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Ein Gals Milch und zwei Brötchen stehen für die F.X. Mayr Kur

Der Aspekt der Entschlackung steht auch bei der F.X.Mayr-Kur im Vordergrund. Die Kur ist nach dem österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr (1875 – 1965) benannt.

Als Kurarzt beobachtete er bei unzähligen seiner Patienten, dass die Therapie des „kranken Darms“, in den meisten Fällen eine Besserung der Gesundheit des Patienten und seiner Symptome und Beschwerden nach sich zieht.

Er entwickelte deshalb Methoden, um den Darm zu behandeln. Die Idee der Darmreinigung war geboren. Obligatorisch ist auch bei Mayr zum Beispiel die „Darmreinigung“ mit Bittersalz (Magnesiumsulfat).

Grundpfeiler des F.X. Mayr-Fastens sind deren Eckpfeiler: Schonung, Säuberung, Schulung des Darms und Substitution.

  • Schonung: Eine durchgeführte Kur soll entlasten und die Verdauung regenerieren. Der Gedanke kommt dem des Heilfastens nahe, wo eine fast komplette Kalorienrestriktion dem Verdauungstrakt die Gelegenheit gibt, sich zu erholen und vielleicht notwendige Reparaturen durchzuführen.
  • Säuberung: Hier geht es um eine durch die Maßnahme herbeigeführte Entschlackung und Entsäuerung des Verdauungstrakts. Die Säuberung wird dabei, wie bereits kurz angesprochen, durch eine regelmäßige Einnahme von Glaubersalz oder Bittersalz durchgeführt. Unterstützt wird der Säuberungsvorgang durch eine reichliche Flüssigkeitsaufnahme in Form von ungesüßten Tees und Mineralwasser. Einläufe (Colon-Hydro-Therapie) gehören ebenfalls zu den Säuberungsmaßnahmen.
  • Schulung: Um den Effekt der Säuberungsmaßnahmen nachhaltig zu garantieren, müssen das Verdauungssystem und sein „Besitzer“ geschult werden, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Gründliches Kauen ist eine solche Maßnahme. Weitere Schulungsziele sind der Verzicht auf Ablenkung während des Essens. Eine weitere Veränderung ist die reichliche Flüssigkeitsaufnahme vor dem Essen, um ein schnelleres Sättigungsgefühl zu erreichen. Bauchmassagen bzw. Leberwickel aktivieren die Peristaltik des Darms und stärken die Funktionen der Leber und der Bauchspeicheldrüse. Blut- und Lymphfluss werden dadurch ebenfalls angeregt.
  • Substitution: Dieser Punkt ist nicht unbedingt in der Originalversion von Mayr enthalten. Aber vielfach wird bei modernen Mayr-Kliniken dieser Punkt zusätzlich aufgenommen. Grund dafür ist die Erkenntnis, dass aus ernährungsphysiologischer Sicht die Mayr-Kur einseitig genug ist, um beim vielleicht schon vorbelasteten Patienten zu einem Vitamin- und Mineralstoffmangel zu führen. Und da aufgrund der „ganz normalen“ Ess- und Ernährungsgewohnheiten heutzutage, mit Fast-Food, Fertiggerichten und anderen „Leckereien“ der Nahrungsmittelindustrie, ein solcher Vitamin- und Mineralstoffmangel nicht selten ist, wird vor Beginn einer Mayr-Kur eine solche Substitution durchgeführt. Die Notwendigkeit dieser zusätzlichen Maßnahme ist weniger einem fehlerhaften Konzept von Mayr zuzuschreiben, sondern das unumgängliche Resultat aus der mangelhaften Qualität der gängigen Nahrungsmittel. Denn zu Mayrs Zeiten hatten die täglich konsumierten Lebensmittel deutlich höhere Konzentrationen an Vitaminen und Mineralstoffen zu bieten als heute.

Ein weiterer Aspekt der Substitution bezieht sich auf einen möglicherweise entgleisten Basen-Säure-Haushalt des Organismus. Um hier zu einer raschen Regulierung zu kommen, werden beim Patienten die geeigneten Basenpulver verabreicht.

Das Fasten im Rahmen der F.X. Mayr-Kur wird unterschiedlich streng gehandhabt und reicht vom Tee-Fasten über die berühmte „Milch-Semmel-Kur“ bis hin zu einer milden „Ableitungsdiät“. Mit einer Diät im herkömmlichen Sinn hat die F.X. Mayr-Kur aber nichts gemeinsam.

Die Besonderheit bei F.X. Mayr-Kur ist eher die besondere Kostform mit altbackenen Brötchen und Milch. Milch und Brötchen sind im Wechsel sehr intensiv und nacheinander zu kauen. Ansonsten gibt es Kräutertees und Mineralwasser. Dies soll zu einer allgemeinen Stärkung und Reinigung von Darm und Geist und somit des Körpers führen.

Probleme, die sich sowohl unter der Fastentherapie als auch unter der Mayr-Kur einstellen können, haben häufig ihre Ursache in einer Mineralstoffstörung und / oder Spurenelementstörung, die vor Behandlungsbeginn nicht ausgeglichen wurde (siehe Punkt 4: Substitution).

Es ist bei einem Heilverfahren, das so grundlegend in die Regulation des Körpers eingreift wie das Heilfasten, stets zu berücksichtigen, wie gesund und ausgeglichen der Fastenwillige vor dem Heilfasten ist.

Die Anhänger der Mayr-Kur sehen relativ wenige Kontraindikationen für ihr Verfahren. Sie empfehlen im Wesentlichen bei Multipler Sklerose, Tumoren, Hyperthyreose (krankhafte Überfunktion der Schilddrüse), Essstörungen wie Bulimie, Magersucht etc., Colitis ulcerosaMorbus Crohn und Schwangerschaft von einer Kur abzusehen.

Deswegen weise ich auch immer wieder auf den Punkt hin: wer darf nicht fasten?

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Eine wesentliche Erkenntnis von F.X. Mayr war die Einteilung der Patienten in verschiedene Köperkonstitutionstypen

Die Köperkonstitutionen stellen sich wie folgt dar:

Die Konstitutionstypen nach FX Mayr

Im Wesentlichen können wir folgende Haltungen unterscheiden:

  • normale Haltung
  • Anlaufhaltung
  • Entenhaltung
  • Lässige Haltung
  • Habachthaltung
  • Sämannshaltung
  • Großtrommelträgerhaltung

F.X. Mayr erkannte, dass die Patienten verschiedene Körperhaltungen und damit einhergehend verschiedenartige Bauchbeschwerden aufwiesen.

Seiner Ansicht nach entstehen diese „Vorwölbungen“ des Bauches zumeist als Folge von Gärungs- und Fäulnisprozessen im Darm, wobei dabei entstehende blähende Gase auch zu einer Zwerchfellverschiebung nach oben und somit zu einer Einengung des Brustraumes führen können.

Der Körper versucht dies durch eine Kippung im Lendenwirbelbereich auszugleichen, um die Größe des Brustraumes beizubehalten, sodass die Atmung nicht behindert wird. Aufgrund dieser „Verschiebung“ resultieren deshalb viele chronische Wirbelsäulenbeschwerden, die ihre eigentliche Ursache in einer gestörten Verdauung mit Blähungen und bestimmten „Stauungszuständen“ im Bauchraum haben.

Diese Sichtweise ist für mich völlig einleuchtend und nachvollziehbar. Für mich ist es das wesentliche Verdienst von F.X. Mayr, dass er diese Typisierung so dargestellt hat.

Aufbauend auf diesen Überlegungen entwickelte er die F.X. Mayr-Kur.

Und so könnte ein Heilfasten nach F.X. Mayr aussehen

  • Nach dem Aufstehen wird zuerst 1/4 Liter Wasser getrunken, in dem ein Teelöffel Bittersalz aufgelöst wurde.
  • Dann wird bis zum Frühstück und ggfs. bis zur Medikamenteneinnahme eine halbe Stunde gewartet.
  • Dann kommt das altbackene Brötchen, das in mehrere Scheiben geschnitten wird.
  • Man beißt ein Stückchen ab und kaut es so lange, bis das Brötchen flüssig ist und süß schmeckt — etwa 40 – bis 50 – mal.
  • Nun nimmt man einen Löffel Milch dazu und durchmischt das Ganze sorgfältig im Mund.
  • Erst jetzt wird geschluckt. Alternativ kann pflanzliche Milch verabreicht werden (Mandel-, Reis-, Soja-, Hafermilch etc.)
  • Sobald man ein leichtes Sättigungsgefühl spürt, hört man auf zu essen.
  • Die Mittagsmahlzeit, die Sie vier bis fünf Stunden später zu sich nehmen sollten, sieht genauso aus.
  • Essen Sie aber nur, wenn Sie wirklich Hunger haben.
  • Das Abendessen steht wieder nach vier bis fünf Stunden an. Zur Abwechslung dürfen Sie sich statt der Milch nun Tee mit etwas Honig und einem Teelöffel Zitrone genehmigen.
  • Auch der Tee darf nur gelöffelt werden.
  • Zwischen den drei „Mahlzeiten“ ist es wichtig, dass Sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Trinken Sie täglich zwei bis drei Liter stilles Mineralwasser und ungesüßten Kräutertee.

