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Ein Gals Milch und zwei Brötchen stehen für die F.X. Mayr Kur

Der Aspekt der Entschlackung steht auch bei der F.X.Mayr-Kur im Vordergrund. Die Kur ist nach dem österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr (1875 – 1965) benannt.

Als Kurarzt beobachtete er bei unzähligen seiner Patienten, dass die Therapie des „kranken Darms“, in den meisten Fällen eine Besserung der Gesundheit des Patienten und seiner Symptome und Beschwerden nach sich zieht.

Er entwickelte deshalb Methoden, um den Darm zu behandeln. Die Idee der Darmreinigung war geboren. Obligatorisch ist auch bei Mayr zum Beispiel die „Darmreinigung“ mit Bittersalz (Magnesiumsulfat).

Grundpfeiler des F.X. Mayr-Fastens sind deren Eckpfeiler: Schonung, Säuberung, Schulung des Darms und Substitution.

  • Schonung: Eine durchgeführte Kur soll entlasten und die Verdauung regenerieren. Der Gedanke kommt dem des Heilfastens nahe, wo eine fast komplette Kalorienrestriktion dem Verdauungstrakt die Gelegenheit gibt, sich zu erholen und vielleicht notwendige Reparaturen durchzuführen.
  • Säuberung: Hier geht es um eine durch die Maßnahme herbeigeführte Entschlackung und Entsäuerung des Verdauungstrakts. Die Säuberung wird dabei, wie bereits kurz angesprochen, durch eine regelmäßige Einnahme von Glaubersalz oder Bittersalz durchgeführt. Unterstützt wird der Säuberungsvorgang durch eine reichliche Flüssigkeitsaufnahme in Form von ungesüßten Tees und Mineralwasser. Einläufe (Colon-Hydro-Therapie) gehören ebenfalls zu den Säuberungsmaßnahmen.
  • Schulung: Um den Effekt der Säuberungsmaßnahmen nachhaltig zu garantieren, müssen das Verdauungssystem und sein „Besitzer“ geschult werden, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Gründliches Kauen ist eine solche Maßnahme. Weitere Schulungsziele sind der Verzicht auf Ablenkung während des Essens. Eine weitere Veränderung ist die reichliche Flüssigkeitsaufnahme vor dem Essen, um ein schnelleres Sättigungsgefühl zu erreichen. Bauchmassagen bzw. Leberwickel aktivieren die Peristaltik des Darms und stärken die Funktionen der Leber und der Bauchspeicheldrüse. Blut- und Lymphfluss werden dadurch ebenfalls angeregt.
  • Substitution: Dieser Punkt ist nicht unbedingt in der Originalversion von Mayr enthalten. Aber vielfach wird bei modernen Mayr-Kliniken dieser Punkt zusätzlich aufgenommen. Grund dafür ist die Erkenntnis, dass aus ernährungsphysiologischer Sicht die Mayr-Kur einseitig genug ist, um beim vielleicht schon vorbelasteten Patienten zu einem Vitamin- und Mineralstoffmangel zu führen. Und da aufgrund der „ganz normalen“ Ess- und Ernährungsgewohnheiten heutzutage, mit Fast-Food, Fertiggerichten und anderen „Leckereien“ der Nahrungsmittelindustrie, ein solcher Vitamin- und Mineralstoffmangel nicht selten ist, wird vor Beginn einer Mayr-Kur eine solche Substitution durchgeführt. Die Notwendigkeit dieser zusätzlichen Maßnahme ist weniger einem fehlerhaften Konzept von Mayr zuzuschreiben, sondern das unumgängliche Resultat aus der mangelhaften Qualität der gängigen Nahrungsmittel. Denn zu Mayrs Zeiten hatten die täglich konsumierten Lebensmittel deutlich höhere Konzentrationen an Vitaminen und Mineralstoffen zu bieten als heute.

Ein weiterer Aspekt der Substitution bezieht sich auf einen möglicherweise entgleisten Basen-Säure-Haushalt des Organismus. Um hier zu einer raschen Regulierung zu kommen, werden beim Patienten die geeigneten Basenpulver verabreicht.

Das Fasten im Rahmen der F.X. Mayr-Kur wird unterschiedlich streng gehandhabt und reicht vom Tee-Fasten über die berühmte „Milch-Semmel-Kur“ bis hin zu einer milden „Ableitungsdiät“. Mit einer Diät im herkömmlichen Sinn hat die F.X. Mayr-Kur aber nichts gemeinsam.

Die Besonderheit bei F.X. Mayr-Kur ist eher die besondere Kostform mit altbackenen Brötchen und Milch. Milch und Brötchen sind im Wechsel sehr intensiv und nacheinander zu kauen. Ansonsten gibt es Kräutertees und Mineralwasser. Dies soll zu einer allgemeinen Stärkung und Reinigung von Darm und Geist und somit des Körpers führen.

Probleme, die sich sowohl unter der Fastentherapie als auch unter der Mayr-Kur einstellen können, haben häufig ihre Ursache in einer Mineralstoffstörung und / oder Spurenelementstörung, die vor Behandlungsbeginn nicht ausgeglichen wurde (siehe Punkt 4: Substitution).

Es ist bei einem Heilverfahren, das so grundlegend in die Regulation des Körpers eingreift wie das Heilfasten, stets zu berücksichtigen, wie gesund und ausgeglichen der Fastenwillige vor dem Heilfasten ist.

Die Anhänger der Mayr-Kur sehen relativ wenige Kontraindikationen für ihr Verfahren. Sie empfehlen im Wesentlichen bei Multipler Sklerose, Tumoren, Hyperthyreose (krankhafte Überfunktion der Schilddrüse), Essstörungen wie Bulimie, Magersucht etc., Colitis ulcerosaMorbus Crohn und Schwangerschaft von einer Kur abzusehen.

Deswegen weise ich auch immer wieder auf den Punkt hin: wer darf nicht fasten?

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Eine wesentliche Erkenntnis von F.X. Mayr war die Einteilung der Patienten in verschiedene Köperkonstitutionstypen

Die Köperkonstitutionen stellen sich wie folgt dar:

Die Konstitutionstypen nach FX Mayr

Im Wesentlichen können wir folgende Haltungen unterscheiden:

  • normale Haltung
  • Anlaufhaltung
  • Entenhaltung
  • Lässige Haltung
  • Habachthaltung
  • Sämannshaltung
  • Großtrommelträgerhaltung

F.X. Mayr erkannte, dass die Patienten verschiedene Körperhaltungen und damit einhergehend verschiedenartige Bauchbeschwerden aufwiesen.

Seiner Ansicht nach entstehen diese „Vorwölbungen“ des Bauches zumeist als Folge von Gärungs- und Fäulnisprozessen im Darm, wobei dabei entstehende blähende Gase auch zu einer Zwerchfellverschiebung nach oben und somit zu einer Einengung des Brustraumes führen können.

Der Körper versucht dies durch eine Kippung im Lendenwirbelbereich auszugleichen, um die Größe des Brustraumes beizubehalten, sodass die Atmung nicht behindert wird. Aufgrund dieser „Verschiebung“ resultieren deshalb viele chronische Wirbelsäulenbeschwerden, die ihre eigentliche Ursache in einer gestörten Verdauung mit Blähungen und bestimmten „Stauungszuständen“ im Bauchraum haben.

Diese Sichtweise ist für mich völlig einleuchtend und nachvollziehbar. Für mich ist es das wesentliche Verdienst von F.X. Mayr, dass er diese Typisierung so dargestellt hat.

Aufbauend auf diesen Überlegungen entwickelte er die F.X. Mayr-Kur.

Und so könnte ein Heilfasten nach F.X. Mayr aussehen

  • Nach dem Aufstehen wird zuerst 1/4 Liter Wasser getrunken, in dem ein Teelöffel Bittersalz aufgelöst wurde.
  • Dann wird bis zum Frühstück und ggfs. bis zur Medikamenteneinnahme eine halbe Stunde gewartet.
  • Dann kommt das altbackene Brötchen, das in mehrere Scheiben geschnitten wird.
  • Man beißt ein Stückchen ab und kaut es so lange, bis das Brötchen flüssig ist und süß schmeckt — etwa 40 – bis 50 – mal.
  • Nun nimmt man einen Löffel Milch dazu und durchmischt das Ganze sorgfältig im Mund.
  • Erst jetzt wird geschluckt. Alternativ kann pflanzliche Milch verabreicht werden (Mandel-, Reis-, Soja-, Hafermilch etc.)
  • Sobald man ein leichtes Sättigungsgefühl spürt, hört man auf zu essen.
  • Die Mittagsmahlzeit, die Sie vier bis fünf Stunden später zu sich nehmen sollten, sieht genauso aus.
  • Essen Sie aber nur, wenn Sie wirklich Hunger haben.
  • Das Abendessen steht wieder nach vier bis fünf Stunden an. Zur Abwechslung dürfen Sie sich statt der Milch nun Tee mit etwas Honig und einem Teelöffel Zitrone genehmigen.
  • Auch der Tee darf nur gelöffelt werden.
  • Zwischen den drei „Mahlzeiten“ ist es wichtig, dass Sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Trinken Sie täglich zwei bis drei Liter stilles Mineralwasser und ungesüßten Kräutertee.

Darmgesunde Ernährung nach F.X. Mayr: So geht’s

  • Meiden Sie Frittiertes und Paniertes. Verwenden Sie nur wenig Fett, vor allem mit Schweinefett. Nehmen Sie stattdessen native, ungehärtete pflanzliche Fette. Gemüse sollte nur kurz angedämpft werden.
  • Verzichten Sie möglichst auf Süßigkeiten. Sie schaden den Zähnen, enthalten kaum Vitamine und machen den Darm träge. Ersetzen Sie Zucker durch Honig (auch sparsam zu verwenden).
  • Essen Sie nur dann, wenn Sie auch Hunger haben, und nehmen Sie sich Zeit dafür. Essen Sie nicht, wenn Sie müde oder gestresst sind. Ruhen Sie sich vor dem Essen kurz aus.
  • Bereiten Sie die Mahlzeiten möglichst frisch zu und vermeiden Sie Speisen aufzuwärmen. Ihre Mahlzeiten sollten aus möglichst vielen natürlichen Komponenten bestehen.
  • Kauen Sie gründlich, und vermischen die Nahrung gut mit Speichel vor dem Schlucken. Eine Mayr-Regel besagt Folgendes: „Was nach 50-maligem Kauen nicht immer besser schmeckt, ist keine gesunde Nahrung!”

