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Lassen Sie mich direkt auf den Punkt kommen: Die meisten Menschen haben völlig falsche Vorstellungen vom Fasten. Es ist kein Hungerprogramm für eilige Gewichtsverlust-Fanatiker, kein Detox-Hype für Instagram-Ästheten und auch keine spirituelle Mutprobe für moderne Asketen. Wer es nur macht, um die Waage glücklich zu stimmen, kann es auch gleich bleiben lassen.

Fasten ist eine Kunst – eine uralte, tiefgreifende Methode, die nicht nur den Körper, sondern auch den Geist verändert. Ich begleite Menschen seit über zwei Jahrzehnten auf diesem Weg und weiß: Fasten ist weit mehr als Kalorienverzicht. Es bringt Klarheit, setzt Selbstheilungskräfte frei und zeigt uns, wie wenig wir tatsächlich brauchen, um gesund und kraftvoll zu sein.

Warum dann all die Mythen und Missverständnisse? Und warum halten einige „Experten“ Fasten für eine gefährliche Marotte, während andere es als Wundermittel feiern? Lassen Sie uns genau hinsehen – denn Fasten ist keine Modeerscheinung, sondern eine uralte Heilmethode mit erstaunlichen Effekten auf den gesamten Organismus.

Also nähern wir uns einmal dem Thema:

Wenn Sie nur die Frage interessiert wieviel man im Fasten Abnehmen kann, dann schauen Sie mal im Heilfasten Forum rein, denn dort habe ich die Frage beantwortet: Mit wie viel Gewichtsverlust kann man beim Abnehmen rechnen?

Echtes Fasten ist etwas anderes als einfach mal nichts mehr zu essen. Wer nur hungert, quält lediglich seinen Körper und seine Seele. Ein Fasten-Programm ist eingebettet in die Idee und vor allem die Praxis einer besseren, achtsamen Lebensführung.

Ich betrachte das Heilfasten vor allem als Hilfe zur Selbsthilfe. Manche Kollegen bezeichnen Heilfasten auch als die „Operation ohne Messer“. Es hilft Ihrem Körper, sich von Giftstoffen zu befreien und bietet damit ein großes Plus für Ihre Gesundheit.

Manche „Experten“ meinen zwar, dass mit dem Entgiften oder dem Entschlacken sei Unfug bzw. Humbug, aber in meinen Beiträgen:

gehe ich genauer auf die Zusammenhänge ein.

In diesem Beitrag möchte ich mich auf das Thema Heilfasten und Abnehmen beschränken.

Wenn Sie also abnehmen wollen, rate ich dazu den Vorsatz in den Vordergrund zu stellen, Ernährung und Lebensweise dauerhaft und gesünder zu verändern. Und zu dieser Veränderung ist das Fasten wirklich hervorragend geeignet. Es kann den perfekten Startpunkt zu veränderten Lebensweisen setzen. Zu den „Kritikern“ komme ich weiter unten im Beitrag noch. Zunächst bleiben wir einmal beim Fasten.

In der Anfangsphase des Fastens verliert man zwar täglich bis zu einem Kilogramm Gewicht. Bei diesem Gewicht handelt es sich aber vor allem um Wasser, das im Gewebe eingelagert oder gebunden war. Auf diesem Effekt beruhen ja auch die ganzen „Turbo-Diäten“ und „Blitz-Diäten„, die Sie in fast jeder Frauenzeitschrift finden.

Das Abnehmen von Fett durch das Fasten wird oft überschätzt, meist beträgt dies maximal ein halbes Kilo pro Tag.

Leichter wird man das Fett durch mäßige Bewegung und durch regelmäßigen Sport los. Aber es ist auch klar: die Kalorienbilanz muss (eigentlich) negativ sein!

Seien Sie nicht frustriert, wenn Sie während des Fastens einige Tage nichts abnehmen. Machen Sie sich nicht durch die Waage verrückt. Meine Fastenteilnehmer haben auch generell „Wiegeverbot“. Sie wollen und sollen sich ja auch etwas besinnen – und sich nicht zum Sklaven der Waage machen. Später kann man die Sache „nüchterner“ angehen und nach dem Fasten mit dem Wiegen beginnen und gleichzeitig dokumentieren was man isst. Wie man das machen kann, bespreche ich ausführlich in meiner Online-Sprechstunde: Video Online Sprechstunde „Abnehmen, Training und Ernährung“ mit René Gräber.

Während der Fastenkur kann das Gewicht auch mehrere Tage lang gleich bleiben, was wiederum vor allem mit Schwankungen im Mineralhaushalt zu tun hat.

Wie viel Gewicht man beim Fasten tatsächlich abnehmen kann, zeigt sich erst am Übergang zu den Aufbautagen, denn dann hat sich der Stoffwechsel wieder dauerhaft umgestellt. Und jetzt kommt es auf die Veränderungen an, die Sie in Ihr Leben integrieren. Wenn Sie wieder genauso essen und leben wie vor dem Fasten, werden Sie gar nichts abnehmen, im Gegenteil.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilfasten-Newsletter dazu an:

Mein Rat: Wenn Sie nur Fasten oder Heilfasten zum Abnehmen möchten – dann lassen Sie es bitte.

In diesem Fall wäre Fasten nur eine „Null-Diät“. Und dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Sie nach dem Fasten (wieder) mehr zunehmen, als Sie abgenommen haben. Das nennt man übrigens Jo-Jo-Effekt. Besser wäre es in diesem Fall „Nur“ die Bewegung zu erhöhen (mehr Schritte gehen pro Tag) und eine leicht negative Kalorienbilanz zu haben.

Zurück zum Thema: Fasten und Abnehmen

Von diesen Null-Diäten der 1970er Jahre rückten die Therapeuten schnell wieder ab, denn die Patienten lagen nur still im Bett während sie hungernd auf das Abschmelzen ihres Körperfettes warteten. Sie hatten nicht gelernt, ihr Gewicht zu halten. Keine Psychologen unterstützten sie dabei, die Ursache der Esssucht zu finden und daraus Konsequenzen für ein dauerhaft verändertes Leben zu ziehen.

Kein Physiotherapeut „aktivierte“ sie zu sportlicher Betätigung und kein Arzt kümmerte sich um die Darmsanierung. Niemand begleitete eine kontrollierte Wiederaufnahme der Nahrungszufuhr. Natürlich lebten die Patienten nach der Null-Diät weiter wie vorher auch und natürlich nahmen sie wieder zu. Wegen dieser Misserfolge entwickelten Ernährungswissenschaftler die Liquid-Protein-Diät, die sich als geradezu fatal erwies. Während der ambulant durchgeführten Therapie kam es sogar zu Todesfällen durch Herzversagen. Moderne Adipositas-Therapien berücksichtigen alle Aspekte des Abnehmens und beinhalten eine sachgerechte Nachsorge. Diät-Assistenten stellen kalorienarme Mahlzeiten zusammen, Ärzte überwachen die Stoffwechsel-Parameter, Physiotherapeuten leiten zu mehr Bewegung an, Psychologen erarbeiten zusammen mit dem Patienten neue Lebens-Strategien.

Die Gesundheit sollte im Vordergrund stehen

Ähnlich steht beim Fasten der Gedanke der Gesundheit im Vordergrund. So ist es möglich auch dauerhaft und erfolgreich abzunehmen, wie eine Studie im Zusammenhang mit Fasten zeigte.

Denn das Fasten zeigt uns, dass wir auch ohne unsere vielen kleinen Süchte leben können, dass unser Glück nichts mit Rotwein und Schinken, Schokolade und Eis zu tun hat.

Die Anfänge des Fastens gründen ja auch nicht auf Banalitäten, sondern hatten ganz andere Motive. Die Jahrtausende alten Traditionen haben spirituelle Beweggründe und in der Ausübung soziale Aspekte (siehe auch: Geschichte des Heilfastens). Die Menschen teilten religiöse Glaubensvorstellungen und erlebten die Fastenzeit in der Gemeinschaft. Der vollständige oder teilweise Nahrungsverzicht war keine Selbstkasteiung, sondern ein positives Erlebnis und wurde teils sogar als Lust, ja sogar als Befreiung empfunden.

Als die Ärzte das Fasten entdeckten

Als in Mitteleuropa das traditionelle, religiöse Fasten an Bedeutung verlor, griffen Ärzte mit naturheilkundlicher Ausrichtung die Fasten-Idee auf. In dieser Zeit entstand das Heilfasten als Begriff und Methode, fest verbunden mit den Namen der Gründerväter Otto Buchinger und Franz-Xaver Mayr. Ihnen war der psychosomatische Aspekt wichtig, sie versuchten Körper und Seele in Einklang zu bringen. Deswegen bestand und besteht das Heilfasten nicht nur aus einer sinnvollen Kalorienreduktion, sondern auch aus innerer Einkehr, Ruhe und Sport sowie der Darmeinigung. All das dient nicht in erster Linie der akuten Gewichtsabnahme. Vielmehr ist es eine vorsorgliche Maßnahme zur Gesunderhaltung. So wird, wie heute durch Studien bekannt ist, das Immun-System durch Heilfasten gestärkt, wodurch sich beispielsweise eine Polyarthritis bessern kann.

Nicht nur Abnehmen – sondern das Gewicht auch halten!

Herz, Kreislauf und die Sauerstoffversorgung werden gefördert, wodurch das Wohlbefinden gesteigert wird. Das erhöht auch die Motivation, das “Neue Leben“ dauerhaft beizubehalten. Belegt ist das durch Statistiken aus Kliniken, die das Konzept des Heilfastens professionell durchführen. Über 70 % der Patienten haben nach 2 Jahren noch das gleiche Körpergewicht wie bei der Entlassung. Die Erfolgsquote ist deutlich höher, wenn die Patienten in der Nachsorge noch weiter betreut werden. Eine eventuelle Wiederzunahme war meistens nicht in starkem Maße ausgeprägt. Diese Erfolge sind auch kennzeichnend für die Methode des wiederholten Fastens. Das Gleiche gilt für Konzepte, die in Anlehnung an das traditionelle Fasten religiöse Exerzitien mit einbeziehen. Sehr beliebt sind hier Fastenwanderungen entlang religiöser Zentren.

