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Welches ist die Richtige? Fastenkuren, Fastenmethode, Fastenvarianten

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Fastenkuren liegen im Trend: Es gibt unzählige Fastenmethoden und Fastenformen mit ganz unterschiedlichen Zielen und Vorgaben.

Viele dieser Varianten haben mit dem eigentlichen „Heilfasten“ nicht viel gemeinsam, werden aber leider trotzdem oft mit ihm „in einen Topf geworfen“.

In diesem Artikel versuche ich für Sie, Ihnen die verschiedenen Fastenmethoden zu beschreiben und auch auf die Unterschiede einzugehen und darzulegen, worauf es beim „echten“ Heilfasten ankommt.

Kommen wir zu ersten Frage:

Welche Fastenvarianten gibt es?

Im Wesentlichen gibt es derzeit (Stand November 2018) drei unterschiedliche Fastenvarianten:

1. Das Vollfasten

Beim Vollfasten wird über mehrere Tag nichts gegessen. Dabei verzichtet man einige Zeit lang auf feste Nahrung und “entlastet” dabei den Körper. Dieser stellt, wenn Sie alles richtig machen, in kurzer Zeit auf den Fastenstoffwechsel um und kann dann sehr effektiv Giftstoffe, Ablagerungen und andere störende Stoffe ausscheiden. Auf den Fastenstoffwechsel gehe ich weiter unten gleich noch genauer ein.

Vielleicht denken Sie beim Vollfasten an ein strenges Wasserfasten oder Teefasten. Nun, so war es „früher“ auch. Ein reines Wasserfasten oder Teefasten empfehle ich aber heute als Fastenkur nicht mehr, da die meisten überhaupt nicht mehr über die nötige „Grundgesundheit“ verfügen, damit sie die Umstellung in den Fastenstoffwechsel problemlos verkraften.

Der bekannte Fastenarzt Dr. Otto Buchinger erkannte dieses Problem bereits im letzten Jahrhundert und führte deshalb (unter anderem) die Gemüsesäfte beim Fasten ein. Diese Fastenkur ist heute allgemein als Buchiger-Fasten bekannt.

Ich persönlich vertrete eine weitergehende Form als das modifizierte Fasten wozu im Prinzip auch das Buchinger-Fasten gehört.

2. Das intermittierende Fasten

Jetzt wird es etwas knifflig, denn ich führe jetzt eine neue Definition ein, die es “so” noch nicht gibt.

Also: beim intermittierenden Fasten ißt man einen oder zwei Tage pro Woche “nichts”.

Zum Beispiel: Dienstags und Freitags wird gefastet. An den anderen Tagen wird “normal” gegessen. Oder: 2 Fastentage innerhalb von 10 Tagen. Diese Konzepte nennen sich dann 2in7 oder 10in2. Im Beitrag 10in2 – Heute essen, morgen vergessen, gehe ich auf diese Methode genauer ein.

3. Das Intervallfasten

Beim Intervallfasten wird nur noch in einem bestimmten Zeitfenster JEDEN Tag gegessen. Sie fragen sich vielleicht: Das soll fasten sein? Jaaaa…. ich finde das auch “komisch”, aber diese “Methode” hat ganz wichtige Bedeutung für Ihre Gesundheit!

Das Problem heute ist ja die ständige Verfügbarkeit von Nahrung. Ständig wird irgendwas “genascht”, gemampft oder getrunken. Meistens auch noch zu viel und das Falsche obendrein.

Aus der Evolution sind wir das nicht gewohnt. Es geht beim Intervallfasten vor allem darum nur in einem bestimmten Zeitfenster pro Tag zu essen – idealerweise nur innerhalb von 8 Stunden pro Tag. Das bedeutet: 16 Stunden lang essen Sie gar nichts. Natürlich darf getrunken werden – aber bitte nur Wasser oder Kräutertees, vielleicht auch Kaffee und Gemüsesäfte. Aber bitte keine “Zuckerwässer” wie Limo, Cola, usw.

Wie bereits gesagt: Das intermittierende Fasten und das Intervallfasten sind derzeit (noch) das Gleiche. Deswegen plädiere ich ja für eine neue Definition der Begriffe.

Mehr zu den Vorteilen und Studien bezüglich Intervallfasten und intermittierendem Fasten finden Sie in folgenden Beiträgen:

4. Andere Fasten-Varianten

Neben den eben genannten drei wesentlichen Fastenvarianten, gibt es weitere Methoden, von denen ich Ihnen hier nur einige kurz nennen möchte.

Die Breuss-Kur, die sich vor allem Ihren Ruf als “Krebskur” erworben hat.