Fazit

Die F.X. Mayr-Kur hat Ihre Vorteile. Aus bestimmten Gründen empfehle ich das Fasten nach F.X. Mayr allerdings NICHT. Um maximale gesundheitliche Effekte zu erzielen, empfehle ich eine gesundheitsorientierte Heilfasten-Variante wie ich diese hier beschrieben habe. Klicken Sie HIER für mehr Informationen.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…


Beitragsbild: fotolia.com – Henry Schmitt

Dieser Beitrag wurde am 27.11.2012 erstellt und letztmalig am 13.2.2025 aktualisiert.

Die Einen behaupten “Der Tod sitzt im Darm”. Das alleine sei schon Grund genug für eine Darmreinigung. Andere behaupten: Das mit der Darmreinigung sei völliger Unsinn.

Vielleicht haben Sie schon einmal so etwas Ähnliches wie eine Darmreinigung durchführen lassen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Vor einer Darmspiegelung wird der Darm vollständig entleert, und zwar mithilfe von Einläufen und Abführmitteln. Doch der Schulmediziner, der höchstwahrscheinlich der Darmreinigung kritisch gegenübersteht, verfolgt ja ein anderes Ziel.

Eine echte Darmreinigung hat natürlich einen anderen Sinn. Es ist auch gar nicht unbedingt erforderlich, einen Einlauf durchzuführen, denn es gibt auch andere Methoden. Die Reinigung des Darmes ist nicht nur Selbstzweck, sondern soll auch die Darmflora regenerieren: Zuträgliche Keime sollen sich vermehren und ungünstige Bakterien verdrängen.

Deswegen verbinden Naturheilkundler die Darmreinigung gerne mit einer Darmsanierung. Der Patient nimmt Bakterien-Kulturen zu sich, die die gewünschten Mikroben enthalten, die sich im gereinigten Darm eifrig vermehren. Sowohl die Darmreinigung als auch die Darmsanierung können auch unabhängig voneinander erfolgen. Doch ich empfehle immer die Abfolge: Erst die Darmreinigung, danach die Darmsanierung. Das eine bleibt ohne das andere immer nur Stückwerk.

Damit haben wir zwei Begriffe geklärt, die in der kontroversen Diskussion oft durcheinandergehen. Es ist nun auch klar, warum ich in einem Beitrag zur Darmreinigung auch die Darmsanierung darstelle.

Die Darmreinigung soll viele Wirkungen haben

Die gründliche Entleerung des Darmes befreit das Darmlumen von etlichem Unrat, der sich dort angesammelt hat. Dazu gehören Stoffwechselabfälle, die sogenannten „Schlacken“, Kotsteine, schädliche Bakterien und Pilze, besonders Candida, mikrobielle Toxine und Chemikalien aus der Nahrung. Das entlastet die Nieren und die Leber als die beiden wichtigsten Entgiftungsorgane. Die Darmschleimhaut erholt sich, auch weil entzündliche Prozesse eingedämmt werden. Die Darmreinigung regt daneben die Darmmuskulatur an, sodass sich die Darmperistaltik normalisiert. Sowohl chronische Durchfälle als auch Verstopfungen verschwinden.

Ganz nebenbei unterstützt die Darmreinigung auch das Abnehmen. Denn die reduzierte Kost, die immer dazu gehört, führt dem Körper weniger Kalorien zu. Die Therapie bekämpft Bakterien, die unverdauliche Ballaststoffe abbauen, die dann eine zusätzliche Kalorienquelle darstellen. Das Gewicht halten kann aber nur, wer die Ernährungsumstellung langfristig beibehält und so beispielsweise die unerwünschten Firmicutes-Stämme zurückdrängt.

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Wann die Darmreinigung besonders zu empfehlen ist

Viele Menschen lassen eine Darmreinigung durchführen, um ihre Verdauungsprobleme loszuwerden. Verantwortlich dafür sind oft chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie das Leaky Gut Syndrom, Zöliakie, Morbus Crohn und Collitis ulcerosa. Im Zusammenhang damit stehen vielfach Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten gegen Gluten, Laktose und andere natürliche oder künstliche Verbindungen. Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck sind eine weitere Indikationen für die Behandlung.

Von einem gestärkten Immunsystem versprechen sich viele Menschen auch, dass Atemwegserkrankungen nach einer Darmsanierung zurückgehen. Vielleicht haben viele zurückliegende Antibiotika-Medikationen die Darmflora derart angegriffen, dass die Krankheitserreger leichtes Spiel haben. Autoimmunkrankheiten sind ebenfalls ein Anlass, um eine Darmreinigung durchzuführen, weil die Körperabwehr mit dem Darm in engem Zusammenhang steht. Gelenkerkrankungen und Rheuma sollen auf die Darmreinigung ebenfalls gut ansprechen.

Mehr über die Zusammenhänge zwischen dem Darm und Ihrem Immunsystem lesen Sie in meinem Artikel: Immunstärkung durch das Darm-Immunsystem.

Die Beschwerden während der Wechseljahre sind für viele Frauen der Grund für eine Darmreinigung. Oft streben Menschen die Therapie an, weil sie ihre allgemeine körperliche und seelische Verfassung verbessern möchten. Viele wollen einfach nur Stoffwechselschlacken loswerden oder das Hautbild optimieren.

Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema „Darmsanierung verstehen„:

Ist die Wirkung der Darmeinigung wissenschaftlich nachgewiesen

Ob eine Darmreinigung per Einlauf eine effektive Therapie bei vielen Krankheiten ist, kann man aus wissenschaftlicher Sicht noch nicht klar beantworten. Auf einige Studien dazu ist anfangs schon hingewiesen worden. Im Beitrag: Was sagt die Wissenschaft zur Darmreinigung? habe ich ein paar Studien über die Darmreinigung zusammengestellt.

Was wir heute aber schon beantworten können, ist, dass diese Behandlungsform eine positive Antwort geben kann auf einige ernste und weniger ernste gesundheitliche Probleme.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Beobachtung der japanischen Wissenschaftler (siehe Studien oben), dass die Darmreinigung einen positiven Einfluss auf das Immungeschehen zu haben scheint.

Wenn diese Beobachtung bestätigt werden kann, dann ergibt sich ein Behandlungsfeld für die Darmreinigung, wie es selbst die stärksten Befürworter dieser Methode nicht vermutet hätten.

Ohne unsere Darmflora hätten wir eine sehr eingeschränkte Abwehrfunktion gegen Krankheitserreger.

Woran liegt das?

Im Darm gibt es eine “Mikroflora” – die sogenannte Darmflora. Eine optimale Darmflora macht bei einem gesunden Menschen einen Großteil der körperlichen Abwehr aus. Der Darm ist ein Mikrokosmos ganz besonderer Art.

Er ist die Heimat von rund 500 verschiedenen Arten von Mikroben: Escherichia und Clostridium, Bacteroides und Pseudomonas, Bifidobacterium, Klebsiella, um nur einige zu nennen.

Die meisten dieser Mikroben verrichten sehr nützliche Aufgaben bei der Verdauung oder halten andere, schädliche Mikroben in Schach. Die Mikroben dürfen die Darmwand aber keinesfalls durchdringen und ins Innere des Körpers gelangen.

Wie kompliziert das Wechselspiel mit den bakteriellen Bewohnern ist, sieht man bei Säuglingen, bei denen sich die Darmflora erst mühsam – und oft unter Schmerzen aufbauen muss.

Später ist die Zusammensetzung der Darmbakterien zwar relativ stabil, ändert sich aber in gewissem Maß durch Veränderungen bei der Nahrung, Entzündungen oder andere Belastungen des Immunsystems.

Die Mikroben existieren besonders zahlreich im Dickdarm, in der unvorstellbaren Menge von bis zu 100 Milliarden und das in nur einem Gramm Darminhalt. Deshalb besteht der Stuhl auch zu mehr als einem Drittel aus abgestorbenen Bakterien.

Bestandteil einer vernünftigen Darmreinigung muss dementsprechend auch eine “Wiederaufforstung” sein.

Benötigt werden dazu mikrobiologische Präparate (sog. Probiotika) und auch eine Umstellung der Ernährungsweise.

Mehr über die Zusammenhänge zwischen dem Darm und Ihrem Immunsystem lesen Sie in meinem Artikel: Immunstärkung durch das Darm-Immunsystem.

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Kann ich auch zu Hause eine Darmreinigung durchführen?

Schauen wir einmal auf die grundlegenden Arten der Darmeinigung, die zur Gesunderhaltung gedacht sind.

Da stellt sich die Frage, ob das Verfahren zu Hause oder in der Praxis des Heilpraktikers durchgeführt werden soll.

Wenn Sie sich für die Colon-Hydro-Therapie (CHT) entscheiden, ist die Antwort klar: fFür diese Darmreinigung müssen Sie in die Praxis, daheim haben Sie dafür gar nicht die technischen Möglichkeiten.

Der Therapeut leitet insgesamt bis zu 12 Liter einer Spüllösung (meist Wasser) in den Dickdarm und lässt sie im nächsten Arbeitsschritt durch den Schlauch wieder hinauslaufen. Der Vorgang wird einige Male wiederholt.

Als Spüllösung eignen sich verschiedene, mit Sauerstoff angereicherte Mischungen, denen noch Essig oder sogar Kaffee zugesetzt werden kann, um die Darmperistaltik anzuregen. Wobei ich anmerken muss, dass die Sache mit dem Kaffee-Einlauf noch ganz andere Wirkungen hat, die ich u.a. in meinem Buch: Die wundersame Wirkung des Kaffee-Einlaufs beschreibe.