Ziel: Alte Gewohnheiten durchbrechen

Das Heilfasten unterbricht den Alltag und durchbricht das Schema des angewöhnten Verhaltens und öffnet die Sinne für wichtige seelische Bedürfnisse. So erreicht der Verhaltenstherapeut den Patienten besser und das Hungergefühl kann ersetzt werden durch das Wahrnehmen und Ausleben weiterführender Lebensbereiche. Verschüttete Konflikte kommen zum Vorschein und können besser bearbeitet werden. Das stärkt und motiviert den Patienten, den eingeschlagenen Weg der Lebensumstellung beizubehalten. In der Gruppe erhalten alle Beteiligten gegenseitige Bestätigung.

Gleichzeitig werden durch das Fasten die Geschmacksnerven wieder sensibilisiert. Jetzt schmeckt auch ein Apfel so viel besser, als ein pappig süßes Stück Sahnetorte. Deshalb ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, den Körper gar nicht erst wieder an all das Ungesunde und Dickmachende zu gewöhnen.

Zeit zum Nachdenken

Doch noch etwas macht das Fasten zu einem perfekten Start für eine Ernährungsumstellung: Wenn Sie alles optimal gestaltet haben haben, haben Sie sich während des Fastens auch Zeit genommen, sich gedanklich und emotional mit Ihrem Lebensstil zu befassen.

Und ganz sicher haben Sie vor und während des Fastens über Ihre Essgewohnheiten nachgedacht. Bei vielen Fastenden wächst das Gefühl: „Jetzt habe ich so viel getan, dass mein Körper Gifte ausscheiden kann, jetzt will ich ihm nicht gleich wieder welche zumuten.“ Über die Sache mit der „Entgiftung“ habe ich übrigens ausführlicher im Beitrag: Entgiftung – Wie Sie mit einer Entgiftungskur richtig entgiften geschrieben.

Wie sehr das Fasten zu einer mentalen Umschaltung führt, merkt der Fastende oder die Fastende schon an kleinen Wahrnehmungsänderungen.

Kommen wir als Nächstes einmal zu den „Kritikern“ bezüglich Heilfasten und Abnehmen. Diese finden sich oftmals und Ernährungswissenschaftlern…

Abnehmen taugt zum Fasten nicht

Die Ernährungswissenschaft ist die Wissenschaft von „rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln“. Am Beispiel einer Veröffentlichung in der Frankfurter Neuen Presse möchte ich Ihnen mal ein Beispiel dieser „rein-raus Kartoffelwissenschaft“ geben.

Eine Ökotrophologin (Ernährungswissenschaftlerin) gab der Frankfurter Neuen Presse ein Interview (fnp.de/lokales/frankfurt/Zum-Abnehmen-taugt-Fasten-nicht;art675,1269061) über das Thema „Fasten taugt nicht zum Abnehmen“. Herausgekommen ist jedoch, dass das Abnehmen nicht zum Fasten taugt.

Diese Aussage verwirrt Sie? Keine Sorge, mich auch, so wie das gesamte Interview…

Die Ernährungswissenschaftlerin Heike Plotz gibt uns gleich zu Beginn den entscheidenden Tipp:

Religiöses Fasten ist Verzicht auf „Genussmittel wie Alkohol, Nikotin und Süßes und vielleicht Fleisch. Warum „vielleicht“?

Ist man sich in der Ernährungswissenschaft noch unsicher, ob Fleisch vielleicht ein Genussmittel und damit ungesund ist? Dann kommt das „therapeutische Fasten“ an die Reihe.

Denn das ist völlig anders: „ Dort wird die Kalorienzufuhr ganz niedrig gehalten und in der Regel nur Flüssigkeiten wie Gemüseschorlen, Tees und Gemüsebrühen getrunken. Deswegen ist das religiöse Fasten mehr eine gesunde Ernährungsumstellung als medizinisches Fasten.

Man darf festhalten: Religiöses Fasten ist kein Alkohol, Nikotin und Süßes und kein Fleisch, vielleicht, und definiert in der Ernährungswissenschaft eine gesunde Ernährungsumstellung, während therapeutisches Fasten mit Gesundheit nichts zu tun haben kann. Denn hier wird nicht auf Genussmittel verzichtet, sondern nur Tees und anderer Quark und auch sonst wenig Kalorien zu sich genommen.

Da therapeutisches Fasten nicht dauerhaft durchgeführt werden kann, kann es sich auch nicht um eine gesunde Veranstaltung handeln, so die Logik der „rein-raus Kartoffelwissenschaft“.

Außerdem erfahren wir weiter, dass religiöses Fasten einen unschlagbaren Vorteil gegenüber seiner Konkurrenz hat:

Beim religiösen Fasten hingegen ist die Gewichtsabnahme recht gering, da man 40 Tage lang wirklich nur auf ein paar Dinge verzichtet. So treten aber auch keine Mangelerscheinungen auf.

Gerade die Mangelerscheinungen beim therapeutischen Fasten haben ja bekanntlich die Friedhöfe mit Toten und Untoten nahezu überschwemmt: Die Friedhöfe sind voll von Fastentoten.

Der „rein-raus Kartoffeleffekt“ wird noch verstärkt durch die Erkenntnis, dass zu Beginn das religiöse Fasten eine gesunde Ernährungsumstellung sein soll, im nächsten Abschnitt aber nichts anderes ist, als der Verzicht „auf ein paar Dinge“, weshalb es keine Mangelerscheinungen geben soll. Oder mit anderen Worten: Für die Ernährungswissenschaft ist eine gesunde Ernährungsumstellung der Verzicht auf ein paar Dinge. Die Präzision der ernährungswissenschaftlichen Erkenntnis ist nahezu berauschend.

Die Erkenntnis muss so berauschend gewesen sein, dass von nun an alles wie im Traum erscheint. Denn man weiß zu berichten, dass religiöses Fasten deshalb nicht zu Mangelerscheinungen führt, weil: „Beim religiösen Fasten nicht, denn es basiert ja auf den Prinzipien der gesunden Ernährung. Zudem kann das jeder handhaben wie er mag, die meisten Menschen lassen Süßigkeiten, Alkohol und Fleisch weg“.

Richtig, eine gesunde Ernährung ist immer dann, wenn Süßigkeiten, Alkohol und Fleisch weggelassen werden (was ist mit dem Nikotin, ist der plötzlich gesund geworden?).

Alles andere ist vollkommen gesund und unbedenklich und sollte elementarer Bestandteil unserer gesunden Ernährung sein, wie Konservierungsstoffe, künstliche Aromen, Aspartam und andere Süßstoffe (oder zählen die zu den Süßigkeiten?), Glutamat und Geschmacksverstärker, und die vielen anderen Chemikalien, die sich seit Jahren in unserer Plastiknahrung breit gemacht haben. Denn bei einem therapeutischen Fasten würden all diese Dinge weitestgehend fortfallen. Und das ist gesundheitlich natürlich sehr bedenklich, oder?

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Jetzt aber! Der Schwenk der „Ernährungsexpertin“!

Dann kommt der Schwenk, das „rein in die Kartoffeln“: Wo vorher Fleisch als Genussmittel beim religiösen Fasten (vielleicht) fortgelassen wurde und somit der Verzicht als gesund erachtet wurde, ist jetzt auf einmal der Verzicht auf Fleisch ungesund.

Denn: „Wenn man längere Zeit auf Fleisch verzichtet, kann es zu einem Eisenmangel kommen.“ Also: Wenn man eine „gesunde Ernährung“, zu der der Verzicht auf (vielleicht) Fleisch zählt, als Umstellung betreibt, dann bekommt man ungesunden Eisenmangel. Ich sagte es ja bereits: rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Dieser Kartoffeleffekt findet seine Fortsetzung bei der Frage, ob man denn nicht den Eisenmangel mit Grünzeugs ausgleichen kann.

Anmerkung: So langsam frage ich mich, wo das Thema Abnehmen und Fasten eigentlich geblieben ist? Aber so ist es sehr häufig: Viele Aspekte in einen Topf werfen, umrühren und irgendwas wieder rausfischen. An dieser Stelle will ich aber auch erwähnen, dass der Beitrag in der Frankfurter Neuen Presse ein Interview ist, wo man ja nur auf die Fragen antwortet. Allerdings sind zahlreiche Fachartikel zum Thema ganz ähnlich aufgebaut…

Aber zurück zu diesem Interview. Vielleicht erfahren wir noch etwas zum Abnehmen durch Fasten? Noch sind wir allerdings beim Fleisch und der Sache mit dem Eisen…

Hier muss dann auch eine Erfindung her, die den ungesunden-gesunden Fleischkonsum rechtfertigen hilft: Angeblich gibt es „pflanzliches Eisen“. Sehr wahrscheinlich handelt es sich hier um grünes Eisen, wo menschliches und tierisches Eisen mehr nach Rost aussieht. So viel ich aber weiß, ist das Eisen in Pflanzen und Menschen ein und dasselbe Eisen. Worüber wir uns aber keine Gedanken machen müssen, ist die Tatsache, dass Fleisch nur sehr wenig Eisen enthält und damit ein Fleischverzicht wohl kaum zu einem Eisenmangel führen kann. Vielmehr könnte die Annahme, dass Fleisch ein guter Eisenlieferant sei, zu dem befürchteten Mangel führen, also genau umgekehrt.

Aber wir sind ja in der „rein-raus Kartoffelwissenschaft“. Laut Wikipedia sollen Milch und Milchprodukte, und nicht nur Tee und Kaffee, die Resorption von Eisen hemmen. Verstehe ich jetzt nicht, wo doch Milch so gesund sein soll? Naja… anderes Thema…

Und warum sind jetzt auf einmal Tee und Kaffee nicht mehr so gesund, wo sie doch keine Genussmittel sind und bei religiösen Fasten nicht vermieden werden?

