Mikroskopische Aufnahme eines Zeolith-Kristalls mit poröser Schwammstruktur, blockförmigen Partikeln und hoher Oberflächenkomplexität

Zeolith ist nicht gleich Zeolith. Und Heilerde ist nicht automatisch völlig harmlos. Wer glaubt, dass therapeutische Erden austauschbar sind, irrt gewaltig – und riskiert im Zweifel mehr Reizung als Reinigung.

Denn zwischen einem quellfähigen Bentonit, einem kristallinen Klinoptilolith und einer mineralstoffreichen Heilerde liegen Welten – chemisch, therapeutisch und in ihrer Wirkung auf die Darmschleimhaut. Ganz zu schweigen von der Frage, was passiert, wenn die Partikel zu fein sind und nicht mehr im Darm bleiben.

Dieser Beitrag ist kein Werbetext (wie man diese so häufig im Netz derzeit findet), sondern eine Art  „Kompass“ wie ich diese Substanzen in der Praxis einsetze. Ich zeige, welche Erde wann sinnvoll sein kann und wo vielleicht eher Vorsicht geboten ist.

Alos los!

Was sind therapeutische Erden?

Therapeutische Erden bestehen aus fein vermahlenen Mineralien, die eine hohe Adsorptions- und Bindungsfähigkeit aufweisen. Sie stammen meist aus Tonen, Vulkanasche oder Sedimentgestein. Die wichtigsten Vertreter sind:

  • Heilerde: Besteht vor allem aus Löss, einem Gestein aus der Eiszeit. Enthält Silikate, Dolomit, Feldspat sowie zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente.
  • Bentonit: Entsteht durch Verwitterung vulkanischer Asche. Hauptbestandteil ist das Schichtsilikat Montmorillonit.
  • Zeolith / Klinoptilolith: Ein kristallines Alumosilikat mit schwammartiger Struktur und hoher Ionenaustauschkapazität.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Alle drei Stoffe (Heilerde, Bentonit und Klinoptilolith) wirken primär im Darmlumen. Ihre wichtigste Eigenschaft ist die Fähigkeit, unerwünschte Substanzen zu binden: Schwermetalle wie Quecksilber oder Blei, biogene Amine, Ammoniak, Mykotoxine, Pestizidrückstände und andere Stoffwechselgifte. Diese Bindung erfolgt physikalisch – durch Adsorption, Ionenaustausch oder Einschluss in die Porenstruktur.

Heilerde
Die klassische Heilerde basiert meist auf eiszeitlichem Löss, einem mineralstoffreichen Naturmaterial. Sie enthält in natürlicher Kombination Silikate, Dolomit, Feldspat sowie zahlreiche Spurenelemente – also nicht nur bindend, sondern auch nährend. Ihre Quellfähigkeit ist gering, was sie besonders verträglich macht. Ich setze sie gerne bei empfindlichen Patienten ein, zur milden Darmpflege, bei Übersäuerung oder als Begleitung von Ausleitungskuren. Auch bei Hauterkrankungen oder innerer Hitze ist Heilerde bewährt – oral wie äußerlich.

Bentonit
Bentonit ist ein echtes Arbeitstier unter den Erden. Durch seinen hohen Gehalt an Montmorillonit quillt es stark auf und bildet eine Art Gel, das reizlindernd auf die Schleimhaut wirkt. Gleichzeitig bindet es Schimmelpilzgifte (Mykotoxine), Histamin und andere Reizstoffe besonders effektiv. In der Praxis zeigt sich: Wer auf klassische Ausleitungen nicht anspricht oder mit Schimmelbelastung zu kämpfen hat, profitiert oft erst dann, wenn Bentonit ins Spiel kommt. Wichtig ist die Wasserzufuhr – sonst wird aus der inneren Reinigung schnell ein Stoppeffekt.

Klinoptilolith (Zeolith)
Der Zeolith Klinoptilolith ist kristallin aufgebaut, wie eine Art mikroskopisch feines „Schwammgitter“. Seine Porenstruktur ist extrem stabil und ermöglicht eine präzise, selektive Bindung. Besonders spannend wird es, wenn das Gestein tribomechanisch aktiviert wird (TMAZ): Dabei öffnen sich weitere Poren, die Oberfläche vervielfacht sich und mit ihr das Bindungspotenzial. Dazu weiter unten gleich etwas mehr. Klinoptilolith wirkt meiner Erfahrung nach anders als Bentonit, weniger über Quellung, mehr über Ionentausch und Adsorptionskräfte. Gerade bei chronischen Belastungen, Umwelttoxinen oder unklarer Symptomlage hat sich dieser Stoff in der Praxis vielfach bewährt. Er drängt sich nicht auf – aber er räumt auf. So stelle ich mir das jedenfalls vor.

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Was passiert mit den Partikeln im Körper?

Viele Anwender fragen sich, ob die feinen Partikel nicht zu klein sind – besonders, wenn sie unter 5 Mikrometer liegen. Können solche Teilchen durch die Darmwand in den Körper gelangen? Und was passiert dann?

a) Resorption über die Darmschleimhaut?

Eine gesunde Darmschleimhaut ist für Partikel größer als 1 Mikrometer weitgehend undurchlässig. Nur in seltenen Fällen (z. B. über sogenannte M-Zellen der Peyer-Plaques) gelangen sehr kleine Partikel in tieferes Gewebe. Bei „Leaky Gut“ oder entzündlicher Schleimhaut kann die Barrierefunktion gestört sein.

b) Ist die Aufnahme erstrebenswert?

Nein. Die Wirkung der Erden basiert auf der lokalen Bindung im Darmlumen. Eine systemische Aufnahme bringt keinen therapeutischen Nutzen, sondern birgt möglicherweise Risiken: Fremdkörperreaktionen, Gewebsreizung, Ablagerungen in lymphatischen Organen.

Zwischenfazit: Eine Resorption ist nicht gewünscht. Qualitätvolle Präparate bleiben im Darm.

c) Was ist mit Nanopartikeln?

Produkte mit Partikelgrößen unter 100 Nanometern gelten als Nano-Zeolithe. Diese sind kritisch zu sehen, da ihre biologische Wirkung wenig untersucht ist. Sie können potenziell Zellen durchdringen und das Immunsystem irritieren. Ich lehne den Einsatz solcher Nano-Zeolithe klar ab.

Tribomechanisch aktivierter Zeolith (TMAZ)

Einige Hersteller (z. B. Megamin) setzen auf ein tribomechanisches Verfahren: In Rotor-Walzen wird das Zeolithpulver so stark beansprucht, dass sich die Kristallstruktur verändert. Die Porenstruktur wird erweitert, das Bindungsvermögen steigt.

Die Partikelgröße liegt bei etwa 1–4 Mikrometer. Trotz der Feinheit bleiben die Partikel im Darm, sofern keine gravierende Barriere-Störung vorliegt.

In Studien wurde für TMAZ folgende Wirkungen beschrieben:

Anwendung und Praxisempfehlungen

Heilerde: Heilerde setze ich seit Jahren bei klassischen „Zivilisationsbeschwerden“ im Darm ein – Reizdarm, Magendruck, säurebedingtes Aufstoßen, Sodbrennen. Besonders bei empfindlichen Patienten oder nach Antibiotikatherapien hat sich die milde, mineralstoffreiche Wirkung bewährt. Sie puffert, ohne zu reizen. Auch äußerlich nutze ich sie gern: bei Ekzemen, Insektenstichen oder einfach als kühlende Auflage. Ich würde mir wünschen, dass Patienten mal mehr auf Heilerde zurückgreifen würden und nicht auf diese verschreibungspflichtigen Chemiebomben…

Bentonit: Wenn es um tiefere Belastungen geht (Mykotoxine, chemische Sensitivität oder entzündliche Prozesse an der Darmschleimhaut), greife ich bevorzugt zu Bentonit. Die Quellfähigkeit ist enorm: Es wirkt wie ein innerer Schwamm, der Gifte bindet, bevor sie in den Kreislauf geraten. Wichtig: immer mit viel Wasser einnehmen, sonst kommt es leicht zu Verstopfung. Gerade bei Patienten mit Schimmelbelastung ist Bentonit oft ein Wendepunkt.

Klinoptilolith (TMAZ): Bei chronisch erschöpften, belasteten Menschen (Umwelttoxine, wiederkehrende Infekte, unspezifische Immunaktivierung), hat sich der tribomechanisch aktivierte Zeolith (TMAZ) als besonders wirksam erwiesen. Seine Porenstruktur ist fein, die Bindungsleistung hoch. Ich sehe in der Praxis deutliche Verbesserungen: Weniger Blähungen, klarerer Kopf, bessere Belastbarkeit. Auch für Fastenkuren oder zur Mikrobiom-Regulation setze ich TMAZ gerne ein – begleitend, nicht isoliert.

An dieser Stelle will ich noch ein Wort zu Prof. Karl Hecht sagen:

Wer sich vertieft mit der Wirkung von Zeolithen und Bentonit befasst, kommt an den Arbeiten von Prof. Dr. Karl Hecht kaum vorbei. Der langjährige Professor für pathologische Physiologie an der Charité (Berlin) hat sich in seinen späten Jahren intensiv der Erforschung von Klinoptilolith-Zeolith und anderen Siliziummineralien gewidmet. In mehreren Fachbüchern dokumentiert er deren Einsatz bei Umweltbelastungen, oxidativem Stress, Strahlenexposition und chronischen Entzündungsprozessen – stets mit Blick auf Praxisnähe und physiologische Grundlagen. Seine Position: Die Wirkung von Naturzeolithen ist kein Zufall, sondern Folge klar nachvollziehbarer biophysikalischer Mechanismen – vorausgesetzt, Reinheit, Struktur und Partikelgröße stimmen.

Und das bringt uns zur Auswahl und Anwendung…

Vorher aber noch:

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Worauf ich bei Auswahl und Anwendung achte

Nicht jedes Pulver, das sich „Heilerde“ oder „Zeolith“ nennt, ist automatisch geeignet für eine innerliche Anwendung. Ich sehe regelmäßig Produkte, die zwar gut gemeint sind, aber schlecht geprüft, verunreinigt oder einfach zu fein vermahlen. Hier die Kriterien, auf die ich in der Praxis achte:

Partikelgröße:
Nicht zu grob – sonst ist die Bindungsleistung unzureichend. Aber auch nicht zu fein. Alles unter 1 Mikrometer kann problematisch werden: Solche ultrafeinen Partikel könnten – vor allem bei durchlässiger Darmschleimhaut – in den Körper gelangen. Ich meide Präparate, die Richtung Nanogröße gehen. Die Wirkung gehört in den Darm, nicht ins Gewebe.

Reinheit:
Ein absolutes Muss. Keine Schwermetallrückstände, keine Quarzverunreinigungen, keine radioaktiven Spurenelemente – auch das kommt vor, gerade bei billig importierten Produkten. Ich verlasse mich hier nur auf Anbieter mit nachvollziehbaren Analysenzertifikaten.

Zulassung:
Idealerweise handelt es sich um ein geprüftes Medizinprodukt – dann sind Reinheit, Partikelgröße und Sicherheitsprüfung schon einmal gewährleistet. Nahrungsergänzungsmittel sind rechtlich schwächer reguliert – da muss man genau hinsehen.

Einnahme:
Immer mit reichlich Wasser – mindestens 250 ml pro Teelöffel Pulver. Sonst kann es stopfen. Und bitte nie zusammen mit Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln einnehmen – der Abstand sollte mindestens zwei Stunden betragen. Sonst bindet das Pulver nicht nur die Gifte, sondern auch das, was helfen soll.

Fazit

Therapeutische Erden sind eine bewährte Möglichkeit, den Darm gezielt zu entlasten, Toxine zu binden und die Schleimhautregeneration zu fördern. Unterschiede bestehen in Quellfähigkeit, Ionenaustauschvermögen und Mineralstoffgehalt. Klinoptilolith in tribomechanisch aktivierter Form zeigt ein besonders hohes Potenzial in der modernen biologischen Medizin – vorausgesetzt, die Qualität stimmt. Eine systemische Aufnahme ist nicht Ziel der Therapie und sollte aus gutem Grund vermieden werden.

Die Entgiftung und Darmsanierung spielen eine zentrale Rolle in modernen Naturheilverfahren. Dieser Beitrag widmet sich den wirkungsvollen Ansätzen von therapeutischen Erden, insbesondere der klassischen Heilerde, Bentonit und Zeolithen wie Klinoptilolith. Ihre chemische Zusammensetzung und spezifischen Eigenschaften werde ich beleuchten, um die Unterschiede zu zeigen und auch einen umfassenden Einblick in ihre Anwendungsbereiche und Bedeutung für die Naturheilkunde zu geben.

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Dieser Beitrag wurde am 30.7.2025 komplett überarbeitet.

Ein gesunder Darm dient durch seinen Aufbau und seine Fähigkeiten dem Schutz des gesamten Organismus. Besonders die körpereigenen Darmbakterien und auch die Abwehrzellen der Submucosa dienen als Barrieren (schützen vor eindringenden Krankheitserregern) und unterstützen das Immunsystem. Eine Störung der physiologischen Darmprozesse zeigt sich immer durch eingeschränkte Funktionen und Erkrankungen, auch außerhalb des Darms.

Was ist das Leaky-Gut-Syndrom?

Das Leaky-Gut-Syndrom LGS (auf Deutsch: „leckender Darm“) beschreibt ein Phänomen, bei dem sich die Schleimhaut des Dünndarms derart verändert, dass Fremdstoffe (etwa Bakterien, unverdaute Nahrungsbestandteile und Stoffwechselendprodukte) in den Blutkreislauf gelangen können und dort verschiedene Beschwerden auslösen können.

Ursache ist ein durch Giftstoffe und Mikroben (Darmpilze, besonders Candida bei zu starkem Auftreten, Viren, Salmonellen), bestimmte Reize, Erkrankungen (z.B. Schwellung, Nekrose), Strahlentherapie, Chemotherapie oder psychischen Stress ausgelöster Abbau der schützenden Schleimhaut, wodurch der Darm eben „löchrig“ wird.

Eine der wichtigsten Ursachen ist eine falsche ErnährungZucker und weißes Mehl in Brot, Nudeln oder auch geschälter Reis sind gerade dann ungünstig, wenn der Anteil der Ballaststoffe im Ernährungsplan zu gering ist. Ballaststoffe sind für uns unverdaulich, stellen aber die Ernährungsgrundlage für Bakterien der Darmflora dar, die Butyrat produzieren und freisetzen. Zu diesen nützlichen Symbionten zählen die Spezies der Gattung Roseburia und Faecalibacterium prausnitzii.

Butyrat ist das Salz der Buttersäure, die zu den kurzkettigen Fettsäuren gehört. Zwar können wir Butyrat auch mit dem Verzehr von Butter aufnehmen, doch sind wir für eine Grundversorgung auf die Mikroben der Darmflora angewiesen. Denn die Zellen der Darmschleimhaut brauchen das Buttersäuresalz als Nährstoff. Ohne ihn werden die Schleimhautzellen schwach und die Darmbarriere gerät ins Wanken. Dann gelangen unerwünschte Stoffe in den Körper, der mit Entzündungen reagiert.

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Gluten und Kasein sind besonders bei den Menschen kritisch, die unter einer entsprechenden Unverträglichkeit leiden. Tierische Fette im Übermaß und auch die industriellen Trans-Fette sind ebenfalls Faktoren, die ein LGS mit auslösen können.

Ein Mangel an VitaminenMineralstoffen und Spuren-Elementen wirkt sich sofort negativ auf die Darmschleimhaut aus. Insbesondere Vitamin A und Zink sind für die Erhaltung und Regeneration des Epithels erforderlich. Das Mucosa-Gewebe hat neben der Haut die größte Zellteilungsrate im Körper. Die Vitalstoffversorgung muss bei Patienten mit Kryptopyrrolurie besonders berücksichtigt werden. Die Stoffwechselstörung ist mit einer vermehrten Ausscheidung von Pyrrolen mit dem Urin verbunden. Die Abbauprodukte des Hämoglobins binden Vitamin B6Mangan und Zink und transportieren die Vitalstoffe verstärkt aus dem Körper heraus. Eine Supplementierung ist sinnvoll, auch um das LGS zu vermeiden.

Viele Medikamente schädigen den Darm und fördern den Leaky Gut. Allen voran sind es die Antibiotika, die die gesunde Darmflora dezimieren und den Risiko-Keimen wie Candida mehr Raum zur Vermehrung verschaffen. Der Pilz sezerniert Toxine, die bei normaler Konzentration kaum schaden, in größeren Mengen allerdings die Darm-Mucosa schwächen. Mitverursacher des LGS sind auch die Nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen, Aspirin und Diclofenac. Daneben ist Cortison ein möglicher Auslöser.

Was passiert dabei?

Eine durch ständige Entzündung (auch durch Allergene!) gestresste Darmschleimhaut setzt verschiedene Boten- und Abwehrstoffe frei, die eigentlich gegen die Entzündung helfen sollen. Eine wichtige Rolle spielt hierbei das sekretorische Immunglobulin A (sIgA).

Der Antikörper wird vom Dünndarmepithel sezerniert und bekämpft Krankheitserreger direkt im Darm-Lumen. Ist der Dünndarm jedoch geschädigt, kann er sIgA nicht mehr ausreichend produzieren. Neben der geschwächten Immun-Abwehr führt das zudem zu einer gesteigerten Produktion des Tumornekrosefaktors Alpha (TNF-α).

Der Botenstoff löst heftige Entzündungs-Reaktionen aus, die unter diesen Bedingungen chronifizieren. Das Abwehr-System schüttet im Verlauf des Prozesses weitere immunologische Hormone aus, wie Interleukin-4 (IL-4). IL-4 ruft z. B. die IgE-Antikörper gegen Fremdstoffe herbei. Eine ständige IL-4-Ausschüttung führt aber zu einer übermäßigen IgE-Produktion: Die erste Weiche für das Entstehen einer Allergie vom Soforttyp (Typ I) ist gestellt.