Darmgesunde Ernährung nach F.X. Mayr: So geht’s

  • Meiden Sie Frittiertes und Paniertes. Verwenden Sie nur wenig Fett, vor allem mit Schweinefett. Nehmen Sie stattdessen native, ungehärtete pflanzliche Fette. Gemüse sollte nur kurz angedämpft werden.
  • Verzichten Sie möglichst auf Süßigkeiten. Sie schaden den Zähnen, enthalten kaum Vitamine und machen den Darm träge. Ersetzen Sie Zucker durch Honig (auch sparsam zu verwenden).
  • Essen Sie nur dann, wenn Sie auch Hunger haben, und nehmen Sie sich Zeit dafür. Essen Sie nicht, wenn Sie müde oder gestresst sind. Ruhen Sie sich vor dem Essen kurz aus.
  • Bereiten Sie die Mahlzeiten möglichst frisch zu und vermeiden Sie Speisen aufzuwärmen. Ihre Mahlzeiten sollten aus möglichst vielen natürlichen Komponenten bestehen.
  • Kauen Sie gründlich, und vermischen die Nahrung gut mit Speichel vor dem Schlucken. Eine Mayr-Regel besagt Folgendes: „Was nach 50-maligem Kauen nicht immer besser schmeckt, ist keine gesunde Nahrung!”

Fazit

Die F.X. Mayr-Kur hat Ihre Vorteile. Aus bestimmten Gründen empfehle ich das Fasten nach F.X. Mayr allerdings NICHT. Um maximale gesundheitliche Effekte zu erzielen, empfehle ich eine gesundheitsorientierte Heilfasten-Variante wie ich diese hier beschrieben habe. Klicken Sie HIER für mehr Informationen.

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Dieser Beitrag wurde am 27.11.2012 erstellt und letztmalig am 13.2.2025 aktualisiert.

Beim Saftfasten werden dem Organismus durch Säfte auch Vitamine, Mineralstoffe und (in einem geringen Maß), auch Kalorien zugeführt – so die Idee. Aber gibt es auch Nachteile?

Ganz „strenges Fasten“ verlangt den vollständigen Verzicht auf feste Nahrung und die reichliche Aufnahme von Wasser und Tees, die höchstens durch kalorienarme Brühen ergänzt werden. Diese Art des Fastens ist als Wasserfasten oder auch Teefasten bekannt.

Die Stoffwechselumstellung, zu der der Körper durch das Fasten herausgefordert wird, ist beim Saftfasten daher etwas milder.

Neben den in Kurkliniken oder Sanatorien durchgeführten Saftkuren (mit 1-3 Wochen Dauer) sind für zu Hause einzelne Safttage zur kurzfristigen Entlastung des Stoffwechsels empfehlenswert (so genannte Entlastungstage).

Auch mehrtägiges Saftfasten kann man zu Hause nach Anleitung durchführen. Zuvor sollte man das allerdings mit einem Arzt besprechen und beachten wer nicht fasten darf.

Jede Fastenkur sollte von Maßnahmen begleitet werden, die die Entschlackung fördern, wie Sauna, Bäder oder Massagen und den Kreislauf sanft anregen, wie Bewegung an frischer Luft.

Nach Beendigung des Saftfastens ist, wie nach jeder Heilfastenkur, ein langsamer Kostaufbau nötig, um Verdauungstrakt und Stoffwechsel nicht zu überfordern. Diese Tage bezeichnet man als Aufbautage.

Beispiel für Saftfasten

Beim Saftfasten trinken Sie über den Tag verteilt einen bis anderthalb Liter frisch gepresste oder hochwertige ungezuckerte Obst-, Gemüse- und Grassäfte (wie z. B. Weizengrassaft).

Die Säfte liefern Ihnen beim Saftfasten Enzyme, Vitamine, Mineral- und Vitalstoffe und neutralisieren eine eventuell vorhandene Übersäuerung.

Tee und Wasser dürfen Sie beim Saftfasten trinken, so viel Sie mögen.

Zusätzlich können Sie bis zu 80 Milliliter Frischpflanzensäfte zu sich nehmen:

Trinken Sie beispielsweise Löwenzahn-, Artischocken- oder Brennesselsaft esslöffelweise pur oder geben Sie den Saft in Tee.

So könnte ein Tag Saftfasten aussehen:

Trinken Sie morgens zwei Tassen Kräuter- oder Früchtetee

Mittags einen Viertelliter ungesalzenen Gemüsesaft

Nachmittags zwei Tassen Tee

Abends gönnen Sie sich einen Viertelliter Obst- oder Gemüsesaft und einen Viertelliter ungesalzene Gemüsebrühe

Eine komplette und vollständige Anleitung zum Heilfasten finden Sie unter dem Stichwort Heilfasten Plan.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 02.08.2012 aktualisiert.

Schlacke beim Menschen? „Unsinn“ – sagen die Einen. Andere sagen das sei Wichtig. Es ist an der Zeit einige Dinge im „richtigen“ Licht zu betrachten…

Abb1: Schlackereste an der Innenseite einer Ofentür. „So etwas wie Schlacke gibt es nicht in unserem Körper“ – sagen manche schulmedizinischen „Experten“. Natürlich gibt es solche Schlackereste NICHT in unserem Körper. Erstens essen wir nämlich kein Holz, zweitens verbrennen wir unser Essen nicht bei den gleichen Temperaturen. Hier werden Beispiele angeführt, die nicht nur Krücken brauchen, sondern einen Rollstuhl.

 

Wenn vom Fasten die Rede ist, fällt immer wieder das Wort „Entschlackung“ und „Entschlacken“.

Den Begriff der „Entschlackung“ gibt es im klinischen (schulmedizinischen) Sprachgebrauch so nicht. Er wird aber im allgemeinen Sprachgebrauch, sowie in der Naturheilkunde so verwendet.

Aus „wissenschaftlicher Sicht“ wird die entschlackende Wirkung des Heilfastens zum Teil bezweifelt.

Nach Meinung der konservativen „Schulmedizin“ werden Abbauprodukte und giftige Stoffe „normalerweise“ vom Körper wieder ausgeschieden. Somit sei auch das vielbeschworene „Entschlacken“ beim Fasten oder Heilfasten eine fragwürdige Aussage. Dafür wird gerne auch immer wieder das „Ofen-Beispiel“ herangezogen: „Schlacke“ wie in einem Hochofen fallen in einem Körper nicht an!“, wird da gerne zum besten gegeben. Meistens zum Abschluss noch mit einem „Lacher“ garniert, um dem „Unwissenden“ nochmal zu zeigen, wie viel Ahnung er von Medizin habe. Was einige „Medizin-Experten“ aber zu vergessen scheinen: Es gibt viele Erkrankungen, wo genau diese Ausscheidung aus dem Körper nicht funktioniert.

Unser Körper verarbeitet rund um die Uhr eine Vielzahl von Stoffen: körpereigene Stoffwechselprodukte, Alkohol, Nikotin, Nahrungsmittelzusatzstoffe, Medikamente, Schadstoffe, Schwermetalle, Hormone und viele mehr.

Hinzu kommt eine Unmenge an Säuren: Salzsäure durch Ärger und Stress, Essigsäure aus zucker- und fettreicher Kost, Gerbsäure aus Tee und Kaffee und einige andere mehr. Das richtige Gleichgewicht, das Säure-Basen-Gleichgewicht spielt da eine extrem wichtige Rolle. Fallen zu viele Säuren an, nennen wir das Übersäuerung.

Mit allen anfallenden Stoffen muss unser Körper fertig werden. Fast alle diese Stoffe muss unser Körper in irgendeiner Form neutralisieren oder umwandeln, weil sonst Organe oder Zellen unseres Körpers geschädigt würden.

Kommt der Körper nun aufgrund einer eingeschränkten Selbstregulation nicht mehr mit der Verstoffwechselung und Ausscheidung nach, so werden diese Stoffe eben nicht aus dem Körper ausgeschieden, sondern IM Körper abgelagert.