Die Expertin bleibt uns die Antwort schuldig, empfiehlt aber wieder ein Ding der Unmöglichkeit als gesunde Alternative: Orangensaft. Da bleibt mir doch die Spuke weg. Orangensaft statt therapeutischem Fasten, das ist der ultimative Kartoffeleffekt der Ernährungswissenschaft!

Warum O-Saft viel gesünder als therapeutisches Fasten sein muss, habe ich in den Beiträgen: Der quasi gesunde Orangensaft und Einen Orangensaft ohne Orange und ohne Saft, bitte beschrieben.

Das Unvermeidliche: Schlacken!

Danach kommt im Interview das Unvermeidbare: Schlacken! Darauf bin ich ja ganz oben im Beitrag kurz eingegangen. Aber auch in Beiträgen wie Die Macke mit der Schlacke habe ich dazu Stellung genommen.

Unsere Ernährungswissenschaftlerin behauptet allerdings: Schlacken gibt es nicht.

Ich möchte mich hier nicht weiter mit Sachen aufhalten, die es nicht gibt. Nur soviel, dass es nicht nur keine Schlacken gibt, sondern auch „Dass der Körper Giftstoffe ausscheidet, halte ich für eine Fehlinformation.

Jetzt schlägt´s aber 13. Diese Aussage ist in Sachen Abenteuerlichkeit kaum noch zu übertreffen. Wo steckt er denn die Giftstoffe hin, wenn er sie nicht ausscheidet? Oder gibt es auch keine Giftstoffe? Wozu hat er dann eine Leber und gleich zwei Nieren? Ich weiß es: Der liebe Gott hat uns diese Organe gegeben, weil er von Ernährungswissenschaft keine Ahnung hat oder er gerne möchte, dass wir mit diesen unnützen Organen nieren- oder leberkrank werden. Es könnte aber auch sein, dass die Giftstoffe im Gehirn eingelagert anstatt ausgeschieden werden. Vielleicht sind Ernährungswissenschaftler besonders stark von diesem Effekt betroffen?

Dieser letzte Eindruck verstärkt sich im Laufe des Interviews, der Räuberin von Fleisch, Eisen und Nährstoffen beim therapeutischen Fasten. Denn sie verkündet, das Fasten „ist typabhängig und muss sehr individuell gesehen werden. Nicht jede Fastenkur passt zu jedem Menschen.“ Vollkommen richtig, man muss hier sehr individuell vorgehen. Im Gegensatz dazu darf man auch in der Ernährungswissenschaft Statine vollkommen unindividuell und gießkannenartig einsetzen, ohne Rücksicht auf Krankheitsbild, Familiengeschichte und andere Faktoren – Hauptsache der Cholesterinspiegel liegt nicht unter 200. Auch wenn er unter 200 liegen sollte, wäre es besser, dass alle rein prophylaktisch ein Statin bekommen, denn man weiß ja nie… Verzeihung, ich schweife schon wieder vom Thema ab…

Aber lieber einen Sack voll Statine einnehmen als Fasten – dies verhindert Mangelerscheinungen, vor allem in den Kassen der Pharmaindustrie. Tut mir leid, aber diese kurze Spitze musste noch sein.

Das Interview geht indes munter weiter. Aber ich muss sagen, dass mir dieser ewige „rein-raus Kartoffeleffekt“ langsam auf die Nerven geht. Denn Frau Plotz (die Ökotrophologin), will keine krebskranken Patienten und Patienten mit chronischen Erkrankungen fasten lassen. Vorher hatte sie noch das religiöse Fasten als eine „gesunde Ernährungsumstellung“ gefeiert. Wenn dem so wäre, würden dann nicht gerade diese Patienten von einer „gesunden Ernährungsumstellung“ profitieren? Schon wieder ein „rein-raus“ – das wird langsam ermüdend. Was Fasten gegen Krebs zum Beispiel ausrichten kann, ganz gegen die Erwartungen der Kartoffelwissenschaftler, das können Sie hier nachlesen: Fasten gegen Krebs und Fasten bei Krebs – Erstaunliche Erkenntnisse.

Tja. So kommt man vom Abnehmen zu Krebs. Ernährungswissenschaft ist eine tolle Sache. Und bitte: schicken Sie keine E-Mails, ich würde mich hier ungerechtfertigt „lustig machen“ über Ernährungswissenschaften usw. Ich beziehe mich hier nur auf das Interview und den „bunten Brei“ aus oben erwähntem Topf, der mir hier wie eine schmierige Sosse über den Kopf gekippt werden soll.

Und:

Wir sind noch nicht am ENDE…

Zum schlappmachenden Schluss noch mal „rein in die Kartoffeln“: Frau Ökotrophologin will chronischen Kranken kein Fasten zumuten. Dann aber auf einmal doch. Denn auf die Frage, ob es Erkrankungen gibt, die durch das Fasten positiv beeinflusst werden, sagt sie: „Ja, manche Erkrankungen bessern sich. Wie rheumatoide Erkrankungen, aber auch Blutzuckereinstellungen, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck oder Neurodermitis-Patienten profitieren davon“. Äh… handelt es sich bei gerade aufgezählten Erkrankungen nicht auch um chronische Leiden? Ich möchte den Patienten sehen, der sich mit einem Bluthochdruck infiziert hat…

Danach kommt der lustige Hinweis: „Als sinnvoll erachte ich das Fasten dann aber nur, wenn die Patienten danach auch ihre Ernährung umstellen.“ Aber ich dachte Fasten ist schon die „gesunde Ernährungsumstellung“? Jetzt nochmals eine Ernährungsumstellung nach der Ernährungsumstellung? Jetzt begreifen Sie vielleicht, warum dieses Gewirr an Ideen und Vorstellungen so ermüdend ist. Dass Fasten kein Dauerzustand ist und eine gesunde Ernährung als Dauerlösung anzustreben ist, dazu brauche ich keine Raketenwissenschaft zu studieren. Da fragt man sich unwillkürlich, was die Ernährungswissenschaft eigentlich will?

Wenn dann noch Argumente kommen, die alles andere als schlecht für das Fasten ausfallen, dann ist man als aufmerksamer Leser vollkommen überfordert: „Der Energiebedarf und die Blutfette sinken, das Herz schlägt langsamer, der Blutdruck sinkt und viele Menschen frieren schnell, wenn sie ihre Kalorienzufuhr drosseln. Oft leiden sie unter Kopfschmerzen, sind schlapp und haben schlechte Laune. Nach ein paar Tagen kommt es zu einer Hochstimmung, die auch süchtig macht. Viele Menschen haben danach Schwierigkeiten, wieder herunterzukommen, weil es ihnen tatsächlich besser geht.“ Es geht ihnen also besser, obwohl sie Mangelerscheinungen haben müssen, sollten, könnten, vielleicht? Gibt es wissenschaftliche Arbeiten, die belegen, dass Mangelerscheinungen zu physiologisch günstigen Erscheinungen führen, wie Normalisierung von Blutdruck, Blutfetten, mentalem Status etc.? Ob Fasten süchtig macht, nur weil es eine Hochstimmung geben kann, halte ich für eine gewagte Behauptung. Denn dann müsste Fasten unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Fällt es aber nicht.

Aber damit nicht genug. Die unfreiwillige Lobhudelei geht munter weiter: „Viele Menschen fühlen sich befreiter, leistungsstärker und kommen schneller zur Ruhe. Deswegen werden Fastenkuren auch oft im Kloster angeboten. Um abzuschalten, zur Ruhe zu kommen und die Seele baumeln zu lassen.

Bei so viel Lob fürs Fasten würde ich auch nicht mehr fasten wollen, oder? Und abnehmen auch nicht.

Fazit

Rein in die Kartoffeln – raus aus den Kartoffeln. Fasten ist eine angebliche Mangelerscheinung, welches religiös motiviert ist und süchtig macht, aber befreit und den Blutdruck senkt. Ich glaub, ich geh mal kurz fasten. Denn dieses Interview hat meinen Blutdruck an den Rand des Messbaren gebracht.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Dieser Beitrag wurde im Jahr 2020 erstellt und letztmalig am 4.8.2025 aktualisiert.

Im Zusammenhang mit Diäten hört man immer wieder vom so genannten Jojo-Effekt, wonach man nach einer Diät zwangsläufig mindestens so viel an Gewicht zunimmt, wie man während der Diät abgenommen hat.

Einige Übergewichtige nennen sogar den drohenden Jojo-Effekt als Grund, gar nicht erst eine Diät zu beginnen. Doch was ist wirklich dran?

Was ist dieser Jojo-Effekt eigentlich und wodurch entsteht er?

Weit verbreitet ist die Meinung, der Jojo-Effekt sei eine Reaktion des körpereigenen Stoffwechsels, der bei geringerer Energiezufuhr lernt, die Nahrung besser zu verwerten. Das ist jedoch ein Irrglaube, denn die Nahrungsverwertung kann sich nicht ändern.

Bei hoher Energiezufuhr speichert der Körper den Überschuss und man nimmt zu, bei geringerer Energiezufuhr nimmt man ab. Bei einer Energiezufuhr unter 1000 Kilokalorien pro Tag kann sich zwar der Stoffwechsel kurzzeitig absenken, aber nur wenn man nicht gleichzeitig etwas Sport treibt.

Der Hauptgrund für das Eintreten des Jojo-Effekts ist die Tatsache, dass die meisten nach einer Diät wieder in ihr altes Essverhalten zurückfallen. Vor allem wenn die Diät sich sehr von den eigentlichen Essgewohnheiten unterscheidet, holt man nach der überstandenen Diät oft unbewusst nach, worauf man so lange verzichten musste.

Hinzu kommt noch, dass bei einer Diät nur wirklich Fett abgebaut wird, wenn man sich regelmäßig sportlich betätigt. Wird kein Sport getrieben, verliert man zwar an Gewicht, aber der Körper greift dann auch auf Muskelmasse zurück.

Und es wird noch unangenehmer!