Das beeinträchtigte Immun-System des Darmes führt zur Vermehrung unerwünschter Keime. Die gesunde Darmflora wird verdrängt, wodurch der Schleimaufbau zusätzlich behindert wird und das Problem noch verschärft.

Folgende Zeichnung soll die Schädigungen nachvollziehbar machen:

Interleukin-4 (IL-4) ruft z. B. die IgE-Antikörper gegen Fremdstoffe herbei. Eine ständige IL-4-Ausschüttung führt aber zu einer übermäßigen IgE-Produktion: Die erste Weiche für das Entstehen einer Allergie vom Soforttyp (Typ I) ist gestellt.

Durch die Schwellung kann die Schleimhaut aber nicht mehr genug ihres eigenen Antikörpers sIgA (=sekretorisches IgA) produzieren. Dieser ist für die Bindung von Schadstoffen aus der Nahrung zuständig und hält außerdem den Tumornekrosefaktor in Schach. Wenn das Schleimhaut-IgA fehlt, wird ungebremst TNF-a produziert – die Entzündung kann nicht abklingen.

Durch die Dünndarmentzündung kommt es außerdem zu einer Schwellung der Schleimhautzellen, die auseinander gedrückt werden. Nun können Zwischenzellverbindungen durchlässiger werden. Diese „Tight Junctions“ sorgen im funktionsfähigen Zustand dafür, dass die Mucosa-Zellen dicht aneinander liegen und eine Art „Zellzaun“ bilden. Der Stoffaustausch erfolgt dann überwiegend über die Zell-Membranen, also durch die Zellen hindurch und eine Kontrolle der eingeschleusten Stoffe ist gewährleistet.

Die „gerissenen“ Tight Junctions ermöglichen nun die Leckage zwischen den Interzellular-Räumen hindurch. Jetzt ist der Darm durchlässiger für Krankheitserreger und Fremdstoffe, die die Darm-Barriere überschreiten. Auf diese Moleküle reagiert das Immun-System mit der Bildung spezifischer Antikörper, die auch Zellen angreifen, wenn die eingedrungenen Antigene körpereigenen Verbindungen sehr ähnlich sind. So führt das LGS zu einer ganzen Reihe von Autoimmun-Krankheiten. Im Folgenden sind diese Krankheiten aufgelistet, die zwar nicht ausschließlich, aber möglicherweise vom LGS verursacht werden. Es kann auch sein, dass das LGS in dem Krankheitsgeschehen eine „Nebenrolle“ spielt. Eine Darmsanierung kann bei diesen Indikationen zumindest eine Besserung erzielen:

Leaky Gut und Diabetes

Nicht nur die Tight Junctions, sondern auch die Desmosomen werden im Verlauf des LGS angegriffen. Diese Organellen sorgen ebenfalls dafür, dass die Zellen (hier der Dünndarmzellen) aneinander haften bleiben. Die Bildung der Desmosomen wird von Genen codiert, die durch Insulin aktiviert werden. Diese „Nebenrolle“ des Insulins ist dann beeinträchtigt, wenn das Hormon nicht mehr optimal funktioniert. Dies tritt bei Diabetes Typ 2 auf, weil die Erkrankung mit Insulin-Resistenz verbunden ist.

Die Erkrankung entsteht im Zuge des metabolischen Syndroms, das durch den übermäßigen Verzehr von Kohlenhydraten und Fetten entsteht. Die Patienten leiden dann oft unter Übergewicht. So kann der Zusammenhang zwischen Adipositas, LGS, Diabetes und Darmkrebs erklärt werden. Den Mechanismus entdeckten Forscher des Max-Planck-Institutes für Stoffwechselforschung bei Tierversuchen mit Mäusen (Intestinal insulin/IGF1 signalling through FoxO1 regulates epithelial integrity and susceptibility to colon cancer).

Erschwerend kommt hinzu, dass die schleichenden Entzündungen die Mitochondrien schädigen. Das führt zu einem Defizit an Stoffwechselenergie, die der schon unter Stress stehende Organismus für seine Selbstheilungskräfte braucht. Nun kommt auch noch ein Butyratmangel hinzu, weil sich die betroffenen Menschen oft ballaststoffarm ernähren. Butyrat ist aber auch ein Faktor, der auf die Hormone Einfluss nimmt, die das Gefühl für Sättigung steuern. Liegen hier Störungen vor, können Übergewicht und Diabetes entstehen.

Symptome bei Leaky-Gut

Ein einmaliger Angriff kann durch Regeneration schnell ausgeglichen werden. Ständige Reizung führt aber zum Abbau der Schleimhaut, die durch fehlende Ruhephasen keine Möglichkeit mehr hat, sich wieder zu erholen.

Ein derart gestörtes Darmmilieu und eine angegriffene Darmschleimhaut können zu akuten oder chronischen Darmentzündungen führen. Daher erstaunt es nicht, dass das Leaky-Gut-Syndrom oft mit Morbus CrohnColitis ulcerosa oder Zöliakie in Verbindung steht.

Die Betroffenen leiden unter Verdauungsstörungen mit BlähungenVöllegefühl, Koliken, Übelkeit und wechselnden Phasen der Defäkation (Durchfall und Verstopfung).

Infektanfälligkeit, Müdigkeit, Leistungsabfall

Der Körper wird schneller infektanfällig, es zeigen sich Leistungsabfall, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Kraftverlust. Das chronische Erschöpfungs-Syndrom (CES, CFS) kann durch verschiedene Stuhl- und Blutmarker ursächlich auf das Leaky-Gut-Syndrom zurückgeführt werden. Mit dem spezifischen Nachweis können die Ärzte andere Faktoren für die chronische Erschöpfung ausschließen (Reduced diversity and altered composition of the gut microbiome in individuals with myalgic encephalomyelitis/chronic fatigue syndrome).

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Allergien und Autoimmun-Krankheiten

Das Leaky-Gut-Syndrom kann eine Allergie auslösen und bis dahin gewohnte Nahrungsmittel unverträglich machen (durch Bildung von Antikörpern). Grund dafür ist offensichtlich, dass unverdaute Nahrungsbestandteile die Darmwand durchdringen, wodurch allergische Reaktionen gefördert werden.

Die verstärkte Bildung von Antikörpern führt im Zuge einer Allergie auch zu Kreuzreaktionen, die Autoimmun-Prozesse auslösen. Daraufhin reagieren die Gelenke mit Entzündungszeichen (Schmerz, Schwellung, Rötung, Erwärmung). Auf diese Weise kann eine Rheumatoide Arthritis entstehen.

Auch die Haut und Schleimhäute können betroffen sein. Die Epidermis verliert an Widerstandskraft, wahrscheinlich weil sie weniger Abwehr-Peptide produziert. Daher sollte bei Akne immer auch das Leaky-Gut-Syndrom als Ursache in Betracht gezogen werden. Möglich sind auch Ekzeme bis hin zur Ausprägung einer Psoriasis.

Diskutiert wird auch, ob die Autoimmun-Reaktionen im Zuge eines Leaky Gut eine Ursache für das Systemische Inflammatorische Response-Syndrom (SIRS) sind. Das Krankheitsbild ist mit allen typischen Symptomen einer Blutvergiftung verbunden, ohne dass eine Erreger-Infektion vorliegt.

Diese Überlegungen haben dazu geführt, noch weitere Autoimmun-Krankheiten dem LGS zuzuordnen. Dies muss zwar nicht bedeuten, dass die Darmschwäche in allen Fällen der einzige Grund für die Erkrankungen ist, jedoch vermuten einige Mediziner zumindest eine Mitbeteiligung des LGS. So kann die Zerstörung der Langerhans‘schen Inseln der Bauchspeicheldrüse durch das Immun-System einen Diabetes Typ I auslösen. Durchaus möglich ist auch, dass Asthma auf diese Weise verursacht wird. Allergisch mitbedingt ist die Bronchial-Erkrankung ohnehin (Tight junctions, leaky intestines, and pediatric diseases).

Krebs

Der Zusammenhang zwischen ballaststoffarmer Ernährung und Darmkrebs ist hinlänglich bekannt. Doch auch andere Krebsformen könnten begünstigt werden, wenn der Leaky Gut verstärkt Toxine in den Körper lässt und dadurch chronische Entzündungen entstehen. Zu wenig Ballaststoffe verschieben die Besiedlung der Darmflora derart, dass ein Butyratmangel sowohl im Darm als auch im ganzen Organismus vorherrscht. Butyrat ist aber für die Steuerung des Zellzyklus wichtig. Ohne die Fettsäure ist die Fähigkeit der Zellen zur Apoptose gehemmt. Dieser programmierte Zelltod dient der Beseitigung von geschädigten Zellen, die leicht entarten können. Auch das bedeutet natürlich, dass das Krebsrisiko steigt. Umgekehrt kann Butyrat womöglich Darmkrebs verhindern  (Can butyrate prevent colon cancer? The AusFAP study: A randomised, crossover clinical trial).  

Kopfschmerzen und Migräne

Schließlich treten auch Kopfschmerzen bis hin zu Migräne-Anfällen. Eine US-amerikanische Studie zeigt, dass Patienten mit Leaky-Gut-Syndrom fast dreimal häufiger an Migräne leiden als Menschen aus Kontrollgruppen (Prevalence of migraine in patients with celiac disease and inflammatory bowel disease).

Gerade bei der Migräne gibt es für mich vier Ursachen, die ich in meinem Beitrag: Migräne – Ursachen, Symptome und Behandlungen, beschreibe. Und eine Variante davon ist die darmassoziierte Migräne, die mit dem Leaky-Gut-Syndrom einhergehen kann.

Psychische Beeinträchtigungen und Demenz

Und dann ist auch klar: Der insgesamt geschwächte Körper wirkt sich zusätzlich auf die Psyche aus, viele Betroffene zeigen depressive Verstimmungen. In einer thailändischen Studie konnten Wissenschaftler nachweisen, dass 35 % der Teilnehmer mit Depressionen auch Symptome des Leaky-Gut-Syndroms zeigten (In depression, bacterial translocation may drive inflammatory responses, oxidative and nitrosative stress (O&NS), and autoimmune responses directed against O&NS-damaged neoepitopes).

Eine andere Studie legt einen Zusammenhang zwischen dem LGS und Autismus nahe (Tight junctions, leaky intestines, and pediatric diseases).

Auch das wissen wir bereits seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde: Viele Probleme haben ihren Ursprung im Darm.

Auch das wissen wir bereits seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde: Viele Probleme haben ihren Ursprung im Darm.

Die fehlerhafte Nahrungsverwertung hat auch zur Folge, dass bestimmte, lebensnotwendige Substanzen nicht mehr ordnungsgemäß resorbiert werden können und Mangelerscheinungen drohen. Bei der Laboruntersuchung fallen oft erhöhte Leberwerte auf. Die Leber versucht, die schädigenden Substanzen abzubauen und führt sie im Anschluss über die Gallenflüssigkeit dem Darm wieder zu. Die Toxine überreizen auch das Immun-System und die Körperabwehr kann sich weniger auf die Bekämpfung von Erregern konzentrieren. Klar, kann und sollte dann die Leber mit „unterstützt“ werden. Aber der Fokus ist (wieder einmal): der Darm.

Bei Magengeschwüren kann der Erreger Helicobacter pylori über den durchlässigen Dünndarm das Gehirn erreichen und hier zu Demenz-Erkrankungen führen. Daher ist auch bei leichter Verwirrtheit Vorsicht geboten: Pathogenic microbes, the microbiome, and Alzheimer’s disease (AD).

Das Risiko für Morbus Alzheimer ist meistens ohnehin schon erhöht, weil die Darmflora gestört ist. Es ist belegt, dass Darmsymbionten der Gattungen Eubacterium und Eisenbergiella die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken, reduzieren können (Genetic correlations between Alzheimer’s disease and gut microbiome genera). Die Bakterien produzieren Butyrat, das die Gehirnzellen höchstwahrscheinlich brauchen, um gesund zu bleiben.

Diagnose des Leaky-Gut-Syndroms

Erste Hinweise auf LGS liefern Lebensmittelunverträglichkeiten. Entsprechende Tests auf Intoleranz gegen GlutenFruktoseLaktose und Histamin können hier Klarheit verschaffen und münden direkt in diätetische Maßnahmen. Mit Stuhl-Proben kann die Konzentration des sIgA bestimmt werden. Zu geringe Werte können auf einen Leaky Gut hindeuten, wobei auch andere Erkrankungen wie Störungen des Immun-Systems in Frage kommen.
Mit Urin-Proben führt der Arzt den Lactulose-Mannitol-Test durch. Lactulose ist ein Zweifachzucker, den der Dünndarm kaum resorbiert, weil der Körper das Disaccharid auch gar nicht verarbeiten kann.

Beim LGS hingegen wird das Kohlenhydrat jedoch in größeren Mengen aufgenommen und über den Urin ausgeschieden. Der Einfachzucker Mannitol, der ebenfalls nicht metabolisiert oder in biogene Strukturen eingebaut wird, resorbiert der gesunde Dünndarm hingegen immer. Auch dieses Monosaccharid unterliegt der vollständigen renalen Exkretion. Am Verhältnis von Lactulose und Mannitol im Urin erkennt der Mediziner das Vorliegen eines Leaky Gut.

Mit Blut-Analysen prüft der Arzt den Zonulin-Siegel. Das Signal-Protein triggert die Tight-Junctions zur Erhöhung ihrer Permeabilitäts-Eigenschaften. Zonulin führt also dazu, dass der Dünndarm mehr Stoffe aus dem Nahrungsbrei aufnimmt. Das Peptid ist an dem Entstehungs-Prozess des LGS beteiligt und daher ein hervorragender Blut-Marker für den Leaky Gut. Insbesondere eine glutenreiche Ernährung bei Gluten-Intoleranz bewirkt eine Erhöhung des Zonulin-Levels. Weitere Serum-Marker für das LGS sind die Proteine Elastase, ß-Defensin und Alpha-1-Antitrypsin.

Die Therapie bei LGS?

Nach meiner Erfahrung geht es nicht ohne eine Umstellung der Ernährung. Schließlich müssen die Faktoren beseitigt werden, die zum Leaky-Gut-Syndrom geführt haben.

Es braucht Jahre um die Darmschleimhaut derart zu ruinieren. Erwarten Sie deshalb bitte nicht, dass diese sich innerhalb weniger Tage regeneriert.

Ein richtig durchgeführtes und unterstütztes Heilfasten beruhigt den gesamten Verdauungstrakt und gibt der Darmschleimhaut die Gelegenheit zur Erholung. Eine von mir entwickelte „allgemeine“ Fastenanleitung finden Sie hier, wenn Sie hier klicken.

Langfristig hilft nur eine Umstellung auf ballaststoffreiche Vollwertkost. Auch das darf den angegriffenen Darm natürlich nicht unvorbereitet treffen. Neben einer Beruhigung durch Heilfastenkuren kann der Patient auch mit Dextrosewasser beginnen. Die Glucoselösung soll zwei Wochen in kleinen Schlucken über den Tag verteilt eingenommen werden. Danach ist zunächst eine Kost mit stärkearmem Gemüse (Spargel, Kohl, Aubergine und Fenchel), Obst und Obstsäften angezeigt. Der nächste Schritt besteht aus einer Ergänzung des Speiseplans mit stärereichen Lebensmitteln wie weißem Reis, Kartoffeln (resistente Stärke!), Süßkartoffeln, Pastinaken, Hülsenfrüchten, Wurzelgemüse und Kürbis. Vollkornprodukte sind zwar grundsätzlich ebenfalls sinnvoll, allerdings nur im geringen Maße. Grund dafür ist ihr Gehalt an Anti-Nährstoffen.

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Entscheidend ist eine reichhaltige Mischung verschiedener Ballaststoffe. Abwechslungsreiche Ernährung ist daher angebracht. Ist die Darmflora im Lot, bekommt der Körper genug Butyrat, das die Darmschleimhaut regenerieren kann (Gut Microbial Metabolite Butyrate and Its Therapeutic Role in Inflammatory Bowel Disease: A Literature Review). Anzustreben ist eine Menge von rund 300 Gramm Ballaststoffen pro Tag.

Ein weitere Therapie kann mittels verschiedener Probiotika fermentierter Lebensmittel (u.a. Brottrunk, Jogurt, Kefir) erfolgen. Denn die gesunden Mikroorgansimen helfen unter anderem bei der Verdauung der Nahrungsbestandteile, sodass diese von unserem Körper besser genutzt werden können. Sauerkraut und Kimchi sind ebenfalls gute Probiotika und darüber hinaus Quellen vieler Ballaststoffe.

Unterstützend wirken auch Präbiotika, die das Wachstum des Mikrobioms anregen. Dieser Darmsanierung kann eine Darmreinigung wie die Colon-Hydro-Therapie vorausgehen. Schwere Infektionen mit Candida albicans müssen vorher gezielt behandelt werden. Pflanzliche Mittel, besonders ätherische Öle, sind in diesem Falle angezeigt: Trockenauszüge aus Olivenblättern und Grapefruits, Lapochetee sowie das Öl aus Oregano und der Kokosnuss.

Effektiv ist aber auch die Einnahme von Flohsamen und Leinsamen, die im Dünndarm zu einer besseren Aufquellung des Epithel-Schleims führen. Dieselbe Wirkung haben mineralische Präparate mit Zeolith und Bentonit sowie Heilerde. Schleimfördernd sind auch Tees aus den Wurzeln von Eibisch und Süßholz.

Hilfreich sind auch alle Mittel, die die Verdauung anregen und verbessern. Bitterstoffe aus Heilpflanzen induzieren die Sekretion der Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse und der Emulgatoren aus der Galle. Hier eignen sich Schafgarbe, Löwenzahn, Basilikum, Enzian, Curcuma und Chicorée. Bewährt hat sich auch Bitter-Basen-Pulver. Kann die Bauchspeicheldrüse aufgrund einer Schwäche nicht mehr genügend Enzyme produzieren, können die Proteine auch mit pharmazeutischen Präparaten zugeführt werden.

