Entgiftung

Entsäuerung: Mit einfachen Mitteln gegen die tägliche Säureflut

Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Willkommen in der faszinierenden Welt der Entsäuerung. Hier liegt, der Schlüssel zu einem vitalen Leben verborgen. Viele Erkrankungen können Sie vermeiden, wenn Sie Ihren Säure-Base-Haushalt ins Gleichgewicht bringen.

Von der Befreiung von Arteriosklerose bis zur Verjüngung von Haut, Gefäßsystem und Gemüt – zahlreiche Krankheiten und Wehwehchen könnten ihre Ursache in der Ansammlung von Säuren und Schlacken im Körper haben. Erforschen Sie mit mir, warum die Entsäuerung nicht nur ein Mittel ist, dem Alter ein Schnippchen zu schlagen, sondern auch ein Weg, die Gesundheit nachhaltig zu fördern.

Zunächst gilt einmal grundsätzlich, dass je stärker die Übersäuerungswerte und je länger die Beschwerden bestehen, desto länger dauert der Weg aus der Übersäuerung. Je gravierender die Problematik, desto vorsichtiger sollte vorgegangen werden.

Vorab einige Ausführungen, worum es überhaupt geht, danach einige einfache Rezepte und Tipps zur Entsäuerung.

Das Problem Übersäuerung

Unser Körper verfügt über komplexe Puffersysteme, um den pH-Wert auf einem konstanten Niveau zu halten. Wie das mit den Puffersystemen ist und was der pH-Wert bedeutet, habe ich ausführlich im Beitrag erklärt: Warum der Basenhaushalt und das Säuren-Basen-Gleichgewicht so wichtig für Ihre Gesundheit sind.
Dort sind auch Experimente beschrieben, die die Folgen von Säuren und der Übersäuerung plastisch darstellen.

Das ist natürlich etwas “chemisch”, aber für ein grundsätzliches Verständnis wichtig.

Wichtiger ist jedoch, warum es zur Übersäuerung kommt. Ernährung, Stress und ein paar weitere Faktoren führen zu einem Überschuss an säurebildenden Substanzen: Ursachen einer Übersäuerung: Die Fakten. Dies führt zu einer Herausforderung, die wir in der Naturheilkunde als “Übersäuerung des menschlichen Körpers” bezeichnen. Diese Bezeichnung mag zwar nicht den wissenschaftlichen Terminus widerspiegeln, veranschaulicht jedoch eindrucksvoll, wie ein unausgewogenes Säure-Basen-Verhältnis die Gesundheit beeinträchtigen kann.

Besonders das Bindegewebe spielt dabei eine entscheidende Rolle. Als riesiger Puffer für Säuren kann die Matrix des Gewebes (der Pischinger-Raum) zwar viele Moleküle speichern, doch bei anhaltender Übersäuerung verliert es an Elastizität und Durchlässigkeit. Denn der Puffer des Bindegewebes verlagert sich ins Blut, damit eine schwere Azidose verhindert wird.

Das zunehmend labiler werdende Säure-Base-Gleichgewicht im Bindegewebe kann sich nicht nur negativ auf Bandscheiben und Gelenke auswirken, sondern auch andere Krankheiten des Bindegewebes begünstigen. Zum Bindegewebe habe ich ebenfalls ausführlich geschrieben: Bindegewebsstörung? Orangenhaut? Cellulitis? So stärken und straffen Sie Ihr Bindegewebe – In diesem Beitrag gehe ich auch speziell auf die Probleme Orangenhaut und Cellulitis ein.

Gravierender sind die Auswirkungen in den Zellen: Der pH sinkt und der Intrazelluar-Raum übersäuert. Für den Zellstoffwechsel ist das sehr ungünstig. Mehr zu den Folgen der Übersäuerung finden Sie hier: Den Körper von Säuren befreien und die Gesundheit zurückgewinnen!

Die Auswirkungen reichen jedoch noch weiter. Sauerstoff, der essentiell für unseren Stoffwechsel ist, spielt ebenfalls eine Rolle. Eine unzureichende Versorgung der Zellen mit Sauerstoff kann dazu führen, dass der Körper alternative Wege einschlägt, wobei Milchsäure als Endprodukt entsteht. Dies wiederum beeinflusst das Verhältnis von Basen zu Säuren im Körper negativ und kann zu Blutarmut und Herzerkrankungen führen.

So können Sie eine Übersäuerung feststellen

Die Diagnose der Übersäuerung gestaltet sich nicht immer einfach. Gängige Teststreifen messen den pH-Wert im Urin, der jedoch nicht unbedingt das Säure-Basen-Gleichgewicht im Blut widerspiegelt. Ein saurer Urin bedeutet nicht zwangsläufig eine gesundheitliche Gefahr, genauso wenig, wie ein basischer Urin automatisch auf ein intaktes Säure-Basen-Gleichgewicht hinweist.

Die gute Nachricht: Der Körper gibt uns Warnsignale. Wer beispielsweise morgens Natriumbikarbonat zu sich nimmt und im Verlauf des Tages eine Steigerung ins Basische feststellt, kann darauf schließen, dass sein Körper die Puffersubstanz benötigt, um das Säure-Basen-Verhältnis zu verbessern. Wie man das alles angeht, zu Hause messen und beurteilen UND auch lösen kann, habe ich ausführlich in meinem Buch beschrieben: Die biologische Entsäuerungstherapie. Die Diagnose-Verfahren zur Feststellung einer Azidose oder der hier in Rede stehenden Übersäuerung finden Sie hier: Feststellen und Diagnose einer Übersäuerung.