Auswirkungen auf die Darmgesundheit

Der Darm ist ein oft übersehener Faktor bei der Gewichtskontrolle. Er spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel und beeinflusst unsere Gesundheit entscheidend. Der JoJo-Effekt kann die Darmgesundheit jedoch erheblich beeinträchtigen, vor allem durch Veränderungen im Mikrobiom, der Gemeinschaft von Mikroorganismen im Verdauungstrakt.

Durch wiederholte Gewichtsschwankungen reduziert sich die Vielfalt nützlicher Darmbakterien. Besonders betroffen sind Akkermansia muciniphila und Christensenella, zwei Bakterienstämme, die mit einer schlanken Körperzusammensetzung und einem geringen Entzündungsrisiko assoziiert sind. Gleichzeitig nehmen entzündungsfördernde Bakterien zu, was die Darmbarriere schwächt und das Risiko für einen „leaky gut“ (durchlässiger Darm) erhöht. Dies ermöglicht es schädlichen Stoffen, in den Blutkreislauf zu gelangen und systemische Entzündungen auszulösen (Front Immunol. 2024 Mar 20;15:1370658).

Entzündungen und Gewichtszunahme: Ein Teufelskreis

Chronische Entzündungen sind eine häufige Begleiterscheinung von Übergewicht. Studien zeigen, dass der JoJo-Effekt diesen Zustand verschlimmern kann. Forschungen belegen, dass Gewichtszunahmen nach Diätphasen die Aktivität von proinflammatorischen Immunzellen und Zytokinen steigern. Dadurch wird nicht nur der Darm, sondern auch der gesamte Körper in einen entzündlichen Zustand versetzt (Nutrients 2024, 16(18), 3170).

Diese Entzündungen schädigen langfristig die Darmbarriere. Ein geschwächter Darm lässt schädliche Moleküle in den Blutkreislauf eindringen, was zu metabolischen Problemen wie Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes führen kann.

Negative Auswirkungen auf die Körperzusammensetzung

Ein weiteres Problem des JoJo-Effekts ist seine Auswirkung auf die Körperzusammensetzung. Während der Abnehmphase verlieren viele Menschen Muskelmasse, gewinnen aber während der Gewichtszunahme vor allem Fett zurück. Dies führt zu einem höheren Körperfettanteil, der den Stoffwechsel verlangsamt und zukünftige Gewichtszunahmen wahrscheinlicher macht (Metabolites. 2024 Jun 19;14(6):344).

Muskelmasseverlust bedeutet auch, dass der Grundumsatz sinkt, wodurch es schwieriger wird, Energie effizient zu nutzen. Diese Veränderungen erhöhen das Risiko für chronische Krankheiten und verringern die körperliche Leistungsfähigkeit.

Langfristige Folgen für Bauchspeicheldrüse und Herz

Die Bauchspeicheldrüse, die für die Regulierung des Blutzuckerspiegels verantwortlich ist, wird durch den JoJo-Effekt stark belastet. Wiederholte Schwankungen von Insulin- und Blutzuckerspiegeln strapazieren die Beta-Zellen, die Insulin produzieren. Langfristig kann dies zu Beta-Zell-Erschöpfung und Insulinresistenz führen – ein zentraler Risikofaktor für Typ-2-Diabetes.

Auch das Herz-Kreislauf-System leidet. Die ständigen Gewichtsschwankungen verursachen Veränderungen bei Blutdruck, Cholesterin und anderen kardiovaskulären Risikofaktoren, die das Herz und die Blutgefäße belasten. Diese Schwankungen können das Risiko für koronare Herzkrankheiten und Atherosklerose erhöhen und sind in ihrer Gefährlichkeit teilweise sogar mit konstantem Übergewicht vergleichbar (Front Microbiol. 2020 Feb 21;11:219).

Darmgesundheit als Schlüssel zur JoJo-Freiheit

Eine gesunde Darmflora könnte der Schlüssel sein, um den JoJo-Effekt zu durchbrechen. Das Mikrobiom beeinflusst nicht nur Entzündungsprozesse, sondern auch die Regulierung von Hunger- und Sättigungshormonen wie GLP-1 und Ghrelin. Ein gesundes Mikrobiom macht es einfacher, ein gesundes Gewicht zu halten.

Besonders vielversprechend ist der Einsatz von Probiotika, insbesondere solchen mit Akkermansia muciniphila. Diese Bakterien stärken die Darmbarriere, fördern die Produktion kurzkettiger Fettsäuren wie Butyrat und reduzieren Entzündungen. Studien zeigen, dass eine Erhöhung der Akkermansia-Mengen im Darm helfen kann, Gewichtszunahmen zu vermeiden und die metabolische Gesundheit zu fördern (Nutrients September 2024, 16, 3138).

Tipps für eine gesunde Darmflora

  1. Gezielte Probiotika-Einnahme: Ausführlich schreibe ich dazu in folgenden Beiträgen: Was sind Probiotika und Probiotische Arzneimittel? und Probiotika und Präbiotika: Fakten und Wirkung
  2. Resistente Stärke konsumieren: Ballaststoffreiche Lebensmittel wie grüne Bananen oder gekochte und abgekühlte Kartoffeln fördern das Wachstum nützlicher Darmbakterien. Ausführlicher zur resistenten Stärke in meinem Beitrag: Resistente Stärke
  3. Polyphenolreiche Ernährung: Lebensmittel wie Beeren, grüner Tee und dunkle Schokolade unterstützen die Darmgesundheit. Ausführlicher zu den Polyphenolen habe ich hier geschrieben: Polyphenole
  4. Verarbeitete Lebensmittel meiden: Ultraverarbeitete Produkte mit hohem Gehalt an Linolsäure schädigen das Mikrobiom und sollten vermieden werden. Mehr dazu in meinem Beitrag: Fertiggerichte aus dem Supermarkt? Nein danke, nicht für mich!
  5. Aktiver Lebensstil: Regelmäßige Bewegung und Stressmanagement fördern ein gesundes Mikrobiom. 10 Minuten spazieren nach jedem Essen wären sehr gut!

Wenn Sie ihr Gewicht regulieren wollen, dann rate ich Ihnen zu meinem Büchlein: Abnehmen! Warum wir fett werden – und welche Hilfe die Naturheilkunde bietet – Rene Gräber Bücher
Schauen Sie sich auch meine ausführliche Sprechstunde zum Thema Abnehmen: Video Online Sprechstunde „Abnehmen, Training und Ernährung“ mit René in der ich ausführlich das Thema bespreche und auch zeige welche Tools ich verwende.

Fazit

Der JoJo-Effekt schädigt nicht nur den Darm, sondern erhöht auch das Risiko für chronische Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine nachhaltige Gewichtskontrolle, die auf einer gesunden Darmflora basiert, bietet einen effektiven Ansatz, um langfristig gesund zu bleiben. Statt auf kurzfristige Diäten zu setzen, sollten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine bewusste Pflege der Darmflora achten. Das sagt sich leichter als es umzusetzen ist – ganz klar. Deswegen rate ich dazu unbedingt meinen kostenlosen Abnehm-Newsletter anzufordern:

Dieser Beitrag wurde am 21.11.2024 ergänzt und überarbeitet.

Während wir in der westlichen Welt mit Diäten und Kalorienzählen kämpfen, scheint die Mittelmeer-Diät mühelos das Wohlbefinden zu fördern und Krankheiten wie Herzinfarkte, Alzheimer und sogar Depressionen in Schach zu halten. Was steckt hinter dieser einfachen, aber effektiven Ernährungsweise, die seit Jahrzehnten Wissenschaftler fasziniert? In diesem Artikel will ich das Geheimnis der Mittelmeer-Diät lüften und zeigen, warum diese viel mehr ist als nur eine weitere Modeerscheinung.

Die Mittelmeer-Diät wird auch Kreta-Diät genannt und ist eine Ernährungsform, die von der traditionellen Küche der Mittelmeerländer, insbesondere aber der Bewohner der Insel Kreta, abgeleitet wurde.

Aufgrund zahlreicher verschiedener Studien kamen Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die spezielle Ernährungsweise dieser Menschen Grund für deren hohe Lebenserwartung sei.

Auf dem Speiseplan der Kreta-Diät bzw. der Mittelmeerdiät stehen Fischgerichte von Makrelen, Thun, Sardellen, Sardinen sowie etlichen Krustentieren und Muscheln. Zu den vegetarischen Zutaten gehören Blattsalate, Rucola und alle Kohlsorten sowie Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Reis, Hafer, Bulgur, Dinkel, sowie Buchweizen.

Eine große Rolle spielen auch zahlreiche Obstsorten und nicht zu vergessen Olivenöl. Hinzu kommen viele Sämereien wie Sesam sowie Walnüsse, Maronen und Pistazien.

Rotes Fleisch kommt selten auf den Teller, dafür aber öfters Geflügel. Ein Gläschen Rotwein zum Essen ist üblich, aber auch nicht mehr. Statt Salz werden in der kretischen Küche reichlich frische Kräuter verwendet. Petersilie, Oregano, Koriander, Bärlauch, Basilikum sind nicht nur aromatisch, sondern enthalten auch viele Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe.

Zubereitet werden die Gerichte mit hochwertigem Olivenöl und Knoblauch. Die Kreta-Diät schränkt den Alkoholkonsum ein und verzichtet größtenteils auf Zucker.

Wer nicht auf Milch und Milch-Produkte verzichten möchte, kann fettarme Varianten wählen. Ein weiteres Merkmal mediterraner Esskultur ist das langsame Genießen. Auch das hat einen nicht zu unterschätzenden gesundheitlichen Aspekt.

Sieben-Länder-Studie und Lyon Diet Heart Studie

Bereits 1950 – 1960 wurde von Ancel Key die „Sieben-Länder-Studie“ durchgeführt, bei der über Jahre hinweg das Auftreten von Arteriosklerose und von Krebserkrankungen in verschiedenen Ländern untersucht wurde. Die Bewohner Kretas fielen positiv auf, da auf der Insel die wenigsten Erkrankungen auftraten.

