Fasten bei Zahnentzündung und chronische Dickdarmentzündung?
Folgende Frage erhielt ich von einer Leserin:
Schon lange möchte ich eine Heilfastenkur beginnen:
1) weil eine Zahnwurzelbehandlung mit Entfernung der Spitzen trotzdem nicht die dadurch verursachte Entzündung aufgelöst u. sich quasie hoch in die Kieferhöhlen verlagert hat; u. vermutlich dadurch beeinflusst eine Entzündung u. Schwellung des linken Kniegelenks aufgetreten ist u. mir echt Angst macht.
2) Außerdem hab ich eine chronische Dickdarmentzündung. Schwierigkeiten mit der Verdauung. Ich bin ziemlich dünn (49Kilo bei 170cm Körpergröße) u. nehme schon bei 1 oder 2 Tagen fasten so stark ab, dass ich mich frage, ob das das Richtige ist? Aber wenn nicht das, was dann?
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Meine Antwort
Bei Untergewicht, chronischen Entzündungen und Zahnherden ist Heilfasten nicht der richtige erste Schritt. Fasten entzieht dem Körper kurzfristig zusätzlich Substanz – und bei ohnehin niedrigem Gewicht kann das die Situation verschärfen. Vorrang haben Sanierung, Stabilisierung und Aufbau.
1. Zahnstörfelder und chronische Entzündungen
Die Zahnproblematik ist zentral. Tote Zähne, Granulome, Zysten und Metalllegierungen können massive Fernwirkungen haben – von Gelenkentzündungen bis zu chronischen Darmerkrankungen. Typische Fehler sind:
- Wurzelbehandelte Zähne (tote Zähne), die Bakteriennester im Kiefer hinterlassen.
- Zysten und Granulome, die unentdeckt fortbestehen.
- Metallmischungen im Mund: Besonders problematisch ist die Kombination von Gold und Amalgam. Gold bindet verbliebene Amalgamspuren, das enthaltene Palladium lagert sich hundertfach stärker im Kiefer ab und kann bis ins Gehirn gelangen.
Hier hilft nur eine konsequente Zahnsanierung durch erfahrene ganzheitliche Zahnmediziner. Ohne diesen Schritt wird jede Entgiftung unvollständig bleiben.
2. Zusammenhang Zähne und Organe
Zahnstörfelder haben nachweislich Auswirkungen auf andere Organe. Kranke Oberkieferzähne mit Wurzeln in der Nähe der Kieferhöhlen stehen häufig in Verbindung mit:
- chronischen Dickdarmentzündungen,
- Blasenleiden,
- Magenproblemen,
- Nierenentzündungen.
Das erklärt, warum sich Zahnbelastungen oft an ganz anderer Stelle im Körper zeigen.
3. Ernährung und Darmaufbau
Bei niedrigem Gewicht und Darmentzündung gilt: Aufbau statt Abbau.
- Schonkost: keine Weißmehlprodukte, kein Zucker, kein Schweinefleisch, keine Eier.
- Darmaufbau: Probiotika, pflanzliche Komplexmittel und gezielte Nährstoffgaben können die Schleimhaut regenerieren.
- Entlastung: Basenreiche Ernährung, viele Bitterstoffe, schonende Zubereitung.
4. Fasten zu einem späteren Zeitpunkt
Fasten kann sehr hilfreich sein – aber erst, wenn die Zahnsanierung erfolgt ist, Entzündungen zurückgedrängt sind und das Gewicht stabiler ist. Dann wirkt Fasten entlastend, regulierend und heilungsfördernd.
Fazit
In diesem Fall lautet die klare Empfehlung: erst Zahnherde sanieren, den Darm aufbauen und das Gewicht stabilisieren – dann Heilfasten. So wird das Fasten nicht zur zusätzlichen Belastung, sondern zu einem heilsamen Schritt auf einem gefestigten Fundament.
Übrigens: In meinem kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ gehe ich regelmäßig auf solche Fragen ein – jenseits von Modekuren und Dogmen:
Beitragsbild: pixabay.com – dental-inno
Dieser Beitrag wurde im November 2007 veröffentlicht und letztmalig am 21.8.2025 leicht ergänzt und überarbeitet.