Der Körper lagert die Stoffe vorzugsweise an Stellen ab, wo diese „erst mal“ keinen sofortigen Schaden anrichten. Schwermetalle, Salze und Säuren landen vor allem im Bindegewebe und in Fettzellen. Sind diese Depots überlastet sucht sich der Körper neue Depots und nutzt auch Sehnen, Bänder, Muskeln und die Gelenke als Lagerplatz. Nach und nach wird der Körper so zu einer schleichenden Mülldeponie und zahlreiche Beschwerden und Krankheiten sind die Folge.

Ein fatales Beispiel, bei dem die körpereigene Entsorgung bestimmter Substanzen nicht mehr so funktioniert, wie sie sollte, ist zum Beispiel der Dickdarmkrebs.


Entarte Zellen im Darm – Eine Form von Darmkrebs. Auch hier können wir annehmen, dass die Entsorgung bestimmter Substanzen nicht mehr so funktioniert wie sie sollte. Dieses Bild hat doch eine gewisse Analogie zur Ofentür von Abb.1 – oder? Bevor ich wieder „wütende“ Zuschriften bekomme: Ich habe mit dem „albernen“ Vergleich von der Ofentür und der „Hoch-Ofen-Schlacke“ nicht angefangen. Ich behaupte nur, dass man dem umgangssprachlichen Begriffe der „Verschlackung“ durchaus anatomische Korrelate zuordnen kann. Quelle: fotolia.com -C Juan Gaertner

Bei Dickdarmkrebs gilt ein Gen mit dem Namen Adenomatous-polyposis-coli (APC) mutiert. Dieses hilft normalweise dabei, das Protein β-Catenin abzubauen. β-Catenin wiederum ist unter anderem an einem Signalweg beteiligt, der dafür sorgt, dass bestimmte Zielgene abgelesen werden. Kann das APC aber β-Catenin nicht mehr abbauen, so lagert sich dieses unter anderem im Zellkern ab. Dort aktiviert das β-Catenin nun ungehindert verschiedene Gene, was ein unkontrolliertes Zellwachstum und damit die Entstehung des gefährlichen Krebses zur Folge hat.

Wesentlich bekannter ist sicherlich, dass sich bei der Stoffwechselstörung Gicht zahlreiche Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern. Der Grund hierfür liegt fast immer in einer Funktionsstörung der Niere, die die Harnsäure nicht in normalem Umfang ausscheiden kann.

Aber auch viele andere Erkrankungen, etwa Rheuma (z.B. Arthrose), entstehen möglicherweise durch die Anreicherung von Schlacken im Körper. Bei Arthrosis alcaptonurica etwa lagern sich bestimmten Säuren in den Gelenken ab. Aber auch die Arteriosklerose können wir in gewisser Weise als „Verschlackung“ bezeichnen.

 

 

Auch die Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) könnten wir als „Verschlackung“ bezeichnen. Auch dieses Bild kommt den Ablagerungen an der Ofentür (siehe Abb.1) doch recht nahe – oder? Quelle: Fotolia.com – C Axel Kock

Lesen Sie, was unter „Entschlackung“ noch alles verstanden werden kann und was es mit dem „Entschlacken“ auf sich hat.

Das Ganze ist am einfachsten am Beispiel des Fastens oder Heilfasten zu erkennen:

Den positiven Wirkungen des Nahrungsverzichts werden vor allem zwei Auswirkungen zugeschrieben:

  • Das Verdauungssystem hat weniger zu tun.
  • Es muss weniger Magensäure und Verdauungssäfte bilden.
  • Das System kann sich infolgedessen reinigen.

Der gesamte Organismus befreit sich von stoffwechselschädlichen Begleit- und Endprodukten, sowie von veränderten und deshalb funktionsschwachen oder untüchtigen Körpereiweißen.

Diese Stoffwechselendprodukte nennen manche noch „Schlacken“ und den Vorgang folgerichtig Entschlackung. Das ganze kann man auch als Entschlackungskur verstehen.

Inzwischen wissen wir, worum es sich bei der Entschlackung biochemisch handelt: So werden Eiweiße mit zu vielen Zuckerresten langsam abgebaut, die den Stoffwechsel stark behindern können.

Beispiel: Immunkomplex-Erkrankungen.

Von Immunkomplexerkrankungen spricht man, wenn sich eigene Antikörper und Fremdstoffe (zum Beispiel Antigen-Eiweiße) von Bakterien und Viren (manchmal auch von Medikamenten) zu einem großen „Komplex“ verbinden. Wenn solche Komplexe (aus verschiedenen Gründen) in der Blutbahn nicht mehr löslich sind (und nicht entsorgt werden können), lagern sich diese Immunkomplexe massenhaft an verschiedenen Körperstellen ab und können dort Entzündungen hervorrufen. Betroffen sind da oft Haut, Gelenke, Nieren und Blutgefäße.

Vor allem sollen zum Beispiel während der Fastenzeit keine neuen Komplexe gebildet werden. Dadurch können im Bindegewebe eingelagerte Mineralien und durch die bessere Sauerstoffzufuhr in den Zellen abgelagerte Stoffwechselendprodukte freigesetzt werden. Dieser Effekt wird im Volksmund als Entschlackung bezeichnet.

Die veränderten Eiweiße legen das Bindegewebe des Körpers lahm, das ebenfalls als Informationsnetz dient, weil es mit Nervenendigungen verbunden ist.

Werden diese beim Fasten allmählich abtransportiert, wird das Bindegewebe „gereinigt“ und so zum Beispeil auch die Übertragung von Nervenimpulsen verbessert. Mehr zur Rolle des Bindegewebes in diesem Zusammenhang lesen Sie im Artikel „Pischinger Raum„.

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Eine ganz besondere Rolle bei der Entschlackung spielt der Darm.

Zum einen wird die Passage des Darminhalts im Laufe der Lebensjahre (und Jahrzenhnte) immer schwerer, wodurch Darmstörungen entstehen. Verstopfung und Abführmittel-Missbrauch sind in höherem Lebensalter eher die Regel als die Ausnahme.

Zum anderen werden die Darmzotten an ihrer Aufgabe gehindert, die dem Nahrungsbrei entzogenen Nährstoffe aufzunehmen. Deshalb spielt die gezielte Darmreinigung zum Entschlacken beim Fasten eine so große Rolle um diesen Prozessen vorzubeugen.

Durch Ernährungsfehler und mentales „Aus-dem-Gleichgewicht-sein” wird der Dickdarm entscheidend behindert seine lebenswichtigen Funktionen auszuüben. Anstelle der Entwässerung und Restresorption des Nahrungsbreies ist er damit beschäftigt Abfall zu beseitigen.

Den Hilfeschrei des überlasteten Darms nehmen die meisten Menschen so überhaupt nicht mehr wahr. Wenn dann Krankheit als Ergebnis langdauernder Vernachlässigung des Verdauungssystems unser Leben beeinträchtigt, konzentrieren wir uns auf die Beseitigung der Symptome, anstatt die Ursachen zu korrigieren.

Wenn das alles so wichtig ist: Warum lesen Sie dann nicht mehr darüber?

Und warum erzählt Ihnen der Arzt das nicht?

Ich biete Ihnen dafür zwei Gründe an:

  • Erstens: Er weiß es nicht und hat sich noch nie damit beschäftigt. Dazu müssen Sie wissen, dass an der Universität über Krankheiten und Symptome gelehrt wird – und nichts zu Gesundheit, oder wie der Mensch gesund bleibt. Natürlich wissen wir über die vorbeugende Wirkung von Sport und gesunder Ernährung. Die allermeisten Studien dazu kommen aber nicht von Medizinern, sondern aus den anderen Fachdisziplinen: Sportwissenschaft oder Ernährungswissenschaft.
  • Zweitens: Ihr Arzt weiß es, sagt es Ihnen aber nicht; dazu müsste er sich ja mit Ihnen unterhalten – und das braucht Zeit. Zeit, die der Arzt nicht bezahlt bekommt. Zudem müsste er sich eventuell auf eine Diskussion mit Ihnen einlassen – so etwas kostet Ihren Arzt nur Nerven. Ich weiß, wovon ich rede, schließlich habe ich selbst eine Praxis mit Patienten…

Neben der Einlagerung von Stoffwechselendprodukten (meist im Bindegewebe) gibt es aber auch noch die „Verschlackung“ des Darms.