Die CHT ist für Therapeut und Patient angenehm, weil die Spüllösung apparativ aufgefangen wird. Vorteilhaft sind hierbei sanfte Darmmassagen, die eine gründliche Reinigung unterstützen. Der Nachteil ist freilich, dass nur der Dickdarm gereinigt wird.

Einen Einlauf können Sie daheim selbst durchführen, allerdings erreichen Sie damit auch nicht alle Darmabschnitte, sondern nur den Mastdarm und den Dickdarm. Sie brauchen ein Instrument, um die angewärmte Spüllösung (31 bis 41 °C) in den Darm zu spritzen. Geeignet dazu sind Klistier-Spritzen oder Klistier-Bälle. Die Klyso-Pumpe ist allerdings effektiver. Diese Anwendung können Sie nur im Liegen durchführen. Die Reinigungslösung besteht aus Wasser, Kochsalz, Natron und Kamillen-Extrakt. Sehr wohltuend sind auch die Kaffee-Zusätze beim Kaffee-Einlauf.

Es geht auch ohne den „beliebten“ Einlauf

Der Einlauf scheint auf den ersten Blick die gründlichere Methode zu sein. Doch wenn Sie Ihren gesamten Gastrointestinal-Trakt reinigen möchten, nehmen Sie orale Präparate.

Diese Mittel bestehen aus zwei Hauptbestandteilen: Zum einen aus fein pulverisierten Flohsamenschalen (Wegerich, Plantago psyllium); die Ballaststoffe des Pulvers lösen “Schlacken” und helfen bei der Regeneration der Darmschleimhäute.

Die zweite Zutat ist eine mineralische Heilerde, entweder Bentonit oder Zeolith. Diese Pulver absorbieren dann die vom Flohsamenschalenpulver aufgenommenen Verunreinigungen, die in der gebundenen Form ausgeschieden werden können. Für die Darmreinigungslösungen gibt es Fertigpulver zu kaufen. Bentonit und Zeolith einerseits und Flohsamenschalen-Pulver andererseits werden auch als Kapseln angeboten. Diese Präparate erschweren allerdings die Dosierung, wenn sich herausstellt, dass Sie aufgrund von Unverträglichkeiten mit aufsteigenden Dosierungen vorgehen müssen.

Die Zubereitung erfolgt direkt vor der Einnahme, damit das Flohsamenschalen-Pulver das Getränk nicht zu stark andickt.

Mumijo ist die organische Alternative

Eine Alternative zu Bentonit und Zeolith ist das rein organische Mumijo. Die teerähnliche Substanz entsteht im Hochgebirge unter bestimmten, extremen Witterungsbedingungen. Wahrscheinlich ist intensive Sonneneinstrahlung bei der Entstehung des Rohstoffs ausschlaggebend. Als Ausgangssubstanz werden Pflanzenrückstände, aber auch Fledermauskot diskutiert. Abgebaut wird Mumijo im Himalaya und gehört deswegen zur ayurvedischen Medizin. Die Huminsäuren der schwarzen Droge binden Giftstoffe und harmonisieren die Darmschleimhaut.

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Achten Sie auf wertvolle Rohstoffe

Ob Sie die Mittel für Ihre Darmreinigung selbst mischen oder fertige Zubereitungen kaufen: Wichtig ist vor allem eine zertifizierte Arzneimittelqualität und eine möglichst feine Körnung, die für eine große Material-Oberfläche sorgt. So können die schädlichen Verbindungen maximal absorbiert werden.

Schauen Sie daher genau hin, denn nicht alle diese Produkte sind aus meiner Sicht von “optimaler” Qualität. Teils enthalten die Präparate sogar Zusatzstoffe, die nicht sinnvoll sind, wie beispielsweise Magnesiumstearat. Überflüssig sind in diesen Produkten auch die Aminosäure Lysin.

Daneben können sich die Hersteller auch das Cranberry- oder Enzian-Pulver sparen. Solche Zutaten haben vielleicht wohlklingende Namen, sollen aber wohl nur als Preistreiber dienen.

Dennoch gibt es neben den unverzichtbaren Basis-Mitteln einige Wirkstoffe, die die Darmreinigung unterstützen. Dazu gehören Verbindungen, die Toxine absorbieren und auch solche, die den Stoffwechsel entsäuern.

Optionale Zusätze aus Pflanzen unterstützen die Darmreinigung

Das Trockenpulver der Algen Chlorella und Spirulina ist ein bewährtes Mittel zur Bindung und Ausleitung von Schwermetallen. Die Präparate in einer Dosis von 4 bis 5 Gramm täglich zu den Mahlzeiten einzunehmen, um eine Wirkung zu erzielen. Die in Fertig-Kapseln enthaltene Menge von rund 300 Milligramm ist viel zu gering.

Auch der Ballaststoff Konjak-Glucomannan ist der erst ab 3 Gramm pro Tag wirksam. Die Menge von 50 Milligramm in Darmreinigungs-Kapseln ist demgegenüber vernachlässigbar. Auch Kürbiskern-Pulver ist zwar sinnvoll, aber in den Fertig-Präparaten ebenfalls unterdosiert. Diese drei pflanzlichen Zusätze kaufen Sie am besten separat.

Gerstengras kann die Darmreinigung ebenfalls unterstützen, weil es einige positive Effekte auf den Darm ausübt. Die Säfte oder Pulver des Süßgrases wirken entzündungshemmend und sorgen dafür, dass sich die Darmschleimhaut von den Schäden durch Reizstoffe erholt. Harmonisierend wirkt Gerstengras auch auf die Säure-Base-Bilanz und den Wasseranteil des Stuhls, wodurch Verstopfungen kaum auftreten können. Die Säfte und Pulver können Sie in Smoothies, Salate und andere Speisen zu jeder Tagesmahlzeit einrühren.

Empfehlenswert sind Heilpflanzen-Extrakte, die den Darm beruhigen, Toxine absorbieren und Parasiten bekämpfen. Infrage kommen hier Koriander, Kamille, Anis, Pfefferminze, Oregano, Olivenblätter, Schwarzwalnuss-Schalen und Papaya-Kerne.

Pflanzen-Präparate mit Bitterstoffen helfen dabei, unerwünschte Keime aus der Darmflora zu beseitigen. Besorgen Sie sich Zubereitungen aus Löwenzahn, Artischocke, Mariendistel oder Brennnessel. Mit den Bitterstoffen unterstützen Sie auch die Leberfunktion und damit die Entgiftung des Körpers.

Ein anderes Rezept ist eine Mischung aus Äpfeln und Honig. Beides wird mit etwas Wasser im Mixer püriert. Dann hebe man noch Chiasamen und Leinsamen unter die Zubereitung, die nach einer viertel Stunde fertig sind. Dann sind die Körner genügend aufgequollen. Ihre Darmreinigungsmischung sollten Sie mindestens 3 Wochen lang täglich trinken. Nach jeder Anwendung nehmen Sie noch ein Glas Wasser zu sich.

Mit diesen mineralischen Zusätzen verstärken Sie die Darmreinigung

Sinnvoll sind basische Minerale wie Sango Meeres-Koralle, die Sie in einem Glas Wasser unterrühren und zum Essen einnehmen. Das Pulver trägt zur Regulation des Säue-Base-Gleichgewichts bei, weil es Calcium und Magnesium liefert. Empfehlenswert sind auch Mineralpräparate mit Silizium, Magnesium, Eisen, Zink und zusätzlichem Vitamin D3.

Wenn Sie speziell Schwermetalle ausleiten möchten, können Sie zusätzlich Chelate einnehmen. Diese, auch Komplex-Bildner genannten Verbindungen können pro Molekül mehrere Metall-Ionen einfangen. Für die Darmreinigung geeignet sind die Magnesium-, Kalium- und Calcium-Salze der Orot- und Zitronensäure. Die Präparate werden als Tabs oder Pulver zu den Mahlzeiten eingenommen.

Wie verläuft die Darmreinigung mit oralen Präparaten?

Beginnen Sie mit einer kleinen Dosierung. Mischen Sie dafür direkt vor der Einnahme einen halben Teelöffel Bentonit oder Zeolith und einen halben Teelöffel Flohsamenschalen-Pulver mit 200 ml Wasser. Ab dem zweiten oder dritten Tag können Sie die Menge auf einen ganzen Teelöffel steigern. Einige Hersteller legen auch einen Messlöffel der Packung bei, sodass Sie sich nach der Anleitung richten können.

Mischen Sie die Komponenten mit einem Pürierstab oder im Elektromixer, damit die Pulver nicht klumpen. Die mineralischen Pulver können Sie auch am Vortag ansetzen, sodass sie einweichen. Wenn dann das Flohsamenschalen-Pulver dazukommt, entstehen meistens keine Klumpen.

Trinken Sie die Lösung sofort nach der Zubereitung und zwar auf leeren Magen. Also eine halbe bis eine Stunde vor dem Essen oder zwei Stunden nach einer kleinen Mahlzeit. Wenn Sie Medikamente einnehmen müssen, tun Sie das drei Stunden vor oder nach der Einnahme Ihres Darmreinigungs-Präparates. Ansonsten könnten die Wirkstoffe absorbiert werden und Ihnen nichts mehr nützen.

Auf das Darmreinigungsmittel trinken Sie ein großes Glas (300 ml) stilles Mineralwasser. Diese Anwendung erfolgt zunächst einmal täglich, nach einer Woche zweimal täglich, am besten vor dem Frühstück und dem Abendessen. In der letzten Woche der Kur belassen Sie es wieder bei einer Anwendung. Drei Anwendungen sind nur bei einer längeren Kur über 8 Wochen empfehlenswert und in diesem Zeitraum nur während einer Woche. Wenn sie nur 14 Tage kuren, halbieren Sie die Dosierung pro Anwendung.