Es folgte in den 1990iger Jahren die „Lyon Diet Heart-Study“, die ebenfalls einen Zusammenhang zwischen der Ernährungsweise und dem Auftreten spezieller Erkrankungen sah. Weitere Studien im Jahre 2003 und 2006 bestätigten die Ergebnisse.

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die darauf hinwiesen, dass die Lebenserwartung eines Menschen von vielen verschieden Faktoren abhängt und nicht allein von der Ernährungsform.

Auch wurde angemerkt, dass die Wirkung dieser Kreta-Diät bzw. der Mittelmeerdiät hauptsächlich bei Griechen und Spaniern Wirkung zeigte, während Deutsche und Niederländer beispielsweise kaum davon profitierten. Als ein Grund hierfür wurde das kretische Olivenöl mit seinen Enzymen und hochwertigen Vitaminen angeführt.

Studien zeigen: Die Mittelmeerdiät ist gut fürs Nervensystem

Die internationale Meta-Studie von 2018 bestätigt andere Veröffentlichungen
Ein internationales Forscher-Team hatte 2018 die Ergebnisse einer Meta-Studie vorgelegt, die eine antidepressive Wirkung der Mittelmeerdiät zeigt. Die Wissenschaftler hatten Untersuchungen der davor vergangenen 8 Jahre analysiert. Andere Einfluss-Faktoren für Depressionen wurden berücksichtigt, sodass die Resultate nur die Kausalität der Ernährung herausstellen. Die Arbeit des Teams um Camille Lassale erschien im Fachmagazin „Molecular Psychiatry“.

2016 veröffentlichte die Arbeitsgruppe um den Niederländer Dr. Roel J T Mocking eine Studie über den Zusammenhang zwischen Omega-3-Fettsäuren und Depressionen in „Translational Psychiatry“. Die Forscher betrachteten den Einfluss von Supplementationen mit den ungesättigten Fettsäuren auf die Entwicklung schwerer Depressionen (Major Depressive Disorder, MDD). Der Meta-Analyse zufolge haben hoch dosierte Eicosapentaensäure (EPA) und andere Omega-3-Fettsäuren einen signifikanten Nutzen für die Patienten. Die ungesättigten Fettsäuren sind in der Mittelmeerdiät in großen Mengen enthalten.

Auch Mineralstoffe, die die Mittelmeerdiät reichlich liefert, haben einen günstigen Einfluss bei der Gesundung von depressiven Menschen. Darauf weist eine Studie aus 2017 hin, die im Portal „Public Library of Science“ veröffentlicht wurde. In der Arbeit zeigen die Wissenschaftler um Dr. Emily K. Tarleton, dass eine Supplementierung mit Magnesium die Erkrankung lindern kann.

Bei gründlichem Abwägen aller „Für“ und „Wider“ bleibt die Tatsache bestehen, dass es sich bei der Mittelmeer-Diät um eine ausgewogene Mischkost handelt, die langfristig gesund ist und durchaus als Dauerernährung empfohlen werden kann.

Geringeres Alzheimer-Risiko?

Diese ausgewogene Nährstoffaufnahme ist gut für die Gesundheit, denn sie schützt die Blutgefäße vor gefährlichen Ablagerungen, belastet weder Herz noch Kreislauf und soll sogar das Risiko an Alzheimer zu erkranken, um 40 % verringern.

Dies stellten amerikanische Wissenschaftler der Columbia University Medical Center in einer mehrjährigen Studie mit 2258 Teilnehmern fest. Je konsequenter sich die Teilnehmer an die Vorgaben der Mittelmeerdiät hielten, umso geringer wurde die Wahrscheinlichkeit einer Alzheimererkrankung. Übrigens: Ich halte Alzheimer für heilbar. Mehr dazu in meinem Beitrag: https://www.naturheilt.com/alzheimer/

Die positiven Wirkungen der mediterranen Kost liegen im Zusammenspiel von Antioxidantien, sekundären Pflanzenstoffen und optimaler Mineral-Versorgung.

Die Wirkstoff-Kombination hemmt Entzündungen

Wie wir sehen, liefert die Mittelmeerdiät eine ganze Reihe gesunder Vitalstoffe. Die Grundwirkung besteht wohl darin, dass Entzündungen heruntergefahren werden. Gemeint sind hier keine kurzzeitigen, akuten Inflammationen infolge von Infektionen, die der Körper mit seinen Immunreaktionen ja schließlich bekämpfen muss.

Es geht mehr um die schleichenden, chronischen entzündlichen Prozesse, die etliche Krankheiten nach sich ziehen. Arthrose, Arthritis und Rheuma sind solche Beschwerden, die immer auch im Zusammenhang mit der Ernährung stehen.

Ein Teil der positiven Eigenschaften der Diät beruht auf den Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen dämpfen können. Dokumentiert ist das seit 2010 durch die Studie von Philip Calder, der die Ergebnisse im Wissenschafts-Magazin Nutrients veröffentlichte.

Kurapatti und Carreira durchforsteten 32 Studien, die den entzündungshemmenden Effekt der Mittelmeerdiät belegen. Das Ergebnis ihrer Analyse stellten die beiden Wissenschaftler 2023 im Fachjournal Pain Physician vor. Demnach lindert die mediterrane Kost (wie auch vegane und vegetarische Ernährung) Entzündungen und Beschwerden bei Erkrankungen des muskulo-skelettalen Systems wie rheumatoide Gelenkerkrankungen und Fibromyalgie.

Eine Forschergruppe um Antoni Sureda veröffentlichte schon 2018 eine ähnliche Arbeit im Wissenschafts-Magazin Nutrients. Fast 600 Freiwillige stellten ihren Speiseplan auf die Mittelmeerdiät um und wurden vorher und nach einiger Zeit untersucht.

Die Entzündungsmarker im Blut sanken und es gab Anzeichen dafür, dass Diabetes und Arteriosklerose durch die Diät verhindert werden können. Das Team um Myriam Akbari konnte zeigen, dass es vor allem die Alpha-Liponsäure ist, die chronischen Entzündungen zurückdrängt. Der Vitalstoff ist in vielen vegetarischen Lebensmitteln reichlich enthalten.

Diese Studie erschien 2018 im Fachportal Nutrition & Metabolism. Im Magazin Studies of Age veröffentlichte Guiterrez-Mariscal 2012 eine Arbeit, die den zusätzlichen Nutzen von Coenzym Q10 betont, wenn gleichzeitig mediterrane Kost verzehrt wird.

Oliven, die zu fast jeder mediterranen Mahlzeit dazugehören, sind die Quelle eines weiteren entzündungshemmenden Vitalstoffs. Dieses Hydroxytyrosol ist in den Früchten, dem daraus gewonnen Öl und sogar den Blättern des Baumes enthalten. Die Wirkung zeigten Fucelli und Fabiani im Tierversuch, wie es im Fachportal Molecules 2018 beschrieben wird.

Ein Wirkstoff, der Entzündungen bekämpft, lindert automatisch auch Schmerzen. Deswegen kann die Mittelmeerdiät nicht nur die Ursachen vieler Beschwerden angehen, sondern auch die unangenehmen Begleiterscheinungen.

Die Mittelmeerdiät als Reduktions-Kost

Auch das Abnehmen ist mit der Kreta-Diät möglich. Allerdings eignet sich die Kreta-Diät zur Gewichtsreduzierung nur dann, wenn die Kalorienaufnahme dementsprechend eingeschränkt und gleichzeitig einer sportlichen Betätigung nachgegangen wird.

Die Vorteile der Mittelmeerdiät liegen in der Alltagstauglichkeit; darin, dass es keine absoluten Verbote gibt, dass die Lebensmittel und Gerichte äußerst schmackhaft sind und sogar in den meisten Restaurants mediterrane Gerichte auf der Speisekarte stehen.

Fazit

Als Ernährungsform ohne Einschränkungen zu empfehlen. Zur „Ganzheitlichkeit“ der Methode fehlt nur das Sport-Programm.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 25.03.2024 aktualisiert.

Neueste Studien zeigen ein eindeutiges Bild der deutschen Bevölkerung, das auch jeder Mensch tagtäglich in der Öffentlichkeit sehen kann.

Die Leute wird immer dicker, ernähren sich immer ungesünder und treiben auch zu wenig Sport.

Dennoch wollen aber auch diese Menschen gerne schlank und rank sein und stecken dabei ihr Vertrauen in zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel, die gerne hoch gepriesen werden.

Ähnlich ergeht es auch der vitaminähnlichen Substanz L-Carnitin, die eine gewisse Rolle im Energiestoffwechsel unter anderem des Menschen besitzt. So dient L-Carnitin  als Transporter für langkettige Fettsäuren in die Mitochondrien, die oft „Zellkraftwerke“ genannt werden. Dort werden bekanntermaßen die Fettsäuren zur Energiegewinnung genutzt.

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Ganz klar also, dass dieses Produkt förderlich sein kann, wenn man den überflüssigen Pfunden an Bauch und an der Hüfte den Kampf ansagt, aber ganz so einfach, wie es sich anhört, ist das halt nicht immer.

Auch, wenn die generelle Funktion von L-Carnitin eindeutig ist und nicht angefochten wird, so gibt es doch kontroverse Meinungen dazu, ob L-Carnitin als Supplementierung wirklich dabei hilft, dass mehr Fett verbrannt wird.

Eine Vielzahl von Studien sprechen dabei eine eindeutige Sprache und lassen L-Carnitin in keinem guten Licht dastehen. Angeblich sollen zusätzliche positive Effekte bei einer Diät durch vermehrte L-Carnitin-Dosierungen nicht gegeben sein.

Andererseits sind dagegen andere Sportwissenschaftler davon überzeugt, dass L-Carnitin bei großen Ausdauerleistungen, welche dann ja auch hauptsächlich ihre Energie aus dem Fettstoffwechsel beziehen, positive Auswirkungen hat.

Eine Studie der Universität Leipzig zeigte im Jahr 2002 beispielsweise deutliche Hinweise darauf, dass die Fettverbrennung bei gesunden Erwachsenen durch L-Carnitin deutlich gesteigert werden kann. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt die Universität Rostock.