Es ist an der Zeit, die Bedeutung der Übersäuerung zu verstehen und Maßnahmen zu ergreifen, um unseren Körper in seine natürliche Balance zurückzuführen. Entsäuerung kann nicht nur ein Schutz vor verschiedenen Gesundheitsproblemen sein, sondern auch der Schlüssel zu einem vitalen und energiegeladenen Leben.

Im Folgenden beschreibe ich für Sie einige bewährte Vorgehensweisen für eine Entsäuerung:

1. Die milde Entsäuerung

Verzichten dazu möglichst auf tierische Produkte (v.a. Fleisch), Zucker und Weißmehl-Produkte.

Legen einmal pro Woche einen Kartoffeltag ein – ein Speiseplan dazu kann so aussehen:

MORGENS:

Ein Stück Obst nach Geschmack, aber gedämpft, Portion mit kleinen Bissen langsam essen.

MITTAGS:

400 g Pellkartoffeln mit basischem Gemüse (Sellerie, Karotten, Fenchel) oder mit Blattsalat oder Petersilie oder auch Kartoffelbrei.

ABENDS:

200 g Backkartoffeln mit Butter oder Kartoffelbratlinge.

Trinken Sie über den Tag verteilt 2-3 Liter: stilles Mineralwasser oder Tees (z.B. Grüner Hafertee).

Nehmen Sie einmal pro Woche ein Entsäuerungsbad:

Vollbad mit Zusatz von soviel Natriumbicarbonat (lose aus der Apotheke oder z.B. Bullrich’s Salz in Dosen), sodass ein pH-Wert von 8,5 erreicht wird. Die Menge variiert je nach pH-Wert des Trinkwassers und der Wassermenge; pH-Messstreifen (pH 1-10) zur genauen Bestimmung sind in der Apotheke erhältlich. Die Badetemperatur sollte ca. 30° – 33° Celsius betragen, die Badedauer 30 Minuten.

Nehmen Sie abends (zur nächtlichen Säurepufferung) ein Basenpräparat ein: Bevorzugen Sie organische Minerale wie die Citrate von Magnesium, Calcium un Kalium: Zum Beispiel 1 Teelöffel Dr. Jacobs Basenpulver, oder Basica sowie Madena Basen-Citrate mit Zink, Kalium und Calcium.

2. Die “normale” Entsäuerung

2 x pro Woche einen Kartoffeltag (s.o.),
2 x pro Woche ein Entsäuerungsbad (s.o.).
Kein tierisches Eiweiß, kein Bohnenkaffee (Malzkaffee natürlich erlaubt), keinen Alkohol, nichts Süßes.

Abends wieder Basengabe (wie bei 1.), bzw. tagsüber bei Sodbrennen oder körperlichen Beschwerden mehrmals gleiche Dosis einnehmen.

3. Die intensive Entsäuerung

Bei der intensiven Entsäuerung wird über die Ernährung ein etwas “eingreifender Weg” gewählt. Dazu sollte sich eine Woche ausgesucht werden ohne dringende Termine, bzw. es sollte eine “Frei-Woche” sein.

Die ganze “Prozedur” ist eine Anlehnung an die milde Darmreinigungskur im Sinne von Dr. F. X. Mayr

  • Täglich morgens nüchtern 1/4 Liter lauwarmes Wasser mit 1 TL Bittersalz. Frühstück erst nach 1/2 Stunde.
  • Mittagessen nach rund 5 Stunden: leichte Kost.
  • Abends nur Melissen-, Fenchel-, Gänsefingerkraut-, Lindenblüten- und Salbeitee mit 1 Teelöffel Honig pro Tasse, löffelweise zu sich nehmen.
  • Beim Essen größte Konzentration auf Kauen und Einspeicheln! Jeden Bissen 50 x kauen.
  • Bei Durst-, Hunger-, Leeregefühl, Übelkeit, aber auch grundsätzlich Trinken obiger Tees oder Wasser. Trinkmenge 2 – 3 Liter pro Tag!
  • VERBOTEN sind: Bohnenkaffee, Zucker (Süßigkeiten, Schokolade, Kuchen), Obst (auch Kompott und Fruchtsäfte), fettes und schwerverdauliches Essen, Alkohol, Nikotin.

Alternativ möglich: 3 x/Woche Kartoffeltag, 3 x/Woche Entsäuerungsbad, zusätzlich Saunabesuche.
Basengaben (wie bei 1.) ca. 1 Stunde vor dem Essen oder zwischen den Mahlzeiten und vor dem Zubettgehen.

Einläufe bei Analbeschwerden, die durch Säureausscheidung hervorgerufen werden. Entweder nur mit Klyso-Ball, Einlaufbesteck oder Klyso-Pumpe. Zur schnelleren Säurepufferung kann z.B. ein Teelöffel Bullrich-Pulver zugefügt werden. Wie sowas gemacht wird, habe ich detailliert im Artikel Einlauf und Darmeinlauf beschrieben.

Orale Aufnahme sinnvoller Basenpräparate: Wie unter 1.: Dr. Jacobs Basenpulver oder Madena Basen-Citrate. Präparate aus der Alge Spirulina können die Entgiftung fördern.

Weitere Informationen zur Behandlung des übersäuerten Stoffwechsels finden Sie hier: Die Therapie einer “Übersäuerung”

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: fotolia.com – Edler von Rabenstein

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 22.01.2024 aktualisiert.

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