So können Sie auch mit einer Anwendung pro Tag gute Ergebnisse erzielen. Allerdings entgiften Sie um so schneller und wirkungsvoller, je höher Sie dosieren. Wenn Sie parallel zur Darmreinigung heilfasten, ist eine Woche mit drei Anwendungen täglich sehr sinnvoll.

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Die Anwendung der Kapseln unterscheidet sich nur in einem Punkt: Sie sparen sich das Anrühren

Wenn Sie Kapseln nehmen, sind zwei Stück zweimal täglich in der ersten Woche und 4 Stück zweimal täglich ab der zweiten Woche ratsam. Das gilt sowohl für die Kapseln mit Bentonit und Zeolith als auch für die Flohsamenschalen-Kapseln. Die Zeitabstände zu den Mahlzeiten sind dieselben wie bei selbst bereiteten Trinklösungen. Nach der Kapsel-Einnahme trinken Sie zwei Gläser stilles Mineralwasser (insgesamt 400 ml).

Es gibt zahlreiche ähnliche Kurpläne, die auf 10 Tage bis zwölf Wochen ausgelegt sind. Es muss auch nicht so sein, dass man von vornherein die Dauer der Kur festlegt. Es ist durchaus empfehlenswert, mit einer Woche anzufangen und die Wirkung abzuwarten. Am Körperempfinden und der Stimmung spüren Sie den Erfolg. Dann können Sie die Kur verlängern, wenn Sie mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden sind.

Muss ich regelmäßig eine Darmreinigung durchführen?

Wenn Sie sich konventionell ernähren, ist eine Darmreinigung mindestens einmal, besser noch zweimal im Jahr empfehlenswert. Frühling und Herbst sind die günstigsten Zeitpunkte. Wenn Sie strikt auf gesunde Ernährung achten, kann eine Darmreinigung reichen. Das heißt, wenn Sie sich tendenziell vegetarisch mit Bio-Produkten ernähren und auf Zucker und Genussgifte verzichten. Sie können natürlich gelegentlich eine Trinklösung oder zwei bis vier Kapseln zu sich nehmen.

Die Darmreinigung ist abgeschlossen – nun folgt die Darmsanierung

Wenn Sie die Darmreinigung beendet haben, ist ein guter Zeitpunkt für eine komplette Darmsanierung gekommen. Nun kann auf dem Nährboden der gereinigten Darmschleimhaut eine gesunde Darmflora heranwachsen. Dazu können Sie  Probiotika einnehmen, die optimal mehrere Stämme enthalten (z.B. Lactobacillus casei, Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus reuteri, Lactobacillus helveticus, Lactobacillus rhamnosus, Bifidobacterium bifidum sowie die Hefe Saccharomyces boulardii). Für Menschen mit Histamin-Intoleranz haben Forscher spezielle Probiotika entwickelt (Probiotikum sensitiv, HistaEx Synio). Die darin enthaltenen Bakterien-Stämme helfen, Histamin zu metabolisieren. Probiotika werden während des Essens eingenommen.

Es gibt flüssige Probiotika und Kapseln, die auch das Präbiotikum Inulin enthalten (Combi Flora SymBIO). Ein Präbiotikum ist eine organische Verbindung, die das Gedeihen positiver Keime begünstigt. Ein beliebtes Präparat ist der Yacon-Sirup, der gleichzeitig eine leichte Süße ins Essen bringt und so die zuckerfreie Zeit erleichtert. Der Extrakt aus der Inkawurzel hat einen niedrigen glykämischen Index, sollte aber trotzdem sparsam verwendet werden. Präbiotika mischt man unter die Speisen.

In jüngerer Zeit sind die nährstoffreichen Postbiotika aufgekommen. Das sind abgetötete Bakterien und Pilze, die in lebendiger Form auch in Probiotika enthalten sind. Postbiotika sollen die Darmreinigung unterstützen. Ob die Präparate die Darmschleimhaut regenerieren können, ist schwer abzuschätzen. Zum Aufbau der Darmflora tragen die leblosen Mikroben natürlich nicht bei.

Die Darmreinigung ist der Einstieg in gesunde Ernährung

Die Darmreinigung und die Darmsanierung setzen zwar an einem Organ an, sollen aber dem ganzen Körper und auch der Seele gut tun. Deswegen sind beide Methoden ohne weitergehende Maßnahmen nicht sinnvoll. Hierzu gehört in erster Linie die Ernährung.

Wenn Sie sich weniger gesund ernähren und kurzzeitig eine Diät während der Darmeinigung einhalten, müssen Sie ihr Verdauungs-Organ bald wieder regenerieren. Daher ist die Darmreinigung dann am effektivsten, wenn die Ernährungsumstellung im Zuge der Therapie auch im Anschluss daran beibehalten wird.

Einige Lebensmittel sollten Sie während der Kur auf keinen Fall verzehren. Dazu gehören alle Nahrungsmittel, die dem Stoffwechsel eine hohe Säurelast bescheren. Verzichten Sie daher auf Zucker, Weißmehl, Milch und Milchprodukte, Schweinefleisch, jedwede Wurst, technisch denaturierte Lebensmittel sowie Kaffee und Alkohol. Fleisch vom Geflügel oder Rind sowie Fisch sollten während der Kur (und auch anschließend) höchstens zweimal wöchentlich auf den Tisch.

Ernähren Sie sich vorwiegend vegetarisch

Der Start in neue Ernährungsgewohnheiten bedeutet eine Hinwendung zur tendenziell vegetarisch ausgerichteten Kost. Gemüse, Salate und Kräuter sollten den Speiseplan bestimmen. Hülsenfrüchte liefern viel Proteine und glutenfreie Getreidesorten (Hirse, Mais) decken den Kohlehydrat-Bedarf.

Leckere Gerichte kann man auch mit Amaranth, Buchweizen und Qinoa zusammenstellen und durch andere Körnerfrüchte ergänzen. Dazu zählen Kürbiskerne, Leinsamen, Mandeln und Nüsse. Aus vielen Samen lassen sich vitalstoffreiche Sprosse heranzüchten wie die von Linsen, Weizen, Goldklee oder Radieschen.

Besonders während der laufenden Kur sollten nur wertvolle pflanzliche Öle zur Fettversorgung dienen. Also verzehren Sie am besten Öle von Oliven, Hanf, Lein und Walnuss.

Die Darmreinigung verläuft effektiver, wenn Sie an einem oder zwei Tagen in der Woche nur Gemüsesuppen oder Fruchtsäfte verzehren.

Auch während der Darmreinigung gilt: Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit und zwar anderthalb Liter stilles Mineralwasser und einen halben Liter Kräutertee pro Tag.

Die Darmreinigung mit einer Darmsanierung ist ein ganzheitliches Konzept

Mit der Darmreinigung und Darmsanierung möchten Sie Ihre Gesundheit verbessern. Dazu gehören nicht nur körperliche, sondern auch seelische Aspekte. Beginnen Sie, wenn Sie es noch nicht gemacht haben, mit täglichem Sport. Übertreiben müssen Sie es nicht, am besten passen Sie Sportart und Umfang Ihren persönlichen Bedürfnissen und Möglichkeiten an. Schon 30 Minuten schnelles Spazierengehen kurbelt den Kreislauf an. Schwimmen ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, um die Therapie zu unterstützen. Wem das nicht reicht, kann auch Muskeltraining oder fordernde Gymnastik-Arten betreiben.

Auch Behandlungen mit Massage-Bürsten fördern die Durchblutung. Bauchmassagen regen die Darmmuskulatur zu verstärkter Aktivität an.

Mit Entspannungsübungen können Sie etwas für Ihr seelisches Gleichgewicht tun. Die Psychosomatik lehrt uns, dass die Psyche einen großen Einfluss auf Körperfunktionen ausübt. Deswegen kann man ohne Weiteres unterstellen, dass Sie mit Meditation oder Autogenem Training auch die Darmreinigung und Darmsanierung unterstützen können.

Sie können die Darmreinigung auch mit anderen Therapien kombinieren

Am Ende einer Darmreinigung ist es sinnvoll, andere Organsysteme, die in der Entgiftung eine große Rolle spielen, einer reinigenden Therapie zu unterziehen,. Die Lymphgefäße transportieren Toxine, Krankheitserreger und Zelltrümmer aus den Geweben in den Blutkreislauf. Von dort strömen die Abfälle in die Leber.

Diese Prozesse fördern Sie, wenn Sie Lymphdrainagen durchführen lassen. Sehr von Vorteil ist auch eine Leberreinigung in Zuge der Darmreinigung. Eine andere Stoffwechselkur, die ich in diesem Zusammenhang empfehlen möchte, ist das Heilfasten. Auch dieses Programm harmoniert bestens mit der Darmreinigung und kann gut damit kombiniert werden.

Welche Risiken birgt die Darmreinigung?

Während der Darmreinigung kommt es durch die Entgiftung zu einer leichten Vergiftung. Was widersprüchlich kling, ist leicht erklärt. Die Entgiftung ist ja damit verbunden, dass Toxine im Körper freiwerden. Natürlich scheidet der Organismus die unerwünschten Stoffe auch wieder aus. Einige davon müssen aber erst die Leber durchlaufen und für die Exkretion vorbereitet werden. Diese Prozesse nehmen etwas Zeit in Anspruch. So kann es kommen, dass die Konzentration schädlicher Verbindungen im Körper vorübergehend ansteigt.

Bemerkbar macht sich das mit einigen Unpässlichkeiten wie Kopfschmerzen oder Hautunreinheiten. In diesen Fällen gehen Sie mit der Dosierung der Basis-Mittel herunter. Halbieren Sie beispielsweise die Menge Bentonit oder Zeolith und das Flohsamenschalen-Pulver. Wenn Verdauungsbeschwerden auftreten sollten, sind dies meistens Verstopfungen. Dann trinken Sie mehr Kräutertee.