Über diese Thematik habe ich mich (mehr zufällig) mit einem befreundeten Chirurgen unterhalten, der mir vesicherte:

„Ein gesunder leerer Darm wiegt knapp 2 kg. Bei Obduktionen habe ich Dickdärme gefunden, die über 20 kg wogen. Schauergeschichten, was da alles im Darm noch gefunden wird!“

Daraufhin winkte er abfällig mit der Hand ab… Da ist es kein Wunder, dass die normale Entleerung behindert ist.

Die “Schlacken” in den vielen Vertiefungen und Taschen sind ein idealer Nährboden für Keime, Pilze, Würmer und sonstige Parasiten, die das Blut und die Lymphe belasten und dadurch das gesamte System erkranken lassen; eine chronische Unterwanderung der Gesundheit und Vitalität, die uns unterdessen fast normal und unvermeidbar erscheint.

Entschlackung tut also Not. Und Fasten in Verbindung mit einer Darmreinigung ist als Entschlackungskur bestens geeignet: denn ein richtig unterstütztes Fastenprogramm sollte genau auf diese „Entschlackungs-Aspekte“ ausgelegt sein.

Um das aber richtig und effektiv durchzuführen ist „einfach Fasten“ nicht genug. In meiner Fastenanleitung erfahren Sie, wie Sie diesen Prozess perfekt unterstützen und die vier „Haupt-Entgiftungsventile“ des Menschen (Niere, Darm, Lunge und Haut) nutzen.

Ein Wort zum Ende dieses Artikels: Verwechseln Sie nicht Schlackenlösung mit Entschlacken! Und: Verwechseln Sie nicht Abnehmen mit Entschlackung. Wie man das richtig umsetzt, erfahren Sie natürlich in der Heilfasten Anleitung.

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Entsäuern und Entschlacken, diese beiden Begriffe bekommt man recht häufig zu hören in der „Laienmedizin“ und in vielen Zeitschriften liest man auch davon.

Bei Heilpraktikern und anderen Naturheilkundlern sind Entsäuerung und Entschlackung schon fast geflügelte Worte, die man fast jedem Patienten zurufen möchte – ähnlich wie die Begriffe Entgiftung, bzw. entgiften.

Und die Ärzte? Die meisten machen sich bei den Begriffen „entsäuern oder entschlacken“ eher lustig oder reagieren bestenfalls mit Unverständnis.

Es ist an der Zeit die Dinge ins richtige Licht zu rücken.

Wenn ich drei Dinge bestimmen dürfte, mit denen ich meine Gesundheit selbst beeinflussen könnte, so würde ich ein gesundheitsorientiertes Fitnesstraining, eine möglichst naturbelassene Ernährung und entsäuern wählen.

Wenn ich nur eines davon wählen dürfte – so wäre es: Entsäuern.

Nun: Wenn Sie sich noch nicht mit dem Problem der Übersäuerung beschäftigt haben, kommt Ihnen dies bestimmt etwas merkwürdig vor. Und: warum hat Ihnen Ihr Arzt davon noch nichts erzählt?

Fest steht: unsere westliche, industrialisierte Landwirtschaft und sogenannte „moderne“ Ernährung liefert viel zu viele Säuren (genauer gesagt: Säureäquivalente), als unser Körper braucht bzw. wieder ausscheiden kann. Dieses zu viel kann ihn krank machen. Entsäuern tut also Not. Mehr zu den physiologischen Vorgängen die dabei wichtig sind, finden Sie in meinem Beitrag zur Übersäuerung

Wie Sie entsäuern und das mit Ihrer täglichen Ernährung schaffen, möchte ich Ihnen in diesem Beitrag näher beschreiben.

Wer sich dauerhaft zu sauer ernährt, muss mit zahlreichen chronischen Krankheiten rechnen. Vor allem diese Erkrankungen werden durch zu viel Säure gefördert:

Auch Folgeschäden der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), z. B. Wundheilungsstörungen, werden durch eine Übersäuerung verschlimmert.

Entsäuern: Das Gleichgewicht von Säuren und Basen muss stimmen

Beim Entsäuern geht es nicht darum, jegliche Säurezufuhr zu vermeiden. Unser Körper braucht täglich Säuren, z. B. für die Verdauung, sonst wird er innerhalb kurzer Zeit krank.

Ziel sollte es sein, die Zufuhr von säurelastiger Nahrungsmittel auf ein gesundes Maß zu reduzieren und mehr basenreiche Lebensmittel zu sich nehmen.

Basen sind die „Gegenspieler“ der Säuren. Säuren und Basen müssen im Körper in einem gewissen Verhältnis vorliegen. Basen puffern ein Zuviel an Säuren ab.

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Nahrungsmittel entsäuern besser als Tabletten

Eine häufige Annahme und Frage ist: „Führt die Einnahme von Basenpulver und Basentabletten nicht viel schneller zum Erfolg?“

Nun: Basenpräparate bestehen aus verschiedenen Mineralstoffen, meist Kalium, Calcium und Magnesium. Theoretisch könnten Sie auch nur Natriumbicarbonat (auch bekannt als Natron) nehmen – wobei Natron, Natriumbicarbonat und Backpulver übrigens NICHT genau das Gleiche sind, wie ich in meinem Beitrag, Natron oder Backpulver?, beschreibe.

Alle diese Mittel bilden im Körper starke Basen und können sehr gut Säuren abpuffern. Natron war früher auch das Hausmittel bei Sodbrennen.

Das Problem ist nur: So viele Säuren bekommen die zugeführten Basen gar nicht so schnell zu fassen. Ein Glas aufgelöstes Basenpulver passiert den Darm so schnell, dass nur ein Teil der Mineralstoffe vom Darm aufgenommen werden kann. Der Rest wird ungenutzt ausgeschieden. Und auch die ins Blut aufgenommenen Basenbestandteile werden umgehend wieder über die Nieren entfernt, da das Blut starke Säure-Basen-Schwankungen nicht verträgt.

Dieses Problem können Sie umgehen, indem Sie die Basenpräparate in kleinen Mengen Ihrer Nahrung beigeben. Denn feste Nahrung wird vom Magen in kleinen Portionen in den Darm abgegeben, sodass wesentlich mehr Basen aufgenommen werden.

Aber: dann können Sie auch gleich basenreiche Nahrungsmittel zu sich nehmen, denn diese liefern Ihnen neben den wichtigen Basen auch andere wertvolle Vital- und Faserstoffe für Ihre Verdauung. Mehr Informationen finden Sie auch im Artikel: Ernährung und Übersäuerung.

Wie sieht eine basische Ernährung aus?

Gewährleistet wird eine basische Ernährung durch basische Mineral- und Ballaststofflieferanten. Dies sind im Wesentlichen Gemüse, Salat, Obst, obwohl letzteres in der Regel auch Fruchtsäuren enthält, die aber in keinem Verhältnis stehen zu dem basischen Charakter seiner Nähr- und Ballaststoffe.

Prinzipiell lässt sich sagen, dass ein deutliches Überwiegen von basischen Anteilen in der Ernährung bzw. ein deutlicher Mangel an sauren Bestandteilen als eine basische Kost angesehen werden kann. Eine basische Ernährung ist daher dann gegeben, wenn der Basenüberschuss mindestens 5 mal so hoch ist wie seine säurebildenden Bestandteile.

Ob eine basische Ernährung die Lösung unseres Problems ist, wage ich zu bezweifeln. Denn es ist nicht ratsam, auf lange Sicht gesehen von einem Extrem, der überwiegend säurebildenden Ernährung, ins andere Extrem, der überwiegend basischen Ernährung, zu fallen. Denn ein zu hoher pH-Wert ist genauso schädlich für den Organismus wie ein zu niedriger. Nur zur Erinnerung: ein „gesunder“ und physiologisch optimaler pH-Wert liegt immer zwischen 7,35 und 7,45.

Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema “Die biologische Entgiftungstherapie” in der ich über das Thema “Übersäuerung & Entsäuerung” spreche:

Um diesen Optimalbereich über die Ernährung aufrecht zu erhalten, braucht es keine überbetont basische Ernährung wie im eben beschriebenen Fall. Eine Ernährung, die dies gewährleistet, hat, wie das Blut auch, einen leicht basischen Charakter. In der Praxis wird dies so umgesetzt, dass etwa 75 Prozent der Nahrung basischen Charakter hat und 25 Prozent neutral oder säurebildend ist (siehe auch: Übersäuerung).

Eine basische Ernährung wäre im Fall einer Übersäuerung angezeigt, um kurzfristig ein Gegengewicht zur Übersäuerung zu erbringen, was ein Fortschreiten der Übersäuerung stoppt und möglicherweise rückgängig macht.