Erdfasten, von Franz Konz. Konz war überzeugt, dass seine „Urkost“ ohne Fleisch die Ernährungsgewohnheit unserer Vorfahren darstellte.

Viele „Fastenvarianten“ wie das Basenfasten, die F.X. Mayr-Kur oder auch “Milch-Semmel-Kur“, das Hildegard-von-Bingen-Fasten, sowie die Schrothkur, das Früchtefasten und Obstfasten sind ebenfalls KEIN wirkliches Fasten, weil der Körper nicht auf den Fastenstoffwechsel umstellt.

Letztlich sind dies alles nur bestimmte Formen einer Diät, aber kein Fasten. Ich halte diese Varianten keinesfalls für schlecht. Im Gegenteil. Aber es geht um das Erreichen des Fastenstoffwechsels. Und dieser wird sicher nicht erreicht, wenn ich den ganzen Tag Früchte esse oder “nur” mein Handy abschalte.

Was das mit dem Handy zu tun hat? Naja, das wird ja auch als “Fasten” propagiert: Handyfasten oder “hedonistisches Fasten“… Tut mir leid, aber manchmal ist es wirklich zu albern. Und wenn Sie noch mehr “Fasten-Unsinn” lesen möchten, klicken Sie sich zu meinem Beitrag: „Was ist Fasten?“

Und dann sind da noch die ganzen Vertreter und Experten, die das Heilfasten mit einer Diät verwechseln. Auch zahlreiche Menschen, die sich noch nie mit dem Fasten wirklich beschäftigt haben, denken, es sei eine Methode zum Abnehmen – eben eine Art „Fasten-Diät“.

Dabei ist das Abnehmen höchstens ein Nebeneffekt des Fastens und übrigens auch nicht von Dauer, wenn Sie das Fasten nicht nutzen, um danach Ihre Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten zu ändern. Heilfasten bringt so viel mehr, dass es mir inzwischen richtig lächerlich vorkommt, wenn das Abnehmen dabei im Vordergrund stehen soll.

Andere denken, das Fasten sei vor allem eine Phase der “Selbstfindung” oder vor allem religiös motiviert, wie zum Beispiel der FastensonntagFasten im Ramadan oder die österliche Fastenzeit.

Auch Hildegard von Bingen ging davon aus, dass mit dem Fasten nicht nur der Körper, sondern auch die Seele (Psyche, Geist) „entgiftet“ wird. Mehr dazu lesen Sie auch im Beitrag: Fasten nach Hildegard von Bingen.

Mit einer bestimmten Religion hat Heilfasten aber gar nichts zu tun. Zwar sind spirituelle Erfahrungen während des Fastens leichter als sonst, aber sie stehen nicht im Vordergrund und müssen überhaupt nicht Teil des Fastens sein.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:

Wichtige Fragen die Sie sich stellen sollten, bevor Sie fasten

Nach meiner Erfahrung sieht es so aus: Wer sich für das Fasten interessiert, sucht sich entsprechende Informationen dazu. Im Wesentlichen ist das eine Fasten-Anleitung, die erklären soll, wie das „geht“.

Aber Achtung! Die wichtigsten Fragen sollten meiner Erfahrung nach aber folgende sein:

  • Was wollen Sie mit dem Fasten erreichen?
  • Abstand vom Alltag gewinnen?
  • Abnehmen? (dazu unten mehr)
  • Ernährungsgewohnheiten umstellen?
  • Ihren Körper entgiften?
  • Bestimmte Symptome / Krankheiten verbessern?

Erst wenn Sie sich diese Fragen beantwortet haben, sollten Sie dazu die entsprechende Fastenmethode bzw. die entsprechende Fastenkur wählen.

Häufig höre ich dann die Frage: „Gibt es denn da Unterschiede?“. Vor 100 Jahren hätte die Antwort gelautet: Nein. Heute werden aber zahlreiche „Ernährungsmethoden“ und „Fastenkuren“ kreiert, die oft mit dem „wirklichen“ Fasten nicht viel gemeinsam haben (siehe oben).