In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte keine Darmreinigung durchgeführt werden. Es soll vermieden werden, dass die Leibesfrucht mit den ansteigenden Stoffwechselschlacken konfrontiert wird. Zudem ist die Darmreinigung anstrengend und würde eine schwangere Frau zu sehr belasten.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

In der Schulmedizin ist die Darmreinigung nur eine Vorbereitung auf die Darmspiegelung

Die gängige Ansicht der Schulmediziner hält sie nicht davon ab, selbst Darmreinigungen durchzuführen. Natürlich dient hier eine Darmreinigung nicht einer Prophylaxe gegen mögliche Erkrankungen, sondern als Vorbereitung auf eine Darmspiegelung oder eine Darmoperation.

Dazu werden Abführmittel und Einläufe eingesetzt, die nicht mit reinem Wasser durchgeführt werden, sondern mit Natriumphosphaten, Natriumsulfat (Glaubersalz) oder PEG (Polyethylenglykol, auch als Macragole bekannt). Die oral verabreichten Natriumphosphate wurden dann jedoch mit Nierenproblemen in Verbindung gebracht (1), sodass es heute eine Empfehlung gibt, diese Substanzklasse nicht mehr zu verwenden.

PEG (Polyethylenglykol) dagegen als orale Form der Darmreinigung durch Abführen ist bei den betroffenen Patienten nicht sehr beliebt, da der Geschmack der Substanz durchaus eine “Herausforderung” ist. Dazu kommt, dass PEG deutlich mehr Übelkeit verursacht als eine Natriumphosphat-Lösung (2).

Um bei einem PEG-Einlauf Elektrolytveränderungen zu begegnen, werden dem Einlauf Elektrolyte hinzugegeben. Elektrolytverschiebungen sind als Nebenwirkung von Natriumphosphat bekannt, wurden aber auch in erheblichem Maße bei Behandlungen mit PEG beobachtet (3).

Aber es gibt auch innerhalb der Schulmedizin kritische Stimmen, die selbst vor einer Darmoperation keinen Grund für eine Darmreinigung sehen. Aus Finnland kommt eine Arbeit, die eine rigorose Darmentleerung mittels Einläufen und/oder Abführmitteln ablehnt und stattdessen auf entsprechend sterile und präzise Operationstechniken als Lösung des Problems hinweist (4).

Weitere Themen zum Weiterlesen: Darmsanierung – Entgiften und Entschlacken – Symbioselenkung – Die Verdauung des Menschen und die Darmflora – Darmpilz Candida Albicans – Mikrobiologische Therapie – Hawaiianische Darmreinigung – Wissenschaftliche Studien

(1) siehe: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19675530
(2) siehe: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18396744
(3) siehe: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19895448
(4) siehe: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20402036
(5) gebräuchlicher ist der Cleveland Clinic Incontinence Score

Wenn Sie mehr zum Thema Darmreinigung erfahren möchten, können Sie hier unten kostenlos mehr Informationen anfordern. Tragen Sie dazu einfach Ihren Namen und Ihre E-Mail-Adresse in die Box ein:

Im Folgenden noch eine Erfahrung eines Teilnehmers, der zur Gruppe der wenigen Personen gehört, die nicht fasten sollten, bzw. dies vorher abklären sollten. Herr Kerschgens hat aber die Maßnahmen zur Darmreinigung durchgeführt. Lesen Sie selbst:

BERICHT ZUR HEILFASTENANLEITUNG VON I. KERSCHGENS:

” (…) konnte ich trotzdem Ihre Informationen für die Darmreinigung nutzen, die ich als sehr angenehm empfand und dies mit einem eintägigen Safttag verbinden…”

Ich habe gerne und mit vollem Interesse Ihre Einführungen zum Heilfasten studiert. Da ich noch keine Ahnung mit Fasten und vor allem den Vorbereitungen dazu hatte, konnte ich viele für mich wichtige Informationen daraus ziehen.

Da ich dann aus Ihren Seiten erfahren habe, dass ich zu der Gruppe gehöre, die eher nicht fasten sollte, konnte ich trotzdem Ihre Informationen für die Darmreinigung nutzen, die ich als sehr angenehm empfand und dies mit einem eintägigen Safttag verbinden.

Jedenfalls danke ich Ihnen, dass sie sich diese große Mühe machen, um allen die Möglichkeit zum Fasten zu geben.

Mit freundlichen Grüßen

  1. Kerschgens“

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 23.2.2022 überarbeitet und ergänzt.

„Frei sein von belastenden Schadstoffen und anderen schädigenden Giften, sich wieder vital und fit fühlen…“, das ist das, was sich die meisten meiner Leser und Patienten unter einer Entschlackungskur vorstellen.

Für eine vernünftige Entschlackungskur ist es nicht nur notwendig, die „Giftquellen“ zu kennen, denen wir im Leben ausgesetzt sind, sondern vor allem auch deren „Risikopotential“ einschätzen zu können – andernfalls können Sie sich bei der Fülle der Giftstoffe mit denen Sie sowieso täglich in Kontakt kommen „verrückt“ machen.

Ein richtige und sinnvolle Entschlackungskur bedeutet auch für mich als Naturheilkundler aber nicht nur die Ausscheidung möglicher Gifte im Körper, sondern auch immer eine Entschlackung des Organismus.

Dabei werden die Begriffe „Entschlackung und Entgiftung“ im Volksmund immer gerne verwendet und von den allermeisten Mediziner bestenfalls milde belächelt.

Ich kann Ihnen versichern, dass der Volksmund (wie so oft) Recht hat.

Das sich in jedem Körper genügend Gifte angesammelt haben, dass wir am Lebensende auf einer „Sondermüll-Deponie“ entsorgt werden müssten, wird auch von der „Schulmedizin“ nicht ernsthaft bestritten.

Anders sieht es da bei den „Schlacken“ aus.

Nach Meinung der meisten Schulmediziner werden die Abbauprodukte des Körpers und des Stoffwechsels vom Körper wieder ausgeschieden und damit das vielbeschworene „Entschlacken“ ein fragwürdige Aussage.

Was viele Mediziner aber vergessen: Es gibt viele Erkrankungen, wo genau diese Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten nicht geschieht. Als Beispiel nenne ich immer gerne eine offensichtliche „Schlackeerkrankung“, nämlich die Gicht. Bei der Gicht werden Harnsäurekristalle IN den Gelenken abgelagert und NICHT ausgeschieden, wie es „normalerweise“ der Fall sein sollte.

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Wie sollte eine „richtige“ Entschlackungskur durchgeführt werden?

Zu einer Entschlackungskur gehört aus ganzheitlicher Sicht auch immer eine Entschlackung des Darms (Darmreinigung). Diese ist aber nach meinen Erfahrungen nur zu erreichen, wenn der Darm dabei nicht weiter mit „falschem“ Essen belastet wird UND gleichzeitig in seiner „Reinigungsfunktion“ unterstützt wird.

So ist eine vollständige Entschlackung nur im Rahmen eines unterstützenden Fastens (=Entschlackungskur) zu realisieren, bei gleichzeitiger Aktivierung der natürlichen Ausscheidungsorgane des Körpers: Darm, Niere, Leber, Lunge, Haut.

Wichtig ist bei der Entschlackungskur zu wissen, dass die „Eingriffe“, die wir hier tätigen, keine wirklichen Eingriffe sind. Nach wie vor ist es der Organismus, der die eigentliche Entschlackung durchführt. Unsere Bemühungen in diesem Zusammenhang dienen nur zur Unterstützung und Optimierung der Entschlackungsprozesse.

So ist das Fasten zu diesem Zeitpunkt eine Garantie dafür, dass keine neuen unerwünschten Substanzen über die Nahrungsmittel in den Organismus gelangen und diesem ein höheres Maß an Arbeit zumuten. Durch das Fasten und der damit verbundenen „Erholung“ des Gastrointestinaltrakts kommt es zu weiteren positiven Effekten, besonders auf das Immunsystem, was die Entschlackungsarbeit unterstützt.

Eine Darmreinigung, z. B. in Form einer Hydro-Colon-Therapie (Einlauf), sieht zwar wie ein „Eingriff“ aus, ist aber nichts als eine unterstützende Maßnahme. Denn hier wird der Bereich des Dickdarms von eventuell durch die Leber ausgeschiedenen Giften und Schlacken gereinigt.

Man könnte auch warten, bis dass die Abfuhr auf natürliche Weise erfolgt, in Form des Stuhlgangs. Ein Einlauf macht aber deswegen Sinn, da er die Verweildauer des Stuhls im Darm verkürzt und damit die Verweildauer der im Stuhl enthaltenen unerwünschten Substanzen. Obwohl die Resorption von Nährstoffen praktisch nur im Dünndarm erfolgt, hat der Dickdarm die Aufgabe, dem, was übrig geblieben ist, das Wasser zu entziehen.

Wenn dem nicht so wäre, dann müssten wir täglich nichts anderes mehr machen als Wasser trinken, so hoch wäre der Flüssigkeitsverlust. Da aber eine Reihe der Gifte und Schlacken wasserlöslich sind, über die Galle in den Darm ausgeschieden wurden, werden sie im Verlauf der Dickdarmpassage über die Rückresorption des Wassers wieder in den Organismus zurückgeführt. Von daher ist es sinnvoll, den Darm so rasch wie möglich von seiner Last zu befreien.

Alternativ dazu oder am besten gleichzeitig, was aber das Fasten unterbrechen würde, besteht die Möglichkeit, Nahrungsmittel einzunehmen, die besonders gut geeignet sind, die Gift- und Schlackenstoffe im Darm und im Organismus zu binden. Ich denke hier an Spirulina, Chlorella vulgaris, Knoblauch, Koriander, Fischöl, Krill Öl, Bärlauch usw.

Welchen günstigen Effekt diese Nahrungsmittel bei der Entgiftung haben, können Sie unter Schwermetalle (Quecksilber – Amalgam) ausleiten und Entgiftung nachlesen. Für die Bindung der Gifte im Darm eignet sich Chlorella vulgaris deshalb besonders gut, da seine verhältnismäßig dicken Zellwände in der Lage sind, besonders viele Giftstoffe zu binden und damit für die Rückresorption nicht mehr verfügbar zu machen.