Säfte aus grünen, ballaststoffreichen Pflanzen stärken und schützen die Schleimhaut. Der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll ist hier ebenfalls ein wirksames Agens. Empfehlenswert sind Auspressungen aus Gerstenblättern, die auch als Pulver erhältlich sind. Doch auch alle grünen Früchte wie Avocado eignen sich zur Therapie der gestressten Darmschleimhaut.
Zu beachten ist auch eine optimale Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen.

Besonders wichtig für das Darm-Epithel sind ZinkOmega-3-Fettsäuren und Vitamin A. Selbstverständlich spielen auch alle weiteren Spurenelemente und Vitamine eine Rolle für den Schleimhautschutz.

Eine grundsätzliche Supplementierung mit Kombinations-Präparaten ist allerdings nicht sinnvoll. Eine vielseitige Kost  mit genügend Obst und Gemüse liefert in der Regel ausreichend Vitalstoffe. Nur bei ärztlich festgestellten Mangelzuständen muss spezifisch mit ergänzenden Pharmazeutika aufgestockt werden.

Viele Vitamine wirken auch als Antioxidantien, die aggressive, freie Radikale unschädlich machen. Einige Früchte enthalten besonders viel Antioxidantien wie Blaubeeren, Moringa und Goji-Beeren. Verbindungen aus dem Sekundärstoffwechsel der Pflanzen sind ebenfalls effektive Radikal-Fänger. Zu diesen Wirk-Substanzen zählen Astaxanthin und Lycopin, Anthocyane sowie Quercetin. Viele Antioxidantien sind auch in Extrakten aus Grünem Tee und Hanf enthalten. Das Tripeptid Glutathion eignet sich zur Behandlung bei LGS ebenfalls.

Die Aminosäure L-Glutamin ist einer der Hauptnährstoffe für den Dünndarm. Daher dient der Eiweißbestandteil zur Aufrechterhaltung der Organ-Funktion und gerade auch der Darm-Barriere. In Studien ist belegt, dass eine Unterversorgung mit L-Glutamin einen Leaky Gut verursacht. Andersherum ist die Aminosäure auch ein Therapeutikum bei LGS.

Daher ist Knochenbrühe ein häufig empfohlenes Mittel gegen die Darmstörung. Neben den Aminosäuren Glutamin, Prolin und Glycin enthält die Brühe auch Glucosamin und Chondroitinsulfat. Zudem liefert sie Mineralien, die den Heilungs-Prozess unterstützen. Dazu zählen Kalzium, Magnesium, Silizium und Schwefel.

Eine koreanische Studie zeigt, dass sich Akne deutlich verbessert, wenn die Probanden mit Lactoferrin angereicherte, fermentierte Milch erhielten. Offensichtlich hatte die Supplementierung den geschwächten Darm unterstützt und die entzündlichen Erscheinungen gemildert (Dietary effect of lactoferrin-enriched fermented milk on skin surface lipid and clinical improvement of acne vulgaris)

Falls Sie bereits schlechte Leberwerte haben, empfehle ich Ihnen zunächst meine Informationen für eine biologische Lebertherapie.

Übermäßiger Zuckerkonsum führt zu einem vermehrten Wachstum schädlicher Bakterien im Darm. Da diese die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut negativ beeinflussen können, ist eine zuckerarme Kost empfehlenswert. Auch zu diesem „Zuckerproblem“ habe ich eine Schrift verfasst, die Sie sich ansehen sollten, da dass Zuckerproblem allgegenwärtig ist.

Mehrere Forschungsergebnisse lassen vermuten, dass im Getreide enthaltene Substanzen zu dem Leaky-Gut-Syndrom führen können. So befinden sich in den modernen Hochleistungszüchtungen beispielsweise Proteine, die die Pflanzen vor Schädlingen schützen, bei manchen Menschen aber vielfältige Beschwerden auslösen. Es ist daher ratsam, auf Getreideprodukte zu verzichten. Viele Ernährungswissenschaftler empfehlen bei einem bestehenden Leaky-Gut die sogenannte Paleo-Diät (auch Paläo-Diät), bei der sich die Essgewohnheiten an denen orientieren, die vermutlich in der Steinzeit vorherrschten.

Getreide enthält Anti-Nährstoffe

Während Brot, Nudeln und andere Getreideprodukte oftmals als wichtige Lebensmittel einer ausgewogenen Ernährung gelten, zeigen neue Forschungen, dass sie viele krankmachende Substanzen enthalten. Die gilt vor allem für die oftmals so hochgeschätzten Vollkornprodukte, die aber eben nicht nur aus gesunden Ballaststoffen und Spurenelementen bestehen.

Dies bestätigt unter anderem der Professor der Colorado State University, Dr. Loren Cordain, der davon überzeugt ist, dass wir nicht dazu geschaffen sind, Getreide zu essen.

„Getreide ist, im Vergleich zu Gemüse, Früchten, Fisch und Fleisch nicht sehr reich an Vitaminen und Mineralien“, so der Experte für Paleo-Ernährung.

Doch noch alarmierender sieht er die Menge der sogenannten Anti-Nährstoffe, die die Getreidekörner vor dem Verzehr durch Mensch und Tier schützen sollen. „Getreide sind die Samen der Gräser. Und keine Pflanze gibt freiwillig ihr reproduktives Material preis, da sie sonst aussterben würde“, betont der Wissenschaftler. Deshalb haben die Pflanzen Giftstoffe entwickelt, um ihre Samen zu schützen.

Ebenso wie viele Hülsenfrüchte, enthält Getreide folgende Anti-Nährstoffe, die die Durchlässigkeit der Darmwand erhöhen:

Gliadin

Alle in Alkohol löslichen Reserveproteine des Weizens werden als Gliadin bezeichnet.Gliadin war der erste Bestandteil des Glutens (Klebereiweiß), das als immunotoxisch beschrieben wurde. Denn bei einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) bildet unser Organismus Antikörper gegen das Gliadin, nachdem dieses in den Blutkreislauf aufgenommen und dort durch ein bestimmtes Enzym verändert wurde. Dies löst eine lokale Immunreaktion aus, wobei die T-Zellen des Darmes aktiviert werden.

Untersuchungen zeigen, dass Gliadin die Bildung des Darmproteins Zonulin anregen kann. Dieses wiederum reguliert die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut und sorgt über verschiedene Signalwege dafür, dass sich die Barriere der Zellzwischenräume öffnet.

Während die Immunreaktionen nur bei Menschen mit einer starken Glutenunverträglichkeit als Verdauungsstörungen und Übelkeit bemerkt werden, tritt die erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut nach Getreideverzehr auch bei anderen Personen auf. Forschungen gehen davon aus, dass jeder Mensch hiervon betroffen ist, wobei die Stärke der Symptome individuell variiert (Gliadin, zonulin and gut permeability: Effects on celiac and non-celiac intestinal mucosa and intestinal cell lines).

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Lektine

Die Proteine und Glykoproteine der Pflanzen, die als Lektine bezeichnet werden, fallen durch ihre komplexe Struktur auf. Pflanzen nutzen die Lektine, die vornehmlich in Samen vorkommen, unter anderem, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Wenn Tiere und Menschen nämlich die Lektine verzehren, kann es bei ihnen zu typischen Verdauungsbeschwerden kommen. Es zeigt sich allerdings, dass beispielsweise Vögel und Nager, die bereits lange darauf spezialisiert sind, Samen zu fressen, eher wenige Probleme mit den Lektinen haben. Da auf dem Speiseplan der Menschen hingegen erst seit etwa 500 Generationen ungekeimte Getreidesamen und Bohnen stehen, haben wir bisher keine Mechanismen entwickelt, uns gegen die Giftstoffe zu wehren.

Besonders negativ scheinen sich die Lektine des Weizens auf unsere Gesundheit auszuwirken. Gut untersucht ist dabei das aggressive Weizenkeimagglutinin (WGA), das für viele Beschwerden verantwortlich gemacht wird. Es kommt nicht nur in den Samen, sondern auch in Weizenkeimen vor und lässt sich weder durch Fermentieren noch durch Kochen zerstören, da es sehr pH- und hitzestabil ist. Dies liegt an den sehr starken Disulfid-Brücken, die beispielsweise auch unseren Haaren und Gummi ihre Festigkeit und Elastizität verleihen.

Weizenkeimagglutinin (WGA) wirkt entzündungsfördernd

Das Weizenkeimagglutinin aktiviert die Entstehung von Zytokinen in den Darm- und Immunzellen. Diese Proteine spielen eine wichtige Rolle beim Informationsaustausch zwischen Zellen. Die vom WGA stimulierten Zytokine sind vornehmlich solche, die Entzündungsprozesse anregen (Effects of wheat germ agglutinin on human gastrointestinal epithelium: insights from an experimental model of immune/epithelial cell interaction).

Bei Ratten können hohe Konzentrationen von WGA zu einem Thymusschwund führen, so dass dieses Organ die T-Lymphozyten nur noch ungenügend herstellt. Im menschlichen Blut kommt es durch Anti-WGA-Antikörper häufig zu Kreuzreaktionen mit anderen Proteinen, wodurch Autoimmunerkrankungen entstehen können. So scheint WGA auch bei der Zöliakie eine entscheidende Rolle zu spielen, die völlig unabhängig von der eigentlichen Glutenunverträglichkeit ist. Dies lässt sich bei den Patienten unter anderem durch die vermehrt auftretenden Antikörper gegen WGA feststellen (Elevated levels of serum antibodies to the lectin wheat germ agglutinin in celiac children lend support to the gluten-lectin theory of celiac disease).

Weizenkeimagglutinin (WGA) ist neurotoxisch

WGA kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und sich dort an Nervenzellen anhaften. Es ist in der Lage den Nerven-Wachstumsfaktor zu hemmen, der für das Wachstum, die Entwicklung und das Überleben v

Weizenkeimagglutinin (WGA) kann einen Selbstzerstörungsmechanismus der Nervenzellen auslösen

Weizen, Milchprodukte und Soja enthalten verhältnismäßig große Mengen der Aminosäuren Glutaminsäure und Asparaginsäure. Diese können die Rezeptoren der Nervenzellen überreizen, sodass es zu einer Kalzium-induzierten Schädigung der Neuronen und des Gehirns kommt. Daher werden die beiden Aminosäuren auch mit Alzheimer, Chorea Huntington, Epilepsie, Migräne und dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) in Verbindung gebracht.

Weizenkeimagglutinin (WGA) kann Gewebezellen zerstören

Versuche an menschlichen Zelllinien zeigen, dass WGA zytotoxisch wirkt, indem es unter anderem den Zellzyklus unterbricht oder den programmierten Zelltod (Apoptose) herbeiführt. Dies konnte sowohl an gesunden menschlichen Zellen als auch an Krebszellen nachgewiesen werden (Wheat germ lectin induces G2/M arrest in mouse L929 fibroblasts).

Weizenkeimagglutinin (WGA) stört die hormonellen Funktionen

WGA spielt möglicherweise bei der Insulin- und Leptinresistenz und einer damit verbundenen Gewichtszunahme eine Rolle, da es die Leptin-Rezeptoren im Gehirn blockiert. Es bindet unter anderem an gut- und bösartige Schilddrüsenknötchen und stört die Ausschüttung der Bauchspeichelhormone (Analysis of lectin binding in benign and malignant thyroid nodules)

Weizenkeimagglutinin (WGA) führt zu Schäden an der Darmschleimhaut

Das Weizenkeimagglutinin kann die Oberfläche der Darmschleimhaut schädigen, im Darm zu einem Zellverlust und zu einer Minimierung der für die Aufnahme der Nährstoffe wichtigen Ausstülpungen führen. Es verändert das Zytoskelett der Darmzellen, kann zum frühzeitigen Absterben und zu einem erhöhten Zellumsatz führen, aber auch die Menge der gebildeten Hitzeschockproteine minimieren. Hierdurch werden die Zellen empfindlicher gegenüber Schädigungen (Decreased levels of heat shock proteins in gut epithelial cells after exposure to plant lectins).

Zu guter Letzt noch ein Hinweis, dass man schon überall reinsehen, bzw. draufschauen muss, was sich in den entsprechenden Fertigerzeugnissen befindet:

Das Problem „Frühstücksflocken“

Wir nehmen Getreide nicht nur in Form von Brot und Nudeln, sondern in zunehmendem Maße auch als „gesunde“ Cerealien auf. Allerdings sind die Frühstücksflocken nicht nur aufgrund der oben beschriebenen Anti-Nährstoffe, sondern ebenso wegen des übermäßigen Zuckers bedenklich. Vor allem die bei Kindern beliebten Marken enthalten teilweise mehr Zucker, als dies bei Kuchen und Keksen der Fall ist. So macht Zucker beispielsweise 56 Prozent des Gewichts von Kellog’s Smacks aus.

Neben vielen weiteren gesundheitsschädlichen Wirkungen, führt ein übermäßiger Zuckerkonsum dazu, dass sich gefährliche Mikroorganismen im Verdauungstrakt stärker vermehren können. Diese können die Darmschleimhaut angreifen und das Leaky-Gut-Syndrom auslösen beziehungsweise verstärken. Und die Sache mit dem Zucker hatte ich ja bereits weiter oben erwähnt…

Lebensmittelzusatzstoffe

Die immer neuen Entwicklungen aus den Laboren der Lebensmittelchemie stellen einen weiteren Risikofaktor für das Leaky-Gut-Syndrom dar. Geschmack, Haltbarkeit, Form, Konsistenz und Farbe der industriellen Lebensmittel sollen mit den Zusatzstoffen  beeinflusst werden. Schon der hohe Natrium-Gehalt (Kochsalz) in Fertigprodukten fördert die Darmstörung in erheblichem Maße. Emulgatoren greifen als Fettlöser die Membranen der Darmepithelzellen an. Dadurch können entzündliche Darmerkrankungen, Darmkrebs und das metabolische Syndrom ausgelöst werden (Dietary emulsifiers impact the mouse gut microbiota promoting colitis and metabolic syndrome).

Bekannt ist auch die aggressive Wirkung von Alkohol und Aldehyden auf alle Zellmembranen. Besonders gefährdet ist hier das Darmepithel, weil es den höchsten Konzentrationen dieser Toxine ausgesetzt ist. Weniger riskant sollen die Aldehyde in fermentierten Lebensmitteln sein. Grund dafür ist möglicherweise die genetische Gewöhnung an die Zusammensetzung traditioneller vergorener Speisen.Im besonderen Verdacht, das LGS zu verursachen, stehen die Enzyme der fleisch- und fischverarbeitenden Industrie. Die Transglutaminasen werden aus dem Bakterium Streptoverticillium mobaraense gewonnen und sind auch als Kleber-Enzyme bekannt. Verwendet werden die Proteine zur Herstellung von Formfleisch und entsprechenden Fischprodukten (Surimi).

Kritisch sind auch die zunehmend eingesetzten Nanopartikel zu beurteilen. Denn ihre Wirkung auf den Organismus ist noch nicht genau bekannt. Die Haut scheinen die höchstens 100 Nanometer großen Teilchen nicht durchdringen zu können. Nachgewiesen wurden Nanopartikel aber bereits im Gehirn, sodass eine Aufnahme über den Darm wahrscheinlich ist. Gesichert ist, dass die Teilchen über die Lungen in den Körper eindringen können. Technologisch verwendet werden Nanopartikel nicht nur in Nahrungsmitteln, sondern auch in Verpackungen. Das bekannteste Beispiel ist Titandioxid.

Fazit

Das Problem Leaky Gut wird von den meisten Medizinern noch überhaupt nicht wahrgenommen. Von diesen Medizinern können Sie letztlich auch kaum eine Therapie diesbezüglich erwarten, weil die meisten Ärzte das Phänomen gar nicht als existierend betrachten. Ähnlich war es lange Zeit mit dem Einfluss von Darmbakterien auf die Darm-Hirn-Achse.

Doch langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass Darmkeime tatsächlich Signale auslösen, die als Information ans Stammhirn weitergeleitet werden. So entstehen wahrscheinlich neurodegenerative Erkrankungen, die mit Eiweißablagerungen im Neuronen-Gewebe zusammenhängen. Es wird also höchste Zeit, dass sich die Ärzteschaft mit dem Leaky-Gut und der Bedeutung der Darmflora auseinandersetzt.

Ich denke, dass ich in diesem Beitrag einige Lösungsansätze aufzeigen konnte, die Ihnen bei diesem Problem helfen können…

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 24.03.2025 aktualisiert.

Plötzlich ist die Energie weg. Der Kopf dröhnt, die Muskeln schmerzen, und der Körper fühlt sich an, als hätte ihn eine Grippe mit voller Wucht erwischt. Aber diesmal ist es keine Infektion – sondern eine „Entgiftungsreaktion“. Oder doch etwas anderes?

Viele, die eine Pilzbehandlung beginnen, erleben genau das: Ihr Zustand verschlechtert sich, obwohl sie eigentlich auf dem Weg der Besserung sein sollten. Dahinter steckt ein wenig bekannter, aber entscheidender Mechanismus – das Absterben von Candida und die damit einhergehende Freisetzung von Toxinen und Schwermetallen.

Was passiert da wirklich im Körper? Warum fühlen sich manche Menschen bei einer Pilztherapie schlechter als zuvor? Und vor allem: Wie lässt sich der Prozess so steuern, dass der Körper nicht überlastet wird? Genau darum geht es in diesem Beitrag.

Was ist Candida Albicans?

Candida albicans ist ein Hefepilz, der im menschlichen Körper eigentlich nichts zu suchen hat – jedenfalls nicht in nennenswerten Mengen. Vor 30 Jahren konnte ich noch regelmäßig Stuhlproben ohne Candida-Besiedlung sehen. Heute ist das fast undenkbar.