Auch diese Meinung ist aber umstritten, letzten Endes rät die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen von einer Supplementierung von L-Carnitin ab, sie sei schlichtweg unnötig und koste nur Geld.

Wirkung bis heute unklar

Studien aus den USA wiederum ergeben für L-Carnitin wenigstens bei sehr sportlichen Personen Vorteile, da angeblich weniger freie Radikale gebildet werden, weniger Muskelkater und weniger Muskelschäden beim Training entstehen. Die Regeneration nach intensivem Training soll also verbessert sein.

Dass L-Carnitin für Sportler nützlich sein kann, besagt auch eine britische Studie der Universität Exeter aus 2011. Dabei testeten Forscher den Vitalstoff an Menschen, die intensiv trainieren. L-Carnitin kurbelte in die Fettverbrennung an und schonte die Reserven der „Muskelstärke“ Glykogen.

Außerdem konnte der Vitalstoff in den Untersuchungen die Milchsäuregärung (anaerober Abbau) hemmen.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Studie iranischer Wissenschaftler der Shahid Sadoughi University of Medical Sciences aus 2020. Die Forscher fassen hier die Durchsicht von 37 wissenschaftlichen Arbeiten zusammen. In diesen Studien sind die Daten von insgesamt 2.292 Menschen enthalten.

Das Resultat zeigt, dass L-Carnitin das Abnehmen unterstützen kann, wenn auch nur in geringem Maße. Wohlgemerkt beziehen sich diese Ergebnisse nicht ausschließlich nur auf Sportler. Hingegen betonen die Wissenschaftler, dass besonders übergewichtige Menschen von dem Vitalstoff profitieren, weil speziell das Körperfett abgebaut wird.

Allerdings weist eine Studie aus dem Jahr 2013 darauf hin, dass die regelmäßige Einnahme von L-Carnitin ein Risikofaktor für Arteriosklerose sein könnte. Bestimmte Darmbakterien, die vor allem bei Menschen vorkommen, die regelmäßig Fleisch essen, verstoffwechseln das Carnitin zu Trimethylaminoxid, das den Cholesterintransport aus den Zellen unterdrücken kann.

In einem solchen Fall würde sich Cholesterin an den Gefäßwänden ablagern und eine Entstehung von Arteriosklerose begünstigen. Einige Forscher sind allerdings der Ansicht, dass dies nur bei Menschen eine Rolle spielt, deren Leber nicht optimal auf Insulin reagiert (hepatische Insulinresistenz). Ob diese Form von Diabetes Typ 2 durch zu viel L-Carnitin verursacht wird, ist allerdings nicht genau bekannt.

Fazit

Wie auch immer, ob mit oder ohne L-Carnitin, wichtig für den Kampf gegen die Pfunde ist auch hier wieder einmal ausreichende Bewegung und gute Ernährung. Ohne diese Faktoren ist L-Carnitin auf jeden Fall ohne signifikante Wirkung.

Wenn man L-Carnitin wirksam mit Sport kombiniert und die Ernährung umstellt, ist es durchaus empfehlenswert. Als alleiniges Mittel ist es zum Abnehmen völlig ungeeignet. Dennoch bekommt L-Carnitin das Siegel: empfehlenswert.

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Dieser Beitrag wurde im Dezember 2020 erstellt und letztmalig am 25.03.2024 aktualisiert.

Mit der Apfelessig-Diät können Sie die heilsamen Effekte des Apfelessigs nutzen. Die Essenz fördert die Fettverbrennung und optimiert die Verdauung. Außerdem soll Apfelessig appetitstillend sein.

Sauer soll schlank machen, wenn man den Befürwortern der Apfelessig-Diät glaubt. Wenn man mit Apfelessig abnimmt, liegt das Experten zufolge allerdings nicht am Essig, sondern eher an der ausgewogenen Mischkost der Apfelessig-Methode.

Daneben existiert eine Null-Diät, bei der über einen gewissen Zeitraum (der sog. Apfelessigkur), ausschließlich Wasser mit Apfelessig zu sich genommen werden soll.

Die Apfelessigdiät wurde unter anderem vom Ende 2006 verstorbenen Heilpraktiker Joachim Angerstein propagiert, der außerdem Bücher über Essig in der Hausapotheke, die Wirkstoffe von Molke, Teebaumöl oder über das autogene Training verfasst hat und zum Thema Apfelessig ebenfalls Publikationen veröffentlicht hat.

Bestandteile der Apfelessig-Diät oder Apfelessigkur

Die Apfelessig-Diät basiert auf den Regeln einer kalorienreduzierten Mischkost – was ja an und für sich nichts neues ist….

Essen (das mit Apfelessig zubereitet wird), darf täglich nicht mehr als 1200 Kalorien überschreiten. Erlaubt sind bei der Apfelessigdiät vor allem fettarme Produkte, Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.

Trinken Sie vor jeder Mahlzeit ein Glas Wasser Apfelessig und vor dem Schlafengehen einen eiweißreicher Drink, der die Fettverbrennung in der Nacht ankurbeln soll.

Kombinieren Sie die Apfelessig-Kur mit Fitness-Übungen. Das alles ist insgesamt ja auch nicht gerade neu….

Der Apfelessig wirkt allerdings verdauungsfördernd und kann so das Abnehmen schön unterstützen. Das gilt vor allem für Menschen, die zu wenig Magensäure produzieren – wie manche annehmen.

Ohne reduzierte Kalorienzufuhr bringt die Apfelessig-Diät wenig. Die entscheidende Gewichtsabnahme ist nicht auf den Essig zurückzuführen, sondern auf das bewusste, ausgewogene Essen während der Diät. Wer nur Apfelessig-Drinks zu sich nimmt und ganz auf die Mischkost verzichtet, riskiert eine Mangelernährung.

Bei empfindlichen Personen schlägt der saure Geschmack zudem leicht auf den Magen und führt zu Übelkeit. Auch eine Möglichkeit, weniger Kalorien zu sich zu nehmen …

Kaufen oder selber machen

Apfelessig im Haus zu haben lohnt sich nicht fürs Abnehmen. Denn die Essenz hat Studien zufolge etliche gesundheitliche Wirkungen, die wissenschaftlich bewiesen sind. Lesen Sie dazu meinen Beitrag „Apfelessig: nur ein Klassiker zum Abnehmen?“ Über die Wirkstoffe können Sie sich in diesem Artikel informieren: Apfelessig – ein uraltes Heilmittel

Am besten holen Sie sich Ihren Apfelessig im Bioladen oder nehmen Sie Bio-Äpfel und fangen Sie das an!

Studien zum Apfelessig

Blutzucker-Kontrolle und Gewichtskontrolle

Diese Arbeit aus 2007 wurde mit nur zehn Patienten durchgeführt, die an Typ-1-Diabetes litten und gleichzeitig an einer diabetischen Gastroparese (Magenlähmung). Was die Autoren hier beobachteten, das war nicht der Einfluss von Apfelessig auf den Blutzucker, sondern auf die Entleerungsgeschwindigkeit des Magens, die aufgrund des Diabetes bei diesen Patienten ohnehin schon verlangsamt war.

Sie beobachteten dann, dass Apfelessig diese Geschwindigkeit noch weiter reduzierte, sodass es zu einer weiteren Verzögerung bei der Entleerung des Magens kam. Die Autoren kamen zu dem Ergebnis, dass dieser Effekt bei der Blutzuckerkontrolle von Nachteil ist.

Mein Fazit: Bei Typ-1-Diabetes handelt es sich physiologisch gesehen um eine andere Erkrankung als bei Typ-2-Diabetes. Von daher lässt sich dieses Ergebnis nicht pauschal auf Typ-2-Diabetiker übertragen, zumal eine Gastroparese bei Typ-2-Diabetes nicht besonders häufig zu sein scheint.

Aber das ist typisch für Studien und deren “Aufnahme” durch die Medien: Da heißt es dann “Apfelessig wirkt nicht bei Diabetes”. Das ist natürlich Quatsch. Denn wir müssen schon genau definieren, von welcher Art Diabetes wir reden!

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Abnehmen mit Apfelessig

Diese französische Studie aus dem Jahr 2016 ist sogar noch „sparsamer”:

Hier waren es nämlich 18 männliche Ratten, die in drei gleich große Gruppen aufgeteilt worden waren. Eine Gruppe diente wieder als Kontrollgruppe. Die anderen beiden Gruppen erhielten eine fettreiche Diät. Eine der beiden „Fett-Gruppen” erhielt täglich sieben Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht an Apfelessig für die Dauer von 30 Tagen.

Resultat:

Die Autoren schlossen daraus, dass Apfelessig einen Appetit senkenden Effekt ausübt, der mit dazu beiträgt, dass Blutzuckerwerte und Blutfettwerte sich verbessern und das Körpergewicht sich verringert.

Mein Fazit: Auch diese Arbeit ist aufgrund ihrer „Aufmachung” mit nur männlichen Ratten in relativ begrenzter Zahl nur bedingt aussagefähig, auch wenn hier die Ergebnisse mit den zuvor diskutierten Ergebnissen vergleichbar sind. Für mich wären solche Ergebnisse aus einer kontrollierten klinischen Studie mit übergewichtigen Patienten (Männer und Frauen) in statistisch signifikanter Zahl wesentlich relevanter.

Diese Studie ist ein anderes Tierexperiment mit Mäusen. Die Nager bekamen Apfelessig in verschiedenen Dosierungen (0,17, 0,51 und 1,02 ml Apfelessig pro 1 kg Körpergewicht) über 4 Wochen. Die Tiere, die 0,52 ml erhalten hatten, nahmen signifikant ab.

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Die Jenny Craig Diät ist ein kommerzielles Gewichtsverlustprogramm, das entwickelt wurde, um Menschen bei der Reduzierung ihres Körpergewichts und der Förderung eines gesunden Lebensstils zu unterstützen. Das Programm kombiniert Aspekte von Ernährungsberatung, Mahlzeitenersatz und persönlicher Unterstützung, um den Teilnehmern zu helfen, ihre Ziele im Zusammenhang mit Gewichtsverlust und Gesundheit zu erreichen.