Da es sich bei den Zellwänden um reine Ballaststoffe handelt, die selbst nicht resorbiert werden können, sondern über den Stuhl ausgeschieden werden, kommt es über Chlorella vulgaris zu einer Optimierung der Entgiftungsarbeit im Darm. Aber auch die anderen erwähnten Nahrungsmittel leisten gute Dienste.

Sie helfen primär im Organismus, in Leber und Nieren usw., bei der Mobilisierung von Schlackenstoffen und binden Schwermetalle, und helfen Leber und Niere bei der Ausscheidung. Viele der in den Nahrungsmitteln enthaltenen Substanzen haben anti-oxidative Eigenschaften, die die oxidative Belastung der Leber und Niere beim Entgiften signifikant mildern und somit protektiv auf die beiden Organe wirken.

Und das beste bei allem ist: die erwähnten Nahrungsmittel sind wirklich Nahrungsmittel, die man jeden Tag zu sich nehmen kann und damit in der Lage ist, den täglichen Entgiftungsprozess des Organismus zu unterstützen.

Damit können wir die Unterstützung des Entschlackungsprozesses unsererseits durch eine Entschlackungskur auf 2 Prinzipien begrenzen: einmal das Fasten, das den Zufluss an Schadstoffen stoppt und den Abbau derselben fördert und zum andern eine Ernährung mit gezielt entgiftenden Eigenschaften für die Zeit nach dem Fasten.

In meiner Heilfastenanleitung finden Sie ein ausführliches Programm zum Entschlacken, dass genau diese Aspekte berücksichtigt. Mit verschiedenen Naturheilmitteln wird die Entgiftung angeregt und die Entschlackung gefördert.

Das ganze habe ich zwar als Heilfastenprogramm angelegt, aber in Wahrheit ist es viel mehr: eine Anleitung für eine EntschlackungskurMehr dazu lesen Sie hier.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…


Beitrgsbild: fotolia.com – Henry Schmitt

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 30.10.2012 aktualisiert.

Die meisten Menschen schenken dem Darm am liebsten wenig Aufmerksamkeit. Dabei erfüllt er gleich zwei wichtige Funktionen, die sich zu widersprechen scheinen: einerseits ist die Darmschleimhaut eine Schutz-Barriere gegen die Außenwelt, gegen Giftstoffe und Krankheitserreger.

Anderseits muss sie aber auch durchlässig sein.
Denn über den Darm nehmen wir schließlich unsere Nährstoffe und Flüssigkeit auf.

Diese „Semipermeabilität“ bedeutet, ein ständiges, sensibles Gleichgewicht aufrechterhalten zu müssen. Sollten wir da nicht für Ordnung und Sauberkeit sorgen, so wie wir es sonst gewohnt sind?

Doch viele Menschen können mit dem Begriff Darmreinigung nichts anfangen. Und einige bezweifeln, dass es im Darm überhaupt etwas zum „Reinigen“, Entschlacken oder Entgiften gäbe. Darmreinigung sei auch kein „wissenschaftlicher“ Begriff – und überhaupt.

Aus gängiger schulmedizinischer Sicht gibt es keinen Grund für eine Darmreinigung als therapeutische Maßnahme. Selbst Wikipedia beeilt sich zur Colon-Hydro-Therapie zu erklären:

„Für die Beeinflussung von Krankheiten existieren keine wissenschaftlich anerkannten Belege.“ [Stand: 28.10.2011]

Was soll man denn davon halten?

Oder haben die Editoren bei Wikipedia ja nicht richtig gesucht?

Anmerkung: Gerade im Bereich der Alternativmedizin sind die Artikel tendenziell eher einseitig. Die Hintergründe dazu habe ich versucht im Beitrag „Wikipedia und die Alternative Medizin“ zu beleuchten.

Vielen Patienten geht es nach der Darmreinigung besser

Der Glaube, dass eine Darmreinigung allgemein Gesundheit und Wohlbefinden fördere, hat immer noch eine große Anhängerschaft unter den medizinischen Laien. Wie eine Darmreinigung abläuft, ist hier beschrieben: Darmreinigung: so kann man den Darm entgiften und entschlacken.

Diese Praktiken werden als Zusätze beworben, die die Vitalität verbessern und die Symptome lindern bzw. die Entwicklung von chronischen Erkrankungen gleich ganz verhindern. Bislang gibt es aber keine genauen und systematischen Untersuchungen zur Darmreinigung und „Entgiftung“ des Körpers.

Doch zurück zum Disput zwischen Naturheilkunde und Schulmedizin. Wir stehen vor einem kleinen Wirrwarr bezüglich der Lehrmeinungen der Schulmedizin, wenn es um die Darmreinigung geht.

Von daher ist es verständlich, dass die Idee der Darmreinigung nur wenig Freunde unter den Schulmedizinern findet, wenn sie als Gesundheitspflege ins Spiel gebracht wird. Ob die Ärzte damit richtig liegen, sollte aber anhand wissenschaftlicher Arbeiten überprüft werden. Deswegen lohnt sich ein Blick auf die Aussagen von Studien zu diesem Thema.

Es geht im Folgenden nicht darum, diese hieb- und stichfesten Beweise für eine quasi „Allmacht“ der Darmreinigung zu liefern. Ich bin überzeugt, dass es diese Allmacht nicht gibt. So hat die Darmreinigung ihre Schwächen und Stärken, wie jede andere Therapieform auch.

Im Folgenden geht es mir vielmehr darum, Arbeiten zusammenzutragen, die die gängige (schulmedizinische) Meinung relativieren und die positiven Wirkungen der Darmreinigung erörtern – wenn es sie gibt.

Zu diesem Thema fand ich bei meiner Studienrecherche einige Arbeiten, sodass ich aus Zeit- und Platzgründen nur die Arbeiten hier zitiere, die in den letzten vier Jahren (Stand November 2011) veröffentlicht wurden.

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Seltsam: die Darmreinigung wirkt, aber es ist wissenschaftlich nicht beweisbar

Tod et al.: „Rectal irrigation in the management of functional bowel disorders: a review“; Faculty of Health and Wellbeing, Sheffield Hallam University, Sheffield. Br J Nurs. 2007 Jul 26-Aug 8;16(14):858-64.

Stuhlinkontinenz und Verstopfung sind Beispiele für funktionelle Störungen des Gastrointestinaltrakts, die zu unangenehmen psychologischen und physiologischen Symptomen führen können. Diese beeinflussen dann in erheblichem Ausmaß die Lebensqualität der Betroffenen. Für diese Patienten wurde dann die Darmreinigung per Einlauf als Therapieoption eingeführt.

Die Arbeit selbst greift für die Beurteilung der Effektivität dieses Vorgehens auf Daten von älteren Studien zurück, die auf diese Fragestellung nachanalysiert worden waren. Dabei wurden 1051 Arbeiten per Literatursuche gefunden, von denen aber nur 9 eine spezifische Beurteilung der Effektivität von Einläufen bei funktionellen Störungen im Darmbereich ablieferten.

Diese Daten ließen die Vermutung zu, dass eine Darmreinigung per Einlauf eine wirkungsvolle Behandlungsoption für diese Patientengruppe sein kann.

Aber – die Variationen zwischen den gefundenen Studien und die methodischen Einschränkungen bedeuten unter dem Strich, dass die Effektivität der rektalen Reinigung per Einlauf nicht als bewiesen angesehen werden kann.

Fazit: Ich weiß nicht, warum die Autoren zu einem Schluss kommen, der diametral den eigenen Beobachtungen entgegengesetzt ist. Umso mehr, da die Autoren keine eigene Studie unter klinischen Bedingungen, also mit Patienten, gemacht haben, sondern eine Art Metaanalyse durchgeführt haben. Derartige Literatursichtungen sollen allerdings Ergebnisse im Hinblick auf gezielte Fragestellungen ergeben.

Oft kommen dann die Antworten heraus, die sich der Forscher erwünscht. In diesem Fall hat die Metaanalyse einmal nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt, sondern deutliche Hinweise gegeben, dass die Darmreinigung mittels Einläufen eine Option zu sein scheint, die sogar für die Schulmedizin interessant sein könnte. Der Hinweis auf eine dürftige Studienlage, die keine Beweiskraft erbringt, ist schon sehr merkwürdig.

Wegen angeblich fehlender Belege wird abgeraten

Acosta und Cash: „Clinical effects of colonic cleansing for general health promotion: a systematic review“; Division of Gastroenterology, National Naval Medical Center, Bethesda, Maryland, USA.
Erratum in Am J Gastroenterol. 2010 May;105(5):1214.
Am J Gastroenterol. 2009 Nov;104(11):2830-6

Diese Arbeit, so die Autoren, liefert die erforderliche systematische Untersuchung anhand der schon veröffentlichten Daten aus anderen Studien von Seiten der traditionellen und komplementären Medizin, als auch der alternativen Medizin.

Die ausgewählten Arbeiten beziehen sich auf die Bewertung der Effektivität von Darmreinigung seitens dieser Studien. So kamen die Autoren dann zu dem Schluss, dass es für diese Fragestellung keine kontrollierten und methodisch einwandfreien Studien gäbe, die die Darmreinigung als ein Mittel zur Verbesserung der Gesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens überzeugend darstellen könnten.

Im Gegenteil, es gäbe eine Reihe von Fallbeispielen, die beträchtliche Nebenwirkungen durch die Darmreinigung gezeigt hätten.

Schlussfolgerung der Autoren: Es gibt in der Literatur keine Daten, die den gesundheitsfördernden Charakter der Darmreinigung belegen könnten und damit ließe sich diese Behandlung auch nicht empfehlen. Die Autoren merken in ihrem Eifer („Beweise“ für den Unsinn der Darmreinigung zu finden), leider nicht, dass sie selbst einem „methodologischen“ Fehler aufsitzen. Denn, wie schon kurz zuvor bemerkt, sind Literaturrecherchen, Metaanalysen und dergleichen noch weniger geeignet, einen „Beweis“ zu erbringen als klinische Studien, die auch nur statistische Zusammenhänge, aber keine Ursachen darstellen können.