Warum hat sich das verändert? Unsere moderne Lebensweise hat dem Pilz Tür und Tor geöffnet: Zuckerreiche Ernährung, ständige Antibiotikaexposition und ein geschwächtes Immunsystem durch Umweltgifte und Stress machen es Candida leicht, sich im Darm anzusiedeln. Die Schulmedizin bezeichnet ihn als „fakultativ pathogen“, was bedeutet, dass er unter bestimmten Bedingungen Schaden anrichten kann. Doch die Realität zeigt: Ist er erst einmal da, bleibt er selten ohne Folgen.

Ein gesundes Immunsystem sollte Candida eigentlich fernhalten. Doch wenn die körpereigene Abwehr geschwächt ist, kann sich der Pilz ungehindert vermehren – und dann ist der Weg zur Mykose nicht mehr weit.

Übrigens: Eine umfassende Übersicht über therapeutische Möglichkeiten aus Sicht einer biologischen Therapie habe ich in diesem Buch zusammengefasst: Die biologische Therapie des Candida Albicans

Was passiert beim Absterben von Candida?

Was die meisten Patienten nicht wissen: Eine starke Besiedlung mit Candida kann ein Hinweis auf eine erhöhte Schwermetallbelastung sein – ein Zusammenhang, den viele Mediziner bis heute ignorieren. Candida besitzt die Fähigkeit, Schwermetalle zu binden, was paradoxerweise eine Art natürlicher Schutzmechanismus des Körpers sein könnte. Anstatt sofort gegen den Pilz vorzugehen, sollte daher hinterfragt werden, warum er sich überhaupt so stark vermehren konnte. Ohne diese Ursache zu adressieren, bleibt jede Therapie Stückwerk. Ausführlicher dazu in meinem Beitrag: Candida: Infektion oder natürlicher Schutz? (gesund-heilfasten.de)

Dennoch bleiben den Betroffenen die Folgen der Überbesiedlung nicht erspart.

Natürlich denkt man bei einer Infektion = Überbesiedlung sofort an eine Therapie, die die Pilz-Zellen zerstört und den Pilz erfolgreich abtötet. Das aber hat die unschöne Folge, dass die gebundenen Schwermetalle wieder freigesetzt werden. Und auch andere, ganz „normale“ Pilz-Proteine und Bestandteile fallen dabei als „Abfall“ an, die potenziell toxisch oder zumindest unphysiologisch sind und abgebaut werden müssen.

Die gesundheitlichen Folgen einer Candida-Therapie werden oft als „Nebenwirkungen“ abgetan – besonders bei der Einnahme von Antimykotika wie Nystatin. Tatsächlich handelt es sich aber um eine regelrechte Vergiftung des Organismus. Ich halte übrigens nicht viel von Nystatin und habe dazu meine eigenen kritischen Anmerkungen: Nystatin – Kritische Anmerkungen zur Nystatintherapie

Was passiert beim Absterben des Pilzes? Der Vorgang ist als „Jarisch-Herxheimer-Reaktion“ bekannt – benannt nach den Dermatologen Jarisch und Herxheimer, die ihn ursprünglich beim Zerfall von Bakterien beschrieben haben. Dabei werden Endotoxine freigesetzt, die eine heftige Immunreaktion auslösen. Der Körper reagiert mit einer Welle entzündungsfördernder Zytokine, die für die Symptome verantwortlich sind.

Diese können heftig ausfallen: Plötzlich auftretende Erschöpfung, grippeähnliche Beschwerden, Kopfschmerzen oder Hautreaktionen sind keine Seltenheit. Besonders brisant ist die Freisetzung von Schwermetallen, die Candida zuvor gebunden hat – eine zusätzliche Belastung für den Körper.

Doch damit nicht genug: Die abgestorbenen Hefepilze setzen Substanzen frei, die nicht nur den Körper belasten, sondern auch der Darmflora schaden. Hefepilze sind von Natur aus darauf programmiert, sich gegen Bakterien durchzusetzen – indem sie toxische Verbindungen abgeben, die konkurrierende Mikroorganismen verdrängen. Antibiotika wie Penicillin beruhen auf genau diesem Prinzip. Stirbt Candida in großen Mengen ab, verstärkt sich dieser Effekt und kann eine regelrechte Dezimierung der nützlichen Darmbakterien auslösen.

Was sind die Symptome für absterbende Candida-Zellen?

Die meisten Reaktionen entsprechen typischen Grippe-Symptomen, die den gesamten Körper erfassen können. Diese Symptome treten für gewöhnlich plötzlich auf und können im Schweregrad variieren. Wie lange diese Symptomatik anhält hängt letztlich von einer Reihe von Faktoren ab, wie zum Beispiel dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Stärke des Immunsystems und der Arzneimittel, die für deren Auftreten verantwortlich sind.

Hier eine Liste von typischen Symptomen:

  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Muskelschmerzen
  • Schwäche
  • hohe Herzfrequenz
  • Hautausschlag
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Übelkeit
  • Juckreiz
  • Schwitzen
  • Müdigkeit

Diese Symptome verschwinden in dem Maße, wie der Organismus in der Lage ist, die freigesetzten Toxine auszuscheiden.

In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung des Begriffs „Erstverschlimmerung“ deutlich, da hier eine antimykotische Therapie zu solchen Symptomen führen kann, bei dem sich das Befinden der Betroffenen erst einmal „verschlimmert“, was auf der Freisetzung der Toxine und Schwermetalle beruht.

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Es gibt einen vergleichbaren Mechanismus, der bei einer Entgiftung auftritt. Auch hier kommt es häufig zu einem zunächst schlechteren Wohlbefinden, also einer „Erstverschlimmerung“, die ähnlich abläuft: Entgiftungssymptome – Und wie sich diese zeigen können

Wie lässt sich die „Erstverschlimmerung“ vermeiden oder abmildern?

Aus dem zuvor Beschriebenen lässt sich unschwer ableiten, dass eine Therapie gegen Candida-Überbesiedlung schonend eingeleitet und durchgeführt werden sollte. Das verlängert zwar die Therapiedauer, stellt aber sicher, dass keine große Zahlen an Pilz-Zellen absterben und damit keine hohe Konzentrationen an Toxinen freigesetzt werden. Dadurch werden Organismus und Darmflora vielleicht nicht geschont, aber auch nicht übermäßig belastet.

Hier einige Vorschläge, mit deren Hilfe man auftretende Symptome mildern kann:

Die wohl wichtigste Maßnahme ist eine durch und durch ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, die die Basis für eine Beseitigung der zu entfernenden Toxine ist.

Die Einnahme von Flohsamenschalen[2] und Heilerde[3] unterstützt den Organismus, da sie in der Lage sind, Toxine an sich zu binden und über den Stuhl auszuscheiden.

Probiotika können entstandene Lücken im Mikrobiom ausfüllen, die durch die abgestorbenen Candida-Zellen entstanden sind und den Verlust von nützlichen Darmbakterien ausgleichen.

Bei der Entgiftung ist die Leber in erster Linie in Aktion. Von daher ist es sinnvoll, gerade dieses Organ zu unterstützen. Empfehlenswert sind hier Mariendistel[4], Löwenzahn[5] und vor allem Heilpilze (Cordyceps, Ganoderma etc.)[6] [7].

Ruhe, Entspannung und vor allem ein ausreichend langer und erholsamer Schlaf sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung.[8] [9]

Bei Fieber wird oft reflexartig nach schulmedizinischen Präparaten gegriffen, um das Symptom Fieber zu beseitigen. Obwohl Fiebermittel nicht prinzipiell „schlecht“ sind, sollten sie nicht Mittel der ersten Wahl sein, sondern nur bei extrem hohen Körpertemperaturen zum Einsatz kommen.[10] [11] Fieber lässt sich in der Regel auch gut mit Wadenwickeln kontrollieren.[12]

Wan sollte man einen Arzt aufsuchen?

Eine Behandlung mit der „Chemiekeule“, wie Nystatin etc., kommt mit seinen eigenen Nebenwirkungen: Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Verdauungsstörungen, Ausschlag, verzögerte Empfindlichkeitsreaktionen seitens des Immunsystems, Atembeschwerden, Muskelschmerzen, Bauchschmerzen etc. Je nach Schwere und Dauer ist es dann geraten, den Hausarzt aufzusuchen.

Die Antipilzmittel (Antimykotika) sind auch bekannt dafür, dass sie schwere allergische Reaktionen provozieren können. Hier handelt es sich um einen medizinischen Notfall (Anaphylaxie). Bei folgenden Symptomen sollte man sich schnell in ärztliche Behandlung, am besten in die Notfallambulanz eines Krankenhauses begeben:

  • Schwellungen von Gesicht, Hals und Zunge
  • Atembeschwerden
  • Lungenpfeifen
  • schwerer Hautausschlag mit Blasenbildung
  • Erbrechen
  • schwacher Puls
  • Schock
  • Bewusstlosigkeit

Fazit

Ein plötzlicher Zusammenbruch der Energie, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen – all das kann ein Zeichen für eine tiefgreifende Entgiftungsreaktion sein, nicht nur ein Symptom einer Pilztherapie. Das Absterben von Candida ist kein harmloser Prozess, sondern setzt eine Kaskade von Toxinen und Schwermetallen frei, die den Körper massiv belasten können. Wer hier unbedacht vorgeht, riskiert mehr Schaden als Nutzen.

Eine gezielte, schonende Strategie ist entscheidend, um den Körper nicht zu überfordern. Unterstützende Maßnahmen wie eine kontrollierte Entgiftung, Probiotika und Leberstärkung sind kein „Nice-to-have“, sondern essenziell, um die negativen Folgen der Therapie zu minimieren. Denn eines ist klar: Eine erfolgreiche Candida-Behandlung ist weit mehr als nur das Abtöten des Pilzes – sie bedeutet eine ganzheitliche Wiederherstellung der inneren Balance.

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Quellen:

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 1.3.2025 überarbeitet.

Bei Erkrankungen der Darmschleimhaut hat sich der Wirkstoff Colibiogen als sehr effizient bestätigt. In verschiedenen Studien wurde nach mehrwöchiger Behandlung mit Colibiogen eine Besserung des endoskopischen Befundes sowie eine Verbesserung der Stuhlkonsistenz festgestellt. Besonders nach erfolgreich bestrahlten Krebserkrankungen des Darms konnten signifikante Regenerationen der Darmschleimhaut dokumentiert werden.

Anwendungsgebiete von Colibiogen

Colibiogen findet Anwendung bei:

  • Entzündungen der Darmwand wie Colitis und Morbus Crohn
  • Reizmagen und Fehlverdauung
  • Hauterkrankungen, die auf den Darm zurückzuführen sind
  • Rehabilitation nach Chemo- und Strahlentherapie
  • Sonnenallergie (polymorphe Lichtdermatose)

Darüber hinaus wird es als Therapeutikum bei Kindern und Erwachsenen mit Reizdarmsyndrom eingesetzt. Studien belegen, dass Colibiogen sicher und wirksam ist und die Symptomatik des Reizdarmsyndroms lindern kann.

Die Rolle des Mikrobioms und neue Erkenntnisse

Das Mikrobiom spielt eine entscheidende Rolle bei der Gesundheit der Darmschleimhaut. Neuere Forschungen zeigen, dass ein gestörtes Mikrobiom nicht nur Darmerkrankungen, sondern auch andere gesundheitliche Probleme wie Depressionen und Angststörungen begünstigen kann. Colibiogen, als postbiotisches Präparat, unterstützt die Balance des Mikrobioms und fördert die Regeneration der Darmschleimhaut.

Zusammensetzung und Anwendung von Colibiogen

Colibiogen oral ist eine Lösung zum Einnehmen und besteht aus lysierten Escherichia coli (Stamm Laves) sowie Laktose, Glukose, Natriumchlorid, natürlichen Aminosäuren, 4,8 Vol.-% Ethanol, Orangenaroma und Wasser. Es ist in verschiedenen Varianten erhältlich:

  • Colibiogen oral (100 ml Lösung)
  • Colibiogen für Kinder (alkoholfrei, 50 ml)
  • Colibiogen inject (Ampullen zu 2 ml, nur durch medizinisches Fachpersonal anwendbar)

Die empfohlene Dosierung beträgt einmal täglich 5 ml. In schwereren Fällen kann die Einnahme auf bis zu dreimal täglich erhöht werden. Wichtig ist, die Behandlung nicht zu unterbrechen, um den optimalen therapeutischen Erfolg zu gewährleisten.

Vorteile von Colibiogen

  • Natürliches Arzneimittel ohne Konservierungsstoffe
  • Keine bekannten Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen
  • Regeneriert die Darmschleimhaut und stabilisiert das Mikrobiom

Nach Anbruch ist die Lösung bis zu vier Wochen im Kühlschrank haltbar. Allerdings sollte beachtet werden, dass Colibiogen oral Alkohol enthält.

Fazit

Colibiogen ist ein durchaus bewährtes biologisches Arzneimittel zur Unterstützung der Darmschleimhautregeneration bei verschiedenen Erkrankungen und nach Strahlen- oder Chemotherapie. Die aktuellen Forschungsergebnisse bestätigen dessen Wirksamkeit und Sicherheit, insbesondere bei Reizdarmsyndrom und entzündlichen Darmerkrankungen. Dank seiner natürlichen Zusammensetzung bietet es eine gut verträgliche und effektive Therapieoption. Ich weiß, dass es von einigen Kollegen immer noch erfolgreich eingesetzt wird und auch bei mir in der Praxis hat es seine Berechtigung in bestimmten Fällen.

Gut zu Wissen: Da es sich bei diesem Darmschleimhauttherapeutikum um ein rein biologisches Arzneimittel ohne Konservierungsstoffe handelt, ist es nach Anbruch nur bis zur vier Wochen im Kühlschrank haltbar.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 1.1.2025 aktualisiert.

Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor Kasa

Besserer Stuhlgang. ZACK. Mehr muss man eigentlich nicht wissen zu diesem Thema. Über den Stuhlgang (medizinisch als „Defäkation“ bezeichnet) spricht man kaum. Und wenn überhaupt, dann meist nur nebenbei. Dabei wissen die meisten Menschen noch nicht einmal, was wirklich „normal“ ist. Dabei lautet eine Weisheit der Naturheilkunde: „Der Tod sitzt im Darm“. In der Tat kann man am Stuhlgang erkennen, wie es um einen bestellt ist.

Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema “Die Kraft der Natur” in der ich über das Thema “Stuhlgang” spreche:

4 Anzeichen für eine schlechte Darmgesundheit

1. Ein chronisch oder öfter aufgeblähter Bauch

Ein ständig aufgeblähter Bauch und auch häufige Blähungen deuten oft darauf hin, dass der Darm Schwierigkeiten hat, bestimmte Nahrungsmittel zu verdauen. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass einige Lebensmittel nicht gut vertragen werden und erst recht nicht gut verdaut werden. MERKE: Du bist nicht was du isst, sondern was du verdauen kannst.

2. Unregelmäßiger Stuhlgang

Ein Stuhlgang, der nicht der Kategorie „Bristol 4“ (siehe weiter unten) entspricht, kann ein Anzeichen für eine gestörte Darmflora sein. Die Bristol-Stuhlskala beschreibt verschiedene Stuhlkonsistenzen. Mehr dazu gleich weiter unten im Beitrag.

3. Energiemangel

Es besteht auch eine direkte Verbindung zwischen Darmgesundheit und deinem Energie-Niveau! Das glaubt erst einmal niemand, ist aber der Alltag für Millionen Patienten. Ein „ungesunder Darm“ kann das Risiko für Autoimmunerkrankungen erhöhen und zu anhaltender Müdigkeit führen.

4. Häufige Infektionen und ein schwaches Immunsystem

Ein weiteres Anzeichen für eine schlechte Darmgesundheit ist eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und ein insgesamt geschwächtes Immunsystem. Ein beträchtlicher Teil unseres Immunsystems befindet sich im Darm, daher kann eine gestörte Darmgesundheit zu einer schlechteren Immunabwehr führen. Eine vielfältige, ballaststoffreiche Ernährung kann die Vielfalt der Darmmikroben fördern, die für ein starkes Immunsystem von entscheidender Bedeutung sind. Ausführlicher zum Immunsystem Darm: Immunsystem Darm (gesund-heilfasten.de)

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Der „gute Stuhlgang“ – Was ist das? Und warum ist das wichtig?

In der Jugend fragte man sich vielleicht noch: „Lege ich eine Schnecke oder eine Wurst?“. Im Alter stehen zahlreiche Patienten eher vor dem Problem „Kantholz oder Sprühwurst?“ – und oftmals geht ohne Abführmittel gar nichts mehr.

In der Naturheilpraxis wird schon öfter einmal nach dem Stuhlgang gefragt, denn bekanntlich „sitzt der Tod ja im Darm“. Und viel zu oft höre ich von Patienten auf die Frage: „Wie ist es mit dem Stuhlgang?“, die Antwort: „Normal!“.

Dabei stelle ich immer wieder erstaunt fest, wie unterschiedlich die Vorstellungen der Patienten bezüglich eines „normalen Stuhlgangs“ sind. Deswegen möchte ich mich einmal in diesem Artikel über das braune Wesen reden, das uns in die Tiefen der Kanalisation verlässt.

Die Exkremente unseres Körpers können in einem gewissen Rahmen wichtige Hinweise über die Gesundheit unseres Körpers liefern. Bei Säuglingen wird das übrigens regelmäßig gemacht: Kindspech, Still-Stuhlgang usw. werden genau beobachtet und in Beziehung zum Wohlbefinden des Kindes gesetzt. Warum hört man eigentlich damit bei Erwachsenen auf?

Ich bin mir bewusst, dass der „Igitt-Faktor“ nicht unbedeutend ist. Aber wenn man weiß, wonach man zu schauen hat, dann genügt oft ein kurzer Blick vor der Betätigung der Spülung, um einen Eindruck zu gewinnen, ob alles in Ordnung ist oder nicht.