Ihr Unternehmen startete Jenny Craig im Jahre 1983 im Süden der USA. Schon 1987 gab es weltweit mehr als 150 Zentren der Jenny Craig Inc., was ein gesteigertes Interesse von Marktführern auf sich zog. Folgerichtig wurde die Firma 2006 für immerhin 800 Millionen Dollar verkauft. Seitdem ist sie ein Tochterunternehmen von Nestlé Nutrition.

Woraus besteht die Jenny Craig Diät?

Das Programm funktioniert in der Regel folgendermaßen:

  1. Persönliche Beratung: Die Teilnehmer erhalten individuelle Beratung von geschulten Jenny Craig Beratern. Diese Berater helfen den Teilnehmern, ihre Ziele zu definieren, ihren Fortschritt zu verfolgen und passende Mahlzeitenpläne zu erstellen.
  2. Mahlzeitenplanung: Jenny Craig bietet vorgefertigte Mahlzeiten und Snacks an, die kalorienkontrolliert und ausgewogen sind. Diese Mahlzeiten werden an die individuellen Ernährungsbedürfnisse und Vorlieben angepasst. Die Idee ist, dass die Teilnehmer keine Kalorien zählen oder Mahlzeiten selbst zubereiten müssen.
  3. Unterstützung und Motivation: Das Programm betont die Bedeutung der emotionalen Unterstützung bei der Gewichtsabnahme. Teilnehmer haben regelmäßige Treffen oder Gespräche mit ihren Beratern, um ihren Fortschritt zu besprechen, Herausforderungen zu bewältigen und motiviert zu bleiben.
  4. Bewegung: Neben der Ernährung legt das Programm auch Wert auf körperliche Aktivität und fördert die Teilnehmer dazu, regelmäßige Bewegung in ihren Alltag zu integrieren.

Bei der Jenny Craig Diät beginnt alles mit einem ausführlichen Beratungsgespräch, das in einen individuellen Ernährungsplan für die nächsten Wochen mündet. Neben dem regelmäßigen wöchentlichen Feedback besteht jeden Tag und rund um die Uhr Kontaktmöglichkeit, um jegliches aufkommendes Problem sofort zu lösen und die Motivation auf einem hohen Niveau zu halten.

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Auf die Ernährung kommt es an

Die Pfunde purzeln immer dann, wenn Sie es schaffen, dass der Körper etwas mehr Energie verbrennt, als er in Form von Kalorien aufnimmt. Insofern ist die Kalorienreduktion auch ein ganz großes Thema bei der Jenny Craig Diät. Damit das so überhaupt umgesetzt werden kann, muss zunächst ein Bewusstsein dafür entwickelt werden, über welche Portionsgrößen wir hier reden und welche Produkte geradezu tabu sein müssen.

So beginnt die neue Speisekarte mit fett- und kalorienarmen Fertigprodukten, die übrigens leicht online bestellt werden können. Ergänzt werden diese mit frischem Obst und Gemüse. Die Fertigprodukte werden dann Stück für Stück zugunsten selbst gekochter kalorienarmer Gerichte reduziert, wodurch ein neues Bewusstsein für eine gesunde, nachhaltige, mäßige Ernährung aufgebaut wird.

Tägliche Bewegung wird zum Pflichtprogramm

Durch regelmäßige sportliche Aktivitäten werden die vielen „Energiereserven“, die oft über Jahre überall im Körperfett untergebracht worden sind, kontinuierlich abgebaut. Aber auch das darf nicht jeder nach seiner Façon mehr oder weniger in Eigenregie betreiben, denn der persönliche Coach betreut die körperliche Bewegung telefonisch, per E-Mail oder direkt vor Ort und in Foren oder Chatrooms findet sogleich ein gegenseitiger Austausch darüber mit anderen Teilnehmern statt.

Erst dann, wenn das Wunschgewicht erreicht wurde, wird das Coaching zurückgefahren, wenngleich weiterhin ein gelockerter Kontakt aufrechterhalten wird mit dem Ziel, den neu erlangten gesunden Lebens- und Ernährungsstil auf Dauer beizubehalten.

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Beitragsbild: unsplash.com – gedankenkatalog

Wer mit dem Optifast-Programm Gewicht reduzieren will, muss sich auf ein mehrphasiges Programm über 52 Wochen mit betreuten Gruppensitzungen einstellen, das mindestens 250 Euro pro Monat kostet.

Das Optifast-Programm wird in einem von vierzig Zentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt und beinhaltet fünf umfangreiche medizinische Untersuchungen, regelmäßige Termine bei Programmärzten und Krankenschwestern, 52 Gruppenabende sowie ausführliche Unterlagen.

Neben einer speziell zusammengesetzten Ernährung gehören Sport und psychologische Betreuung zum Programm. Die körperliche Aktivität wird individuell nach den persönlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen festgelegt.

Ablauf

Die 52 Wochen verteilen sich auf mehrere Phasen und beginnen mit einer Vorbereitungswoche mit medizinischen Untersuchungen und psychologischen Gesprächen sowie einer 12-wöchigen Fastenphase mit einer Formuladiät mit 800 kcal täglich (siehe auch Optifast 800), wobei massiv Gewicht abgebaut werden soll.

Hohe Eiweißgaben verhindern dort den Abbau der Muskelmasse.

Im Anschluß folgt eine sechswöchige Umstellung auf eine gesunde Ernährungsweise und bietet den Übergang in die längste, 33-wöchige Phase, in der das erzielte Gewicht beibehalten werden soll.

Bewertung

Die Nachteile des Optifast-Programmes sind die relativ hohen Kosten, die jedoch von einigen privaten Krankenkassen übernommen werden, sowie der relativ hohe Gewichtsverlust, der in den ersten Wochen herbeigeführt wird und manches Mal trotz medizinischer Betreuung zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Außerdem wird der lange Therapiezeitraum bemängelt. Nur ein konsequentes Durchhalten der folgenden Phasen führt zu einem längerfristigen Erfolg, und die Rückfall- und Ausstiegsquoten sind unbekannt.

Der schwerwiegendste Kritikpunkt ist allerdings die Zusammensetzung des Eiweißlieferanten Optifast 800 und der verwandten Artikel. Die Produkte aus dem Hause Nestlé ist mit allerhand bedenklichen Zusatzstoffen versetzt. Dazu gehören künstliche Süßstoffe wie Acesulfam K und Aspartam, sowie die Verdickungmittel Carrageen und Carboxymethylcellulose. Optifast home für die Anwendung zu Hause enthält sogar mehr Zucker als Protein.

Fazit

Für eine vernünftige Ernährungsumstellung gibt es bessere und preisgünstigere Programme. Abzuraten ist insbesondere wegen der völlig unpassenden „Diät-Produkte“.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 30.03.2021 aktualisiert.

Bei der Montignac-Methode, handelt es sich um eine Diät, die nach einer Start-Phase eine dauerhafte eine Umstellung der Ernährung zum Ziel hat. Konzipiert wurde die Methode von Michel Montignac, der als Erfinder der Glyx-Diäten gilt.

Die Ziele der Montignac-Methode sind:

1) eine Gewichtsabnahme
2) die Vorbeugung von Übergewicht
3) die Vorbeugung von Diabetes Typ 2
4) die Verminderung des Risikos für Herz- und Gefäßerkrankungen

Bei der Auswahl der Lebensmittel sollte darauf geachtet werden, dass aus jeder Nährstoffkategorie, also Kohlenhydrate, Fette und Proteine, nur zuträgliche Mengen aufgenommen werden.

Allerdings unterscheidet die Montignac-Methode zwischen „guten“ und „schlechten“ Kohlenhydraten.

Zu welcher Gruppe die jeweiligen Kohlehydrate gehören wird mit dem sogenannten glykämischen Index (GI, Glyx-Index) ermittelt.

Der Wert gibt an, wie schnell und wie hoch die Glukose-Konzentration im Blut nach dem Verzehr eines bestimmten Nahrungsmittels ansteigt. Je höher der GI eines Lebensmittels ist, desto riskanter ist es für die Gesundheit. Ein GI über 70 gilt als „zu hoch“, während Lebensmittel mit einem GI unter 50 als „gesünder“ bezeichnet werden können.
Einen niedrigen glykämischen Index haben Lebensmittel wie Nüsse, Obst und Gemüse und auch Schokolade mit einem Kakaogehalt von mindestens 70 %.

Schlechte Kohlenhydrate sind u.a. Weißbrot, Pommes oder zuckerhaltige Erfrischungsgetränke.

Bei Fetten werden mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren (z.B. im Fisch) und einfach ungesättigte Fettsäuren (z.B. Olivenöl) bevorzugt.

Vermieden werden sollen gesättigte Fettsäuren, die zum Beispiel in Butter enthalten sind.

Die Montignac-Methode wird in zwei verschiedene Phasen unterteilt:

1. Phase:

In der ersten Phase ist das Ziel die Reduzierung des Gewichts, wobei die Laufzeit je nach Übergewicht variabel ist. Diese Phase wird häufig auch als die Montignac-Diät-Phase bezeichnet.

Obwohl man auch auf die Auswahl der richtigen Fette und Proteine achten soll, geht es in dieser Phase vor allem darum, Kohlenhydrate mit einem glykämischen Index von höchsten 35 zu verzehren.

Durch diese Kohlenhydrate wird der Blutzuckerspiegel nur schwach erhöht und somit wird auch nur wenig Insulin gebildet.

Insulin steigert auch die Fett-Synthese, sodass Lebensmittel mit niedrigem GI weniger „ansetzen“.

2. Phase:

Nach erfolgreichem Abschluss der ersten Phase soll nun in der zweiten Phase das erzielte Gewicht gehalten und kontrolliert werden.
Auch wenn man noch immer auf den glykämischen Index achten sollte, kann dieser nun höher sein als noch in der ersten Phase. Auch der Anteil gesunder Fette darf höher sein. Dauerhaft beibehalten werden soll jedoch der Vorzug von Vollkorn-Produkten.