Um diesen 25:75 Anteil an säurebildenden und basischen Nahrungsmitteln zu erreichen, muss man natürlich wissen, welche Nahrungsmittel in welche Kategorie gehören. Hier eine kleine Übersicht dazu:

In meinem Beitrag zu basischen Lebensmitteln habe ich eine ausführliche Tabelle zusammengestellt.

Zu den säurebildenden Nahrungsmitteln gehören die, die die meisten Menschen am meisten essen und trinken:

  • Wurst und Fleisch
  • Eier
  • Käse
  • Weißmehlprodukte
  • Cola (hat einen pH-Wert von 2 bis 3)
  • Alkohol
  • Zucker
  • Kaffee
  • Limonaden
  • Süßigkeiten
  • Schokolade

Die basischen Nahrungsmittel werden, mit Ausnahme von Kartoffeln, eher stiefmütterlich behandelt:

Vor allem Chlorella vulgaris und Spirulina sind ausgezeichnete basische Nahrungsmittel, da sie selbst optimal zwischen basisch und säurebildend ausbalanciert sind. Beide Algen enthalten nämlich einen hohen Anteil an frei verfügbaren Aminosäuren – ca. 60 bis 70 Prozent der gesamten Masse –, die selbst zum Gleichgewicht von basisch und sauer beitragen. Denn das Wort „Aminosäure“ ist ein wenig irreführend.

Aminosäuren müssen nicht notwendigerweise sauer sein, sondern es gibt einige wenige Aminosäuren mit ausgesprochen basischen Charakter. Auf der anderen Seite gibt es noch weniger Aminosäuren mit saurem Charakter. Die meisten Aminosäuren sind neutral. Ausschlaggebend dafür ist die elektrische Ladung des Aminosäuremoleküls. Eine positive Ladung macht die Aminosäure mehr basisch. Diese Ladung wird bestimmt durch die sauren oder basischen funktionellen Gruppen der Seitenketten der Aminosäuren. Unter normalen Verhältnissen sind Aminosäuren neutral, da sie eine saure Gruppe und eine basische Gruppe haben (COO- und NH3+). Enthält die Struktur der Aminosäure jedoch 2 funktionelle saure Gruppen, dann erzeugt es in Lösung ein saures Milieu.

Von den Aminosäuren haben nur 2 einen sauren Charakter: Asparaginsäure und Glutaminsäure. Sie kommen z. B. in Chlorella vulgaris und Spirulina nur zu 4,7 Prozent für Asparaginsäure und 5,8 Prozent für Glutaminsäure vor. Alle anderen Aminosäuren sind neutral oder basisch. Die basischen Aminosäuren sind LysinArginin und Histidin. Man sieht, dass die Aminosäuren, die dem menschlichen Organismus für dessen Proteinbiosynthese zur Verfügung stehen, in ihrer Gesamtheit schon einen kleinen Vorteil für die basischen Aminosäuren zeigen.

Nach diesem Mini-Exkurs in die Biochemie der Aminosäuren wird Zweierlei klar: zum Einen scheint es einen Zusammenhang zu geben zwischen der Zusammensetzung von sauren, neutralen und basischen Aminosäuren und dem pH-Wert des Bluts. Beide sind leicht basisch.

Zum Zweiten sind die Nahrungsmittel, die diesen „Aminosäuren-Mix“ anbieten können, die optimalen „basischen Nahrungsmittel“, da sie ein physiologisches Säure-Basen-Verhältnis anbieten. Damit eignen sich die eben erwähnten basischen Nahrungsmittel, besonders aber Spirulina und Chlorella vulgaris, zur langfristigen Aufrechterhaltung eines gesunden Säure-Basen-Haushalts.

Spirulina und Chlorella vulgaris haben darüber hinaus noch den großen Vorteil, dass sie besonders geeignet sind, nahezu alle die Sachen im Organismus zu binden und auszuleiten, die in ausschlaggebendem Maße an der Übersäuerung beteiligt sind. Und das sind Toxine, Schlacken, Schwermetalle unbrauchbare, verzuckerte Proteine usw. Hier „rutschen“ wir wieder in den Bereich der „Entgiftung“, die eine elementare Grundlage für einen physiologischen Säure-Basen-Haushalt ist.

Obwohl ich glaube, dass Spirulina und Chlorella unbedingt zu einer gesunden Ernährung dazugehören, muss es nicht nur unbedingt mit den beiden zugehen. Stattdessen oder zusätzlich gibt es diese Alternativen:

Perfekt Entsäuern: Kochen Sie sich eine Basensuppe

Patienten, die z.B. an rheumatischen Erkrankungen leiden, können die entsäuernde Wirkung der basenreichen Nahrungsmittel durch bestimmte Zubereitungsformen kräftig unterstützen. Das empfehle ich jedenfalls allen meinen Patienten.

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Ganz hervorragend hilft eine selbst gekochte Basenbrühe oder Basensuppe.

Sehr wirksam zum entsäuern sind auch frisch zubereitete Gemüsesäfte aus Tomaten, Sellerie und Möhren, je zu gleichen Teilen, denen Sie etwas Sojasauce beifügen können. Auch fertige naturreine Gemüsesäfte und Frisch-Pflanzensäfte sind eine gute Alternative.

Eine weitere sehr wirksame Möglichkeit zum entsäuern bietet Sauerkraut: Essen Sie täglich morgens 1 EL frisches kleingeschnittenes Sauerkraut auf nüchternen Mangen.

Trinken Sie außerdem täglich mindestens 1,5 Liter reines Wasser, um die überschüssigen Säuren auszuscheiden.

Setzen Sie jedem Glas einige Spritzer frischen Zitronensaft, Apfelessig oder Obstessig zu. Denn auch diese wirken basisch. Ein sehr geeignetes Wasser zum entsäuern sind Heilwässer.

Nehmen Sie alle basenreichen Flüssigkeiten in kleinen Schlucken über den Tag verteilt zu sich, damit Ihr Darm möglichst viel von den wertvollen Mineralstoffen aufnehmen kann.

Basensuppe aus Gemüse – perfekt zum Entsäuern

Für zwei Personen brauchen Sie:

  • 1/2 Zwiebel
  • 2 Petersilienwurzeln
  • 1 kleine Sellerieknolle
  • 1/2 Weißkohl
  • 2 Stangen Lauch
  • 2 kleine Rote Bete oder Zucchini
  • 1 Lorbeerblatt
  • etwas Basilikum

Schneiden Sie das gewaschene Gemüse in kleine Würfel und setzen Sie diese mit den Kräutern in 2:1 kaltem Wasser auf. Lassen Sie die Brühe nach dem Aufkochen auf kleiner Flamme ca. 2 Stunden köcheln, damit die Mineralstoffe gelöst werden. Gießen Sie die Brühe durch ein Sieb ab und trinken Sie 1:1 davon – abgeschmeckt mit Sojasauce – in kleinen Mengen über den Tag verteilt.

Bereiten Sie sich täglich eine neue Brühe zu. Um den vollen Effekt einer Entsäuerung zu genießen, sollten Sie diese Kur 4 bis 6 Wochen lang durchführen.

So kontrollieren Sie den Erfolg der Entsäuerung

Messen Sie morgens, mittags und abends den pH-Wert Ihres Urins mit Teststreifen aus der Apotheke (100 Stück ab ca. 3,50 €) und notieren Sie die Werte. Zählen Sie die drei Werte am Abend zusammen und teilen Sie das Ergebnis durch 3. Der Idealwert beträgt 6,9. Liegt Ihr Tagesergebnis darunter, sind Sie übersäuert.

Liegt Ihr Tagesergebnis von Anfang an dauerhaft über dem Idealwert (etwa bei 7,5 oder 8) sollten Sie einen Therapeuten um Rat fragen, da eine Ausscheidungsblockade, die auch „Säurestarre“ genannt wird, vorliegen könnte.

Dann nützen Ihnen Basenpräparate nichts. Dieses Problem muss anders gelöst werden.

Gute Basenlieferanten zum entsäuern sind:

  • Kartoffeln
  • Gemüse allgemein
  • Sojabohnen
  • Blattsalate
  • Kräuter
  • Zwiebeln
  • Sauerkraut
  • Zitronensaft
  • Gemüsesaft, v. a. Tomatensaft
  • stilles Mineralwasser

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„Frei sein von belastenden Schadstoffen und anderen schädigenden Giften, sich wieder vital und fit fühlen…“, das ist das, was sich die meisten meiner Leser und Patienten unter einer Entschlackungskur vorstellen.