Es ist selbstredend, dass der kurze Blick keine Laboranalyse einer Stuhlprobe ersetzen kann, falls Probleme zum Beispiel im Gastrointestinaltrakt aufgetaucht sind. Aber er kann helfen zu beurteilen, was möglicherweise falsch läuft und ob ein Arzt- oder Heilpraktikerbesuch angesagt ist – falls Abnormalitäten zur Regel geworden sind. Aber dazu muss man ja erst einmal wissen, was ist normal und was unnormal ist.

Der Stuhlgang

Wussten Sie, dass der Mensch im Durchschnitt fünf Tonnen Kot während seines Lebens produziert? Das ist eine gewaltige Leistung des Verdauungsapparats. Diese Masse hat kein uniformes Aussehen. Nicht jeder Stuhlgang ist wie der andere. Er variiert in Form, Größe, Farbe, Beschaffenheit und anderen Eigenschaften. Diese Varianten geben Hinweise auf die Funktionstüchtigkeit des Verdauungstrakts bis hin zu Hinweisen auf mögliche Probleme und Erkrankungen.

Obwohl es eine gewisse Toleranzbreite bei der Farbe, Beschaffenheit und Form von Stuhl gibt, die alle als „normal“ zu betrachten sind, gibt es Auffälligkeiten, die bei Betrachtung „ins Auge springen“, und die eine sofortige ärztliche Begutachtung erfordern. Sie müssen also wissen, wonach Sie zu schauen haben und was normal beziehungsweise nicht normal ist.

Der „normale Stuhl“

Der Stuhl besteht zu 75 Prozent aus Wasser. Der Rest sind Ballaststoffe, lebende und tote Darmbakterien, andere Zellen aus dem Organismus und Schleim, der von den Schleimhäuten des Gastrointestinaltrakts abgesondert wird. Die verschiedenen möglichen Eigenschaften des Stuhlgangs zeigen dann bis zu einem gewissen Grad die Funktionstüchtigkeit und Gesundheit – oder auch nicht – des Gastrointestinaltrakts an.

Die hauptsächlichen Parameter, die hier eine Rolle spielen, sind, wie bereits kurz erwähnt, Farbe, Geruch, Form, Größe, Beschaffenheit des Stuhls und die Frage, ob der Stuhl im Toilettenbecken versinkt oder an der Oberfläche treibt. Worauf also muss ich achten?

Die Bristol-Stuhlformen-Skala ist hier eine wichtige Hilfe. Denn diese Skala definiert anschaulich, welche Typen von Stuhlgang es gibt und welche Typen in der „Normalzone“ liegen und welche nicht:

Typ 1 

Einzelne harte Klumpen, die mit Nüssen gewisse Ähnlichkeit haben. Dieser Stuhl ist nur schwer und oft unter Schmerzen auszuscheiden.

Typ 2 

In der Form einer Wurst, mit klumpenförmigen Strukturen versehen.

Typ 3 

Wurstförmig mit Einkerbungen auf der Oberfläche.

Typ 4

Wurst- oder schlangenförmig, weich, geschmeidig und mit einer glatten Oberfläche.

Typ 5 

Weiche Teilstücke mit klar sich abzeichnenden Ecken. Diese werden ohne Mühe ausgeschieden.

Typ 6

Wässriger Stuhlgang ohne feste Bestandteile.

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Die Ballaststoffe im Stuhl dienen als eine Art Leim, der den Stuhl zusammenhält und erst seine Formbildung ermöglicht. Falls der Stuhlgang eher zu weich ausfällt beziehungsweise einen fast durchfallähnlichen Charakter hat, kann dies ein Hinweis auf eine Laktoseintoleranz sein. Süßstoffe, wie Sorbitol und Splenda, verursachen ebenfalls solche anormalen Stühle. Eine weitere Möglichkeit wäre eine Reaktion auf Gluten oder Fruktose.

Zu hart oder zu weich sind die Zustände, die Hinweise auf eine gesundheitliche Problematik im Gastrointestinaltrakt geben können, besonders dann, wenn diese anormalen Zustände über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben.

  • Typ 1 und 2 charakterisieren eine Verstopfung mit Darmpassagen von 100 Stunden und mehr.
  • Die Typen 3, 4 und 5 liegen im Normbereich und geben seinem „Produzenten“ das Feedback, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit alles im grünen Bereich liegt.
  • Typ 6 sind die klassischen Durchfälle mit Darmpassagen von weniger als 10 Stunden.

Die Form ist nicht alles

Die Bristol-Stuhlform-Skala wurde 1997 in der Universität von Bristol entwickelt und als diagnostisches Hilfsmittel vorgeschlagen. Im Zusammenhang mit anderen diagnostischen Verfahren kann sie die erwähnten Hinweise auf mögliche Erkrankungen geben. Alleine für sich genommen, so wird von Seiten der Mediziner kritisiert, hat sie keinen bedeutenden diagnostischen Wert. Wie bereits erwähnt, gibt es noch weitere Charakteristika, die auf Abnormalitäten hinweisen können.

Wie sich ein normaler Stuhl von einem problematischen Stuhl unterscheidet, erklärt die folgende Tabelle:

Normaler Stuhl

Anormaler Stuhl

Die Farbe ist mittel- bis hellbraun.

Der Stuhlgang lässt sich nur schwer ausscheiden, bereitet Schmerzen und/oder erfordert extra Anstrengungen bei der Ausscheidung (Pressen).

Der Stuhl ist weich und geschmeidig, mit einer länglichen Form (wurstartig).

Harte Klumpen und Stücke, oder breiig und verwässert beziehungsweise klebrig und schwer zu reinigen.

Etwa 3 bis 4 Zentimeter im Durchmesser und etwa 30 bis 40 Zentimeter lang.

Flache, stiftartige oder bänderartige Stühle:
Dies kann die Folge einer Verengung im Darm sein oder aufgrund eines Tumors beziehungsweise aufgrund von Dickdarmkrebs. Ein solcher Stuhlgang ist weniger bedeutsam, wenn er unregelmäßig auftritt. Falls diese Form regelmäßig auftaucht, ist ein Besuch beim Arzt angesagt.

Der Stuhl nimmt annähernd die Form eines „S“ an – eine Anpassung an die Form des Darms kurz vor dem Anus.

Schwarze, teerartige oder hellrote Stühle:
Beides kann auf Blutungen im Gastrointestinaltrakt hindeuten. Schwarze Stühle rühren aber auch von bestimmten Medikamenten her, Nahrungsergänzungsmitteln oder dem Konsum von schwarzer Lakritze. Sollten diese anormalen Stühle ohne Medikamente, Lakritze und so weiter auftauchen und wiederkehren, dann ist ebenfalls ein Arztbesuch zu empfehlen. Schwarzer Stuhlgang kann auf eine Blutung tief im Inneren des Gastrointestinaltrakts hinweisen, wie sie bei einem Tumor der Fall sein kann. Hellroter Stuhl ist ein Zeichen von Blutungen rund um den Anusbereich und kann ein Zeichen für Hämorrhoiden sein.

Der Stuhl taucht leise und sanft ins Wasser ab und schießt nicht ins Wasser mit entsprechendem „Lärm“.

Weiße, zu helle oder graue Stühle können ein Zeichen für einen Mangel an Gallensekret sein. Dies wiederum kann die Folge sein von HepatitisLeberzirrhose, Problemen mit der Bauchspeicheldrüse oder einem blockierten Gallenausgang. Antacida erzeugen ebenfalls einen weißen Stuhl. Auch hier, die Einnahme von Antacida ausgenommen, ist ein Arztbesuch notwendig.

Ein natürlicher Geruch, nicht abstoßend und faulig (was nicht heißen soll, das natürlich hier auch gut heißt).

Gelbe Stühle können einen Hinweis auf eine mögliche Infektion mit Giardien, einem mikroskopisch kleinen Dünndarm-Parasiten, sein. Weitere mögliche Probleme sind Funktionsstörungen der Gallenblase oder eine Krankheit, die „Morbus Meulengracht“ genannt wird. Hierbei handelt es sich um eine weitestgehend unproblematische Stoffwechselstörung beim Abbau von Hämoglobin. Dennoch schlage ich auch hier einen Arztbesuch vor, zur Sicherheit. Eine Diskussion haben wir dazu bereits im Symptome.ch Forum: 

https://www.symptome.ch/threads/basica-pulver-und-gelber-stuhlgang.88489/



Der Stuhl ist von gleichbleibender Beschaffenheit.

Die gleichzeitige Anwesenheit von unverdauter Nahrung. Dies ist von gewisser Bedeutung bei Durchfällen, Gewichtsverlust oder Veränderungen im Ausscheidungsverhalten des Betroffenen.

Nach dem Ausscheiden sinkt der Stuhl langsam ins Wasser.

Die sog. Schwimmer oder „Bomben“. Vermehrte Schleimansammlungen im Stuhl: Dies kann ein wichtiger Hinweis auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung sein, wie zum Beispiel Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Dickdarmkrebs, besonders dann, wenn gleichzeitig Blut und / oder Schmerzen im Bereich des Unterleibs auftauchen. 

Eine Diskussion haben wir dazu bereits im Symptome.ch Forum:  

https://www.symptome.ch/threads/gelber-schleim-im-stuhl-ohne-stuhl-aber-nur-nach-sex.38913/

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Wenn der Stuhl mal so richtig stinkt

Falls der Stuhlgang einmal richtig außergewöhnlich unangenehm riecht, sollten Sie das nicht einfach so ignorieren. Dieser Geruch entspricht nicht dem normalen, unangenehmen Geruch, den der Stuhl von Natur aus hat.

Ein übel riechender Stuhl kann ebenfalls mit einer Reihe von gesundheitlichen Problemen assoziiert sein wie zum Beispiel:

  • Malabsorptionsstörungen (Störungen bei der Aufnahme von Nährstoffen aus dem Darm)
  • Zöliakie
  • Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa (beides chronisch entzündliche Darmerkrankungen)
  • Chronische Pankreatitis (chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung)
  • Zystische Fibrose (Mukoviszidose)

Diese „Dinge“ sind mehr oder weniger selten, bis sehr selten, vor allem die zystische Fibrose. Die Malabsorptionsstörungen dagegen sind gar nicht so selten. Malabsorptionsstörungen im Darm beziehen sich auf eine Gruppe von Störungen, bei denen der Darm nicht in der Lage ist, Nährstoffe aus der Nahrung richtig aufzunehmen. Dies kann verschiedene Ursachen haben, darunter Probleme mit der Verdauungsenzymproduktion, „Beschädigung der Darmwand“ (Leaky-Gut-Syndrom) oder Probleme mit dem Transport von Nährstoffen durch die Darmwand.

Die Symptome einer Malabsorption können von Person zu Person variieren, können aber unter anderem Durchfall, Fettstühle, Gewichtsverlust, Blähungen und Mangelernährung umfassen.

Aber da gibt es noch einen anderen unangenehm riechenden „Kollegen“ des Stuhls: Flatulenz, auch Blähungen, „Winde“ oder schlicht „Furz“ genannt. Blähungen sind eigenlich ein normaler Vorgang und stellen keinen Grund zur Sorge dar – in gewissen Mengen. Denn sie ist das Resultat der guten Arbeit von Trilliarden von Bakterien der Darmflora.

Typischerweise produziert der menschliche Körper täglich etwa 0,5 bis 1,5 Liter Gas im Magen-Darm-Trakt, hauptsächlich durch die Verdauung von Nahrungsmitteln und die Fermentation durch Darmbakterien. Dieses Gas muss entweder durch Flatulenz (das Ablassen von Gasen) oder durch Absorption in den Blutkreislauf und Ausscheidung über die Lunge aus dem Körper entfernt werden.

Im Durchschnitt „pupst“ der Mensch vierzehnmal am Tag. Etwa 99 Prozent dieser Winde sind geruchlos, sodass der Betroffene selbst nichts von der „Entgasung“ mitbekommt (und die Leute um ihn herum natürlich auch nicht). Ohne diese Entlüftung dagegen sähen wir bald aus wie das Michelin-Männchen. Wer allerdings unter den Blähungen leidet, sollte sich dringend darum kümmern. Einige Anregungen dazu in meinem Beitrag: Blähungen (Meteorismus – Flatulenz) (naturheilt.com) oder Blähungen – Was nun?

Wie oft sollte man Stuhlgang haben?

Ein „goldenes“ Maß für den Stuhlgang beziehungsweise seine Häufigkeit gibt es nicht. Wenn wir hier von einer gewissen Regelmäßigkeit reden, dann bezieht sich diese Regelmäßigkeit immer auf die betroffene Person. Denn das „goldene“ Maß umfasst eine große Spanne: Von dreimal am Tag bis dreimal in der Woche wird in der Schulmedizin als normaler Bereich angesehen.

Ich würde es als optimal ansehen, einmal täglich geformten Stuhl zu haben. Die „Wurst“ sollte gut geformt sein und von einer ganz leichten Schleimhülle umgeben sein, sodass keine, bzw. kaum Stuhlreste in der Toilettenschüssel haften bleiben. Zum Abputzen sollte nur sehr wenig Klopapier notwendig sein – idealerweise nur ein bis zwei Blatt.

Wichtiger als die Häufigkeit, ist aus meiner Sicht die Leichtigkeit, mit der der Stuhlgang erfolgt. Wenn Sie dagegen pressen und „stemmen“ müssen, dann ist etwas nicht in Ordnung. Denn der Stuhlgang sollte mit der gleichen Leichtigkeit erfolgen, mit der man uriniert.

Worauf Sie dann achten sollten, ist eine plötzliche Veränderung in der Häufigkeit der Stuhlgänge. Diese Häufigkeit wird von einer Reihe von Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel die Ernährungsgewohnheiten, Reisen, Medikamente, hormonelle Schwankungen, Schlafangewohnheiten, körperliche Bewegung, Krankheit, Operationen, Stress und mehr.

Typ 1 und Typ 6 – ein Blick auf die Extreme

Die Bristol-Stuhlform-Skala definiert Typ 1 als eine extreme Form der Verstopfung (Obstipation,  Konstipation), Typ 6 als das extreme Pendant eines Durchfalls (Diarrhoe). Bei beiden Formen handelt es sich um behandlungsbedürftige Zustände, die einer näheren Betrachtung wert sind.

Im Durchschnitt benötigt das Verdauungssystem des Menschen zwischen 18 und 72 Stunden, um die aufgenommene Nahrung zu verarbeiten und die „Schlacken“ in Form von Stuhlgang auszuscheiden. Eine signifikante Verkürzung dieser Verarbeitungszeit resultiert in einem Durchfall. Hier hat der Gastrointestinaltrakt keine Möglichkeit, die notwendige Menge an Flüssigkeit aus dem Verdauungsbrei zu resorbieren. Wenn auf der anderen Seite die Durchlaufzeit signifikant verlängert ist, dann droht eine Verstopfung, weil zu viel Wasser aus dem Verdauungsbrei entzogen worden ist. Das Resultat ist ein harter, trockener Stuhl.

Dieser ist in der Regel nur mit großer Mühe auszuscheiden. Im höheren Alter (65 Jahre und darüber) besteht eine erhöhte Bereitschaft für eine Verstopfung, besonders dann, wenn der ältere Mensch nicht genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Bei älteren Menschen lässt das Durstempfinden nach, was zu einer verminderten Flüssigkeitsaufnahme und damit möglicherweise zur Verstopfung führt. Das hat übrigens auch Gründe, denn es gilft den älteren Menschen wenig, wenn man ihnen nur sagt: „Sie müssen mehr trinken“. Mehr dazu auch in meinem Beitrag zu den Nierenproblemen: https://www.naturheilt.com/nierenschwaeche/

Eine chronische und unbehandelte Verstopfung kann etliche Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Dazu zählen Enddarm- und Magenkrebs, Analfissuren, Darmblutungen (Ischämische Kolitis), Divertikulitis und Nierenschäden durch Urinrückfluss in die Blase (vesikoureteraler Reflux), weil deren vollständige Entleerung blockiert ist. Gerade der weibliche Urogenitaltrakt kann Schaden nehmen, wenn permanente Verstopfung vorherrscht. Der Enddarm kann durch das dauernde Pressen während der Defäkation in die Vagina vordringen oder sich durch den Anus nach außen stülpen (Rektumprolaps).

Im Extremfall führt Verstopfung zu einer Stuhlimpaktion (Koprostase), die eine ernsthafte Störung im Gastrointestinaltrakt darstellt. Abführmittel bei Verstopfung sollten nur sehr sparsam zum Einsatz kommen, wenn überhaupt dann nur als Mittel der allerletzten Wahl. Und wenn doch, dann nur für einen sehr kurzen Zeitraum.