Fazit: Die angeblich von der Schulmedizin erbrachten Beweise gegen die Wirksamkeit der Darmreinigung stehen auf tönernen Füßen, da bei den hier zitierten Arbeiten nur deren formelle Ausführung in Frage gestellt wird. Mit dem Inhalt beschäftigen sich die Autoren nur sekundär, wenn überhaupt. Aber, wer höchste Ansprüche an die Form von Studien stellt, damit diese überhaupt als aussagekräftig akzeptiert werden können, sollte nicht als erster seine eigenen Regeln brechen.

Für mich „beweisen“ die Veröffentlichungen dieser Skeptiker mitnichten eine mangelhafte oder gar fehlende Effektivität der Darmreinigung bei der Behandlung und Prophylaxe von Erkrankungen. Sie beweisen vielmehr die mangelnde Fähigkeit der Autoren, wissenschaftlich hieb- und stichfeste Fakten zu präsentieren. Solche Praktiken sind besonders gut geeignet, dass oben erwähnte Wirrwarr zu untermauern.

Die Darmreinigung kann Morbus Hirschsprung lindern

Núñez et al.: „Rectal irrigation and bowel decontamination for the prevention of postoperative enterocolitis in Hirschsprung’s disease“;
Servicio de Cirugía Pediátrica, Hospital Universitario Materno Infantil, Badajoz; Cir Pediatr. 2007 Apr;20(2):96-100.

Das Ziel dieser Arbeit war, den Nutzen einer Darmreinigung und Dekontaminierung bei der Hirschsprung-Krankheit (kongenitalen Megakolon) und der Vermeidung von Enterokolitis nach einer Operation abzuschätzen.

Bei der Hirschsprung-Krankheit handelt es sich um einen angeborenen Mangel an Ganglienzellen im Darmbereich, was zu einer Vergrößerung der dort befindlichen Nervenzellen führt. Dies wiederum bewirkt eine vermehrte Acetylcholin-Ausschüttung und einer dauerhaften Stimulation der Darmmuskulatur, speziell der Ringmuskulatur.

Durch die Dauerkontraktion werden Darmsegmente, meist im Rektumbereich, eingeengt. Diese Konfiguration erschwert die Darmentleerung beträchtlich. Durch den Stau von Kot vor der Verengung kommt es dann zu einer Aufblähung des Darms, dem Megakolon. Diese Komplikation geht dann einher mit Entzündungsprozessen, Erbrechen, Meteorismus usw.

Eine Behandlung besteht dann oft nur in einer Beseitigung der Stenose durch einen operativen Eingriff. Und hier versuchten die Autoren nachzuvollziehen, inwieweit eine Darmreinigung und Dekontaminierung (Entgiftung) in der Lage war, Komplikationen nach der Operation des Megakolon zu verhindern.

Da es sich hier um eine eher seltene genetische Erkrankung handelt, gab es auch nur ein relativ kleines Kollektiv von 37 Patienten, die alle einer Operation unterzogen wurden.

Gruppe 1 enthielt 19 Patienten, bei denen keine postoperative Prophylaxe durchgeführt wurde. Gruppe 2 enthielt 18 Patienten, bei denen nach der Operation eine Darmreinigung per Einlauf und Dekontaminierung durchgeführt wurde. Die Menge der Flüssigkeit für die Einläufe betrug mindestens 10 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht des betroffenen Patienten. Leider wurde nicht angegeben, welche Flüssigkeit benutzt wurde.

Die Prophylaxe wurde am 10. Tag nach der Operation begonnen. Die Behandlungen erfolgten täglich für die Dauer von 2 Monaten bis hin zu mehreren Jahren bei Patienten mit einem künstlichen Darmausgang.

Die „Dekontaminierung“ wurde im Wechsel mit der Darmreinigung mit Antibiotika und Antimykotika (Gentamicin, Metronidazol oder Nystatin) durchgeführt. Danach wurde das Aufkommen von entzündlichen Prozessen bei diesen Patienten beurteilt.

In der unbehandelten Gruppe (Gruppe 1) entwickelten 9 Patienten eine Enterokolitis, wovon 2 verstarben. In Gruppe 2 entwickelten 2 Patienten eine zeitlich begrenzte Episode von Enterokolitis während der Behandlung. Einer dieser beiden hatte eine weitere Episode, nachdem er die Behandlung hatte unterbrechen lassen. Die ursprüngliche Episode mit Enterokolitis jedoch entwickelte sich schon vor Beginn der regulären Behandlung von 10 Tagen nach der Operation. Es wurden in dieser Gruppe keine Todesfälle verzeichnet.

Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass Einläufe zur Darmreinigung und Dekontaminierung mittels Antibiotika und Antimykotika signifikant das Auftreten von entzündlichen Prozessen im Darm nach einer Operation verhindern können bzw. die Schwere einer Enterokolitis bei dieser speziellen Form der Darmstörung abschwächen.
Der Grund dafür liegt in der Verhinderung eines Staus der Fäkalien im Darm und der Verhinderung von unkontrolliertem Wachstum der Bakterien.

Fazit: Diese Studie beweist zwar nicht, dass eine Darmreinigung das allgemeine Wohlergehen fördert. Sie zeigt aber in einer extremen gesundheitlichen Situation, dass diese Form der Therapie notwendig wird, um schädliche Entwicklungen im Gastrointestinaltrakt zu verhindern.  Zusätzlicher gesundheitlicher Schaden kann so abgewendet werden.

Der gesundheitliche Zustand der Patienten erforderte sogar eine tägliche Darmreinigung, was den extremen Zustand der Situation nochmals unterstreicht. Diese Häufigkeit gilt natürlich nicht als eine Empfehlung für gesunde Menschen, die eine Darmreinigung durchführen wollen.

Was mir an obiger Studie weniger gefallen hat, ist der Einsatz der Antibiotika und Antimykotika (Antipilzmittel). Mich hätte da eine weitere Gruppe interessiert, der man stattdessen Probiotika und Heilpilze verabreicht hätte… Nun denn.

Schauen wir uns mal die nächste Studie, die ohne Medikamente durchgeführt wurde: Lestár et al.: „Antegrade colonic enema is a choice for the treatment of faecal incontinence and constipation
Szent Rókus Kórház, Sebészeti Osztály, Budapest.
Magy Seb. 2007 Aug;60(4):210-4.

Diese Arbeit kommt zu dem Schluss, dass Stuhlinkontinenz und Verstopfung nicht immer erfolgreich mittels einer Operation behandelt werden können. In diesem Fall können Einläufe Symptome mildern und eine Art Pseudokontinenz herbeiführen.

Die Autoren präsentieren in der Arbeit eine Methode der Darmreinigung, die sich in der Praxis schon bewährt hat. Sie ist seit 1990 in der klinischen Anwendung zu finden. Es handelt sich hier um einen Einlauf, der nicht über das Rektum appliziert wird, sondern ein sogenannter antegrader Einlauf, der ins Caecum, dem ersten Dickdarmabschnitt appliziert wird.

Durch diesen operativen Eingriff wird sichergestellt, dass der gesamte Dickdarm durchspült wird. Für die Spülung wird normales Leitungswasser (300 – 450 Milliliter) genommen und durch einen dünnen Katheter appliziert. Nach nur kurzer Zeit kommt es dann beim Patienten zum Stuhlgang.

Die Prozedur wurde bei 12 Patienten vorgenommen. Die Indikationen, die eine solche Darmreinigung notwendig machten, waren, Stuhlinkontinenz, die durch eine nervale Schädigung im Beckenbodenbereich bei drei Patienten bedingt war, Schließmuskelverletzung bei zwei Patienten und angeborenen Anomalien des Schließmuskels bei zwei Patienten.

Stuhlinkontinenz und Verstopfung, bedingt durch nervale Probleme im Beckenboden, lagen bei drei weiteren Patienten vor. Die letzten beiden Patienten litten unter einer therapieresistenten Verstopfung.

Nach der Spülung kam es zum Stuhlgang, wobei das funktionelle Ergebnis bei den verschiedenen Patienten variierte. 8 von 12 Patienten waren mit dem Ergebnis zufrieden; zwei Patienten berichteten von einer Verbesserung der Verstopfung; ein Fall zeigte keine Veränderungen. In dem letzten Fall konnte die antegrade Applikation aufgrund von chirurgischen Problemen nicht ausgeführt werden. In einem Fall kam es zu einem signifikanten Reflux-Syndrom.

Schlussfolgerung der Autoren: Nach einer adäquaten Auswahl der Patienten kann dieses spezielle Verfahren der Darmreinigung mit Erfolg ausgeführt werden.

Fazit: Diese Form der Darmreinigung ist natürlich nicht für zuhause gedacht. Es zeigt jedoch, dass die Autoren sich Gedanken gemacht hatten, wie der gesamte Dickdarm zuverlässig durchgespült werden konnte, was bei der klassischen Applikation von Einläufen nicht notwendigerweise gesichert ist. Dieses Vorgehen zeugt von der Bedeutung, eine komplette Darmreinigung durchzuführen, um zu zufriedenstellenden Ergebnissen zu gelangen.

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Die Darmeinigung hilft nach Schließmuskeloperationen

Koch et al.: „Colonic irrigation for defecation disorders after dynamic graciloplasty“; Department of Surgery, University Hospital Maastricht, Maastricht, Netherlands.
Int J Colorectal Dis. 2008 Feb;23(2):195-200

Patienten mit Stuhlinkontinenz leiden durchweg unter einer verminderten Lebensqualität. In vielen Fällen kann eine Schließmuskeloperation diesen Zustand verbessern. Bei dieser Graciloplastik formt der Chirurg einen Ersatzschließmuskel. Die Methode gilt als einzige Alternative zu einem künstlichen Darmausgang.

