.

Ich habe da meine eigene „Lieblingstheorie“. Denn, falls es stimmt, dass 80 Prozent der immunkompetenten Zellen des Immunsystems im Gastrointestinaltrakt liegen, dann könnte eine Störung hier die Ursache für Immunschwächen und Immunüberreaktionen sein.

Da wir häufig mit Antibiotika in Kontakt kommen, sei es als ärztliches Rezept für irgendeine Infektion (es gibt glücklicherweise auch Ärzte, die nicht gleich in diese Richtung therapieren) oder aber als Rückstände in den verschiedenen Fleischsorten, die auf unserem Teller und schließlich im Verdauungssystem landen, kommt es notwendigerweise zu einer Störung der Darmflora und damit verbundenen Konsequenzen für das gastrointestinale Immunsystem.

Da diese Störungen nicht vorübergehender Natur sind, kommt es auch zu einer permanenten Störung in diesem Bereich, die die Feineinstellung des Immunsystems verändert. Oder mit anderen Worten: Das Immunsystem wird durch eine gestörte Darmflora falsch informiert über das, was akzeptabel ist und was nicht.

Wenn ich also die Feineinstellung des Immunsystems rejustieren und damit die allergische Neigung beseitigen möchte, dann muss ich was für eine ausgewogene und natürliche Darmflora tun. So meine Hypothese.

Ich erdreiste mich einfach, so etwas in die Welt zu setzen. Denn die Schulmedizin geht in dieser Beziehung locker einen und mehr Schritte weiter, indem sie ihre Hypothesen, und seien sie auch noch so falsch, erst gar nicht mehr diskutieren, sondern gleich in die Praxis umsetzen. Die Erfolge daraus sind bekannt.

Wenn also meine Hypothese stimmt, dann müsste eine Pflege der natürlichen Darmflora in der Lage sein, Schritt für Schritt eine bestehende Allergie zu beseitigen beziehungsweise prophylaktisch erst gar nicht entstehen zu lassen. Wie pflegt man seine Darmflora? Durch die Ernährung. An erster Stelle stehen hier Probiotika und Prebiotika.

Noch eine Zwischenbemerkung: Das mit dem Sauerkraut (siehe oben), war kein Witz…

Prebiotika (auch Präbiotika genannt) sind eine unterstützende Maßnahme für die Darmbakterien, also Nahrungsmittel für diese im weiteren Sinne. Daher ist die Gabe von Präbiotika eine sinnvolle Angelegenheit für eine gut funktionierende Darmflora. Für Aufbau und Regeneration einer gestörten Darmflora sind Probiotika etwas besser geeignet.

Daher habe ich mich einmal umgeschaut, ob es zu meiner Hypothese Arbeiten gibt, die sich mit diesem Thema befassen. Diese finden Sie in meinem Beitrag zur „Alternativen Allergie Therapie

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Quellen:

  1.  aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/allergien/article/840907/allergie-ganzjaehrige-sit-hilft-besser-kurzzeittherapie.html

Beitragsbild: fotolia.com – alexander raths

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 6.9.2019 aktualisiert.