Häufige Gründe für eine erhöhte Frequenz im Stuhlgang beziehungsweise Durchfall

Lebensstil bedingt

Krankheiten und Konditionen

Ernährung mit mehr Früchten und Gemüse, was die Menge an Ballaststoffen erhöht

Überaktive Schilddrüse (Hyperthyreose – Schilddrüsenüberfunktion)

Mehr Bewegung und körperliches Training

Morbus Crohn

Verbesserte Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser

Colitis ulcerosa

Emotionaler Stress

Zöliakie

Nahrungsmittelallergien

Medikamentöse Nebenwirkungen

Infektionen im Gastrointestinaltrakt

Häufige Gründe für eine reduzierte Frequenz des Stuhlgangs beziehungsweise Verstopfung

Lebensstil

Krankheiten und Konditionen

Veränderung der Ernährungsgewohnheiten mit weniger Ballaststoffen, weniger Früchten oder Gemüse

Schwangerschaft, Geburt, hormonelle Störung

Emotionaler Stress

Störungen der Muskulatur oder des Nervensystems im Gastrointestinaltrakt, Rektum oder Anus

Ein häufiges Ignorieren von „ich muss mal“, zum Beispiel während Reisen, beruflichen Terminen und so weiter, die in einem Einhalten des Stuhlgangs resultieren

Keine oder kaum körperliche Bewegung

Diabetes

Ungenügende Flüssigkeitsaufnahme

Unteraktive Schilddrüse (Hypothyreose – Schilddrüsenunterfunktion)

Supplementierung mit Calcium oder Eisen

Örtlich begrenzte Schmerzen im Anusbereich, wie sie bei zum Beispiel Hämorrhoiden vorkommen

Medikamente wie Schmerzmittel auf Codein-Basis, Diuretika, Antacida, Antidepressiva und der vermehrte Gebrauch von Abführmitteln

Weniger oft: Divertikulitis, Einschnürungen des Darms, Dickdarmkrebs, Multiple Sklerose, Parkinson und Verletzungen des Rückgrats, Nahrungsmittelallergien

Tipps für eine gesunde Verdauung

Die meisten Probleme im Gastrointestinaltrakt kann der Mensch prophylaktisch verhindern. Dazu gehört das Wissen, wie dies erfolgt. Hier ein paar Anhaltspunkte:

Wenn alles keine Besserung bringt, dann denke man an:

Tipps für eine leichtere Defäkation

Besonders Menschen, die oft an Verstopfung leiden, suchen nach Möglichkeiten, den Verdauungsabfall leichter loszuwerden, ohne ständig Abführmittel zu nehmen. Schließlich ist das anstrengende Pressen nicht nur unangenehm, sondern auch mit Risiken verbunden. Dabei erhöht sich der Blutdruck derart, dass es schon zu Schlaganfällen gekommen ist.

Es ist auch ohne Weiteres möglich, dass man durch das Drücken ohnmächtig wird (Defäkationssynkope). Zudem kann der Magen durch das Zwerchfell brechen (Hiatushernie) und langfristig drohen noch andere Beschwerden wie Hämorrhoiden, Krampfadern und eine Divertikulitis.

Da stellt sich die Frage, wie man sich am besten auf die Toilette setzt. Schon instinktiv merken wir, dass leichtes Nachvornebeugen die Sache vereinfacht. Das kommt der ursprünglichen Position recht nahe.

Denn vor der Erfindung der Toilette hockte sich der Mensch einfach in die Wildnis. In dieser Haltung entspannt sich der Musculus puborectalis, der einen wichtigen Teil der Beckenbodenmuskulatur darstellt. In der Hocke begradigt sich die Krümmung des Enddarms (Anorektalwinkel) in dem Maße, dass eine leichtere Stuhlentleerung möglich ist. Wissenschaftler haben in einigen Studien diese optimale Defäkationshaltung herausgearbeitet.

Eine Empfehlung lautet daher, den Oberkörper beim Sitzen auf der Toilette auf die Oberschenkel zu legen und die Hände flach auf den Boden zu stellen. Eine andere Möglichkeit, den Anorektalwinkel zu öffnen, ist die Zuhilfenahme eines Hockers, wie es diese zeigt:

Fazit

Die Sache mit dem Stuhlgang ist kein Mist, wenn man weiß, worauf es ankommt. Leider muss ich auch hier wieder bekennen, dass eine gute Prophylaxe gegen Verstopfung und/oder Durchfall nicht in dem „Genuss“ von eins, zwei, drei, ganz vielen chemischen Präparaten der Pharmaindustrie besteht. Eine gute Prophylaxe setzt auch in diesem Bereich ein wenig Kenntnis der Umstände und Folgen voraus.

Ihr Körper wird es Ihnen zu danken wissen, auch auf dem stillen Örtchen….

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Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor Kasa

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 18.4.2024 aktualisiert und ergänzt.

Vor allem die Verdauung gilt bei den meisten Menschen als Tabuthema. Und dennoch dreht sich gerade auch bei vielen Menschen (vor allem Älteren Menschen) der Tagesablauf um das Thema „Toilette“, weil sie an Verstopfung (Fachbegriff Obstipation), bzw. Darmträgheit leiden. In diesem Beitrag will ich das Problem beschreiben, sowie die Ursachen und mögliche Lösungen.

Volksleiden: 20% der Bevölkerung leiden an chronischer Verstopfung

Die Symptome einer Verstopfung oder Darmträgheit äußern sich immer auf die gleiche Weise. Einige klagen über anfallsartige Bauchkrämpfe. Andere haben mit ständigen Blähungen zu kämpfen. Bei vielen Menschen treten diese Symptome jedoch gleichzeitig auf. Gelegentlich tritt zwischen den Verstopfungs-Phasen auch Durchfall auf.

Auch der Stuhlgang ist oft sehr schmerzhaft und es entsteht ein Gefühl einer nicht völligen Darmentleerung. Eine chronische Verstopfung kann natürlich auch weitere gesundheitliche Probleme verursachen. Durch den harten Stuhl können auch  Hämoriden oder Risse am Darmausgang (Analfissuren) entstehen.

Ursachen für Verstopfung

Eine wichtige Ursache für Verstopfung ist das Bewegungsvermögen des Darms. Durch die Darmmuskulatur wird der Nahrungsbrei transportiert. Arbeitet diese zu langsam, so verweilt die Nahrung länger als gewöhnlich im Darm. Da dem Nahrungsbrei jedoch ständig das Wasser entzogen wird, entsteht schnell eine Verstopfung.

Die häufigste Ursache dafür ist eine falsche Ernährung. Durch fettige und süße Speisen wird der Darm immer träger. Aber auch ein Bewegungsmangel kann die Darmtätigkeit negativ beeinflussen, da eine trainierte Bauchmuskulatur unterstützend bei der Verdauung wirken kann. Bei manchen Menschen hat die Verstopfung aber auch eine psychische Ursache.

Wann leidet man an chronischer Verstopfung?

Richtwert sind weniger als 3 erfolgreiche Stuhlgänge pro Woche oder wenn starke Bauchschmerzen auftreten. Durch ungewohnte Kost kann es, vor allem in südlichen Ländern, schnell zu einer Darmträgheit kommen. In diesem Fall kann man bedenkenlos ein leichtes Abführmittel einnehmen. Am besten eignet sich dafür ein Präparat auf pflanzlicher Basis. Die Verstopfung lässt in der Regel nach, sobald man wieder gewohnte Kost zu sich nimmt.

Als nächstes würde ich als Ursache an Medikamente denken:

Ursache Medikamente

Als Erstes würde ich prüfen ob Sie bestimmte Medikamente einnehmen:

  • Opioide: Schmerzmittel wie Morphin, Codein, Oxycodon und Hydrocodon können Verstopfung verursachen, da sie die Darmbewegung verlangsamen.
  • Anticholinergika: Diese Medikamente werden zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen wie Allergien, Parkinson und Reizdarmsyndrom eingesetzt. Sie können die Darmmotilität reduzieren und zu Verstopfung führen.
  • Antidepressiva: Einige trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin und bestimmte Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) können Verstopfung verursachen.
  • ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer): Diese Medikamente werden zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz eingesetzt. Einige ACE-Hemmer wie Enalapril, Lisinopril und Ramipril können gelegentlich Verstopfung verursachen. Diese Nebenwirkung tritt jedoch nicht bei allen Patienten auf.
  • Betablocker: Betablocker werden häufig zur Behandlung von Bluthochdruck, Herzinsuffizienz und bestimmten Herzrhythmusstörungen verwendet. Einige Betablocker wie Metoprolol, Propranolol und Atenolol können die Darmmotilität verlangsamen und somit Verstopfung als Nebenwirkung hervorrufen.
  • Antipsychotika: Einige Medikamente, die zur Behandlung von psychischen Erkrankungen eingesetzt werden, wie z.B. Clozapin und Olanzapin, können Verstopfung hervorrufen.
  • Antazida mit Aluminium und Calcium: Diese werden zur Behandlung von Sodbrennen und saurem Reflux verwendet. Sie können jedoch Verstopfung verursachen, wenn sie in großen Mengen eingenommen werden.
  • Eisenpräparate: Eisenpräparate, die oft zur Behandlung von Eisenmangel eingesetzt werden, können bei manchen Menschen Verstopfung hervorrufen.
  • Diuretika: Obwohl sie normalerweise zur Behandlung von Flüssigkeitsretention verwendet werden, können bestimmte Diuretika (Entwässerungsmittel) den Elektrolythaushalt beeinflussen und zu Verstopfung führen.
  • Kalziumkanalblocker: Diese Medikamente werden zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzproblemen eingesetzt und können die Darmbewegung verlangsamen.
  • Antiemetika: Einige Antiemetika, die gegen Übelkeit und Erbrechen eingesetzt werden, können die Darmfunktion beeinträchtigen und Verstopfung verursachen.
  • Blasenmittel: Bestimmte Medikamente zur Behandlung von Blasenproblemen können die Darmmotilität beeinflussen und Verstopfung auslösen.
  • Antihistaminika: Einige ältere Generationen von Antihistaminika können anticholinerge Effekte haben und Verstopfung verursachen.
  • Krampflösende Mittel: Einige krampflösende Medikamente, die zur Behandlung von Muskelkrämpfen verwendet werden, können die Darmbewegung verlangsamen und zu Verstopfung führen.

Dies ist nur eine Übersicht. Wenn die Verstopfung in Zusammenhang mit diesen Mitteln steht, fragen Sie bitte ihren Arzt und berichten ihm dazu.

Ursache andere Erkrankungen

Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die ebenfalls „Verstopfung“ als Symptom haben, wie zum Beispiel:

  • Reizdarmsyndrom (RDS): Das Reizdarmsyndrom ist eine funktionelle Magen-Darm-Erkrankung, die Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen und Veränderungen im Stuhlgang, einschließlich Verstopfung, verursachen kann.
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Eine verminderte Funktion der Schilddrüse kann den Stoffwechsel verlangsamen und zu Verdauungsproblemen wie Verstopfung führen.
  • Diabetes mellitus: Diabetes kann Nervenschädigungen und Veränderungen im Darmnervensystem verursachen, die die Darmbewegung beeinträchtigen und zu Verstopfung führen können.
  • Morbus Parkinson: Diese neurodegenerative Erkrankung kann die Darmmotilität beeinträchtigen und Verstopfung als eines der Symptome verursachen.
  • Divertikulose: Dies ist eine Erkrankung, bei der kleine Ausstülpungen (Divertikel) in der Darmwand auftreten können. Diese Divertikel können Stuhlstauung und Verstopfung verursachen.
  • Schwangerschaft: Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können die Darmbewegung verlangsamen und bei einigen Frauen zu vorübergehender Verstopfung führen.
  • Dickdarmkrebs: Fortgeschrittener Dickdarmkrebs kann die Darmpassage behindern und zu Verstopfung führen.
  • Neurologische Erkrankungen: Neben Parkinson können auch andere neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Schädigungen der Nerven im Verdauungstrakt Verstopfung verursachen.
  • Anorektale Störungen: Anale Fisteln, Hämorrhoiden oder Analfissuren können Schmerzen und Unbehagen beim Stuhlgang verursachen und so zu Verstopfung führen.
  • Lupus erythematodes: Diese Autoimmunerkrankung kann eine Reihe von Verdauungsproblemen, einschließlich Verstopfung, hervorrufen.
  • Nahrungsmittelallergien oder -intoleranzen: Bestimmte Nahrungsmittelallergien oder -intoleranzen können zu Verdauungsproblemen führen, die sich als Verstopfung äußern können.

Auch hier würde ich die Grunderkrankung behandeln wollen. In der Zwischenzeit kann man sich mit Lösungen beschäftigen, die den Stuhlgang fördern und verbessern.

Kleiner Exkurs – Beispiel Parkinson: Bei Parkinson-Patienten führt eine gestörte Darmflora zu Verstopfungen, wahrscheinlich auch vermittelt über das enterische Nervensystem, das die vegetative Steuerung durcheinander bringt. Studien haben gezeigt, auf welchem Wege solche Komplikationen stattfinden. Wissenschaftler verbrachten Proteine aus Parkinson-Patienten in die Därme von Versuchsmäusen. Nach 3 Wochen waren die Eiweiße im Nervus vagus der Nager nachweisbar. Die Proteine waren vom Darm in den Nerven gewandert. Dies zeigt die enge Verbundenheit zwischen Darm und Nervensystem. Auch steht die Konstitution des Nervensystems bei Parkinson-Patienten im Zusammenhang mit der Grunderkrankung. Das Nervensystem scheint auch die Mikroflora und die Verdauung mit zu beeinflussen und umgekehrt (https://www.sciencenews.org/article/protein-linked-parkinsons-travels-gut-brain). Dies ist zwar zunächst nur ein Tier-Modell, weist aber auf die hinlänglich bekannte Tatsache hin, dass Verstopfung mit psychischen Krankheiten verbunden sein kann. Bekannt ist dies bei Depressionen und Essstörungen. Sollte auch hier ein Grund für die Erkrankung im Mikrobiom begründet sein?

Gut zu Wissen: da Patienten mit Verstopfung auch oft unter Rückenschmerzen leiden, ist die Versuchung groß, einfach Schmerzmittel zu verordnen. In den USA ist die Unsitte eingerissen, in solchen Fällen Opioide zu verordnen. Die zentraldämpfenden Medikamente können den Patienten nicht nur schwer abhängig machen, sondern sie hemmen auch die Verdauung. Solche Praktiken sind doppelt unseriös.

Hausmittel, Heilpflanzen und mehr

Sinnvoll ist eine dauerhafte Ernährungsumstellung auf eine gesunde Ernährung.

Vor allem Leinsamen, Trockenobst und Hülsenfrüchte, bringen den Darm in Schwung. Wichtig ist dabei, mindestens 20 bis 30ml neutrale Flüssigkeit am Tag zu trinken, damit die Ballaststoffe gut aufquellen und das Stuhlvolumen zunimmt. Bei einem Gewicht von 70kg sind das 1,4 bis 2,1 Liter. Somit kann der Nahrungsbrei leichter abtransportiert werden.

Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema „Darmsanierung verstehen“:

Neutrale Flüssigkeiten sind Wasser und Kräutertees. Fruchtsäfte empfehle ich nur in dem Maß zu trinken, wie Sie an vergleichbarer Menge Früchte auch essen könnten.

Eine Magnesium-Supplementierung ist sinnvoll, da wir allgemein unter einer Unterversorgung leiden. Schädlich ist dies vor allem für die Mitochondrien. Die Zellorganellen stellen unsere Stoffwechsel-Energie bereit (Oxidation) und müssen einwandfrei funktionieren, sonst bekommen wir auch mit der Verdauung Probleme.

Typische abführende Heilpflanzen sind u.a. Sennesblätter und die Faulbaumrinde. Dabei sollte aber berücksichtigt werden, dass manche Pflanzen wie Sennesblätter und Faulbaumrinde Reizstoffe enthalten, die entzündungsähnliche Erscheinungen mit sich bringen können. Ähnlich vorsichtig sollte mit Kreuzdornbeeren und Rhabarberwurzeln umgegangen werden. Auch Anthranoide aus Aloe vera sollten maximal 2 Wochen eingenommen werden. Bei Bauchschmerzen, in der Schwangerschaft oder bei Kleinkindern sind sie ganz verboten!

Unproblematisch sind Flohsamenschalen und Leinöl, die mit einem guten Glas Wasser aufgenommen werden sollten. Daneben können Artischocken-Präparate, Kalmus und Gelbwurz in Betracht gezogen werden, wenn die Beschwerden nicht ursächlich aus dem Darm selber herrühren.

Sanfte Methoden sind die Akupunkt-Massagen oder die Akupunktur sowie warme Bäder, die den Bauchraum entkrampfen. In die gleiche Richtung wirkt auch die Aroma-Therapie mit entspannenden ätherischen Ölen wie Rosmarin oder Thymian.

Und bei einem „atonischen Darm“, der meist bei Patienten mit Verstopfung vorliegt, die auch mit Übergewicht zu tun haben kann ein Heilfasten hilfreich sein. Mehr dazu in meinem Beitrag:

Zum Weiterlesen: Bleistiftstuhl – Ursachen, Symptome und Beurteilung: Ist es schlimm?

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Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 8.8.2023 überarbeitet.

Die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts sind nicht nur wichtige Produzenten von Verdauungssäften, sie schützen auch vor Krankheitserregern und sorgen dafür, dass die Nährstoffe in die Blutbahn gelangen.

Werden die sensiblen Schleimhäute, etwa durch Fehlernährung, Infektionen oder hohen Alkoholkonsum, dauerhaft geschädigt, so können chronische Erkrankungen die Folge sein.

Entzündungen des Dünndarms (Enteritis) mit Durchfall und krampfhaften Bauchschmerzen werden meist durch Viren und Bakterien aus der Nahrung ausgelöst. Ist neben der Darmschleimhaut auch der Magen angegriffen, so spricht man von einer Gastroenteritis, besser bekannt unter dem Namen Magen-Darm-Grippe. Eine akute Enteritis tritt nur für kurze Zeit auf – gleichzeitig mit dem Befall durch die Krankheitserreger. Bei einer chronischen Entzündung hingegen bemerken die Patienten die Symptome unablässig oder in kurzen Intervallen.

Morbus Crohn, ebenfalls eine chronische Darmentzündung, kann nicht nur die Schleimhäute des Darms befallen, sondern in seltenen Fällen auch die Speiseröhre. Bisher ist nicht vollständig geklärt, wodurch die Krankheit, bei der sich befallene mit gesunden Bereichen abwechseln, ausgelöst wird.

Bei einer Colitis ulcerosa hingegen sind ausschließlich die Schleimhäute des Darmes angegriffen. Auch breitet sich der Befall, im Gegensatz zu Morbus Crohn, kontinuierlich flächendeckend aus, wodurch Mediziner die beiden Erkrankungen leicht voneinander abgrenzen können. Bei der chronischen Form kommt es zu Schüben mit blutigem Durchfall und Schmerzen im Unterbauch.