Worauf es beim Fasten ankommt

Beim Heilfasten kommt es im Wesentlichen darauf an, dass der Körper auf den Fastenstoffwechsel umstellt. Folgende Grafik (in Anlehnung an den Fastenarzt Dr. Lützner) verdeutlicht dies sehr schön:

Der Körper stellt auf das Energieprogramm 2 um: Ernährung von innern. Der Körper gewinnt dann seine Energie nicht mehr primär aus der Glucose, sondern aus Eiweiß (Gluconeogenese) und aus Fetten (Lipolyse). Er beginnt, effektiv die körpereigenen Nährstoffdepots aufzubrauchen, statt seine Energie aus der Nahrung zu beziehen. Nur so können die positiven Wirkungen des Fastens erreicht werden, nur so werden Giftstoffe effektiv ausgeschieden und nur so verspüren die Fastenden keinen großen Hunger. Und genau dieser Fastenstoffwechsel wird bei vielen der sogenannten „Fastenkuren“ gar nicht erreicht.

Zum Beispiel empfehlen manche „Fastenexperten” die Gabe von Eiweißpräparaten, um den Abbau von körpereigenem Eiweiß so gering wie möglich zu halten. Vertreter des Molke-Fastens argumentieren genau in dieser Richtung. Allerdings: Eine Entschlackung kommt so nicht wirklich in Gang, weil dabei auch nicht mehr funktionstüchtige Eiweißkomplexe in geringerem Maße abgebaut werden als im Vollfasten. Im Beitrag “Das Konzept der Eiweißspeicherkrankheiten nach Prof. Wendt” beschreibe ich diesen Sachverhalt genauer.

Bleibt die Frage:

Fragen im Zusammenhang mit der richtigen Fastenvariante

Zu jeder Frage finden Sie unter dem entsprechenden Stichwort (Link) einen weiteren Beitrag von mir, in dem ich auf diese Frage einzugehen.

Was ist denn nun die richtige Fastenkur?

Eine (aus meiner Sicht) optimale Fastenmethode legt den Wert vor allem auf die gesundheitlichen Vorteile des Fastens im Rahmen einer Entschlackungskur und auf die Unterstützung der Entgiftungsorgane. Weil es noch keine Fastenmethode gab, mit der ich voll und ganz zufrieden war, habe ich meine jahrelangen Erfahrungen in der Heilpraxis zu einer eigenen Heilfastenanleitung zusammengefasst.

Dabei habe ich ganz unterschiedliche Methoden kombiniert, um die Entgiftung und Entschlackung zu optimieren, um häufig vorkommende Probleme zu vermeiden und um den Fastenden den Einstieg so leicht wie möglich zu machen. In dieser Anleitung erkläre ich Ihnen auch detailliert, was beim Fasten im Körper passiert, warum ich welche Methoden anwende und wie Sie aus dem Fasten das meiste herausholen können.

Wichtig ist, sich auf das Fasten vorzubereiten und langsam einzusteigen. Deshalb gibt es eine Entlastungsphase, bevor das eigentliche Fasten beginnt. Auch nach den Vollfastentagen können Sie nicht einfach wieder von Null auf Hundert zu Ihren früheren Ernährungsgewohnheiten zurückkehren. Deshalb ist die Aufbauphase nach dem Fasten ganz besonders wichtig. In meiner Anleitung beschreibe ich alle drei Phasen – Entlastungsphase, Vollfastenzeit und Aufbauphase – detailliert und erkläre Ihnen, worauf es dabei ankommt.

Mit der richtigen Anleitung erreichen Sie beim Heilfasten viele wichtige Ziele:

  1. Sie entlasten Ihren Stoffwechsel und geben dem Körper Gelegenheit, sich zu entgiften, Unnötiges auszuscheiden und zu neuer Kraft zurückzufinden.
  2. Sie reinigen Ihren Darm von Altlasten und helfen ihm, zu seiner optimalen Funktion zu finden.
  3. Sie steigern Ihr Immunsystem und sind in Zukunft wieder fitter und vitaler.
  4. Sie können chronische Krankheiten und Beschwerden verbessern. (Für wen sich das Fasten aus gesundheitlichen Gründen nicht oder nur in eingeschränkter Form eignet, beschreibe ich ebenfalls in meiner Fasten-Anleitung.)
  5. Sie „drücken den Resetknopf“ für Ihre Organe, sodass diese nach der kurzen Pause wieder voll mit ihrer Arbeit durchstarten können.
    Sie schärfen Ihren Geruchs- und Geschmackssinn und Ihr Gefühl dafür, was Ihr Körper wirklich braucht.
  6. Sie schaffen die beste Ausgangslage, um Ihre Ernährungsgewohnheiten zu ändern und auf Dauer gesünder und schlanker zu leben.
  7. Sie reduzieren durch die „Essens-Auszeit“ Stress, und zwar für Körper und Seele.

Wenn Sie sich die Beschreibung dieser Heilfasten-Anleitung ansehen möchten, sollten Sie hier klicken.

Beitragsbild: 123rf.com – Seksak Kerdkanno

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