Für eine vernünftige Entschlackungskur ist es nicht nur notwendig, die „Giftquellen“ zu kennen, denen wir im Leben ausgesetzt sind, sondern vor allem auch deren „Risikopotential“ einschätzen zu können – andernfalls können Sie sich bei der Fülle der Giftstoffe mit denen Sie sowieso täglich in Kontakt kommen „verrückt“ machen.

Ein richtige und sinnvolle Entschlackungskur bedeutet auch für mich als Naturheilkundler aber nicht nur die Ausscheidung möglicher Gifte im Körper, sondern auch immer eine Entschlackung des Organismus.

Dabei werden die Begriffe „Entschlackung und Entgiftung“ im Volksmund immer gerne verwendet und von den allermeisten Mediziner bestenfalls milde belächelt.

Ich kann Ihnen versichern, dass der Volksmund (wie so oft) Recht hat.

Das sich in jedem Körper genügend Gifte angesammelt haben, dass wir am Lebensende auf einer „Sondermüll-Deponie“ entsorgt werden müssten, wird auch von der „Schulmedizin“ nicht ernsthaft bestritten.

Anders sieht es da bei den „Schlacken“ aus.

Nach Meinung der meisten Schulmediziner werden die Abbauprodukte des Körpers und des Stoffwechsels vom Körper wieder ausgeschieden und damit das vielbeschworene „Entschlacken“ ein fragwürdige Aussage.

Was viele Mediziner aber vergessen: Es gibt viele Erkrankungen, wo genau diese Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten nicht geschieht. Als Beispiel nenne ich immer gerne eine offensichtliche „Schlackeerkrankung“, nämlich die Gicht. Bei der Gicht werden Harnsäurekristalle IN den Gelenken abgelagert und NICHT ausgeschieden, wie es „normalerweise“ der Fall sein sollte.

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Wie sollte eine „richtige“ Entschlackungskur durchgeführt werden?

Zu einer Entschlackungskur gehört aus ganzheitlicher Sicht auch immer eine Entschlackung des Darms (Darmreinigung). Diese ist aber nach meinen Erfahrungen nur zu erreichen, wenn der Darm dabei nicht weiter mit „falschem“ Essen belastet wird UND gleichzeitig in seiner „Reinigungsfunktion“ unterstützt wird.

So ist eine vollständige Entschlackung nur im Rahmen eines unterstützenden Fastens (=Entschlackungskur) zu realisieren, bei gleichzeitiger Aktivierung der natürlichen Ausscheidungsorgane des Körpers: Darm, Niere, Leber, Lunge, Haut.

Wichtig ist bei der Entschlackungskur zu wissen, dass die „Eingriffe“, die wir hier tätigen, keine wirklichen Eingriffe sind. Nach wie vor ist es der Organismus, der die eigentliche Entschlackung durchführt. Unsere Bemühungen in diesem Zusammenhang dienen nur zur Unterstützung und Optimierung der Entschlackungsprozesse.

So ist das Fasten zu diesem Zeitpunkt eine Garantie dafür, dass keine neuen unerwünschten Substanzen über die Nahrungsmittel in den Organismus gelangen und diesem ein höheres Maß an Arbeit zumuten. Durch das Fasten und der damit verbundenen „Erholung“ des Gastrointestinaltrakts kommt es zu weiteren positiven Effekten, besonders auf das Immunsystem, was die Entschlackungsarbeit unterstützt.

Eine Darmreinigung, z. B. in Form einer Hydro-Colon-Therapie (Einlauf), sieht zwar wie ein „Eingriff“ aus, ist aber nichts als eine unterstützende Maßnahme. Denn hier wird der Bereich des Dickdarms von eventuell durch die Leber ausgeschiedenen Giften und Schlacken gereinigt.

Man könnte auch warten, bis dass die Abfuhr auf natürliche Weise erfolgt, in Form des Stuhlgangs. Ein Einlauf macht aber deswegen Sinn, da er die Verweildauer des Stuhls im Darm verkürzt und damit die Verweildauer der im Stuhl enthaltenen unerwünschten Substanzen. Obwohl die Resorption von Nährstoffen praktisch nur im Dünndarm erfolgt, hat der Dickdarm die Aufgabe, dem, was übrig geblieben ist, das Wasser zu entziehen.

Wenn dem nicht so wäre, dann müssten wir täglich nichts anderes mehr machen als Wasser trinken, so hoch wäre der Flüssigkeitsverlust. Da aber eine Reihe der Gifte und Schlacken wasserlöslich sind, über die Galle in den Darm ausgeschieden wurden, werden sie im Verlauf der Dickdarmpassage über die Rückresorption des Wassers wieder in den Organismus zurückgeführt. Von daher ist es sinnvoll, den Darm so rasch wie möglich von seiner Last zu befreien.

Alternativ dazu oder am besten gleichzeitig, was aber das Fasten unterbrechen würde, besteht die Möglichkeit, Nahrungsmittel einzunehmen, die besonders gut geeignet sind, die Gift- und Schlackenstoffe im Darm und im Organismus zu binden. Ich denke hier an Spirulina, Chlorella vulgaris, Knoblauch, Koriander, Fischöl, Krill Öl, Bärlauch usw.

Welchen günstigen Effekt diese Nahrungsmittel bei der Entgiftung haben, können Sie unter Schwermetalle (Quecksilber – Amalgam) ausleiten und Entgiftung nachlesen. Für die Bindung der Gifte im Darm eignet sich Chlorella vulgaris deshalb besonders gut, da seine verhältnismäßig dicken Zellwände in der Lage sind, besonders viele Giftstoffe zu binden und damit für die Rückresorption nicht mehr verfügbar zu machen.

Da es sich bei den Zellwänden um reine Ballaststoffe handelt, die selbst nicht resorbiert werden können, sondern über den Stuhl ausgeschieden werden, kommt es über Chlorella vulgaris zu einer Optimierung der Entgiftungsarbeit im Darm. Aber auch die anderen erwähnten Nahrungsmittel leisten gute Dienste.

Sie helfen primär im Organismus, in Leber und Nieren usw., bei der Mobilisierung von Schlackenstoffen und binden Schwermetalle, und helfen Leber und Niere bei der Ausscheidung. Viele der in den Nahrungsmitteln enthaltenen Substanzen haben anti-oxidative Eigenschaften, die die oxidative Belastung der Leber und Niere beim Entgiften signifikant mildern und somit protektiv auf die beiden Organe wirken.

Und das beste bei allem ist: die erwähnten Nahrungsmittel sind wirklich Nahrungsmittel, die man jeden Tag zu sich nehmen kann und damit in der Lage ist, den täglichen Entgiftungsprozess des Organismus zu unterstützen.

Damit können wir die Unterstützung des Entschlackungsprozesses unsererseits durch eine Entschlackungskur auf 2 Prinzipien begrenzen: einmal das Fasten, das den Zufluss an Schadstoffen stoppt und den Abbau derselben fördert und zum andern eine Ernährung mit gezielt entgiftenden Eigenschaften für die Zeit nach dem Fasten.

In meiner Heilfastenanleitung finden Sie ein ausführliches Programm zum Entschlacken, dass genau diese Aspekte berücksichtigt. Mit verschiedenen Naturheilmitteln wird die Entgiftung angeregt und die Entschlackung gefördert.

Das ganze habe ich zwar als Heilfastenprogramm angelegt, aber in Wahrheit ist es viel mehr: eine Anleitung für eine EntschlackungskurMehr dazu lesen Sie hier.

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Beitrgsbild: fotolia.com – Henry Schmitt

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 30.10.2012 aktualisiert.

Bevor wir zum Thema der Autophagie, beziehungsweise Autophagozytose kommen, muss ich vorher noch ein paar Dinge zum Thema „Schlacke im menschlichen Körper“ los werden.

Da es für die Schulmedizin keine „Schlacken“ gibt, gibt es auch nichts zum „Entschlacken“.  Und damit können wir dann eigentlich auch das Thema Autophagozytose, auch Autophagie genannt, beenden, bevor wir überhaupt damit angefangen haben. In meinem Beitrag Die Macke mit der Schlacke habe ich zu diesem Thema ausreichend Stellung genommen.

Aber es halten sich hartnäckig eine Reihe von „Gerüchten“, dass das Ding mit der „Schlacke“ und dem „Entschlacken“ keine wirren Vorstellungen und Illusionen sind, sondern dass hier bestenfalls die Benennung des Phänomens etwas irreführend ist (siehe mein Beitrag: Die Bedeutung der Entschlackung und des Entschlackens für die Gesundheit). Denn es gibt Prozesse im Organismus, die diese „Schlacken“ entsorgen. Gäbe es sie  nicht, dann gäbe es auch diese Prozesse nicht. Und diese Prozesse basieren nicht auf Interventionen von Seiten der Schulmedizin oder Pharmaindustrie, sondern sind natürliche Prozesse, die mit der natürlichen Fähigkeit zur Regeneration des Organismus zu tun haben.