Vor allem die chronischen Erkrankungen der Darmschleimhäute stellen die Ärzte vor große Probleme, denn die Beschwerden werden durch die meisten Medikamente nur abgeschwächt oder die Symptome „abgestellt“.

Oft werden die Patienten „süchtig“ nach den Arzneimitteln, ohne die Ursachen auch nur im Geringsten zu bekämpfen.

So beschreibt beispielsweise Jack Goldstein in einem New Yorker Fachartikel, wie er selber jahrzehntelang miterleben musste, dass die Schulmedizin ihm keinerlei Heilung bei seiner Colitis ulcerosa brachte. Es ging so weit, dass sein Hausarzt ihm als letzten Ausweg eine Operation empfahl, bei der sein gesamter Dickdarm entfernt würde – auch heute noch ist das eine Option die immer noch manchen Patienten vorgeschlagen wird.

Statt dem zuzustimmen, probierte der Amerikaner Jack Goldstein auf Anraten seiner Frau erstmals alternative Heilmethoden, und war von dem Ergebnis des Fastens und Diät-Therapie begeistert (vergleiche hierzu seinen 1977 in Arco erschienen Bericht „Triumph over disease by fasting and natural diet“).

So wie Goldstein haben viele Ärzte und Heilpraktiker (die mit dem Fasten vertraut sind), die Erfahrung gemacht, dass die Darmschleimhaut sich nur dann wirklich regenerieren kann, wenn die normale Verdauungstätigkeit über einen langen Zeitraum ausgesetzt wird.

Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema “Die biologische Entgiftungstherapie” in der ich über das Thema “Abnehmen, Training und Ernährung” spreche:

Deshalb ist es für die Mediziner entscheidend, dass die Patienten so lange wie möglich fasten, auch wenn sie meist nicht übergewichtig sind. Da die Betroffenen also während der Therapie Gewicht verlieren, ist eine fachliche Anleitung sehr zu empfehlen.

Auch gehen die Mediziner davon aus, dass Genussmittel wie Alkohol, Nikotin und Koffein die Zellen des Verdauungstraktes zusätzlich belasten und / oder die Entzündungsprozesse auch weiter unterhalten. Deshalb sollten die Patienten mit Beginn des Heilfastens auch gänzlich auf diese Substanzen verzichten.

Immer wieder machen Fastenärzte und Fastentherapeuten allerdings die Erfahrung, dass sich die Patienten nicht genug Zeit für die Fastenkur nehmen und auch anschließend wieder in ihre alten Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zurückfallen. Obwohl die Darmschleimhäute hierdurch nicht vollständig ausheilen können und es schon nach einigen Monaten zu Rückfällen kommen kann, wirken auch dann regelmäßige Fastentherapien meist besser als Medikamente. Diese Erfahrung kann ich nur bestätigen.

Patienten, die sich während des langen Fastens völlig auskurieren und auch anschließend auf eine gesunde Ernährung (mit Verzicht auf Fleisch, Kaffee und Zigaretten) achten, bleiben fast immer von Rückfällen der Schleimhautentzündungen verschont.

Wichtig für den Therapeiansatz bei chronischen Darmkrankheiten ist es, die Konstitution des Patienten einzuschätzen um so beurteilen zu können, WIE eine Fastenkur für den Patienten anzupassen ist.

Hierbei ist es für mich in der Praxis entscheidend, wie die Fastenkur vorbereitet und eingeleitet werden sollte.

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Beispiel: Liegt eine chronische Übersäuerung vor? Wie ist die Stuhlbeschaffenheit? Liegt evtl. bereits ein Leaky-Gut-Syndrom zusätzlich zu chronischen Darmerkrankung vor?

Je nach Befund sind dann bereits vor dem Fasten Basenpulver sinnvoll oder auch Probiotika. Auch verschiedene Homöopathika kommen im Vorfeld zum Einsatz.

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Beitragsbild: Fotolia.com – C. Henry Schmitt

Im Verdauungstrakt wird die Nahrung in ihre Bestandteile zerlegt, wobei die für den Körper brauchbaren Substanzen – wie Proteine, Fette, Kohlenhydrate oder Vitamine – über den Darm in die Blutbahn gelangen.

Die nicht verwertbaren Reste, etwa Ballaststoffe oder unverdaute Fette werden zusammen mit abgestorbenen Darmzellen, Bakterien der Darmflora und vielen für die Verdauung benötigten Stoffen über den Kot ausgeschieden.

Doch gerade in hoch entwickelten Gesellschaften klagen immer mehr Menschen über chronische Verstopfung (Obstipation) und verschiedene Verdauungsstörungen (Dyspepsie).

Dies liegt zum einen daran, dass der Mensch – im Gegensatz zu Tieren – nicht einfach überall und immer den Darm entleert; stattdessen wird der Stuhlgang oft bewusst unterdrückt. Dies wiederum kann aber dazu führen, dass der natürliche Reflexmechanismus dauerhaft gestört wird. Auch die oft sitzende Körperhaltung trägt dazu bei, dass der Darm nicht bewegt wird. Die in Obst und Getreide enthaltenen Ballaststoffe Zellulose und Pektin werden zwar nicht vom Körper aufgenommen, sind für eine funktionierende Verdauung aber unentbehrlich. So kann auch eine Fehlernährung ohne ausreichende Mengen an Ballaststoffen die Verstopfung herbeiführen.

Statt der Ursache Abhilfe zu schaffen, greifen erstaunlich viele Menschen zu Abführmitteln, statt sich über die Ursache der Verdauungsprobleme nähere Gedanken zu machen.

Dabei warnen alle Mediziner vor den Nebenwirkungen, die eine regelmäßige Einnahme von Abführmitteln mit sich bringt. Denn nicht nur die Darmflora wird auf lange Sicht geschädigt, auch gehen wichtige Mineralstoffe verloren. Nicht selten kommt es zu Schleimhautentzündungen im gesamten Magen-Darmtrakt.

Wenn Patienten erst einmal an Abführmittel gewöhnt sind, ist es nach meiner Erfahrung kaum möglich, diese wieder davon weg zu bekommen. Zu oft mache ich die Erfahrung, dass bereits eine völlig erschlaffte und detonisierte Darmmuskulatur nicht mehr fähig ist, ohne die Medikamente eine natürliche Stuhlregulation zustande zu bringen.

Welche Bedeutung der Stuhlgang für ältere Menschen hat kann man oft an den Gesprächsthemen erkennen – der regelmäßige Stuhlgang ist eines davon.

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Fasten als Chance zu einer geregelten Verdauungstätigkeit

Beim Fasten kann der Darm sich durch den Verzicht auf Nahrung regenerieren und auch die Darmflora kann sich neu aufbauen. Allerdings dauert dieser Prozess bis zu vier Wochen, also wesentlich länger, als die meisten Fastenpatienten vermuten. Aber auch bereits richtig vorbereitete Fastenkuren und durch entsprechende Naturheilmittel unterstütztes Fasten können die „Regenerationszeit“ abkürzen.

Positiv wirkt sich bei einer Fastentherapie auch aus, wenn gleichzeitig durch Massagen, Beckenboden- und Bauchübungen die Muskulatur gestärkt und die Bewegung angeregt wird. Auch hat sich autogenes Training als sehr hilfreich erwiesen, um die Eingeweide zu entspannen. Wer auch nach dem Fasten durch genügend Bewegung und ausgewogene Ernährung den Darm entlastet, der kann auf lange Sicht von Verstopfungen und Verdauungsproblemen verschont bleiben.

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In den letzten Jahren hat durch stetig steigende Umweltbelastung die Schadstoffdichte im menschlichen Körper immer mehr zugenommen.

Da sich diese Tatsache auch bei zahlreichen Patienten inzwischen herumgesprochen hat, suchen diese nach Möglichkeiten und Wegen einer sogenannten „Entgiftung“.

Und als besonders wirksam soll dies mit verschiedenen Mineralerden gelingen, wie zum Beispiel mit fein vermahlenem Bentonit. Das verwitterte Tonmineral ist aus Vulkanasche entstanden und mit einigen anderen Erden wie Quarz und Calcit auf natürlichem Wege angereichert. Rund 95 % des Bentonits bestehen aus dem Natrium-Aluminium-Silikat  Montmorillonit.

Pulver mit großer Oberfläche: Bentonit

Die entgiftende Wirkung des Bentonits beruht vor allem auf seiner Eigenschaft, Giftstoffe zu binden, wodurch eine Aufnahme der Stoffe in den Körper verhindert werden soll. Insbesondere die enorm große Oberfläche (pro Gramm Substanz etwa 500 Quadratmeter), sowie die „negative Ladung“ sollen für diese Eigenschaft verantwortlich sein.

Durch die „Ladung“ werden positive Teilchen zusätzlich angezogen und gebunden. Giftstoffe können auf diese Weise unschädlich gemacht und anschließend über den Stuhl aus dem Körper heraus ausgeschieden werden. Auf diese Weise entlastet man gleichzeitig andere Ausleitungsorgane, zum Beispiel Nieren, Leber und Darm.

Zusätzlich weist die Mineralerde einen hohen Anteil an Spurenelementen und Mineralstoffen auf, die sich auf den gesamten Körper positiv auswirken sollen. Die Wirkung des mineralischen Pulvers beginnt bereits im Mund, wo es zur Besiedlung mit positiven Keimen in der Mundflora beiträgt.

Bentonit als Mittel zur gezielten Entgiftung

Bentonit wird aufgrund seiner bindenden Eigenschaften vor allem als Entgiftungsmittel verwendet. Dabei kann die Mineralerde sowohl bei Schimmelpilzgiften als auch bei klassischer Schadstoffbelastung zum Einsatz kommen. Schwermetalle gelangen durch die Umweltbelastung und Amalgam sowie Impfstoffe in den Körper.

Dann verteilen sich Quecksilber und andere metallische Toxine in der Regel sehr schnell und gleichmäßig in den unterschiedlichen Geweben. Besonders fatal ist die Anreicherung im Gehirn, wo neurologische Schäden die Folge sind. Um diese Akkumulationzu verhindern, hat es sich insbesondere in städtischer Umgebung bewährt, ein hochwertiges Bentonit-Pulver immer wieder einmal vorbeugend zuführen.

Hier kann eine Kur helfen, bei der zweimal im Jahr jeweils eine Woche lang dreimal täglich Bentonit eingenommen wird; die Mineralerde fängt die Schwermetalle direkt im Verdauungstrakt ab und schützt auf diese Weise vor einer Ausbreitung im Körper.

Der Einfluss von Mineralerden wie Bentonit auf die entgiftende Wirkung bei Schimmelpilz -Toxinen – konnte durch Studien belegt werden. Hervorzuheben ist hier das Aflatoxin, das schon in Nano-Konzentrationen extrem giftig ist. Dabei führte die Einnahme der Erde zu einer beträchtlichen Reduktion auch der Schimmelpilzen im Darm, ohne dabei jedoch nützliche Mikronährstoffe, zum Beispiel Spurenelemente und Vitamine, zu binden. (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18286403).

Die negativ geladenen Ionen im Bentonit ziehen positive Ionen an, lassen aber die negativ geladenen Ionen wichtiger Vitalstoffe unberührt.
Leider sind viele Menschen auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen, beziehungsweise ist das die Ansicht ihrer Ärzte. Die Abbau-Produkte der Pharmaka können ebenfalls erheblichen Schaden im Körper anrichten. Auch diese “Schlackenstoffe“ kann Bentonit binden und ausleiten.

Durch verschiedene Katastrophen hat die radioaktive Belastung der Umwelt und auch unserer Lebensmittel zugenommen. In letzter Zeit ist gerade ein Anstieg von Rhutenium-106 zu verzeichnen, das wahrscheinlich bei Reaktor-Unfällen im Ural entwichen ist (FAZ: Was geschah im Ural?). Die hochgefährlichen radioaktiven Ionen sind metallisch und daher positiv geladen, sodass sie von Bentonit optimal adsorbiert werden. Eine Mundspülung mit anschließender Einnahme ist alle 3 Stunden ratsam.

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Weitere Einsatzgebiete

Aufgrund seiner entgiftenden Wirkung eignet sich Bentonit auch als hervorragendes Mittel bei Durchfall. Dabei bindet die Mineralerde die Bakterien an sich, welche den flüssigen Stuhl verursachen, und reduziert auf diese Weise die Gesamtzahl der Erreger.

In Versuchen konnten Wissenschaftler zeigen, dass die Staphylokokken-Zahl nach der Bentonit-Anwendung um bis zu 90 % reduziert war. Ähnliche Ergebnisse erzielt ein Bentonit-Brei, der auf das Zahnfleisch aufgetragen wird. Karies verursachende Bakterien können so gründlich entfernt werden. Auch eine Mundspülung mit verdünntem Bentonit eignet sich hervorragend für die Beseitigung der gefährlichen Keime auf Zahnfleisch und Zungenschleimhaut.

Zudem wird überschüssiges Wasser aufgenommen, so dass sich der Stuhl wieder formt, die mit dem Durchfall entstehenden Gase werden gebunden. Allerdings hat es sich bewährt, nach einer Bentonitbehandlung bei Diarrhoe ein Probiotiukum zu geben, um die Darmschleimhaut wieder mit positiven Bakterien aufzufüllen, deren Anzahl bei einer solchen Erkrankung in der Regel reduziert ist.

Auch äußerlich lässt sich Bentonit anwenden; häufig sind beispielsweise Hautausschläge ein Zeichen für den Versuch des Körpers, Giftstoffe auszuscheiden. In vielen Fällen stehen auch Akne oder entzündliche Prozesse der Haut mit einer Schadstoffbelastung in Verbindung. Dann hilft eine Bentonit-Wasser-Mischung, die auf die betroffenen Stellen aufgestrichen wird, die Beschwerden zu lindern.

Die ausleitenden Eigenschaften des Bentonit sollen nicht zuletzt auch für einen Anti-Aging-Effekt verantwortlich sein, da man davon ausgeht, dass ein Organismus bei regelmäßiger Entgiftung länger und besser lebt.

Äußerliche Anwendungen mit Bentonit-Schlamm ist seit altersher ein probates Mittel gegen Rheuma, Arthritis und Akne. Die Zubereitung entzieht der Haut überschüssiges Talgfett und trägt so zur Hautreinigung bei. Der Effekt unterstützt auch die Festigkeit des Bindegewebes. Der Heilschlamm wird mit lauwarmem Wasser bereitet und eventuell mit Kamillentee verfeinert.

Fazit

Bentonit sollte stets von einem Hersteller verwendet werden, dessen Produkte Pharma-Qualität entsprechen. Die Dosierung kann dabei jeweils variieren; von Nebenwirkungen bei Überdosierung ist bislang nichts bekannt geworden.

Die Mineralerde eignet sich hervorragend als klassisches Entgiftungsmittel. Besonders gut funktionieren kurmäßige Therapien, die auch eine gesunde Ernährung und eine zusätzliche Ausleitung, zum Beispiel mit Hilfe spezieller pflanzlicher Tinkturen, mit einschließt. Auch die Behandlung von Durchfällen bringt in den meisten Fällen gute Ergebnisse.

Ob sich die Mineralerde darüber hinaus auch als Anti-Aging-Mittel eignet und welche Rolle die Entgiftung bei der natürlichen Alterung generell spielt, muss in der Zukunft allerdings noch genauer untersucht werden. Bei Hauterkrankungen lohnt sich der Einsatz vor allem, wenn die zugrunde liegende Ursache mit einer Schadstoffbelastung in Verbindung steht; dies ist individuell zu entscheiden.

Insgesamt ist im Zusammenhang mit den Wirkungen und Anwendungsgebieten von Bentonit die Datenlage bislang noch recht dürftig, so dass in Zukunft auf weiterführende Studien zu hoffen ist.

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✔ Worauf Sie achten sollten
✔ Wie man Ihnen dieses Heilmittel ausredet
✔ Eigenschaften, Wirkung und Nutzen

Bevor ich zu der „Problematik“ um die Zeolithe komme (inklusive Warnungen usw.), kümmern wir uns erst einmal darum, was Zeolithe eigentlich sind.

Also:

Zeolithe sind Alumosilikate, die in verschiedener Form natürlich als Mineralien vorkommen oder auch synthetisch hergestellt werden können. Neben Aluminium- und Silizium-Ionen sind im Kristall-Gitter auch Natrium (Na+), Kalium (K+), Calcium (Ca2+) und Magnesium (Mg2+) eingelagert.

Der Name Zeolith geht auf den schwedischen Mineralogen Baron Axel Fredrick von Cronstedt zurück, der sich vom Altgriechischen Ausdruck für „siedender Stein“ inspirieren ließ, denn erhitzt man Zeolithe, wird Wasser frei und der Stein „kocht auf“.

Derzeit sind rund 100 natürliche Zeolithe bekannt. Dazu zählt auch das Klinoptilolith, das als Entgiftungsmittel und Mineralien-Lieferant medizinische Bedeutung hat.

Zeolithe entstehen, wenn Lava ins Meer fließt. Das sprudelnd kochende Wasser verleiht dem geschmolzenen Gestein feinste Poren und Röhren. Dadurch erhält das schnell sich verfestigende Material eine Struktur wie ein Schwamm. Das mikroporöse Tuffgestein weist winzige Hohlräume mit einer Ausdehnung von 0,4 bis 0,72 Nanometer auf.

Die Gesamtoberfläche des Materials ist deswegen enorm:  bei 1 Gramm Zeolith sind es 1000 m², bei 10 Gramm entspricht dies der Fläche eines Fußballfeldes. Die vielen Menschen besser bekannte Aktivkohle hat zum Vergleich eine Oberfläche von 300 bis 2000 m² pro Gramm.

Durch ihre Mikroporenstruktur sind Zeolithe ähnlich wie Aktivkohle Adsorptionsmittel und dienen in technischen Anwendungen als Molekularsieb, mit dem sich unterschiedlich große Moleküle trennen lassen.