Deren Vorteil ist der hohe Ballaststoff-Gehalt und dem dadurch niedrigen GI.

Fazit

Die Montignac-Diät ist mit Einschränkungen empfehlenswert, weil die Ernährung langfristig umgestellt werden soll. Sinnvoll ist ganz sicher auch das „Zuckerverbot“,  allerdings fehlt die Einbindung eines Sport-Konzeptes.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 30.03.2021 aktualisiert.

Mitte der neunziger Jahre tauchte sie plötzlich auf: die Comicfigur Alma. Alma riet dazu, mit der Markert-Diät und der Almased-Vitalkost abzunehmen. In leicht abgewandelter Form ist diese Formuladiät tatsächlich immer noch erfolgreich. Allerdings mehr an der Apothekenkasse – weniger beim Anwender.

Begonnen hat es mit einer Trinkfastenkur, die der Heilpraktiker Dieter Markert Mitte der 90er Jahre auf den Markt warf. Getrunken wird außer Gemüsebrühe und Säften ein Eiweiß-Drink mit dem Namen Almased, der in Apotheken verkauft wird.

Dieses Präparat besteht zur Hälfte aus Sojaeiweiß, Milcheiweiß und Vitaminen sowie Mineralstoffen. So soll dem Körper täglich 60 g Eiweiß zugeführt werden, um den Muskelabbau während der Diät zu verhindern. Verbunden wurde diese Kur mit intensivem körperlichen Training laut Trainingsbuch (dort finden sich dann wieder die Zeichnungen mit „Alma“ beim Sport).

Durch die Diät soll auch die Bildung des Schilddrüsenhormons T3 stimuliert werden, das den Stoffwechsel ankurbelt und den Fettabbau beschleunigt. Die Stimulation der Schilddrüse wird als Beweis angeführt, dass der Körper nicht dem berüchtigten Jo-Jo-Effekt anheim fällt. Für diese Theorie konnte ich allerdings keine stichhaltigen Belege finden.

Herr Markert verspricht, dass bei dieser Diätkur pro Woche bis zu fünf Kilogramm reines Körperfett abgebaut würden. Die Gemüsebrühe soll Antioxidantien liefern, um freie Radikale zu bekämpfen, denn diese hemmen laut Markert den Fettabbau. Diese unbewiesene These unterstütze ich auch nicht.

Die Begrenzung einer Diätperiode auf ein bis zwei Wochen soll es unwahrscheinlich machen, dass Nährstoffmangelerscheinungen auftreten. Doch in diesem Zeitraum kann sich ein Mangel an Kohlenhydraten und essenziellen Fettsäuren schon bemerkbar machen.

Zu Beginn bezeichnete Markert es selbst gar nicht als Markert-Diät, sondern als Fastenkur. Das Fasten hat mit einer Diät aber nichts gemeinsam; dennoch werden Fasten und Diät häufig miteinander verwechselt und selbst „Ernährungsexperten werfen“ Diäten und Fasten gerne in einen Topf (lesen Sie hierzu auch meinen Beitrag: Heilfasten – Kritik, Gefahren und Nebenwirkungen).

Die „modernisierte“ Markert-Diät

Inzwischen hat auch Herr Markert seine Fastenkur „offiziell“ zu einer Diät weiterentwickelt, in der morgens und mittags Obst und Gemüse gegessen werden sollen, sowie zusätzlich pflanzliche Fette zugeführt werden. Dafür gibt es seit einigen Jahren den neuen, sojafreien Eiweißdrink „Multan“ mit Milcheiweißen. Linolsäure soll den Bedarf an essenziellen Fettsäuren decken. Neu ist auch die Einführung einer sogenannten „Darmreinigung“, die in der morgendlichen Einnahme von Glaubersalz besteht.

40 Prozent der Nahrung sollen während der Kur aus komplexen Kohlenhydraten bestehen, 20 Prozent aus Eiweiß. Das Abendessen besteht aus einem Eiweiß-Drink mit Iod und Carnitin. Auf diese Weise werden pro Tag etwa 1.000 kcal aufgenommen.

Manko: Das vorher so lautstark propagierte Sportprogramm spielt bei dieser Diät auf einmal keine Rolle mehr.

Das Test-Ergebnis der Stiftung Warentest: „Finger weg. Dem Jo-Jo-Effekt werden Sie auch mit der neuen Markert-Diät kein Schnippchen schlagen.“ Diesem Urteil kann ich mich nur anschließen.

Fazit

Die Methode gehört mit der Reduktion auf 1.000 kcal täglich zu den nicht empfehlenswerten Crash-Diäten (fünf Kilo Fett in einer Woche?!) ohne langfristige Ernährungsumstellung. Ich kann das Almased-Pulver ebenfalls nicht unterstützen, und zwar weil im wesentlichen aus Soja besteht. Soja ist allerdings seit einigen Jahren zu großen Teilen nur noch aus gentechnisch verändertem Soja zu erhalten. Mehr zu der Problematik der Gentechnik lesen Sie in meinem „Gentechnik-Report„.

Milch zum Anrühren des Almased-Pulvers kann ich ebenfalls nicht empfehlen. Aus demselben Grund ist auch das Multan-Präparat nicht ideal, weil hier die Proteine als Milcheiweiß geliefert werden. Und Linolsäure alleine zur Abdeckung des Bedarfs an essenziellen Fetten dürfte wohl nicht ausreichend sein.

Mehr zum Thema „Milch“ finden Sie in meinen Beiträgen:

  • Milch trinken? Ist das noch gesund?
    Laut einem Bericht der American Academy of Allergy and Immunology, Commitee on the Adverse Reactions of Food (Teil des National Institutes of Health) traten bei bis zu einem Drittel der betroffenen Kinder keine Komplikationen mehr auf, nachdem sie gänzlich auf Milch und Milchprodukte verzichtet hatten.
  • Milch – gesundes Lebensmittel oder krankmachendes Getränk?
    Bereits 1994 warnte das Magazin FOCUS vor möglichen Nebenwirkungen des Rinderwachstumshormons BST. Das gentechnisch produzierte Bovine Somatotropin wurde von den zuständigen Behörden als unbedenklich eingestuft, obwohl es Hinweise gab, dass die erhöhte Aufnahme von Wachstumsfaktoren mit der Milch die menschlichen Darmzellen zu vermehrter Teilung anregt.

Weitere Formula Diäten:

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 18.03.2021 aktualisiert.

Das „Body-Cell-Mass“-Programm bietet Abnehmen in Kleingruppen unter ärztlicher Aufsicht. „BCM“ steht übersetzt für „Körperzellmasse“ und so werden vor Diät-Start mit Hilfe einer elektrischen Körperanalyse (Bioimpedanz) Wasser-, Zellmasse- und Fett-Anteile des Körpers gemessen. Es dürfen dann höchstens 900 kcal täglich aufgenommen werden. Dabei sollen teure Instant-Shakes helfen, die als „Low-Carb-Ernährung“ konzipiert sind.

Im Anschluss stimmt ein Berater die Diät auf die individuellen Werte ab und stellt die dafür benötigten Produkte zusammen. Denn darauf zielt die BCM Diät in erster Linie ab: auf den Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln.

Es beginnt mit einer Formula-Diät (z.B. Getränkepulver zum Anrühren), die in den ersten zwei Tagen die Mahlzeiten vollständig ersetzen. Nach X Tagen, die vom Diätberater bestimmt werden, darf eine „normale“ Mahlzeit verzehrt werden, bis nur noch ein Haupt-Menu durch den Pulver-Shake ersetzt wird. Die Instant-Produkte bestehen überwiegend aus Milchpulver, Milcheiweiß, (wenig) Trauben- und Fruchtzucker sowie Zuckeraustauschstoffen, Lecithin, Vitaminen und Mineralstoffen. Fachleute finden einen solchen Start mit der sogenannten „Basiskost“ (die Pulver) bei deutlich Übergewichtigen als Anfangsmotivation akzeptabel – vorausgesetzt, dass (wie bei BCM) Beratung und praxistaugliches Training für das Verhalten folgen.

Wenn das gewünschte Zielgewicht anhand der gemessenen Werte erreicht ist, wird auf eine ausgewogene Mischkost umgestellt. Die erste Phase mit der teuren Basiskost dauert bis zu vier Monaten. Insgesamt laufen alle Diätmaßnahmen bis zu 5 Jahren.

Die Teilnehmer sollen mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden, die jedoch in Verbindung mit den Beratungstreffen sehr kostenintensiv sind, aber eine Abnahme nahezu garantieren. Dafür sorgt die Reduktion auf 900 kcal pro Tag.

Mit BCM-Teilnehmern wurde übrigens auch die „Lean-Habits-Studie“ erarbeitet.

Fazit

Nur bei langer Anwendung ist diese Diät empfehlenswert, weil eine dauerhafte Ernährungsumstellung erreicht wird. Leider ist die Qualität des Wissens über gesunde Ernährung im Anschluss an die Abnahme abhängig von der Qualität der Berater. Diese Diät ist geeignet für Personen mit sehr hohem Übergewicht, die schnelle Erfolge sehen wollen. Dann droht jedoch die Gefahr, dass die BCM-Methode als reine Crash-Diät angewendet wird. Je schneller (je nach persönlichem Diät-Plan) abgenommen wird, umso heftiger kann sich der Jojo-Effekt bemerkbar machen. Daneben kritisieren Ökotrophologen, dass die Gewichtsabnahme in der ersten Phase überwiegend aus einem Wasserverlust resultiert. Ein weiterer Nachteil sind die hohen Kosten für Schulung und die Basiskost. Für ein Monatsbündel bezahlt man knapp 170 Euro. Den Diät-Plan erhalten die Teilnehmer heute teils kostenlos über eine App. Die Qualität der „Beratung“ ist dann aber besonders fraglich.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 18.03.2021 aktualisiert.