Einer dieser Prozesse ist eben diese Autophagozytose. Worum handelt es sich hier?
Die Autophagozytose ist eine Zellfunktion. Sie ist eine Art intrazelluläre Sonderform der Phagozytose. Bei der Phagozytose nehmen spezialisierte Zellen andere Zellen oder deren Fragmente in sich auf, also „fressen“ sie, um diesen „Müll“ (Schlacke?) zu entsorgen. Diese Zellen werden Phagozyten genannt und sind Zellen der Immunabwehr, wie dendritische Zellen oder Makrophagen.

Demgegenüber steht die Autophagozytose, bei der die Zelle sich selbst „frisst“. Wie also kann man sich selbst fressen und trotzdem überleben?

Der Prozess und seine Abläufe

Es lassen sich drei verschiedene Abläufe beziehungsweise Wege bei der Autophagozytose unterscheiden. Diese Wege werden durch entsprechende Gene beziehungsweise durch entsprechende Enzyme kontrolliert.

Makroautophagie

Die Makroautophagie ist der bedeutsamste der drei Wege. Durch sie werden vor allem beschädigte Zellorganellen und schädliche beziehungsweise beschädigte Proteine (Schlacken?) beseitigt. Es kommt hier zur Formation einer Doppelmembran in der betroffenen Zelle. Diese Doppelmembran wird als Autophagosom bezeichnet und umschließt die zu eliminierenden Abfallstoffe in der Zelle. Diese eingepackten „Müll-Paketchen“ wandern dann durch das Zytoplasma der Zelle zu einem Lysosom, wo „Müll“ und Lysosom als „Zwischenlager“ fusionieren.

Wie so etwas schematisch aussieht, das habe ich unter Richtig Fasten und Gesund Heilfasten dargestellt. Die Abbildung zeigt auch, dass Lysosome nicht nur Zwischenlager sind, die den Zellmüll von dem Zellinneren fernhalten, sondern auch mit der „Verbrennung“ dieses Mülls beginnen. Lysosome enthalten Verdauungsenzyme und einen niedrigen (sauren) pH-Wert, was polymere Strukturen des „Mülls“ in Monomere zersetzt.

Mikroautophagie

Die Mikroautophagie verläuft ebenfalls über Lysosome. Hier werden keine Autophagosome gebildet, sondern der zu vernichtende Müll wird direkt von den Lysosomen aufgenommen. Dieser Prozess wird besonders bei Hunger beziehungsweise Kalorienmangel wichtig für das Überleben der Zelle. Grund dafür ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein vermehrter Abbau von Zellstrukturen, der besser und schneller über die Mikroautophagie bewältigt werden kann und damit die Zelle vor toxischen Effekten des eigenen „Hausmülls“ bewahrt.

„Chaperon mediated autophagy“ (CMA)

Der dritte Prozess trägt den phantasievollen Namen „Chaperon mediated autophagy“ (CMA). Es handelt sich hier um einen komplizierten und sehr spezifischen Prozess, der über Erkennungsprozesse induziert wird. Das heißt, dass ein Abfallprotein zum Beispiel eine spezifische Erkennungsmarke haben muss, um in den „Mülleimer“ zu gelangen.

Ist dies der Fall, dann wird die Tertiärstruktur des Proteins zerstört (entfaltet), damit es in die Lysosomen transportiert werden kann. Auch dieser Prozess verläuft über komplizierte Komplexbildungen und Interaktionen mit Rezeptoren auf der Lysosom-Membran.

So wird der Müll im Körper entsorgt

Diese drei Prozess-Formen sorgen dafür, dass innerhalb der Zelle eine Vielfalt von „Müll“ entsorgt und somit eine Beeinträchtigung der Zellvorgänge verhindert wird. Der „Müll“ besteht aus zum Beispiel falsch gefalteten Proteinen, die biologisch schädlich oder nicht verwertbar sind; aus großen und kleinen Zellorganellen, die beschädigt sind und ihre Funktion verloren haben etc.

Diese drei Formen der Autophagie sind zudem Teil eines intrazellulären Gleichgewichts zwischen der Produktion von neuen Zellbestandteilen und dem Abbau von alten, verbrauchten Elementen. Mitochondrien von Leberzellen zum Beispiel leben in etwa zehn Tage. Danach werden sie durch die Autophagozytose entsorgt. Die dabei entstehenden Fragmente dienen dann als Baumaterial für neue Strukturen. Diese Sonderform der Autophagozytose für Mitochondrien wird Mitophagie genannt.

Grund für die „bevorzugte“ Behandlung der Mitochondrien für eine für sie spezielle Form der Autophagozytose liegt in ihrer Bedeutung und dem Gefährdungspotential, das von beschädigten Mitochondrien ausgeht. Denn beschädigte Mitochondrien produzieren in der Regel, ohne maßgeblich an der Energieproduktion beteiligt zu sein, ein Übermaß an freien Radikalen, die die Zelle selbst in Mitleidenschaft ziehen können. Das Gleiche gilt auch für alte Mitochondrien.

Eine Sonderform besteht bei roten Blutkörperchen: Die Mitophagie entfernt hier bei der Entstehung beziehungsweise Reifung der Erythrozyten deren zunächst vorhandenen Mitochondrien, da Erythrozyten unter den Körperzellen eine Sonderform darstellen – ohne Mitochondrien, Zellkern, Ribosomen etc. Hier ist also die Autophagozytose in dieser speziellen Form ein Teil des Reifungsprozesses der Erythrozyten.

Die beschriebenen Prozesse werden, wie bereits weiter oben erwähnt, durch Gene kontrolliert. Diese Kontrolle ist sehr komplex und erfolgt über Aminosäure-Sensoren, Wachstumsfaktoren und freie Radikale, die die Aktivitäten von mTOR und die AMP-aktivierte Proteinkinase (AMPK) bestimmen. Über die Bedeutung von mTOR hatte ich bereits etwas veröffentlicht: Fasten für die DNA Reparatur in Zellen.  AMPK hat die Aufgabe, Zellen vor Energiemangel zu schützen. Dies ist natürlich in Zeiten von Kalorienmangel besonders wichtig, um den Untergang der Zelle zu verhindern. AMPK hemmt dann eine Reihe von Enzymen, die für die Cholesterin- und Fettsäurebiosynthese zuständig sind, was zu einem Umschalten auf einen „Sparmodus“ des Zellstoffwechsels führt.

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Funktionen für die Zelle

Die Autophagozytose hat für die Zelle eine Reihe von Funktionen. Als primäres Untersuchungsobjekt diente den Wissenschaftlern hier die Hefe Saccharomyces cerevisiae. Hier sahen die Wissenschaftler, dass ein Nährstoffmangel zu einer hohen Aktivität an Autophagie führt.

Unter diesen Verhältnissen wurden schädliche und nutzlose Proteine entsorgt, indem die dabei anfallenden Aminosäuren für eine Weiterverwertung für neue, funktionstüchtige Proteine benutzt werden.

Bei Säugetieren und Menschen ist die Autophagozytose unter verschiedenen Bedingungen beobachtet worden, wie zum Beispiel nach der Geburt und Durchtrennung der Nabelschnur, oder bei Zell-und Gewebekulturen, die entsprechend mangelversorgt worden waren.

Von der Hefe weiß man auch, dass ein genetischer Defekt, der die Fähigkeiten zur Autophagozytose einschränkt, zum Untergang der Zellen führt (Isolation and characterization of autophagy-defective mutants of Saccharomyces cerevisiae.).

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei Mäusen mit Gendefekt (In vivo analysis of autophagy in response to nutrient starvation using transgenic mice expressing a fluorescent autophagosome marker.). Die Autoren dieser Arbeit konnten zeigen, dass die Regulation der Autophagozytose organspezifisch ist, Kalorienmangel ein zentraler Auslöser zu sein scheint, aber auch ohne Hungerzustände induziert wird.

Prinzipiell scheint man heute in der Naturwissenschaft davon auszugehen, dass die Autophagozytose in ihren verschiedenen Formen ein wichtiger Beitrag zur „Reinhaltung“ der Zellen ist. Ohne diesen Beitrag kommt es zum schnelleren Altern (Autophagy and aging: the importance of maintaining „clean“ cells.). Die Autoren erklären in diesem Beitrag, dass eine herabgesetzte autophage Aktivität eine hauptsächliche Rolle bei altersbedingten Störungen spielt. Sie erklären weiter, dass Kalorienrestriktion und anti-lipolytische Substanzen zur Stimulation der Autophagie bei alten Mäusen geführt haben.