Die vielfältigen Anwendungen von Zeolithen

Weil das Material andere Atome, Ionen und Verbindungen aufsaugt, wird es in der Industrie auch als Reinigungsmittel verwendet. Als noch verbleites Benzin verwendet wurde, dienten Zeolithe zur Säuberung der Abgase. Es kann auch radioaktive Schwermetalle aufnehmen und so zur Dekontamination genutzt werden.

Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl wurde berichten zufolge 500.000 Tonnen Zeolith verwendet, um die ausgetretenen Radionuklide abzufangen und zu entsorgen. In Waschmitteln dient Zeolith als Enthärter, in Wasserklärwerken nimmt es Giftstoffe und „Schmutz“ aus dem Abwasser auf.

Zudem können Zeolithe Wasser aufnehmen und wieder abgeben. In der Natur liegt in den Poren der Zeolithe in der Regel Wasser vor. Je nach Art des Minerals wird dabei rund 30 bis 40 Prozent des Eigengewichts an Wasser gespeichert. Durch das Wasser liegen die Kationen der Zeolithe in gelöster Form vor. Genutzt wird diese Material-Eigenschaft beispielsweise für Katzenstreu, das gleichzeitig Gerüche beseitigt.

Zeolith kann aber auch Mineralien abgeben. Daher wird das Gesteinsmehl in der Landwirtschaft als Dünger und Zusatz in Futtermitteln genutzt. Daneben dienen Zeolithe als Katalysatoren, Enthärter, Wärmespeicher und als Zusatz in Beton.

Die medizinische Anwendung von Zeolithen

Die Grundeigenschaften der Zeolithe, in Sonderheit des Klinoptilolithes, werden auch für medizinische Zwecke genutzt. Der Hauptnutzen besteht dabei in der Entgiftung oder Detoxifikation. Klinoptilolith adsorbiert bereits im Darm Schwermetalle, Radionuklide, Oxidantien, Nitrosamine, Pestizide und Stoffwechselendprodukte.

Die meisten Toxine liegen in ionisch geladener Form vor, wodurch sie durch die Ionen vom Kristall-Gitter angezogen und durch Ionen-Austausch dort aufgenommen werden. Die Molekül-Größe vieler Giftstoffe erlaubt eine Einlagerung in die Mikroporen. Nicht-ionische Verbindungen werden durch die van-der-Waals-Kraft an die Zeolithe gebunden. Die Adsorptionseigenschaften von Zeolith sind denen der Aktivkohle sehr ähnlich.

So können beispoielsweise auch Ammoniumsalze aus dem Darm entfernt werden. Gut anwendbar sind die Silikatminerale deshalb, weil sie ungiftig, geschmacksneutral, geruchsfrei und pH-neutral sind. Zeolith reagiert auch nicht mit Säuren oder Basen.
Das Mineral tötet auch Bakterien, Pilze und Bakterien ab.

Viren werden durch die Adhäsion an das Material unschädlich gemacht. Dadurch wird das Immunsystem entlastet und gestärkt.

Wie wichtig die körperliche Entgiftung ist, belegen Zahlen der WHO. Demnach sollen ein Viertel aller Krankheiten auf chronische Vergiftungen zurückzuführen sein. 90 Millionen Menschen leiden unter Schwermetall-Intoxikationen.

Kann Klinoptilolith auch Gifte aus dem Körperinneren beseitigen?

Klinoptilolith bindet Toxine im Darm. Deswegen wird oft behauptet, das Mineral könne zwar einer Vergiftung vorbeugen oder sie stoppen, nicht aber schädliche Substanzen aus dem Blut und den Organen entfernen. Dem widerspricht Dr. Karl Hecht.

Der emeritierte Professor für Physiologie an der Charité Berlin hat in Forschungsarbeiten bewiesen und am eigenen Körper erlebt, wie das Tuffgestein die Gewebe entgiften kann. Die Mobilisierung der Toxine erfolgt am einfachsten und schnellsten, wenn sich die Gifte in der extrazellulären Matrix befinden (Zellzwischenräume).

Länger dauert es freilich, wenn die Toxine bereits in die Zellen gelangt sind. Doch grundsätzlich ist die Entgiftung in beiden Fällen durchaus möglich.

Durch die Adsorption der Toxine im Darm entsteht ein Konzentrationsgefälle, im Zuge dessen die Gifte aus den Zellen, dem Extrazellular-Raum ins Blut und so in den Darm und die Nieren gelangen. Diese Organe besorgen dann die Ausscheidung.

Klinoptilolith ist auch Katalysator und Mineralien-Quelle

Die im Kristall-Gitter der Zeolithe unregelmäßig verteilten Alkali- und Erdalkali-Ionen werden leicht abgegeben. Doch auch Silizium löst sich vom Material und gelangt über die Darmschleimhaut ins Blut. Daher kann Klinoptilolith den Körper mit essenziellen Mineralien versorgen. Wichtig ist das gerade während einer Entgiftung deswegen, weil in dieser Zeit Mineralien-Mangel herrscht.

Klinoptilolith wirkt im Nahrungsbrei wie ein Katalysator für Verdauungs-Prozesse. So wird die Verarbeitung der Nahrung zu resorbierbaren Verbindungen gefördert. Die verbesserte Verdauung unterstützt die Entgiftungs-Funktion des Klinoptilolithes zusätzlich.

Zeolithe sind auf der Erde weit verbreitet

Gewonnen wird das Mineral weltweit im Tagebau. Hauptförderer ist China mit 2,5 Mio. Tonnen jährlich, während weltweit insgesamt 3,4 Mio. Tonnen abgebaut werden. Der Abbau in Deutschland ist vernachlässigbar.

In Europa fördert nur Bulgarien mit 45.000 Tonnen nennenswerte Mengen Zeolith. Synthetisch hergestellt werden jährlich weltweit 1,36 Mio. Tonnen. Verwendet werden die Zeolithe hauptsächlich (85 %) in Bau und Landwirtschaft. 7Eine Rohstoffknappheit ist nicht zu befürchten, da riesige Zeolith-Vorkommen noch vollkommen unerschlossen sind. So gibt es Schätzungen, dass allein in der Türkei 50 Milliarden Tonnen lagern. (1)

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Medizinisches Zeolith muss speziell aufgearbeitet werden

Im Jahr 2000 kam das erste Zeolith als Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt. Das Mineral ist in Deutschland als Medizinprodukt, also ein Produkt mit physikalischer Wirkung, zugelassen. Diese Zeolith-Produkte sollen die Entgiftung im Körper aktiv unterstützen, beispielsweise nach Alkoholkonsum oder wenn man sich einer Chemotherapie unterzieht.

Arzneimittel mit Zeolithen gibt es derzeit keine, wohl aber frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel. Wobei ich diese Einteilung in Arzneimittel und Nahrungsergänzung usw. für einen reinen Akt der Juristen halte, wie ich in meinem Grundsatzbeitrag zu Nahrungsergänzungsmitteln zeige.

Für die Anwendung von Zeolithen wird meist natürlich vorkommendes Zeolith verwendet. Dieses wird in speziellen Verfahren gereinigt und fein gemahlen wird, um seine Adsorptionskapazität zu erhöhen. Das Wirk-Spektrum der Zeolithe kann durch eine tribomechanische Behandlung erweitert werden (tribein: griechisch für „reiben“).

Dabei wird die bereits vorgemahlene Rohdroge in gegenläufigen Rotor-Walzen einer nochmaligen Belastung ausgesetzt. Ziel ist die optimale Körnchengröße von 7 µm. Größer sollten die Partikel sollten nicht sein und dürfen 1 µm auf keinen Fall unterschreiten.

Die technische Mörserung verändert auch das Kristallgitter des Minerals. Dadurch entstehen Eigenschaften, mit denen spezifische Wirkungen der tribomechanisch aktivierten Zeolithe (TMAZ) erklärt werden können.

Da natürliche Zeolithe mit anderen Gesteinen verunreinigt vorliegen, liegt ihr Gehalt an reinem Zeolith bei 50 bis 90 Prozent. Zeolith wird in Kapseln zum Einnehmen oder als Pulver angeboten. Das Pulver wird in Getränke eingerührt getrunken.

Die Verarbeitung nach den Richtlinien für Medizin-Produkte soll auch eine Verunreinigung der Rohstoffe verhindern. Da Zeolith fast alle chemischen Verbindungen stark anzieht, muss es sofort nach dem Abbau hermetisch untergebracht werden. Sonst droht auf dem Transport eine Verunreinigung mit unerwünschten oder giftigen Substanzen. Plastikbehälter sind ungeeignet, weil Kunststoffweichmacher in das Material eindringen können.

Vielleicht noch etwas zur Profitabilität: Zeolith als Nahrungsergänzungsmittel hat unter den zahlreichen Verwendungen die größte Gewinnsteigerung: eine Tonne davon liegt bei einem Preis von 120.000 bis 300.000 Euro, während der Rohstoffpreis dafür bei 100 US-Dollar liegt. (1) Da könnten windige Geschäftemacher schon mal auf „dumme Ideen“ kommen.

Billige Zeolithe, die für die Einnahme deklariert sind, sollten deshalb nicht verwendet werden. Für medizinische Zwecke zertifizierte Zeolithe sind nur in Apotheken und Reformhäusern erhältlich.

Dosierung und Anwendung

Einnahme-Empfehlungen liegen bei rund drei Gramm Zeolith täglich. Die Anwendung beginnt mit einer niedrigen Anfangs-Dosis, die langsam gesteigert wird. Dabei sollte die Erhaltungs-Dosis bei therapeutischer Anwendung höher sein als bei prophylaktischer Einnahme.

Berücksichtigt werden muss, dass Zeolithe auch Medikamente adsorbieren und dadurch deren Wirksamkeit einschränken können. Deswegen dürfen Zeolithe nicht gleichzeitig mit Pharmaka eingenommen werden. Eventuell muss die Dosierung der Pharmaka oder auch von Vitalstoff-Supplementationen erhöht werden.

Eine spürbare Wirkung ist erst nach 3 bis 4 Monaten zu erwarten. Einige chronische Erkrankungen bedürfen einer Anwendung über Jahre hinweg. Oft ist dann eine dauerhafte Einnahme empfehlenswert.

Erfolgt die Anwendung von Zeolithen während einer schweren Erkrankung oder einer Schwangerschaft sollte unbedingt der Arzt oder Heilpraktiker zurate gezogen werden. Zu Beginn der Behandlung kann Durchfall auftreten, insbesondere, wenn die Indikation der Therapie eine Verbesserung der Wundheilung ist.

Die Therapie wird durch Analysen des Blutes, des Urins und der Haare überwacht. In diesen Proben kann der Gehalt an Toxinen ermittelt werden.

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Studien über Zeolithe

Im Verdauungstrakt adsorbieren Zeolithe Kalzium und auch radioaktives Cäsium, wie an Kaninchen gezeigt wurde.

Wie hoch die Adsorptionskapazität von Zeolith ist, ist unklar, da Kationen wie Natrium im Verdauungsbrei reichlich vorhanden sind und eine Sättigung der Zeolithe verursachen könnten. Bislang liegen zwar einige Tierversuche, jedoch kaum Studien am Menschen vor.
2001 wurden zwei Präparate an Mäusen untersucht.

Dabei wurde durch die Einnahme die Leukozyten-Bildung angeregt, während Cytokine im Knochenmark abnahmen. Letzteres schrieben die Forscher der Darmreizung durch Zeolith-Partikel zu. Zudem erhöhte Zeolith den Kalium-Level im Blut. Bei Mäusen mit Brustkrebs im Endstadium konnten die Mineralpräparate den durch die Krankheit verminderten Level an Natrium und Chlorid wieder erhöhen. (2)

2001 wurden auch erste krebshemmende Effekte von Zeolith an Zellen in Kultur gezeigt. Anschließend konnte an Mäusen und Hunden mit Krebs gezeigt werden, dass sich bei Einnahme von Zeolith die Lebenserwartung erhöhte und Tumore in ihrer Größe reduziert wurden. (3)

Im Reagenzglas hemmt Zeolith das Wachstum von Krebszellen und erhöht die Bindung bestimmter, bei oxidativem Stress entstehender Giftstoffe an Albumin. Zudem wird im Tiermodell die Bildung dieser Stoffe wie auch die Metastasenbildung in der Lunge gehemmt und Zeolith unterstützt aktiv die Wirkung des Chemotherapeutikums Doxorubicin. Daher wird es von den Wissenschaftlern als Komponente einer möglichen Kombinationstherapie bei Krebs vorgeschlagen. (4)

Der Hersteller Megamin GmbH hat 2004 im firmeneigenen Labor eine Untersuchung der gesundheitsfördernden Wirkung an 61 Patienten mit Immunschwäche durchgeführt. Die Patienten erhielten täglich 1,2 oder 3,6 Gramm Zeolith. Dabei zeigten sich laut Megamin eine antioxidative Wirkung und eine Stärkung des Immunsystems, denn die Lymphozytenzahl wurde durch Zeolith erhöht. Das Blutbild blieb unverändert und Nebenwirkungen wurden keine beobachtet. Doch erfolgte die Studie nicht blind und auch eine Kontrolle mit Placebo fehlt. (5)

In einer anderen Studie wurde die Wirkung von Megamin und Lycopenomin verglichen. Beide Präparate enthalten tribomechanisch aktivierte Zeolithe (TMAZ). Lycopenomin ist durch oligomere Proanthocyanidine (OPC) aus Traubenkernen, Vitamin C und Lycopin aus Tomaten aufgewertet.

61 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 58 Jahren nahmen an der Studie teil. Davon erhielten 31 für die Dauer von 37 Tagen 3 mal täglich 4 Kapseln Megamin. 26 dieser Teilnehmer litten am Immun-Mangel-Syndrom, 3 der Patienten hatten eine Krebsbehandlung hinter sich, einer eine Allergie (Typ I) und ein weiterer eine Furunculosis.
30 Teilnehmer nahmen 37 Tage lang 3 mal täglich 2 Kapseln Lycopenomin aktivâ ein.

Ein Immun-Mangel-Syndrom lag bei 25 der Freiwilligen vor, von denen 7 zusätzlich eine Krebstherapie durchlaufen hatten. 3 Teilnehmer litten an einer Allergie (Typ I), einer an rheumatoider Arthritis und ein weiterer an einer viralen Infektion.

Der Behandlungserfolg wurde mittels eines großen Blutbildes kontrolliert. Dabei konnte für beide Präparate ein Anstieg von 3 Lymphozyten-Typen nachgewiesen werden. Dies waren die CD3-, CD19- sowie die CD4-positiven Lymphozyten. Daraus kann ein aktivierender Einfluss der TMAZ auf das Immunsystem abgeleitet werden. Die Wirkung von Megamin war in der Studie dem Effekt von Lycopenomin überlegen.

Wahrscheinlich liegt dies an der höheren Dosierung des Zeoliths bei den Teilnehmern, die Megamin erhalten hatten.

Leider wurde in der Studie keine Placebo-Kontrolle durchgeführt und die Teilnehmer waren in Bezug auf die Anamnese heterogen zusammengesetzt. Daher lassen sich zurzeit nur Anhaltspunkte für die Wirkung der TMAZ benennen. Eine modulierende Wirkung auf die B- und T-Lymphozyten sowie der Killerzellen darf unterstellt werden.

Eine Medikation mit TMAZs kann höchstwahrscheinlich die Behandlung von Immunschwächen, Autoimmunkrankheiten, Immunkomplex-Krankheiten, Überempfindlichkeits-Reaktionen und Tumoren sowie einigen psychiatrischen Syndromen unterstützen. (6)

Fazit

Leider führten die Ergebnisse dazu, dass die Werbung Zeolith-Produkte seither gegen alle Arten von Krankheiten anpreist, die in irgendeiner Form mit oxidativem Stress verbunden sind, von Krebs bis zu Diabetes.

Wissenschaftliche Nachweise darüber fehlen jedoch noch.
In Tierfutter wird Zeolith schon lange als Zusatz verwendet. Es hält das Futter rieselfähig und die Tiere nehmen durch Zeolith im Futter schneller an Gewicht zu. Ein Effekt, der vermutlich nicht bei jedem Anwender willkommen sein dürfte.

Wer es mit einem Zeolith-Präparat versuchen möchte, muss außer Durchfall am Therapie-Start keine Nebenwirkungen befürchten, soviel darf ich schon mal aus eigener Erfahrung berichten. Die modernen Medizinprodukte sind inzwischen fein aufgearbeitet, sodass Darmreizungen vermieden werden.

Zudem sind ungiftig und geschmacksneutral und möglicherweise gesundheitsfördernd. Vor allem bei Krebserkrankungen sind erste Ergebnisse aus Zell- und Tierversuchen vielversprechend und können hoffentlich in Zukunft durch Anwendungsstudien an Patienten untermauert werden.

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Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Quellen:

1. Vortrag auf dem Jubiläumscolloquium der DECHEMA e. V., Fachsektion Zeolithe, anlässlich des 250. Jahrestages der Entdeckung der Zeolithe 21. November 2006; arnold-chemie.de/downloads/Naturzeolithe.pdf 2.

2. Martin-Kleiner et al. The effect of the zeolite clinoptilolite on serum chemistry and hematopoiesis in mice. Food Chem Toxicol. 2001 Jul;39(7):717-27. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11397518

3. Pavelić et al. Natural zeolite clinoptilolite: new adjuvant in anticancer therapy. Journal of Molecular Medicine (Berl). 2001;78(12):708-20. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11434724

4. Zarkovic et al. Anticancer and antioxidative effects of micronized zeolite clinoptilolite. Anticancer Res. 2003 Mar-Apr;23(2B):1589-95. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12820427

5. Ivkovic et al. Dietary supplementation with the tribomechanically activated zeolite clinoptilolite in immunodeficiency: effects on the immune system. Advances in Therapy. 2004 Mar-Apr;21(2):135-47. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15310086

6. Ivkovic et al. Die Wirkung von Megamin® und Lycopenomin® auf die Zellen des Immunsystems, https://www.dr-walraph.de/megamin.htm