Aber nicht jeder Patient spricht auf den Eingriff gut an. Bei diesen Patienten kommt es nicht zu der gewünschten Abnahme der Inkontinenz. Dazu kommt, dass Verstopfungen eine häufige „Nebenwirkung“ einer solchen Operation sind. Ihre Häufigkeit wird mit 13 bis 90 Prozent beziffert. Hier ist die Darmreinigung per Einlauf eine mögliche Lösung des Problems.

Diese Arbeit untersucht die Effektivität der Darmreinigung bei diesen Patienten.
Diese Studie wurde mit 46 Patienten durchgeführt, mit einem durchschnittlichen Alter von fast 60 Jahren. 80 Prozent der Patienten waren Frauen. Im Durchschnitt begannen die Patienten die Darmreinigung per Einlauf 21 Monate nach deren Operation.

Nur 8 Patienten begannen die Darmreinigung vor der OP. 52 Prozent der Patienten benutzten die Einläufe als Zusatztherapie gegen die Stuhlinkontinenz, 24 Prozent gegen Verstopfung und 24 Prozent gegen beides. Die Einläufe wurden täglich vorgenommen mit durchschnittlich etwas mehr als 2 Liter Wasser und einer Spüldauer von 39 Minuten. 4 Patienten unterzogen sich einer antegraden Spülung mit gutem Erfolg. 81 Prozent der Patienten waren mit dem Erfolg der Einläufe zufrieden.

37 Prozent mit Stuhlinkontinenz erreichten eine (Pseudo)Kontinenz. Bei 30 Prozent der Patienten wurden die Verstopfungen vollkommen beseitigt. In 61 Prozent der Fälle kam es zu Nebenwirkungen. Dies waren nachträglicher Wasseraustritt aus dem After nach abgeschlossener Spülung, abdominale Krämpfe und aufgeblähte Bauchhöhlen. 7 Patienten (16 Prozent) unterbrachen die Einläufe.

Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass die Darmreinigung per Einlauf eine effektive Alternative in der Behandlung von chronischer Stuhlinkontinenz nach einer Schließmuskeloperation ist und/oder chronischer Verstopfung.

Fazit: Auch hier haben wir es mit einer eher extremen gesundheitlichen Situation zu tun. Wieder zeigt sich, dass die Darmreinigung die Symptomatik einschränken kann bzw. sogar bei einer großen Zahl der Patienten zu einer Lösung der Beschwerden führen kann. Wichtig erscheint mir in diesem Zusammenhang die Bemerkung, dass die Spülungen nur mit ganz normalem Wasser durchgeführt worden sind und nicht mit Medikamenten oder Zusätzen.

Die Darmeinigung hilft bei Verstopfung

Vom gleichen Autorenteam ein weiterer interessanter Bericht von etwas allgemeinerer Natur: Koch et al.: „Prospective study of colonic irrigation for the treatment of defaecation disorders
Department of Colorectal Surgery, University Hospital Maastricht, Maastricht, Netherlands. Br J Surg. 2008 Oct;95(10):1273-9.

Die Autoren führten eine prospektive Studie durch, die zeigen sollte, ob eine Darmreinigung per Einlauf eine effektive Alternative bei Störungen des Stuhlgangverhaltens ist, vor allem wenn konservative Therapien oder eine Operation versagt haben.

Hierzu wurden die Patienten in 3 Gruppen aufgeteilt: Gruppe A mit Stuhlinkontinenz, Gruppe B mit Verstopfung und Gruppe C mit beiden Problemen. Die Studie enthielt 39 Patienten.

In Gruppe A waren nach 3 Monaten 11 der 18 Teilnehmer pseudokontinent. Die Häufigkeit der Inkontinenz (nach Parks Incontinence Score)(5) nahm für alle Patienten dieser Gruppe stetig über den gesamten Zeitraum ab, nach 3, 6 und 12 Monaten.

In Gruppe B berichteten 3 von 10 Patienten über einen signifikanten Erfolg. Auch hier nahm die Häufigkeit eines inkompletten Stuhlgangs im Laufe von 3, 6 und 12 Monaten signifikant ab.

In Gruppe C wurden 6 von 10 Teilnehmern pseudokontinent und 3 berichteten über eine deutliche Verbesserung der Verstopfung. Die allgemeine Lebensqualität wurde von allen als signifikant verbessert beurteilt.

Die Autoren kamen aufgrund dieser Beobachtungen zu dem Schluss, dass die Darmreinigung per Einlauf eine unterschätzte, aber effektive alternative Behandlungsmöglichkeit für Störungen des Stuhlgangverhaltens ist.

Fazit: Auch hier haben wir es mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung zu tun, die aber weit weniger extrem ausfällt als in den zuvor diskutierten Arbeiten. Aber auch hier zeigt die Darmreinigung einen für die Betroffenen positiven Effekt.

Leider wurden die allermeisten Untersuchungen immer nur mit dem Fokus „Verstopfung“ durchgeführt. Andere Parameter wurden scheinbar gar nicht untersucht.

Die Darmreinigung hilft bei funktionellen Darmstörungen

McWilliams D.: „Rectal irrigation for patients with functional bowel disorders“ St Peter’s Hospital, Chertsey, Surrey. Nurs Stand. 2010 Mar 3-9;24(26):42-7.

Die Ärztin aus Großbritannien kommt in ihrer Arbeit zu dem Schluss, dass die Darmreinigung bei funktionellen Darmstörungen eine wertvolle Behandlungsoption darstellt. Grundlage für diese Einschätzung ist die praktische Erfahrung der Autorin, die sie in ihrer Tätigkeit im Krankenhaus gewonnen hat.

Fazit: Bei dieser Arbeit handelt es sich streng genommen um die Beobachtung einer praktischen Ärztin und nicht um eine wissenschaftliche Schlussfolgerung. Es ist interessant zu sehen, dass die praktische Einschätzung eines Schulmediziners nicht unbedingt lehrbuchkonform ausfallen muss. Denn es ist zu erwarten, dass wissenschaftliche Ergebnisse auch in der Praxis ihre Bestätigung finden, was in diesem Fall offensichtlich zu sein scheint.

Die Darmreinigung hilft bei Darmkrebs

Lundby und Duelund-Jakobsen: „Management of fecal incontinence after treatment for rectal cancer“; Surgical Research Unit, Department of Surgery P, Aarhus University Hospital, Aarhus, Denmark. Curr Opin Support Palliat Care. 2011 Mar;5(1):60-4.

Diese Arbeit untersucht die Möglichkeiten der Behandlung von Stuhlinkontinenz nach einer Behandlung von Darmkrebs, speziell im Rektumbereich.

Als therapeutische Möglichkeiten heben die Autoren folgende Maßnahmen hervor: spezielle abgestimmte Ernährung, Ballaststoffe, Abführmittel und Einläufe. Biofeedback ist eine Option für die Stärkung des externen Schließmuskels zur Verbesserung der rektalen Empfindlichkeit und die Koordination der Muskulatur im Beckenboden.

Darmreinigungen per Einlauf haben sich hierbei als erfolgreich erwiesen, um Symptome zu reduzieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Weitere Therapieformen werden von den Autoren diskutiert, die aber direkt nichts mit unserem Thema zu tun haben.
Fazit: Die Darmreinigung scheint auch bei Krebserkrankungen im Darmbereich effektiv zu sein, zumindest in Bezug auf eine „Abschwächung“ der Symptome.

Ebenso kommen hier erstmals Begriffe wie „Verbesserung der Lebensqualität“ vor, die ich bei den anderen Untersuchungen allesamt vermisst habe. Auch hier zeigt diese Behandlungsform einen gediegenen Grad an Effektivität.

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Die Darmreinigung unterstützt das Immunsystem

Bisher konnten wir ja „nur“ sagen: Ok, Darmreinigungen helfen bei Verstopfungen und verhelfen wahrscheinlich auch schwer kranken Patienten zu mehr Lebensqualität.
Aber Heilpraktiker und naturheilkundliche Ärzte schreiben der Darmreinigung noch wesentlich mehr Effekte zu – denn deren Meinung nach sitzt der Tod ja bekanntlich im Darm…

Die für mich aufregendste Studie zum Thema Darmreinigung kommt aus Japan. Sie ist die Einzige, die sich nämlich auf keine Krankheit bezieht, sondern den Darm als ein wichtiges Immunorgan in die Analyse einbezieht. So wird gemutmaßt, dass Leute, die an Verstopfung leiden und somit ältere Ablagerungen von Kot im Dickdarm aufweisen, eine Verschlechterung der Immunlage hinnehmen müssen.

Uchiyama-Tanaka Y.: „Colon irrigation causes lymphocyte movement from gut-associated lymphatic tissues to peripheral blood
Yoko Clinic, Yahatahigashi-ku, Kitakyushu, Japan.
Biomed Res. 2009 Oct;30(5):311-4.

Bei dieser Arbeit wurden bei 10 Probanden eine Darmreinigung per Einlauf durchgeführt. Es wurde die Anzahl der Leukozyten gezählt und deren Lokalisation bestimmt. Das Ergebnis zeigte, dass Zahl und Verhältnis der Leukozyten im Blut nach der Spülung signifikant zunahmen.

Das Resultat gab Grund für die Vermutung, dass die Darmreinigung eine Migration von Lymphozyten vom lymphatischem Gewebe des Gastrointestinaltrakts zum Blutkreislauf induzierte. Dieser Vorgang kann als Ausdruck einer Verbesserung der Funktionen von Dickdarm und Immunsystem gewertet werden.

Fazit: Wenn eine Darmreinigung die Immunfunktion des Darmes positiv beeinflusst, dann liegt der Verdacht nahe, dass, entgegen der schulmedizinischen Lehrmeinung, diese Anwendung eine Verbesserung des Immunstatus bewirken kann.  Auf diese Weise werden besonders Infektionskrankheiten und auch andere immunbezogene Krankheiten eingeschränkt.

Summa summarum: auch wenn in vielen Studien von „limitierter Evidenz“ die Rede ist, so sind die Hinweise auf eine Wirksamkeit der Darmreinigung doch überdeutlich.

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