Damit scheint sich das zu bestätigen, was von der Schulmedizin in der Regel so heftig bestritten beziehungsweise als „unwissenschaftlich“ oder „nicht evidenzbasiert“ belächelt wird: Fasten stimuliert die Autophagozytose, die wiederum für die Entfernung von Abfallprodukten in den Körperzellen und deren Reparatur verantwortlich ist. Oder mit anderen Worten: Fasten oder Kalorienrestriktion initiiert die Beseitigung von „Schlacken“, ohne die eine Reparatur der Zellen nicht möglich ist.

Xenophagie ist ein Begriff, der die Auflösung und Entfernung von körperfremden Material umfasst. Dies erinnert an die bereits weiter oben erwähnte Phagozytose durch Makrophagen etc. In diesem speziellen Fall ist die Xenophagie eine autophage Zersetzung von infektiösen Partikeln und ist daher ein integraler Bestandteil der angeborenen Immunabwehr.

Diese tritt immer dann in Aktion, wenn Erreger bereits das Zellinnere erreicht haben, wie zum Beispiel Tuberkuloseerreger. Die „Vernichtungsmaschinerie“, die für die Beseitigung dieser Erreger zuständig ist, ist die Gleiche, die  auch Mitochondrien recycelt (Mitophagie). In der Regel führt dieser Prozess zum erfolgreichen Vernichten der Mikroorganismen. Es gibt jedoch auch hier Ausnahmen, wo Bakterien in der Lage sind, die Entstehung von Phagolysosomen zu verhindern (Autophagy in immunity against mycobacterium tuberculosis: a model system to dissect immunological roles of autophagy.).

Interessanterweise erfahren wir in dieser Arbeit, dass die Th1-Th2-Balance eine zentrale Rolle für die Aktivierung von Autophagie zu spielen scheint. Th1-Zytokine aktivieren sie, während Th2-Zytokine sie abschalten. Damit würde ein Th2-Shift eine günstige Bedingung für das Eindringen von Pathogenen in Körperzellen darstellen.

Diese Sache mit dem „Zelltod“ – Apoptose

Ich hatte bereits in etlichen Beiträgen das Wort „Apoptose“ benutzt. Der natürliche Zelltod ist eine Art „Selbstzerstörungsmechanismus“,  der in die Zelle eingebaut ist, um eine Entartung zu verhindern, wenn Reparaturmaßnahmen nicht mehr greifen können und um alte Zellen schnell aufzulösen, um den Regenerationsprozess zu beschleunigen.

Eine Apoptose ist in der Regel begleitet von dem vermehrten Auftauchen von Autophagosomen. Die Wissenschaftler wissen heute jedoch noch nicht, ob die bei der Apoptose autophagen Aktivitäten Teil des Auflösungsprozesses sind oder das genaue Gegenteil: Der Versuch, die Apoptose zu blockieren. Denn bislang gibt es keine Hinweise, dass die Autophagozytose auch für den Untergang von Zellen verantwortlich sein kann.

Diese ist (wie oben ausführlich diskutiert), das Mittel der Zelle, sich zu regenerieren und am Leben zu erhalten (Another way to die: autophagic programmed cell death).

Eine Arbeit von 2014 zeigt, dass die Autophagozytose eine Stressantwort auf eine Infektion mit Influenza-A-Viren darstellt, die eine Apoptose verhindern hilft (mTOR/p70S6K signaling distinguishes routine, maintenance-level autophagy from autophagic cell death during influenza A infection.). Die auslösenden Faktoren bei einer Infektion für Apoptose und Autophagozytose scheinen die Gleichen zu sein. Sie unterscheiden zwischen einer expandierten Autophagie, die zum Untergang der Zelle führt, und einer moderaten Autophagie, die der Zelle hilft, die Infektion zu überleben. Sie sahen auch, dass eine Hemmung der expandierten Autophagie dazu beitrug, die Reproduktion der Viren in der Zelle zu hemmen. Damit scheinen die Kontrollvorgänge für die protektive und letale Autophagozytose über verschiedene Mechanismen zu erfolgen.

Eine andere interessante Beobachtung ist, dass Kalorienrestriktion bislang die einzige wissenschaftlich nachgewiesene Form der Lebensverlängerung zu sein scheint. Ich hatte dieses Thema auch bei meinen Fastenbeiträgen und Beiträgen zum intermittierenden Fasten erwähnt. Wie es aussieht, erfolgt diese lebensverlängernde Wirkung der Kalorienrestriktion aber nur dann, wenn auch eine entsprechend aktive Autophagozytose mit von der Partie ist. Eine französische Studie aus dem Jahr 2010 (Caloric restriction and resveratrol promote longevity through the Sirtuin-1-dependent induction of autophagy.) zeigte, dass eine Hemmung der Autophagozytose zu metabolischem Stress in der Zelle führte (und deren vorzeitigem Absterben). Resveratrol und Kalorienrestriktion dagegen verlängerte die Lebenserwartung von normalen Nematoden (Fadenwürmer), die eine normale Autophagozytose zeigten. Nematoden, die dazu nicht in der Lage waren, zeigten eine verkürzte Lebenserwartung.

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Autophagozytose und Krebserkrankungen

Hier scheint die Autophagozytose ein sehr ambivalentes Gesicht zu zeigen. Denn sie scheint einerseits vor der Entwicklung von malignen Zellen zu schützen, unterstützt aber andererseits Tumorzellen bei deren Entwicklung. Die Idee, durch Kalorienrestriktion Tumorzellen auszuhungern, kann damit zum Querschläger werden, wenn die Autophagozytose in der Tumorzelle selbige wie eine gesunde Zelle vor dem Untergang bewahrt.

Es ist auch bekannt, dass die Autophagozytose in der Lage ist, Mediatoren für die Apoptose einer Tumorzelle abzubauen, was zu einer Verhinderung der Apoptose und damit Verhinderung des Absterbens der Tumorzelle führt. Hier ergibt sich ein gewisses Potential für pharmazeutische Interventionen, wo mit Hilfe von synthetischen Substanzen (zum Beispiel Chloroquin, ein Medikament gegen Malaria) die Autophagie der Tumorzelle blockiert wird und somit die Wirkung von Apoptose auslösenden Chemotherapeutika verbessert wird (New use for old drugs? Prospective targets of chloroquines in cancer therapy.).

Wie es ausschaut, ist die Frage, ob Autophagozytose nützt oder schadet, auch eine Frage des Stadiums und der Bedingungen, unter denen sie agiert. So scheint sie bei normalen und gesunden Zellen eine wichtige Schutzfunktion zu besitzen, während sie bei malignen Zellen die gleiche Schutzfunktion zum Wohl der Tumorzelle ausübt.

Es hat sich also nichts an der Schutzfunktion geändert, sondern nur an der Frage, wer und was hier geschützt wird. Daher gibt es inzwischen Bemühungen, bei Krebserkrankungen das Maß an Autophagozytose zu senken, damit es zu einer Apoptose der Tumorzellen kommen kann. Aber auch hier kann man sich die Risiken leicht ausmalen. Denn eine generalisierte Hemmung der Autophagozytose würde nicht nur maligne Zellen betreffen. Der Effekt wäre eine Verbesserung der Apoptose bei Tumorzellen, aber auch eine unter Umständen erhöhte Bereitschaft gesunder Zellen, zu entarten.

Fazit

Autophagozytose ist der wissenschaftliche Begriff für „Entschlackung“. Die Behauptungen, dass es keine Abfallprodukte oder Schlacken im Körper gäbe, kann aufgrund dieser Erkenntnisse nur als Märchen bezeichnet werden.

Es kommt sogar noch besser: Es besteht die Möglichkeit, die Intensität der Autophagozytose zu erhöhen, und das „nur“ durch Fasten oder auch schon eine einfache Kalorienrestriktion. Selbst in der Welt der Naturwissenschaft werden die Vorgänge rund um diesen Zustand als ein „Groß-Reinemachen“ im Organismus gewertet.

Man kann es heute als erwiesen betrachten, dass Fasten und Kalorienrestriktion eine lebensverlängernde Wirkung haben, aufgrund ihrer regenerierenden Eigenschaften und Verlangsamung von Alterungsprozessen, die in einem engen Zusammenhang mit der Autophagozytose stehen.

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